Für die Skippper, die zum ersten Mal in Sardinien unterwegs sein werden veranstaltet Windbeutel Reisen mit drei Yachten ein Training zum Kennenlernen des Segelreviers Read more
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  • Day 1

    Einchecken

    April 23, 2022 in Italy ⋅ ⛅ 16 °C

    Nach vier Stunden Flug kommen wir am Flughafen Olbia an. Axel weiß zu berichten, dass nur 500 Meter vom Flughafen ein toller Supermarkt ist, in dem man hervorragend proviantieren könnte. Es wäre schlau, wenn jemand am Flughafen auf das Gepäck aufpassen würde, während der Rest der Crew einkaufen geht. So könnte man mit einem der am Flughafen wartenden Taxis direkt die Einkäufe einladen und zum Boot bringen. Das Taxi zum Hafen kostet 50€, ein Großraumtaxi 65€.
    Es gibt auch im Hafen einen kleinen Supermarkt, doch der hat noch geschlossen.
    Im Hafen stärken wir uns erstmal mit italienischem Kaffee, während Peter enthusiastisch auf Navionics die schönsten und auch die tückischen Plätze dieses Reviers erklärt und mit unterhaltsamen Anekdoten ausschmückt.
    Dann geht's mit den Einkaufsbeauftragten der drei Crews zum rund 15 Taximinuten entfernten Einkaufszentrum, in dem es einen großen Supermarkt gibt. Die Kosten fürs Großraumtaxi belasten jeder Crewkasse mit 40€.
    Während nach und nach die Nachzügler mit einem Willkommensbier begrüßt werden, lernen wir schon im Hafen eine meteorologische Besonderheit dieses Reviers kennen: Wir sitzen bei Flaute an Deck während plötzlich ohne Vorwarnung ein kräftiger Südwind mit guten 5 Bft einsetzt, der nach einigen Minuten wieder einschläft. Der Himmel ist bedeckt und die Sonnenstrahlen erreichen den Boden nur mit wenig Energie, so dass dieses Phänomen nicht mit Thermik zu erklären ist. Wir befinden uns im Randbereich eines umfangreichen Tiefs, so dass auch dies keine Erklärung bietet. Die Ortskundigen bereiten uns darauf vor, dass wir hier immer auf plötzlich auffrischenden und drehenden Wind eingestellt sein müssen. Peter geht soweit, dass er hier keine Nacht ohne durchgehende Ankerwache in einer Bucht verbringt. Er weiß auch davon zu berichten, dass mäßiger Ostwind erst kurz einschlafen und dann ohne Vorwarnung als Südsturm wieder erwachen kann, der dem überraschten Segler keine Zeit zum Bergen des Großsegels lässt.
    Im Hafenrestaurant werden wir abends superfreundlich und zuvorkommend bedient. Für unser Menu, bestehend aus Pasta und Fischplatte handeln wie einen Preis von 20€ p.P. aus.
    Julius und Benedikt bereiten uns mit netten Worten auf unseren Törn vor. Es wird keine lange Partynacht, denn um acht Uhr soll morgen das Frühstück starten, damit Peter auch genügend Zeit hat, uns seine tollen Tipps auch in der Realität zu zeigen.
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  • Day 2

    Erster Segeltag

    April 24, 2022 in Italy ⋅ ☀️ 14 °C

    Um acht Uhr sitzen alle pünktlich am Frühstückstisch, während der Wind auf bis zu 30 Knoten aus Südwest auffrischt.
    Die Skipper beugen sich über die Seekarte und als Ziel für die erste Nacht steht nun Puerto Palma im Süden von Isola Caprera auf dem Programm. Hier soll auch bei starkem Wind sicheres Ankern möglich und zudem, die Wahrscheinlichkeit Delphine zu sehen, hoch sein.
    Als Alternative zu Puerto Palma bietet sich etwas östlich Cala Portese an. Hier gibt es Mooringbojen, die allerdings im Winter eingeholt werden. Im Sommer gibt es zudem eine Strandbar, die auch Snacks anbietet. Die Liegegebühr für die Mooringbojen ist in der Nationalpark-Gebühr enthalten.
    Von unserer Marina Portisco bietet sich mit Gästen, die sich auf dem Wasser noch unsicher fühlen, eine kleine Runde um das Leuchtfeuer Mortoriotto mit anschließender Rückkehr zum Hafen, vor dem notfalls auch geankert werden kann, an.
    Bei der Diskussion über die Punkte, die wir auf alle Fälle gesehen haben müssen, preist Peter Cap Corsara im Süden der Insel Spargi an. Bilder dieser Bucht findet man häufig in Illustrierten, so dass man Gästen diese Location nicht vorenthalten sollte. Zitat Peter "wunderschöne Smeraldawelt". Uli ergänzt, dass es in Spargis Süden viele weitere schöne Buchten gibt, die ihrem bekannten Bruder in nichts nachstehen. Uli ermahnt uns eindringlich, in den von Navionics blau angezeigten Bereichen mit äußerster Vorsicht in größter Zoomstufe zu navigieren, da viele Steine, oft unter der Wasserlinie, auf GFK-Opfer lauern.
    Da der Wind noch weiter zunehmen soll, entscheiden die Skipper um 12 Uhr um: Neues Ziel ist die Bucht Cala Portese im Südosten von Caprera, der ersten Insel des Maddalena Archipels.
    Der Wind nimmt im Tagesverlauf auf bis zu 42 Knoten aus West zu. Dank der nahen Küste kann sich keine hohe Wellen aufbauen und für acht Windstärken segeln wir noch verhältnismäßig angenehm. Die letzten Meilen zu unserer Zielbucht versuchen wir anfangs noch auf der Kreuz zu bewältigen, doch in Folge der stark gerefften Segel läuft unser Schiffchen nicht mehr so richtig hoch am Wind und das Verhältnis von Strecke über Grund zu Strecke in Zielrichtung verschlechtert sich auf 4/1, so dass wir die Segel einholen und stumpf direkt gegen den Wind motoren. Die Bucht Cala Portese stellt sich dann als sehr gut gegen Westwind geschützt heraus. Mit insgesamt vier Yachten in dieser weitläufigen Bucht kann sich jeder seinen Wunschplatz aussuchen. Gegen 17:30h fällt dann der Anker auf 7 Meter ins glasklare Wasser und hält auf sandigem Grund sicher.
    In der Bucht ist es so ruhig, dass es sogar noch möglich ist, mit dem Dinghi zum Nachbarn zu fahren und Zwiebeln zu schnorren.
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  • Day 3

    Auf nach Korsika

    April 25, 2022 in Italy ⋅ ☀️ 15 °C

    Wir treffen wir uns im Päckchen zur Skipperbesprechung. Alle sind sich einig: Heute geht's nach Bonifacio auf Korsika. Da der Wind weiter aus West kommen soll, wollen wir uns möglichst lange an der sardinischen Ostküste halten, um die Straße von Bonifacio auf möglichst kurzem Weg zu queren.
    In der Straße von Bonifacio liegen die Lavezzi Inseln, auch Inseln im Wind genannt. Diese Luxusinseln der Franzosen sind aber nix für uns Segler sondern eher was für kleine Motorboote mir wenig Tiefgang, denn der Manövrierraum ist eng und es gibt viele Steine.
    Es wird ein traumhafter Segeltag mir 5-6 Windsstärken!
    Als Flottille laufen wir gemeinsam in den schmalen Fjord nach Bonifacio ein. Das Fahrwasser ist schmal aber unproblematisch. Mir fehlen die Adjektive, um die Schönheit dieser Location angemessen zu beschreiben. Kein Wunder, dass es hier in der Saison sehr schwer ist, einen Liegeplatz zu bekommen. Laut Tornführer kann man nicht telefonisch reservieren, Peters Versuch dies trotzdem zu tun scheitert auch. Uli meint, das dies trotzdem möglich ist, wenn man es morgens um 11 Uhr versucht. Der Rat der erfahrenen Korsikasegler lautet: In der Hauptsaison morgens bis elf Uhr ankommen, da dies die Uhrzeit ist, bis zu der die Hafenlieger entweder ablegen oder sich zum Bleiben entscheiden müssen.
    Jetzt im April ist es aber kein Problem und der Hafenmeister weist uns einen Platz direkt an der Flaniermeile zu. Wir können mit unseren drei Booten sogar direkt hintereinander längsseits anlegen. Der Platz für eine Nacht beträgt aktuell 66,30€ pro Boot
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  • Day 4

    Bonifacio

    April 26, 2022 in France ⋅ ⛅ 17 °C

    Bonifacio ist eindeutig dass Highlight dieser kleinen Segelreise! Die Altstadt thront auf den Sandsteinfelsen hoch über dem Meer. Die Felsen sind im unteren Bereich so stark erodiert, dass die Häuser nur noch auf dem überhängenden Fels stehen. Es gibt diverse Restaurants direkt am Wasser, doch wir schlendern lieber durch die engen Gassen der Altstadt und kehren in dem schönen Restaurant Le Bo (Visitenkarte: Siehe Foto) ein. Wir sitzen gemütlich unterm Heizpilz und werden sehr freundlich und prompt bedient. Ein Kellner spricht sogar Deutsch und erklärt uns das Menu und die Weinkarte. Die Speisen sind schmackhaft, preislich ok und wir werden auch satt.
    Bei einem Besuch in Bonifacio sollte man sich auf jeden Fall Zeit für einen Besuch der Altstadt lassen. Man kann auch für fünf Euro, mit einem Helm gegen Steinschlag gesichert, die in die Steilküste geschlagene Treppe des Königs von Aragon hinunter gehen (zur Geschichte: Googeln)
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  • Day 4

    Santa Teresa

    April 26, 2022 in Italy ⋅ ☀️ 17 °C

    Der Tag beginnt sonnig mit einem Spaziergang durch Bonifacio und einem Eis an der Promenade.
    Leider erreicht die Windstärke heute maximal 3Bft, wir üben trotzdem Mann-über-Bord-Manöver. Alle sind sich einig über das Beste Manöver: Sofort eine Wende, Genua back stehen lassen, Großschott los, voll Gegenruder, mit dem Motor die Fahrt raus nehmen und dann mir dem Motor vor und zurück so manövrieren, dass Boje/Person hinten aufgenommen werden können. Beste Zeit für das Manöver: knapp über zwei Minuten.
    Zur Mittagspause ankern wir in der schönen, großen und gut geschützten Bucht Capo Testa. Die Landzunge ist schmal und man könnte auch im Süden des Sandstrandes ankern.
    Im Hafen Santa Teresa üben wir dann noch An- und Ablegemanöver mit Marinero Julius. Um kurz vor acht setzt sich der ganze Tross in Richtung Ort in Bewegung, wo wir im Wintergarten eines schönen Restaurants mit Blick auf den zentralen Platz essen.
    Beim Absacker an Bord sind sich dann schon wieder alle einig: Auch das war ein schöner Tag.
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  • Day 5

    Zurück zur Marina Portisco

    April 27, 2022 in Italy ⋅ ☀️ 17 °C

    Heute ist schon der letzte Segeltag und es ist nur Schwachwind angesagt.
    Auf unserem Heimweg kommen wir auch an Budelli vorbei und wir erinnern uns an Ulis Warnung zum "passo cecca die morto" östlich von dieser kleinen Insel, die auf Deutsch "Straße der Selbstmörder" heißt.
    Der Wind ist zwar schwach, doch wir können segeln und es stehen sogar bis zu 6 Knoten auf dem Tacho. Zwischen den Inselchen kommt dann aber immer wieder der Diesel zum Einsatz, denn wir müssen um 17 Uhr zurück sein.
    Da wir heute die einzigen Boote an der Tankstelle sein werden und nicht ohne Motoreinsatz unser Ziel erreichen, Tanken wir im Zielhafen. Ein guter Tipp ist aber, am letzten Tag in der Marina Santa Teresa zu tanken und dann nach Hause zu segeln. Damit kann man sich die Wartezeit an der Tankstelle im Heimathafen sparen, die schon mal vier Stunden betragen kann. Man sollte dann aber sicherstellen, dass man die rund 25 Meilen auch ohne viel Diesel zu verbrennen schafft. Eine weitere Alternative bietet die direkt gegenüber von Heimathafen gelegene Marina Rotondo. Ob es dort aber wirklich schneller geht, weiß ich nicht.
    Axel empfiehlt die Bucht Cala di Volpe als letzten Badestopp vor dem Heimathafen. Diese Bucht ist auch gut für eine Übernachtung geeignet, z.B. wenn Gäste bei wildem Wetter auf den ersten Meilen Angst bekommen.
    Nach dem Anlegen stehen 136 Meilen mit 12 Motorstunden im Logbuch und 50 Liter Diesel auf der Tankrechnung.
    Zum Abschluss treffen sich nochmal alle zu einem gemeinsamen Bierchen und einem Gruppenfoto auf der Aurora. Anschließend geht dieser harmonische und zugleich lehrreiche Törn bei einem leckeren Resteessen zu Ende.
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  • Day 6

    Letzte Infos zum Revier

    April 28, 2022 in Italy ⋅ ⛅ 18 °C

    Bevor das Taxi kommt nutze ich noch die Gunst der Stunde, um von Peter ein paar Tipps zu bekommen und hier aktenkundig zu machen:
    Wenn es zu stark bläst, bietet es sich an, in den Süden zu fahren. Sobald man um das Cape Figari rum ist, ist man im Golfo di Arancie gut geschützt und hat mehrere gute Ankerplätze in der Nähe, die ebenfalls guten Schutz gegen Nordwind und auch Mistral bieten. Während in Frankreich der Mistral durch das Rhonetal aus Nord bläst, erreicht er Sardinien aus West und pfeift durch die Straße von Bonifacio.
    Der Tafelberg, Isola Tavolara, bietet in seinem Südwesten hinter einer kleinen Zunge gute Ankermöglichkeiten mit guten Restaurants am Strand.
    Anschließend weiter zur Isla Molara an deren Nordostseite. Dort ist das Wasser türkis und der Anker fällt auf Sandboden. Diese Location ist perfekt zum Schwimmen, auch für Kinder geeignet. Zwischendurch kommt ein Kiosk-Katamaran, der u.a. auch Pfannkuchen mit Schokolade verkauft. Man darf hier auch übernachten, es wird aber nicht gerne gesehen, so dass Peter die Bucht westlich von Tafelberg, Porto Taverna, empfiehlt.
    Wenn man vom Tafelberg kommt kann man auch gut vor der Kaimauer des Hafen Porto Golone ankern. In den Hafen kann man nicht. Dies ist der Beginn der großen Bucht Orosai. Am nächsten Tag dann vor die Grotte dell bue Marino und sich für 10-15€ p.P. ein Schlauchboot mieten zur Einfahrt in die mehrere hundert Meter tiefen Tropfsteinhöhlen. Mit dem Dinghi geht das nicht.
    Wer es zeitlich schafft sollte, wenn kein Wind geht, die Küste weiter bis Arbatax fahren. Dies ist die schönste Küste von Sardinien. Die Steilküste fällt hier mehrere hundert Meter tief ins Meer und man kann direkt an den Felsen entlang fahren. In der Marina von Arbatax oder der Marina Santa Maria Navarese übernachten und dann wieder zurück.
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