Albanien

september 2021
  • Horu - born4adventure
En 17-dags äventyr från Horu - born4adventure Läs mer
  • Horu - born4adventure

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  • Albania Albania
Kategorier
Camping, Kultur, Vandring, Natur, Sightseeing, Vildmark
  • 579antal resta kilometer
Transportmedel
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  • 10fotavtryck
  • 17dagar
  • 104foton
  • 0gilla-markeringar
  • Durrës

    10 september 2021, Albania ⋅ ☀️ 24 °C

    Samuel fährt den ersten Tag alleine den Stiefel hinunter nach Ancona, wo er die Fähre nach Durrës nimmt. Horu auf der Ladefläche, er alleine in ein Viererkabine. Da geniesst er noch die grosszügigen Platzverhältnisse, bevor ich in Tiranë neben ihm in Horu Platz nehme. Ich komme fliegend an, da ich noch fest an meinen limitierten Arbeitsurlaub gebunden bin.Läs mer

  • Orikum

    12 september 2021, Albania ⋅ ☁️ 23 °C

    Der Ort Orikum liegt am Südostende der Bucht im Südwesten Albaniens, etwa einen Kilometer vom Ufer
    entfernt. Die Hauptstrasse passiert den Ort am östlichen Ortsrand und führt
    von Vlora her kommend weiter nach Himara.

    Die Strände an der Bucht von Vlora und die Stadt haben sich in den letzten
    Jahren rasant touristisch entwickelt. Es sind zahlreiche Hotels,
    Appartementhäuser, Restaurants und eine Marina errichtet worden. Zum Glück sind wir nicht in der Hauptsaison hier unter 1000 Anderen. Im Moment ist es eher ruhig hier. Das übrige
    Gemeindegebiet ist extrem ländlich und gebirgig geblieben. Weite Teile der
    Gemeinde stehen unter Naturschutz, so zum Beispiel der Nationalpark Llogara. Am Rand der Bucht
    befinden sich wunderschöne, türkis-farbene Lagunen.

    Im Südwesten der Bucht befindet sich die Marinebasis Pashaliman, einer der beiden
    Hauptstützpunkte der albanischen Marine. Heute werden
    dort Schiffe für die albanische Marine gebaut. „Pashaliman“ heisst auf türkisch so viel wie
    «Hafen des Paschas». Dieser Ort wird schon seit Jahrtausenden als Hafen genutzt. Im
    Kalten Krieg war er
    vorübergehend sowjetischer
    Marinestützpunkt, der einzige im Mittelmeerraum.

    Auf dem Gebiet der Militärbasis liegt das antike Oricum. Die griechische Kolonie lag einst
    auf einem kleinen Hügel direkt am Meer mit Akropolis und Theater. Die
    Ausgrabungen im Archäologiepark Oricum sind aktuell für Besucher -
    insbesondere für Ausländer - nur schwer zugänglich, da sie sich innerhalb
    der Marinebasis befinden.

    Südwestlich vom Ort liegt abgelegen die Kirche von Marmiroi. Der kleine Bau
    auf einer Anhöhe wird zum Teil auf das frühe 10.
    Jahrhundert datiert. Hier geniessen wir die frühe
    Geschichte unserer römischen Vorfahren des Altertums, die kargen Landschaften,
    wo sich nur noch Kakteen und Sukkulenten wohl fühlen und die wunderschönen
    Weitsichten.
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  • Himarë-Picar

    14 september 2021, Albania ⋅ ☀️ 20 °C

    Uns zieht es weiter ostwärts, einerseits Richtung Gjirokaser (Stadt der 1000
    Fenster), andererseits aber auch um in das Offroad-Gebirge zu gelangen,
    wofür Albanien in der Offraod-Community ja bestens bekannt ist. Die Strecke
    Himareë-Kuç-Progonat-Golem-Picar liegt für uns bereit, erst mal digital, auf
    der Karte 1:25'000.

    82 km, 2200 Höhenmeter uphill, 1900 Höhenmeter downhill. Die maximale Höhe
    beträgt aber nur 1200 M.ü.M., woraus eine Durchschnittsgeschwindigkeit von
    16.6 km/h resultiert. Part I, Himare-Kuç war keine grosse Herausforderung,
    aber die geplante Route durch das Flussbett, konnten wir nicht zu Ende
    führen. Baum-Arbeiten versperrten uns die Route durch das Flussbett.

    Part II von Progonat nach Golem ... tja, was sollen wir sagen ... steil,
    sehr windig (Wetter- und Routen-mässig), eng, Absturzgefahr, auf alle Fälle
    behauptet das die Beifahrerin. Horu muss sein Drehmoment unter Beweis
    stellen und mehrheitlich in Untersetzung krabbeln. Zum Glück waren wir die
    einzigen Verrückten auf dieser Route und mussten keinen kreuzen, noch
    Chance! Bei dieser Gelegenheit habe ich nach langer Zeit und in einem
    Verzweiflungsakt einen 4. Griff auf der Beifahrerseite entdeckt. Ich auch
    bin einige Male ausgestiegen, um die richtige Route zu empfehlen (unter uns
    verraten: auch weil ich die Hosen volle hatte). Wer das ganze Abenteuer
    nicht überlebt hat, sind Samuels Espadrilles, die haben sich im Schweiss
    aufgelöst. Die fantastischen Landschaftsbilder haben alles wieder wett
    gemacht.
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  • Saranda

    15 september 2021, Albania ⋅ ☀️ 25 °C

    Nach ein paar schweisstreibenden Offroad-Fahrstunden, verweilen wir für drei
    Tage im kleinen Küstenort Saranda, welcher ganz im Süden Albaniens liegt.
    Die Küstenstadt befindet sich an einer offenen Bucht, die von bis zu 400
    Meter hohen Hügeln umgeben ist.

    Wahrscheinlich ist diese besondere Lage der Grund, warum Saranda ein warmes
    Mittelmeerklima mit bis zu 300 Sonnentagen im Jahr geniesst. Selbst die
    Winter sollen hier recht mild ausfallen.

    Die einzigartige Position am Ionischen Meer, kurz vor der Küste
    Griechenlands, zieht jedes Jahr viele Urlauber nach an. Mittlerweile hat
    sich sogar eine Gruppe ausländischer Residenten dauerhaft hier im Süden
    niedergelassen.

    Der Tourismus in Albanien ist am Boomen und mittlerweile zu einem wichtigen
    Wirtschaftszweig der Region geworden.

    Nicht ohne Grund sind in den letzten Jahren zahlreiche Restaurants, Cafés,
    Ferienwohnungen und Hotels in Saranda entstanden. Wir hingegen, besuchen den
    Ort glücklicherweise in der Nebensaison, in welcher wir uns
    unglücklicherweise fast etwas einsam vorkommen. Die meisten Restaurants sind
    geschlossen, wie auch die Hotels. So finden wir einen «halbwilden»
    Übernachtungsplatz. Halbwild heisst, tagsüber besuchen wir das
    Bar-Restaurant, hübsch gelegen, mit phänomenaler Aussicht, dafür dürfen wir
    gleich nebenan gratis nächtigen. Was wollen wir mehr?! Das Essen schmeckt
    übrigens hervorragend. Wir vertreiben uns die Zeit mit Küstenspaziergängen
    einige Meter über dem Meeresgrund bei herrlichem Sonnenschein und weitem
    Ausblick übers Ionische Meer. Horu nutzt die Zeit, um seine müden
    Gelenksachsen und Federn vor den nächsten, bevorstehenden Strapazen zu
    entspannen. Nur während der Nacht hat er einige Kilos mehr auf den Achsen.
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  • Gjirokaster

    17 september 2021, Albania ⋅ ⛅ 32 °C

    Schon aus der Ferne sieht man sie, die Stadt Gjirokaster, deren steinerne
    Häuser steil die Hänge des «Mali i Gjerë» emporklettern. Steil ist auch die
    Strasse, die ganz nach oben in die Altstadt von Gjirokaster führt.
    Gjirokaster wird auch die "Stadt der tausend Stufen" genannt und man kann
    mit Recht behaupten, dass sie diesem Namen alle Ehre macht. Keine der engen
    Gassen führt einfach geradeaus. Sie führen hoch und herunter, um Kurven und
    Ecken - Gjirokaster eben, die etwas andere Stadt.

    Der berühmte albanische Schriftsteller Ismail Kadare, der in Gjirokaster
    geboren und aufgewachsen ist, beschrieb seine Heimatstadt einmal als
    «seltsam». Der Reiseführer dagegen als «erstaunlich». Die Stadt mutet
    wirklich eigenwillig an, die Häuser, die sich an den steilen Hang schmiegen,
    die manchmal düsteren, engen Gassen und malerischen, verträumten Gässchen.
    Das Zentrum der Altstadt, hoch oben auf dem Berg wirkt beinahe verwunschen
    und bietet von vielen Stellen aus einen herrlichen Blick über das
    wunderschöne Drinostal. In der Altstadt findet man viele alte, traditionell
    albanische Häuser, im Stil der sogenannten Balkanarchitektur. Die Dächer
    sind mit flachen Steinen gedeckt, die Fenster schmal und hoch. Die
    Dacheindeckung mit Steinen hat seinen Grund: im Sommer bleibt das Innere der
    Häuser kühl, während die Steine im Winter wärmen. Ein weiterer Grund ist,
    dass damals Ziegel für die Einheimischen zu teuer waren - Steine dagegen
    sind auch heute noch genug vorhanden. Die Strassen und Gassen bestehen aus
    kunstvoll gelegtem Kopfsteinpflaster - Gjirokaster, die "Stadt der Steine".

    Hoch oben, wie ein Wächter, thront die beeindruckende Burg von Gjirokaster.
    Einst eine illyrische Festung, die Anfang des dritten Jahrhunderts vor
    Christus gebaut wurde, wurde die Anlage besonders unter byzantinischer und
    osmanischer Herrschaft immer weiter ausgebaut. Heute präsentiert sich die
    Burg ihren Gästen als eine beeindruckende Verteidigungsfestung mit einem
    atemberaubenden Panoramablick über die Stadt, das Drinostal und die
    umliegenden Berge.

    Gjirokaster, die Stadt mit den unendlich vielen Treppen, Steinhäusern und
    Gassen hat eine bewegte Vergangenheit. Erstmals schriftlich erwähnt wurde
    Gjirokaster 1336, als Teil des byzantinischen Reiches, bis die Stadt 1417
    von den Armeen des Osmanischen Reichs erobert wurde. Während der osmanischen
    Herrschaft wurde die Burg stark vergrössert und ein Aquädukt für die
    Wasserversorgung gebaut. Der zehn Kilometer lange Aquädukt wurde 1932
    zerstört und nicht wieder aufgebaut, Reste davon können ausserhalb der Burg
    jedoch noch besichtigt werden. Im Zweiten Weltkrieg wechselten sich die
    Besatzer Mächte in schneller Folge ab. Italien, Deutschland und Griechenland
    erhoben Anspruch auf die Stadt am Berg. Nach Kriegsende wurde die
    sozialistische Volksrepublik Albanien ausgerufen, Gjirokaster albanisch.
    Zwei Religionen prägen Gjirokaster: der Islam und das Christentum. In
    Gjirokaster leben diese beiden Religionen seit Jahrhunderten friedlich
    neben- und miteinander. Ethnisch sind die Einwohner von Gjirokaster eine
    Mischung aus Griechen und Albanern. Gesprochen wird überwiegend der
    toskische Dialekt, einer der beiden albanischen Dialektarten. Die "Stadt der
    Steine", die seit 2005 zum UNESCO-Welterbe zählt, ist auch kulturelles
    Zentrum Südalbaniens.
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  • Berat-Gransh

    18 september 2021, Albania ⋅ ☁️ 19 °C

    Es zieht uns wieder in die Berge. Etwas nordwärts lieg Fierz, von wo aus wir
    uns auf die Strecke Berat - Hamit - Gramsh machen. Aus einer Meereshöhe von
    42 Metern geht es über Naturstrassen, besser beschrieben: Naturwegen und
    Felsplatten auf 900 M.ü.M. Anfangs mit wenig Steigung, aber dann mit voller
    Kanne. 42 Kilometer, wovon wir 13 pro Stunde schaffen. Ächz! Meine beiden
    Navigationsapps drohen mir, kurz vor Ende der abenteuerlichen Strecke, auch
    mit einem Ende der Strasse, was mich ziemlich nervös macht. Das hiesse, die
    ganze Strecke wieder im Kehrwert zurück. Samuel meint, auf seiner
    fünfjährige Strassenkarte sei die Route durchgehend. Wir sind ein Mal mehr
    verschiedener Meinung und auf dem Beifahrersitz wird geschmollt, und zwar
    mit allem Talent. Mein digitaler Glaube verlässt mich, als ich eingestehen
    muss, die Strasse geht doch weiter, sogar vom feinsten Teerbelag. Fazit: Die
    Strassenkarten beider Apps müssen älter als 5 Jahre sein! Ich bin schon
    wieder ziemlich friedlich und versöhnlich. Die kleine Schildkröte am Wegrand
    unterstützt mich dabei und erinnert mich an Horu, wie er sein/unser Gewicht
    zuverlässig den Berg hoch stemmt.
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  • Ohridsee

    19 september 2021, Albania ⋅ ☀️ 24 °C

    Malerisch gelegen, inmitten einer atemberaubenden Naturkulisse - das ist der
    Ohrid See an der Grenze zu Mazedonien. Als Reiseziel ist der wunderschöne See den
    Europäern bisher noch eher unbekannt. Dabei ist er einer der ältesten Seen
    der Welt und das blaue, klare Wasser so sauber, dass man es trinken könnte.
    Um den See herum die hohen Berge, in deren immergrünen, ursprünglichen
    Wälder Braunbären, Wölfe und Luchs umherstreifen. Eine Gegend voll solcher
    Naturschönheiten, Kultur und Geschichte, voller Kirchen und Klöster, dass
    sie einst das "Jerusalem des Balkans" genannt wurde. Unsere Fahrt geht aber
    trotz diesen Schönheiten zügig weiter Richtung Norden Albaniens.

    Wir suchen einen Übernachtungsplatz und treffen auf ein paar steinerne
    Häuser, scheinbar verlassen, mitten in der Bergwelt. Vier Jungs schlendern
    scheinbar ziellos der sandigen Strasse entlang. Wir fragen sie, ob wir hier
    irgendwo übernachten dürfen. Einerseits freudig, andererseits neugierig
    weisen sie uns den Weg. Zu meinen Befürchtungen erreichen wir den Platz nur
    über einen sehr steilen Pfad unter Bäumen hindurch. Zuerst mag ich das
    Angebot gar nicht annehmen, da ich schon an die Ausfahrt - wahrscheinlich
    bei Regen - denke. Der Optimist Samuel nimmt trotz meinen Einwänden an. Sie
    fragen uns noch, ob wir noch etwas zu essen brauchen. «Nje domate», antworte
    ich. Da kommen sie nach einer halben Stunde stolz wieder daher, vollgepackt
    mit acht Tomaten, einer Gurke, frischen Schafskäse, Kopfsalat, Trauben in
    allen Farben und Brot. So ziemlich allem, was die Vorgärten ihrer Mütter
    hergeben. Wir sind überwältigt, bezahlen dürfen wir nichts. Zu guter Letzt
    kommt noch eine alte Frau, ihr Gesicht ist von der jahrelang harten Arbeit
    in der trockenen Sonne gezeichnet. Die tiefen Furchen in ihren Handflächen
    sind wie von Tusche schwarz konturiert, in diesen Arbeitshänden präsentiert
    sie uns stolz zwei Maiskolben, ihr Geschenk an uns. Wir sind überwältigt.
    Alles vollzieht sich wortlos, weil uns einfach die Worte in der richtigen
    Sprache fehlen. Das sind jeweils die schönsten Erlebnisse.

    Die Jungen bleiben übrigens den ganzen Abend bei uns (nicht mit uns) und
    verdrücken ein paar Kekse, die wir ihnen geschenkt haben. Am nächsten Morgen
    wachen wir früh auf, des Regens wegen! Ungefrühstückt machen wir uns schnell
    reisefertig, bevor der steile Hang so richtig verschlammt ist. Wir fahren an
    den noch schlafenden Häuser vorbei uns sind dankbar, für die liebevolle
    Gastfreundschaft.
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  • Pukë

    20 september 2021, Albania ⋅ ☀️ 22 °C

    Auf unserer Weiterfahrt Richtung Norden geht es weiterhin durch die Bergwelt
    Albaniens. Plötzlich wird die Strasse mehrspurig, frischer Teerbelag, neue
    Strassentafeln. Ausser einige Lastwegen vom Wasserproduzenten Albaniens,
    kommt in uns das Gefühl auf, die Strassen seien eigens für uns erbaut
    worden. Es ist ein futuristischer Anblick: Ganz oben auf dem Berg Roshi,
    umgeben von Gebirgsmassiven, thront ein riesiger Bau, welcher uns an
    Filmpassagen von «James Bond» erinnern. Eine riesige Fabrik. Sie gehört
    Lajthiza, dem größten Mineralwasserproduzenten Albaniens. Jetzt wissen wir
    auch, woher unsere Mitbewerber auf der Strasse her kommen und hin wollen.

    Auf diesem Berg im Nordosten Albaniens entdeckte Hajri Elezaj, der Gründer
    und Geschäftsführer von Lajthiza, 1999 eine Quelle mit reinstem Bergwasser,
    das natürlich durch magmatisches Gestein gefiltert wird. Hier beginnt die
    Erfolgsgeschichte des Familienunternehmens. Ohne Pumpen, rein durch
    Gravitationskraft, erreicht das Wasser die Fabrik. Direkt von der Quelle
    also produziert Lajthiza stilles und kohlensäurehaltiges Mineralwasser. In
    den letzten Jahren hat das Unternehmen seine Fabrik beständig vergrössert.
    Auf dieser, für 40-Tönner bestens ausgebauter Gebirgsstrasse, mit mehr als
    3.000 Kurven, wird das Wasser ins Tal transportiert und Material nach oben
    gebracht. Nachhaltigkeit ist dem Unternehmen wichtig: Um lange Transportwege
    zu vermeiden, stellt Lajthiza Preforms und Verschlüsse selbst her. Flaschen
    und Preforms, die in der Produktion als Abfall anfallen, werden recycelt und
    dem Herstellprozess wieder zugeführt. Auf einer Mehrwegglas-Linie füllt
    Lajthiza 20'000 Flaschen pro Stunde ab, auf einer PET-Linie 6'000
    Fünf-Liter-Flaschen pro Stunde und auf einer weiteren PET-Linie 26'000
    0,5-Liter- bis 1,5-Liter-Flaschen pro Stunde. Zudem hat das Unternehmen eine
    Linie zum Abfüllen von Kartonverpackungen und eine weitere Linie für
    Fünf-Gallonen-Flaschen im Einsatz.

    Erst nach dieser Fahrt fällt uns auf, dass wir diesem Wasser schon auf
    unserer ganzen Reises angetroffen haben.
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  • Koman-See Fierze-Koman

    21 september 2021, Albania ⋅ ⛅ 15 °C

    Mit Superlativen ist das so eine Sache. Die Fahrt auf dem Koman Stausee hat
    den Titel als eine der schönsten Schiff- oder Fährfahrten jedoch verdient.
    Dabei liegt der See mitten im Nirgendwo. Er ist ein gut gehütetes Juwel,
    versteckt in den Albanischen Alpen (Prokletije). Der Fluss Drin ist hier
    zwischen Koman und Fierze auf 34 Kilometern aufgestaut. Gut zweieinhalb
    Stunden sind die Fähren durch die fjordähnliche Landschaft unterwegs. Die
    Schlucht ist kaum mehr als 400 Meter breit, an den engsten Stellen misst sie
    gerade einmal 50 Meter und die meterhohen Felswände kommen extrem nahe. Es
    gibt keine Strasse, welche die beiden Orte auf dem Landweg verbinden würde.

    Die Regierung Enver Hoxha investierte kräftig in den Ausbau der
    Wasserkraftwerke. Der Koman Stausee entstand in den 1980er-Jahren als Teil
    eines riesigen Energiegewinnungsprojekts. Er ist nur einer von mehreren
    Stauseen entlang des Drins, dessen bis dahin unverbaute Flussabschnitte zur
    Stromerzeugung aufgestaut wurden.

    Der Koman See erstreckt sich zwischen den Staumauern des Fierza und
    Vau-Deja, ist 34 Kilometer lang und 96 Meter tief. Trotzdem ist er mit einer
    Fläche von zwölf Quadratkilometern und einem Fassungsvermögen von 500
    Millionen Kubikmetern Wasser nur der kleinste Stausee der Kaskade. Neben dem
    Drin speisen Valbona und Shela den Stausee.

    In Staudamm und Kraftwerk stecken chinesische und französische Technologie.
    Noch heute wird vom Koman Stausee der grösste Teil des albanischen Stroms
    produziert. Wir alle wissen Bescheid um die Vor- und Nachteile der Nutzung
    von Wasserkraft. So zeigen sich auch entlang des Drins die ökologischen
    Auswirkungen, der Flächenverbrauch ist enorm. Wie die natürliche
    Flusslandschaft hier früher wohl ausgesehen hat?

    Mittlerweile hat die albanische Regierung den Grundstein für die Skavica
    Talsperre, die letzte noch nicht gebaute von sieben Stauanlagen am Drin,
    gelegt. Im grössten Stausee Europas würde dann ein grosser Teil der
    geschichtsträchtige Region Dibra mit ihren idyllischen und fruchtbaren
    Tälern versinken. Bleibt zu hoffen, dass die Vjosa, dem letzten
    unregulierten Wildfluss Europas im Süden Albaniens, dieses Schicksal nicht
    ereilt.

    Die Autofähre Berisha verkehrt zwischen April und November. Der Himmel zeigt
    sich von der blauen Seite und lässt das Wasser noch tiefer im Blau
    versinken. Wir passieren die hohen Felswänden und engen Schluchten, was sehr
    stark an norwegische Fjorde erinnert. Einzig am Heck der Fähre finden wir
    ein Fleckchen, das ein wenig windgeschützt ist. Hier lässt es sich gut
    aushalten. Schliesslich möchten wir möglichst viel von der
    zweieinhalbstündigen Fahrt ungefiltert mitbekommen. Uns verschlagen die
    Schönheit der Natur und die Farben des Wassers fast den Atem.

    Nach etwas mehr als einer Stunde, wir haben gerade die Friedensinsel im
    breitesten Abschnitt des Sees passiert, legt die Berisha an. Im Sommer laden
    an dieser Stelle einige Hostels und Gästehäuser zum Übernachten ein. Sogar
    einen kleinen Strand gibt es. Heute werden die wenigen verbliebenen Bewohner
    des Tals mit dem Nötigsten versorgt. Kurz danach erhaschen wir auf Backbord
    einen Blick in den Arm des Shala Flusses. Er ist vor allem für
    Ausflugsfahrten im Sommer sehr beliebt. Die Felswände werden höher und
    rücken richtig nahe ans Boot heran. Vergeblich halten wir Ausschau nach
    einem Anleger. Doch die Berisha landet gekonnt auf einer Schotterbank am
    Flussufer an. Um die Lücke zwischen Laderampe und Ufer zu schliessen, wird
    kurzerhand zur Schaufel gegriffen. Auf ein Kommando der Angestellten dürfen
    zuerst die Fussgänger und dann die Autos die Fähre verlassen. Nicht nur das
    Befahren der Fähre ist ziemlich eng, da wird jeder Zetimeter genutzt, auch
    die Ausfahrt bereitet Platzangst, vor allem die anschliessende Fahrt durch
    den in den Fels gemeisselten Tunnel.
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  • Fishtë

    25 september 2021, Albania ⋅ ☀️ 21 °C

    Richtung Norden nach Fishtë in der Region Lezhë, suchen wir nach einem
    Übernachtungsplatz. Wir sind nicht mehr weit von der Grenze zu Montenegro
    entfernt. Hier ist die Natur so unberührt, dass wir uns nicht wundern, dass
    wir wilde Orchideen und unzählige Kräuter am Wegesrand sehen. Es gibt Seen,
    kleine Bauernhöfe und mittendrin das «Mrizi i Zanave», auf dessen Parkplatz
    wir übernachten wollen.
    Als das Brüderpaar Altin und Anton Prenga sich 2010 entschloss, nach Jahren
    im Ausland, nach Albanien zurückzukehren, hatten sie den Plan einer sich
    selbst versorgenden Farm und einem Restaurant. Und das in einer Gegend, wo
    es keine geteerte Strasse gab. Was folgte, ist eine der wunderbarsten
    Erfolgsgeschichten des Landes. Ziel war es stets die kleinen Betriebe der
    Region zu integrieren. Auf dem heutigen Hof gibt es eine eigene Käserei, die
    kleine Mühle schafft es, gerade so viel weissen Mais zu mahlen, dass der
    Eigenbedarf zum Brotbacken gedeckt ist, hier wird Fleisch und Wurst
    geräuchert, Käse gemacht und neuerdings auch Wein aus eigenem Anbau
    gekeltert. Das «Mrizi i Zanave» (der Name kommt aus den albanischen Mythen
    und steht für «Stärke der Feen») wächst und wächst. Olivenhaine, Kräuter-
    und Gemüseanbau, Gänse, Ziegen und Obstbäume. Hier wird nichts verschwendet.
    Ein eigenes Team widmet sich Tag für Tag dem Einmachen und Fermentieren der
    Erzeugnisse, die sowohl im Restaurant, als auch im kleinen Hofladen verkauft
    werden. In nur wenigen Jahren wurde es zum Slow Food Convivium.

    Es ist Mittagszeit, als wir den Hof «Mrizi i Zanave» erreichen. Der
    Parkplatz ist brechend voll. Gut, denke ich, schliesslich ist es Samstag und
    heute sind bestimmt viele Familien unterwegs. Doch auch am Montag und
    Dienstag wird es nicht anders sein. Die Gäste kommen teils von weit her,
    denn eines war den Gründern immer wichtig – niemals der Verlockung zu
    erliegen, elitär zu werden. Hier kostet ein Essen bestehend aus Vorspeisen,
    Hauptgang und Dessert und Obst um die CHF 14.00 und so soll es nach
    Möglichkeit auch bleiben, denn es soll ein Restaurant für alle sein. Wir
    kommen zwar auch von weit her, sind auf der Suche eines Übernachtungsplatzes
    aber eher zufällig hier eingefahren und haben das grosse Glück, noch einen
    Tisch zu ergattern.

    Zuvor müssen wir aber noch etwas hungrig werden, und wir beschliessen eine
    Wanderung in der Nähe Neshat zu machen. Die App Wikiloc hat uns auf diese
    Wanderung gebracht. Leider ist der Pfad nicht sonderlich gut ausgeschildert,
    und wir folgen einfach dem Trail auf Wikoloc für ca. 7 km. Doch auch die
    abenteuerliche Suche nach dem Weg bringt uns den gewünschten Hunger herbei.
    Wir freuen uns aufs Essen.

    Immer mehr Teller werden auf unseren Tisch gestellt, Teller mit
    eingemachten Tomaten und kleinen Perlzwiebeln, Teller mit selbstgebackenem
    Maisbrot, verschiedene Käse und Würste und einem kleinen Ricotta mit
    Spinatcreme. Dazu kommen noch gefüllte Zucchiniblüten und köstliche,
    süss-sauer eingemachte Melonenrinde. Dann kann ich wählen zwischen Nudeln
    oder Fleisch (für Sam). Nudeln gibt es mit Pilzsauce oder einer herzhaften
    Blaubeersauce (unbedingt probieren!). Geschmorte Ziege, Rindfleisch, Lamm
    oder Schwein stehen für Fleischesser zur Auswahl. Wer hier Beilagen haben
    möchte, wie Salat, Gemüse oder Kartoffeln, sollte dies mitteilen. Ein
    Dessert findet danach kaum mehr Platz. Frisches Obst gibt es auch immer.

    Wir übernachten auf der unteren Ebene des Hofes, direkt unter den
    Weinreben. Am nächsten Morgen fällt das Frühstück ebenso vielfältig und
    gepflegt aus. Puahh, wir haben uns sicher für eine weitere Woche
    vollgefressen. Dann aber geht es zum Rundgang über den Hof und die
    Manufakturen. In der Käserei wird gerade Ricotta gemacht, der dann in
    grossen Bottichen reifen darf. Gerade werden Rosenblätter angesetzt. Kleine
    Feigen werden mit Molasse gekocht und abgefüllt und in mühevoller
    Fleissarbeit die Zwerg-Zwiebeln gepellt. Ein paar Gläser von der
    eingemachten Melonenrinde sind noch da. Fragwürdig, aber bei diesem Anblick
    könnte schon wieder Hunger aufkommen. Im Weinkeller stehen lange Reihen
    französischer Weinfässer. Zum Glück eignet sich Horu nicht als Lieferwagen.

    Das war unserer kulinarisch krönender Abschluss im traumhaften Albanien.
    Sam bringt mich, entsprechend meinem Rückflugticket, zurück zum Flughafen
    nach Tirane, wo ich nervige 1.5 Stunden am CheckIn warten muss, bis meine
    Schweizer Corona-Impfbestätigung anerkannt wird. Samuel sollte es in Durres,
    für die Überfahrt nach Italien, auch nicht einfacher haben. Er erreicht die
    Fähre um ein Haar, da er auserkoren wird, mit Horu den Scanner zu passieren.
    Dafür nehmen sie sich ausreichend Zeit, ungeachtet gebuchter Tickets. Es
    werden keine Drogen gefunden, und so kann er die Ladekippe (bevor sie
    hochgezogen wird) noch im letzten Moment befahren; der Fahrplan ist strikt,
    gewartet hätten sie nicht.
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