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- Day 2
- Friday, September 10, 2021
- ☀️ 24 °C
- Altitude: Sea level
AlbaniaShetaj41°33’31” N 19°27’5” E
Durrës

Samuel fährt den ersten Tag alleine den Stiefel hinunter nach Ancona, wo er die Fähre nach Durrës nimmt. Horu auf der Ladefläche, er alleine in ein Viererkabine. Da geniesst er noch die grosszügigen Platzverhältnisse, bevor ich in Tiranë neben ihm in Horu Platz nehme. Ich komme fliegend an, da ich noch fest an meinen limitierten Arbeitsurlaub gebunden bin.Read more
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- Day 4
- Sunday, September 12, 2021 at 2:25 PM
- ☁️ 23 °C
- Altitude: 31 m
AlbaniaPasha Liman40°19’8” N 19°25’42” E
Orikum

Der Ort Orikum liegt am Südostende der Bucht im Südwesten Albaniens, etwa einen Kilometer vom Ufer
entfernt. Die Hauptstrasse passiert den Ort am östlichen Ortsrand und führt
von Vlora her kommend weiter nach Himara.
Die Strände an der Bucht von Vlora und die Stadt haben sich in den letzten
Jahren rasant touristisch entwickelt. Es sind zahlreiche Hotels,
Appartementhäuser, Restaurants und eine Marina errichtet worden. Zum Glück sind wir nicht in der Hauptsaison hier unter 1000 Anderen. Im Moment ist es eher ruhig hier. Das übrige
Gemeindegebiet ist extrem ländlich und gebirgig geblieben. Weite Teile der
Gemeinde stehen unter Naturschutz, so zum Beispiel der Nationalpark Llogara. Am Rand der Bucht
befinden sich wunderschöne, türkis-farbene Lagunen.
Im Südwesten der Bucht befindet sich die Marinebasis Pashaliman, einer der beiden
Hauptstützpunkte der albanischen Marine. Heute werden
dort Schiffe für die albanische Marine gebaut. „Pashaliman“ heisst auf türkisch so viel wie
«Hafen des Paschas». Dieser Ort wird schon seit Jahrtausenden als Hafen genutzt. Im
Kalten Krieg war er
vorübergehend sowjetischer
Marinestützpunkt, der einzige im Mittelmeerraum.
Auf dem Gebiet der Militärbasis liegt das antike Oricum. Die griechische Kolonie lag einst
auf einem kleinen Hügel direkt am Meer mit Akropolis und Theater. Die
Ausgrabungen im Archäologiepark Oricum sind aktuell für Besucher -
insbesondere für Ausländer - nur schwer zugänglich, da sie sich innerhalb
der Marinebasis befinden.
Südwestlich vom Ort liegt abgelegen die Kirche von Marmiroi. Der kleine Bau
auf einer Anhöhe wird zum Teil auf das frühe 10.
Jahrhundert datiert. Hier geniessen wir die frühe
Geschichte unserer römischen Vorfahren des Altertums, die kargen Landschaften,
wo sich nur noch Kakteen und Sukkulenten wohl fühlen und die wunderschönen
Weitsichten.Read more
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- Day 6
- Tuesday, September 14, 2021 at 9:18 AM
- ☀️ 20 °C
- Altitude: 1,005 m
AlbaniaGolem40°10’19” N 19°56’6” E
Himarë-Picar

Uns zieht es weiter ostwärts, einerseits Richtung Gjirokaser (Stadt der 1000
Fenster), andererseits aber auch um in das Offroad-Gebirge zu gelangen,
wofür Albanien in der Offraod-Community ja bestens bekannt ist. Die Strecke
Himareë-Kuç-Progonat-Golem-Picar liegt für uns bereit, erst mal digital, auf
der Karte 1:25'000.
82 km, 2200 Höhenmeter uphill, 1900 Höhenmeter downhill. Die maximale Höhe
beträgt aber nur 1200 M.ü.M., woraus eine Durchschnittsgeschwindigkeit von
16.6 km/h resultiert. Part I, Himare-Kuç war keine grosse Herausforderung,
aber die geplante Route durch das Flussbett, konnten wir nicht zu Ende
führen. Baum-Arbeiten versperrten uns die Route durch das Flussbett.
Part II von Progonat nach Golem ... tja, was sollen wir sagen ... steil,
sehr windig (Wetter- und Routen-mässig), eng, Absturzgefahr, auf alle Fälle
behauptet das die Beifahrerin. Horu muss sein Drehmoment unter Beweis
stellen und mehrheitlich in Untersetzung krabbeln. Zum Glück waren wir die
einzigen Verrückten auf dieser Route und mussten keinen kreuzen, noch
Chance! Bei dieser Gelegenheit habe ich nach langer Zeit und in einem
Verzweiflungsakt einen 4. Griff auf der Beifahrerseite entdeckt. Ich auch
bin einige Male ausgestiegen, um die richtige Route zu empfehlen (unter uns
verraten: auch weil ich die Hosen volle hatte). Wer das ganze Abenteuer
nicht überlebt hat, sind Samuels Espadrilles, die haben sich im Schweiss
aufgelöst. Die fantastischen Landschaftsbilder haben alles wieder wett
gemacht.Read more
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- Day 7
- Wednesday, September 15, 2021 at 9:54 AM
- ☀️ 25 °C
- Altitude: 4 m
AlbaniaCiuci39°51’3” N 20°1’14” E
Saranda

Nach ein paar schweisstreibenden Offroad-Fahrstunden, verweilen wir für drei
Tage im kleinen Küstenort Saranda, welcher ganz im Süden Albaniens liegt.
Die Küstenstadt befindet sich an einer offenen Bucht, die von bis zu 400
Meter hohen Hügeln umgeben ist.
Wahrscheinlich ist diese besondere Lage der Grund, warum Saranda ein warmes
Mittelmeerklima mit bis zu 300 Sonnentagen im Jahr geniesst. Selbst die
Winter sollen hier recht mild ausfallen.
Die einzigartige Position am Ionischen Meer, kurz vor der Küste
Griechenlands, zieht jedes Jahr viele Urlauber nach an. Mittlerweile hat
sich sogar eine Gruppe ausländischer Residenten dauerhaft hier im Süden
niedergelassen.
Der Tourismus in Albanien ist am Boomen und mittlerweile zu einem wichtigen
Wirtschaftszweig der Region geworden.
Nicht ohne Grund sind in den letzten Jahren zahlreiche Restaurants, Cafés,
Ferienwohnungen und Hotels in Saranda entstanden. Wir hingegen, besuchen den
Ort glücklicherweise in der Nebensaison, in welcher wir uns
unglücklicherweise fast etwas einsam vorkommen. Die meisten Restaurants sind
geschlossen, wie auch die Hotels. So finden wir einen «halbwilden»
Übernachtungsplatz. Halbwild heisst, tagsüber besuchen wir das
Bar-Restaurant, hübsch gelegen, mit phänomenaler Aussicht, dafür dürfen wir
gleich nebenan gratis nächtigen. Was wollen wir mehr?! Das Essen schmeckt
übrigens hervorragend. Wir vertreiben uns die Zeit mit Küstenspaziergängen
einige Meter über dem Meeresgrund bei herrlichem Sonnenschein und weitem
Ausblick übers Ionische Meer. Horu nutzt die Zeit, um seine müden
Gelenksachsen und Federn vor den nächsten, bevorstehenden Strapazen zu
entspannen. Nur während der Nacht hat er einige Kilos mehr auf den Achsen.Read more
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- Day 9
- Friday, September 17, 2021 at 1:10 PM
- ⛅ 32 °C
- Altitude: 207 m
AlbaniaGjirokastra40°4’51” N 20°8’24” E
Gjirokaster

Schon aus der Ferne sieht man sie, die Stadt Gjirokaster, deren steinerne
Häuser steil die Hänge des «Mali i Gjerë» emporklettern. Steil ist auch die
Strasse, die ganz nach oben in die Altstadt von Gjirokaster führt.
Gjirokaster wird auch die "Stadt der tausend Stufen" genannt und man kann
mit Recht behaupten, dass sie diesem Namen alle Ehre macht. Keine der engen
Gassen führt einfach geradeaus. Sie führen hoch und herunter, um Kurven und
Ecken - Gjirokaster eben, die etwas andere Stadt.
Der berühmte albanische Schriftsteller Ismail Kadare, der in Gjirokaster
geboren und aufgewachsen ist, beschrieb seine Heimatstadt einmal als
«seltsam». Der Reiseführer dagegen als «erstaunlich». Die Stadt mutet
wirklich eigenwillig an, die Häuser, die sich an den steilen Hang schmiegen,
die manchmal düsteren, engen Gassen und malerischen, verträumten Gässchen.
Das Zentrum der Altstadt, hoch oben auf dem Berg wirkt beinahe verwunschen
und bietet von vielen Stellen aus einen herrlichen Blick über das
wunderschöne Drinostal. In der Altstadt findet man viele alte, traditionell
albanische Häuser, im Stil der sogenannten Balkanarchitektur. Die Dächer
sind mit flachen Steinen gedeckt, die Fenster schmal und hoch. Die
Dacheindeckung mit Steinen hat seinen Grund: im Sommer bleibt das Innere der
Häuser kühl, während die Steine im Winter wärmen. Ein weiterer Grund ist,
dass damals Ziegel für die Einheimischen zu teuer waren - Steine dagegen
sind auch heute noch genug vorhanden. Die Strassen und Gassen bestehen aus
kunstvoll gelegtem Kopfsteinpflaster - Gjirokaster, die "Stadt der Steine".
Hoch oben, wie ein Wächter, thront die beeindruckende Burg von Gjirokaster.
Einst eine illyrische Festung, die Anfang des dritten Jahrhunderts vor
Christus gebaut wurde, wurde die Anlage besonders unter byzantinischer und
osmanischer Herrschaft immer weiter ausgebaut. Heute präsentiert sich die
Burg ihren Gästen als eine beeindruckende Verteidigungsfestung mit einem
atemberaubenden Panoramablick über die Stadt, das Drinostal und die
umliegenden Berge.
Gjirokaster, die Stadt mit den unendlich vielen Treppen, Steinhäusern und
Gassen hat eine bewegte Vergangenheit. Erstmals schriftlich erwähnt wurde
Gjirokaster 1336, als Teil des byzantinischen Reiches, bis die Stadt 1417
von den Armeen des Osmanischen Reichs erobert wurde. Während der osmanischen
Herrschaft wurde die Burg stark vergrössert und ein Aquädukt für die
Wasserversorgung gebaut. Der zehn Kilometer lange Aquädukt wurde 1932
zerstört und nicht wieder aufgebaut, Reste davon können ausserhalb der Burg
jedoch noch besichtigt werden. Im Zweiten Weltkrieg wechselten sich die
Besatzer Mächte in schneller Folge ab. Italien, Deutschland und Griechenland
erhoben Anspruch auf die Stadt am Berg. Nach Kriegsende wurde die
sozialistische Volksrepublik Albanien ausgerufen, Gjirokaster albanisch.
Zwei Religionen prägen Gjirokaster: der Islam und das Christentum. In
Gjirokaster leben diese beiden Religionen seit Jahrhunderten friedlich
neben- und miteinander. Ethnisch sind die Einwohner von Gjirokaster eine
Mischung aus Griechen und Albanern. Gesprochen wird überwiegend der
toskische Dialekt, einer der beiden albanischen Dialektarten. Die "Stadt der
Steine", die seit 2005 zum UNESCO-Welterbe zählt, ist auch kulturelles
Zentrum Südalbaniens.Read more
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- Day 10
- Saturday, September 18, 2021 at 9:34 AM
- ☁️ 19 °C
- Altitude: 668 m
AlbaniaTunjë40°49’52” N 20°6’31” E
Berat-Gransh

Es zieht uns wieder in die Berge. Etwas nordwärts lieg Fierz, von wo aus wir
uns auf die Strecke Berat - Hamit - Gramsh machen. Aus einer Meereshöhe von
42 Metern geht es über Naturstrassen, besser beschrieben: Naturwegen und
Felsplatten auf 900 M.ü.M. Anfangs mit wenig Steigung, aber dann mit voller
Kanne. 42 Kilometer, wovon wir 13 pro Stunde schaffen. Ächz! Meine beiden
Navigationsapps drohen mir, kurz vor Ende der abenteuerlichen Strecke, auch
mit einem Ende der Strasse, was mich ziemlich nervös macht. Das hiesse, die
ganze Strecke wieder im Kehrwert zurück. Samuel meint, auf seiner
fünfjährige Strassenkarte sei die Route durchgehend. Wir sind ein Mal mehr
verschiedener Meinung und auf dem Beifahrersitz wird geschmollt, und zwar
mit allem Talent. Mein digitaler Glaube verlässt mich, als ich eingestehen
muss, die Strasse geht doch weiter, sogar vom feinsten Teerbelag. Fazit: Die
Strassenkarten beider Apps müssen älter als 5 Jahre sein! Ich bin schon
wieder ziemlich friedlich und versöhnlich. Die kleine Schildkröte am Wegrand
unterstützt mich dabei und erinnert mich an Horu, wie er sein/unser Gewicht
zuverlässig den Berg hoch stemmt.Read more
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- Day 11
- Sunday, September 19, 2021
- ☀️ 24 °C
- Altitude: 766 m
AlbaniaKodra e Linit41°4’38” N 20°37’19” E
Ohridsee

Malerisch gelegen, inmitten einer atemberaubenden Naturkulisse - das ist der
Ohrid See an der Grenze zu Mazedonien. Als Reiseziel ist der wunderschöne See den
Europäern bisher noch eher unbekannt. Dabei ist er einer der ältesten Seen
der Welt und das blaue, klare Wasser so sauber, dass man es trinken könnte.
Um den See herum die hohen Berge, in deren immergrünen, ursprünglichen
Wälder Braunbären, Wölfe und Luchs umherstreifen. Eine Gegend voll solcher
Naturschönheiten, Kultur und Geschichte, voller Kirchen und Klöster, dass
sie einst das "Jerusalem des Balkans" genannt wurde. Unsere Fahrt geht aber
trotz diesen Schönheiten zügig weiter Richtung Norden Albaniens.
Wir suchen einen Übernachtungsplatz und treffen auf ein paar steinerne
Häuser, scheinbar verlassen, mitten in der Bergwelt. Vier Jungs schlendern
scheinbar ziellos der sandigen Strasse entlang. Wir fragen sie, ob wir hier
irgendwo übernachten dürfen. Einerseits freudig, andererseits neugierig
weisen sie uns den Weg. Zu meinen Befürchtungen erreichen wir den Platz nur
über einen sehr steilen Pfad unter Bäumen hindurch. Zuerst mag ich das
Angebot gar nicht annehmen, da ich schon an die Ausfahrt - wahrscheinlich
bei Regen - denke. Der Optimist Samuel nimmt trotz meinen Einwänden an. Sie
fragen uns noch, ob wir noch etwas zu essen brauchen. «Nje domate», antworte
ich. Da kommen sie nach einer halben Stunde stolz wieder daher, vollgepackt
mit acht Tomaten, einer Gurke, frischen Schafskäse, Kopfsalat, Trauben in
allen Farben und Brot. So ziemlich allem, was die Vorgärten ihrer Mütter
hergeben. Wir sind überwältigt, bezahlen dürfen wir nichts. Zu guter Letzt
kommt noch eine alte Frau, ihr Gesicht ist von der jahrelang harten Arbeit
in der trockenen Sonne gezeichnet. Die tiefen Furchen in ihren Handflächen
sind wie von Tusche schwarz konturiert, in diesen Arbeitshänden präsentiert
sie uns stolz zwei Maiskolben, ihr Geschenk an uns. Wir sind überwältigt.
Alles vollzieht sich wortlos, weil uns einfach die Worte in der richtigen
Sprache fehlen. Das sind jeweils die schönsten Erlebnisse.
Die Jungen bleiben übrigens den ganzen Abend bei uns (nicht mit uns) und
verdrücken ein paar Kekse, die wir ihnen geschenkt haben. Am nächsten Morgen
wachen wir früh auf, des Regens wegen! Ungefrühstückt machen wir uns schnell
reisefertig, bevor der steile Hang so richtig verschlammt ist. Wir fahren an
den noch schlafenden Häuser vorbei uns sind dankbar, für die liebevolle
Gastfreundschaft.Read more
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- Day 12
- Monday, September 20, 2021
- ☀️ 22 °C
- Altitude: 748 m
AlbaniaLajthizë42°5’19” N 20°8’46” E
Pukë

Auf unserer Weiterfahrt Richtung Norden geht es weiterhin durch die Bergwelt
Albaniens. Plötzlich wird die Strasse mehrspurig, frischer Teerbelag, neue
Strassentafeln. Ausser einige Lastwegen vom Wasserproduzenten Albaniens,
kommt in uns das Gefühl auf, die Strassen seien eigens für uns erbaut
worden. Es ist ein futuristischer Anblick: Ganz oben auf dem Berg Roshi,
umgeben von Gebirgsmassiven, thront ein riesiger Bau, welcher uns an
Filmpassagen von «James Bond» erinnern. Eine riesige Fabrik. Sie gehört
Lajthiza, dem größten Mineralwasserproduzenten Albaniens. Jetzt wissen wir
auch, woher unsere Mitbewerber auf der Strasse her kommen und hin wollen.
Auf diesem Berg im Nordosten Albaniens entdeckte Hajri Elezaj, der Gründer
und Geschäftsführer von Lajthiza, 1999 eine Quelle mit reinstem Bergwasser,
das natürlich durch magmatisches Gestein gefiltert wird. Hier beginnt die
Erfolgsgeschichte des Familienunternehmens. Ohne Pumpen, rein durch
Gravitationskraft, erreicht das Wasser die Fabrik. Direkt von der Quelle
also produziert Lajthiza stilles und kohlensäurehaltiges Mineralwasser. In
den letzten Jahren hat das Unternehmen seine Fabrik beständig vergrössert.
Auf dieser, für 40-Tönner bestens ausgebauter Gebirgsstrasse, mit mehr als
3.000 Kurven, wird das Wasser ins Tal transportiert und Material nach oben
gebracht. Nachhaltigkeit ist dem Unternehmen wichtig: Um lange Transportwege
zu vermeiden, stellt Lajthiza Preforms und Verschlüsse selbst her. Flaschen
und Preforms, die in der Produktion als Abfall anfallen, werden recycelt und
dem Herstellprozess wieder zugeführt. Auf einer Mehrwegglas-Linie füllt
Lajthiza 20'000 Flaschen pro Stunde ab, auf einer PET-Linie 6'000
Fünf-Liter-Flaschen pro Stunde und auf einer weiteren PET-Linie 26'000
0,5-Liter- bis 1,5-Liter-Flaschen pro Stunde. Zudem hat das Unternehmen eine
Linie zum Abfüllen von Kartonverpackungen und eine weitere Linie für
Fünf-Gallonen-Flaschen im Einsatz.
Erst nach dieser Fahrt fällt uns auf, dass wir diesem Wasser schon auf
unserer ganzen Reises angetroffen haben.Read more
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- Day 13
- Tuesday, September 21, 2021 at 9:21 AM
- ⛅ 15 °C
- Altitude: 282 m
AlbaniaMyç-Has42°5’44” N 20°21’13” E
Koman-See Fierze-Koman

Mit Superlativen ist das so eine Sache. Die Fahrt auf dem Koman Stausee hat
den Titel als eine der schönsten Schiff- oder Fährfahrten jedoch verdient.
Dabei liegt der See mitten im Nirgendwo. Er ist ein gut gehütetes Juwel,
versteckt in den Albanischen Alpen (Prokletije). Der Fluss Drin ist hier
zwischen Koman und Fierze auf 34 Kilometern aufgestaut. Gut zweieinhalb
Stunden sind die Fähren durch die fjordähnliche Landschaft unterwegs. Die
Schlucht ist kaum mehr als 400 Meter breit, an den engsten Stellen misst sie
gerade einmal 50 Meter und die meterhohen Felswände kommen extrem nahe. Es
gibt keine Strasse, welche die beiden Orte auf dem Landweg verbinden würde.
Die Regierung Enver Hoxha investierte kräftig in den Ausbau der
Wasserkraftwerke. Der Koman Stausee entstand in den 1980er-Jahren als Teil
eines riesigen Energiegewinnungsprojekts. Er ist nur einer von mehreren
Stauseen entlang des Drins, dessen bis dahin unverbaute Flussabschnitte zur
Stromerzeugung aufgestaut wurden.
Der Koman See erstreckt sich zwischen den Staumauern des Fierza und
Vau-Deja, ist 34 Kilometer lang und 96 Meter tief. Trotzdem ist er mit einer
Fläche von zwölf Quadratkilometern und einem Fassungsvermögen von 500
Millionen Kubikmetern Wasser nur der kleinste Stausee der Kaskade. Neben dem
Drin speisen Valbona und Shela den Stausee.
In Staudamm und Kraftwerk stecken chinesische und französische Technologie.
Noch heute wird vom Koman Stausee der grösste Teil des albanischen Stroms
produziert. Wir alle wissen Bescheid um die Vor- und Nachteile der Nutzung
von Wasserkraft. So zeigen sich auch entlang des Drins die ökologischen
Auswirkungen, der Flächenverbrauch ist enorm. Wie die natürliche
Flusslandschaft hier früher wohl ausgesehen hat?
Mittlerweile hat die albanische Regierung den Grundstein für die Skavica
Talsperre, die letzte noch nicht gebaute von sieben Stauanlagen am Drin,
gelegt. Im grössten Stausee Europas würde dann ein grosser Teil der
geschichtsträchtige Region Dibra mit ihren idyllischen und fruchtbaren
Tälern versinken. Bleibt zu hoffen, dass die Vjosa, dem letzten
unregulierten Wildfluss Europas im Süden Albaniens, dieses Schicksal nicht
ereilt.
Die Autofähre Berisha verkehrt zwischen April und November. Der Himmel zeigt
sich von der blauen Seite und lässt das Wasser noch tiefer im Blau
versinken. Wir passieren die hohen Felswänden und engen Schluchten, was sehr
stark an norwegische Fjorde erinnert. Einzig am Heck der Fähre finden wir
ein Fleckchen, das ein wenig windgeschützt ist. Hier lässt es sich gut
aushalten. Schliesslich möchten wir möglichst viel von der
zweieinhalbstündigen Fahrt ungefiltert mitbekommen. Uns verschlagen die
Schönheit der Natur und die Farben des Wassers fast den Atem.
Nach etwas mehr als einer Stunde, wir haben gerade die Friedensinsel im
breitesten Abschnitt des Sees passiert, legt die Berisha an. Im Sommer laden
an dieser Stelle einige Hostels und Gästehäuser zum Übernachten ein. Sogar
einen kleinen Strand gibt es. Heute werden die wenigen verbliebenen Bewohner
des Tals mit dem Nötigsten versorgt. Kurz danach erhaschen wir auf Backbord
einen Blick in den Arm des Shala Flusses. Er ist vor allem für
Ausflugsfahrten im Sommer sehr beliebt. Die Felswände werden höher und
rücken richtig nahe ans Boot heran. Vergeblich halten wir Ausschau nach
einem Anleger. Doch die Berisha landet gekonnt auf einer Schotterbank am
Flussufer an. Um die Lücke zwischen Laderampe und Ufer zu schliessen, wird
kurzerhand zur Schaufel gegriffen. Auf ein Kommando der Angestellten dürfen
zuerst die Fussgänger und dann die Autos die Fähre verlassen. Nicht nur das
Befahren der Fähre ist ziemlich eng, da wird jeder Zetimeter genutzt, auch
die Ausfahrt bereitet Platzangst, vor allem die anschliessende Fahrt durch
den in den Fels gemeisselten Tunnel.Read more
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- Day 17
- Saturday, September 25, 2021 at 10:24 AM
- ☀️ 21 °C
- Altitude: 68 m
AlbaniaFishtë41°53’57” N 19°40’25” E
Fishtë

Richtung Norden nach Fishtë in der Region Lezhë, suchen wir nach einem
Übernachtungsplatz. Wir sind nicht mehr weit von der Grenze zu Montenegro
entfernt. Hier ist die Natur so unberührt, dass wir uns nicht wundern, dass
wir wilde Orchideen und unzählige Kräuter am Wegesrand sehen. Es gibt Seen,
kleine Bauernhöfe und mittendrin das «Mrizi i Zanave», auf dessen Parkplatz
wir übernachten wollen.
Als das Brüderpaar Altin und Anton Prenga sich 2010 entschloss, nach Jahren
im Ausland, nach Albanien zurückzukehren, hatten sie den Plan einer sich
selbst versorgenden Farm und einem Restaurant. Und das in einer Gegend, wo
es keine geteerte Strasse gab. Was folgte, ist eine der wunderbarsten
Erfolgsgeschichten des Landes. Ziel war es stets die kleinen Betriebe der
Region zu integrieren. Auf dem heutigen Hof gibt es eine eigene Käserei, die
kleine Mühle schafft es, gerade so viel weissen Mais zu mahlen, dass der
Eigenbedarf zum Brotbacken gedeckt ist, hier wird Fleisch und Wurst
geräuchert, Käse gemacht und neuerdings auch Wein aus eigenem Anbau
gekeltert. Das «Mrizi i Zanave» (der Name kommt aus den albanischen Mythen
und steht für «Stärke der Feen») wächst und wächst. Olivenhaine, Kräuter-
und Gemüseanbau, Gänse, Ziegen und Obstbäume. Hier wird nichts verschwendet.
Ein eigenes Team widmet sich Tag für Tag dem Einmachen und Fermentieren der
Erzeugnisse, die sowohl im Restaurant, als auch im kleinen Hofladen verkauft
werden. In nur wenigen Jahren wurde es zum Slow Food Convivium.
Es ist Mittagszeit, als wir den Hof «Mrizi i Zanave» erreichen. Der
Parkplatz ist brechend voll. Gut, denke ich, schliesslich ist es Samstag und
heute sind bestimmt viele Familien unterwegs. Doch auch am Montag und
Dienstag wird es nicht anders sein. Die Gäste kommen teils von weit her,
denn eines war den Gründern immer wichtig – niemals der Verlockung zu
erliegen, elitär zu werden. Hier kostet ein Essen bestehend aus Vorspeisen,
Hauptgang und Dessert und Obst um die CHF 14.00 und so soll es nach
Möglichkeit auch bleiben, denn es soll ein Restaurant für alle sein. Wir
kommen zwar auch von weit her, sind auf der Suche eines Übernachtungsplatzes
aber eher zufällig hier eingefahren und haben das grosse Glück, noch einen
Tisch zu ergattern.
Zuvor müssen wir aber noch etwas hungrig werden, und wir beschliessen eine
Wanderung in der Nähe Neshat zu machen. Die App Wikiloc hat uns auf diese
Wanderung gebracht. Leider ist der Pfad nicht sonderlich gut ausgeschildert,
und wir folgen einfach dem Trail auf Wikoloc für ca. 7 km. Doch auch die
abenteuerliche Suche nach dem Weg bringt uns den gewünschten Hunger herbei.
Wir freuen uns aufs Essen.
Immer mehr Teller werden auf unseren Tisch gestellt, Teller mit
eingemachten Tomaten und kleinen Perlzwiebeln, Teller mit selbstgebackenem
Maisbrot, verschiedene Käse und Würste und einem kleinen Ricotta mit
Spinatcreme. Dazu kommen noch gefüllte Zucchiniblüten und köstliche,
süss-sauer eingemachte Melonenrinde. Dann kann ich wählen zwischen Nudeln
oder Fleisch (für Sam). Nudeln gibt es mit Pilzsauce oder einer herzhaften
Blaubeersauce (unbedingt probieren!). Geschmorte Ziege, Rindfleisch, Lamm
oder Schwein stehen für Fleischesser zur Auswahl. Wer hier Beilagen haben
möchte, wie Salat, Gemüse oder Kartoffeln, sollte dies mitteilen. Ein
Dessert findet danach kaum mehr Platz. Frisches Obst gibt es auch immer.
Wir übernachten auf der unteren Ebene des Hofes, direkt unter den
Weinreben. Am nächsten Morgen fällt das Frühstück ebenso vielfältig und
gepflegt aus. Puahh, wir haben uns sicher für eine weitere Woche
vollgefressen. Dann aber geht es zum Rundgang über den Hof und die
Manufakturen. In der Käserei wird gerade Ricotta gemacht, der dann in
grossen Bottichen reifen darf. Gerade werden Rosenblätter angesetzt. Kleine
Feigen werden mit Molasse gekocht und abgefüllt und in mühevoller
Fleissarbeit die Zwerg-Zwiebeln gepellt. Ein paar Gläser von der
eingemachten Melonenrinde sind noch da. Fragwürdig, aber bei diesem Anblick
könnte schon wieder Hunger aufkommen. Im Weinkeller stehen lange Reihen
französischer Weinfässer. Zum Glück eignet sich Horu nicht als Lieferwagen.
Das war unserer kulinarisch krönender Abschluss im traumhaften Albanien.
Sam bringt mich, entsprechend meinem Rückflugticket, zurück zum Flughafen
nach Tirane, wo ich nervige 1.5 Stunden am CheckIn warten muss, bis meine
Schweizer Corona-Impfbestätigung anerkannt wird. Samuel sollte es in Durres,
für die Überfahrt nach Italien, auch nicht einfacher haben. Er erreicht die
Fähre um ein Haar, da er auserkoren wird, mit Horu den Scanner zu passieren.
Dafür nehmen sie sich ausreichend Zeit, ungeachtet gebuchter Tickets. Es
werden keine Drogen gefunden, und so kann er die Ladekippe (bevor sie
hochgezogen wird) noch im letzten Moment befahren; der Fahrplan ist strikt,
gewartet hätten sie nicht.Read more