Satellite
  • Day 8

    Quirl und Pfaffenstein

    July 25, 2020 in Germany ⋅ ☀️ 24 °C

    Heute wollen wir es aber wissen! Gibt es noch so etwas wie entspannte Flecken im Elbsandsteingebirge? Oder sind jetzt alle Touris hier - so wie wir?
    Unsere Fellnase zeigt schon bei der ersten Gassi-Runde ihr Divengehabe und lässt sich auf das Grün tragen, um nach ihrem Geschäft zielstrebig zurück zum WoMo zu ziehen. Somit hat sich der Chef einen lauf- und kinderfreien Tag erschlichen. Er bringt den Rest der Familie zur Elbe und dreht dann mit Olga um zurück zum Campingplatz.
    Die Sonne scheint stark und der erste Anstieg wird dadurch zum Höllenstieg umbenannt. Gefühlte 45° Steigung bei gefühlter ebenso hoher Temperatur haut uns um. Nachdem die Wanderstöcke zum Einsatz kommen (was wurde ich belächelt, als ich sie mir zum Geburtstag schenken ließ) sind sich die Pubies einig: "Die wünschen wir uns auch, zu Weihnachten!"
    Endlich wird der Weg wieder ebener, ein bisschen Schatten fällt auf uns und ein großer Platz mit Aussicht auf die Festung lädt zu einer Pause mit kleiner Fotosession ein. Nun suchen wir uns den Weg zur Diebshöhle am Quirl. Den nörgelnden Pubies wurde zugesagt, dass dies dann heute das Ziel sein soll. Sobald wir den Wald betreten, kommt es uns vor, als wären wir in einer verwunschenen Zauberwelt. Hier hätte gut und gern auch Ronja Räubertochter gedreht werden können. Ganz wunderschön! Friedlich und - fast für uns allein! So viel entspannter als gestern!
    Die Höhle ist toll, angeblich geht sie 30-40m in den Sandstein hinein. Wir haben leider keine Taschenlampe mit und das Handylicht reicht nicht aus, um die Höhle wirklich zu erkunden. Nun geht es aber weiter. Fehlender Orientierungssinn und mangelnde Ortskenntnis bei den Pubies spielen der Chefin in die Karten, so dass der Weg dann tatsächlich einmal um den Quirl und dann Richtung Pfaffenstein verläuft. Als die beiden den "Fehler" bemerken und ab jetzt die Wanderkarte mit Argusaugen überprüfen, lohnt sich eine Umkehr nicht mehr. Am Pfaffenstein wird der schnelle Aufstieg genommen und in die Klamm eingebogen, so dass die Barbarine tatsächlich nicht bewandert wird. Ist aber für alle drei Wanderer ok, denn eine nicht schwindelfreie Mutter mit zwei kleinen Zankhähnen an einem nicht gesicherten Abgrund muss ja nicht sein...
    Die Klamm ist beeindruckend und eng, es gefällt uns. Oben angekommen schauen wir uns bei der Berggaststätte nach einem freien Platz um. Leider ist draußen alles belegt und die Pubies zieht es jetzt weiter. Das versprochene Eis ruft lautstark vom Campingplatz. Eine letzte Pause beim Aussichtspunkt, Fotosession inklusive, und schon geht es los durch das Nadelöhr. Der Abstieg ist klasse, ein tolles Abenteuer für die Kids. Enge, verschieden breite Stufen führen uns zum Felsenloch, dem Nadelöhr. Dieses kann nur über einen Steig, ca. 15 Leiterstufen hinunter, überwunden werden. Mit Rucksack auf dem Rücken wird es wirklich eng! Und falls hier ein Hundehalter mitlesen sollte, dem in der Info in Königsstein gesagt wird, dass ein kleiner Hund locker unterm Arm dadurch getragen werden könnte: das stimmt nicht! Aber es gibt noch einen anderen Weg hinunter. Nach dem Nadelöhr sind es nochmals viele, viele weitere Treppenstufen, bis man wieder aus dem Wald heraus und über die Felder in Richtung Königstein gelangt.
    "Aber morgen, morgen wandern wir nicht!" Na, was meint Ihr, behalten die Pubies Recht?
    Read more