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  • Day 150

    Boliviens Südwesten Teil 1

    March 27 in Bolivia ⋅ ☁️ 4 °C

    Ich entschließe mich spontan dazu, von San Pedro de Atacama direkt nach Bolivien zu reisen. Also buche ich eine dreitägige Tour im Geländewagen, um auch die entlegenen Regionen im bolivianischen Südwesten kennenzulernen. Dafür gilt es noch einmal einige Höhenmeter zu überwinden und die Hochebene namens Altiplano zu erreichen. Diese liegt zwischen den Hochgebirgsketten der West- und der Ost-Anden.
    Allerdings stellt sich der starke Niederschlag am nächsten Morgen als Problem heraus, denn weiter oben in den Bergen ist dieser in Form von Schnee gefallen. Und für das anstehende Abenteuer gilt es zuerst einmal die Grenze nach Bolivien zu überqueren, jedoch liegt diese auf 4.500 Metern Höhe und die einzige Straße dorthin würde von der chilenischen Polizei vorsichtshalber gesperrt. So heißt es erst einmal lange zu Warten, aber glücklicherweise wird vom Veranstalter in der Zwischenzeit ein leckeres Frühstück serviert. Zudem lässt sich noch ein toller Sonnenaufgang über dem imposanten Volcán Licancabur (5.916 Meter) beobachten.

    Als wir schließlich, mit sechs Stunden Verspätung, die beiden Grenzkontrollen hinter uns gebracht haben, steigen wir zu unserem bolivianischen Fahrer Abel in den Toyota Landcruiser und können die Tour starten.
    Begleitet werde ich von Maddie und Robbie aus Australien, Stuart aus England sowie Helen und Fran aus Chile. Wir sind alle im selben Alter und verstehen uns auf Anhieb hervorragend. Das ist keine Selbstverständlichkeit und bei 72 Stunden auf engstem Raum schon ausschlaggebend für den Erfolg der Reise.

    Zu Beginn ist die Stimmung etwas gedrückt, denn wir befürchten durch die erhebliche Verspätung kaum noch etwas von den geplanten Orten sehen zu können. Am Ende erweist sich die Sorge aber als unberechtigt, denn Abel schafft es irgendwie doch noch, alles unter einen Hut zu bringen.
    So erleben wir einen Nachmittag voller Faszination in einer einzigartigen Umgebung. In der extrem kargen Landschaft gibt es kaum Lebenszeichen und so gebührt unsere Aufmerksamkeit dem von verschiedenen Mineralien buntgefärbte Schotter und den weißen Gipfeln im Hintergrund.
    Wir halten an mehreren wunderschönen Lagunen, die sich genau wie das Gestein in verschiedenen Farben zeigen. Das rosafarbene Exemplar beherbergt passenderweise eine große Kolonie Flamingos, die sich vom salzhaltigen und sauren Wasser nichts anhaben lassen.
    Trotz der Kälte in dieser Höhe, haben auch wir noch die Gelegenheit mit Wasser in Kontakt zu kommen, denn unterwegs laden die etwa 30 °C warmen Quellen zum Entspannen ein. Dabei lassen sich sogar vorbei ziehende Flamingos und wilde Vicuñas beobachten.
    Am höchsten Punkt der Tour, auf etwa 4.900 Metern, beeindrucken uns die Geysire namens Sol de Mañana. Schwefelhaltiger Rauch steigt aus zahllosen Löchern im bunten Erdboden und an ihrem Grund brodelt der Schlamm. Es fühlt sich an, als wären wir auf einem anderen Planeten, was durch den wolkenverhangene Himmel noch verstärkt wird.
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