• GG72
  • Tamara Gerner
Jun – Jul 2025

Roadtrip nach Barcelona

Wir wollten mal wieder nach Barcelona. Jetzt muss erst noch nach Cannes. Liegt ja auf dem Weg. Baca lagi
  • Permulaan perjalanan
    15 Jun 2025

    Splügenpass

    15 Jun, Switzerland ⋅ ⛅ 16 °C

    Meine Reise nach Cannes begann früh am Morgen. Ich bin zeitig losgefahren, um möglichst viel vom Tag zu haben. Mein erstes Ziel war das Heidiland, eine Raststätte bei Bad Ragaz. Dort habe ich in aller Ruhe gefrühstückt und mir etwas Zeit genommen, um in den Tag zu starten. Die Lage direkt an den Bergen, mit Blick ins Grüne, hat sofort für Urlaubsstimmung gesorgt. 2,5h Stunden für die ersten 350 km. Läuft!

    Eigentlich hatte ich geplant, durch den San-Bernardino-Tunnel zu fahren, doch unterwegs habe ich mich spontan umentschieden. Ich wollte die Passstraße fahren – also ging es stattdessen über den Splügenpass. Eine Entscheidung, die sich definitiv gelohnt hat.

    Der Splügenpass ist eine alte Passstraße, die sich in zahlreichen engen Serpentinen durch die Alpen zieht. Die Straße schlängelt sich durch eine beeindruckende Landschaft, vorbei an grünen Hängen, Felsen und kleinen Bächen. Die Aussicht ist grandios, und das Fahrerlebnis macht einfach Spaß. Die Strecke ist schmal und kurvig, aber gut ausgebaut. Es ist eine Straße, auf der man nicht einfach nur fährt, sondern jeden Kilometer genießt.

    Besonders mit offenem Verdeck war die Fahrt ein echtes Erlebnis. Der Wind, der Duft der Berge und die Sonne über den Gipfeln – das war genau der richtige Einstieg in diese Reise. Unterwegs habe ich immer wieder angehalten, um Fotos zu machen und einfach nur den Moment aufzusaugen.

    Oben auf dem Pass ist man auf über 2.100 Metern Höhe, und es geht direkt über die Grenze nach Italien. Dort wird die Straße wilder und noch etwas enger, aber nie langweilig. Es war ein perfekter Auftakt, bevor es dann weiter Richtung Süden ging. Ich bin sicher, dass ich mein Ziel noch erreiche – aber mit solchen Umwegen macht die Reise erst richtig Spaß.
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  • Lago di Isola

    15 Jun, Itali ⋅ ☁️ 20 °C

    Nach einer kurvigen Fahrt durch die grünen Bergwälder und vorbei an kleinen Dörfern kam ich am Lago di Isola an, ein verstecktes Juwel in den Alpen. Zwischen ruhiger Natur, klarer Luft und dem beruhigenden Rauschen des Wassers packte ich meine Drohne aus, bereit, die Schönheit dieses Ortes aus der Vogelperspektive einzufangen.

    Der Lago di Isola präsentierte sich in sattem Türkis, ein Farbton, wie man ihn sonst nur aus tropischen Regionen kennt. Umgeben von dichten Tannenwäldern und schroffen Felsen spiegelte sich die Sonne auf der Wasseroberfläche und erzeugte eine fast magische Lichtstimmung. In der Luft wurde die Aussicht noch spektakulärer: Die geschwungene Straße entlang des Ufers, das satte Grün des Waldes und die klare Linienführung der Staumauer bildeten ein harmonisches Gesamtbild. Ich flog entlang der Küste, fing das sanfte Wellenmuster ein und entdeckte kleine versteckte Buchten zwischen den Felsen.

    Besonders faszinierend war der Blick auf das kleine Wasserkraftwerk und die angrenzende Ortschaft. Aus der Höhe wirkte alles wie ein Modell, akribisch angeordnet, mit leuchtenden Dächern, klaren Strukturen und viel Geschichte. Die Stromleitungen, die vom See aus ins Tal führen, erinnerten daran, wie eng Natur und Technik in dieser Region verwoben sind.
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  • Chiavenna

    15 Jun, Itali ⋅ ☁️ 28 °C

    Eigentlich war geplant, zum Mittagessen nach Mailand zu fahren. Doch manchmal sind spontane Entscheidungen die besten. Als ich durch Chiavenna kam, hat mich der Ort sofort angesprochen. Also habe ich den Plan geändert und hier angehalten, um etwas zu essen und eine Pause einzulegen.

    Chiavenna liegt eingebettet in den Bergen, nicht weit von der Schweizer Grenze entfernt, und hat einen ganz besonderen Charme. Die Stadt wird von einem Fluss durchzogen, der das Stadtbild prägt und eine angenehme Frische bringt. Kleine Brücken, alte Steinhäuser und enge Gassen geben dem Ort eine fast südländisch-entspannte Atmosphäre. Es ist ruhig, aber nicht langweilig – eine dieser Städte, in denen man sich schnell wohlfühlt.

    Ich habe mich in ein kleines Lokal in der Nähe des Zentrums gesetzt, mit Blick auf den Fluss. Die Küche hier ist typisch norditalienisch, mit frischen Zutaten und viel Geschmack.

    Beim anschließenden Spaziergang durch die Altstadt habe ich noch mehr von Chiavenna entdeckt. Kleine Plätze, Cafés, ein paar Läden mit regionalen Produkten, und überall dieser Blick auf die Berge ringsum. Die Kombination aus alpiner Landschaft und italienischem Lebensgefühl ist einzigartig.

    Chiavenna wirkt nicht überlaufen, sondern echt. Man merkt, dass hier der Alltag noch im eigenen Rhythmus läuft. Für mich war es genau der richtige Ort für eine Pause – und ein weiteres Beispiel dafür, dass die schönsten Reiseerlebnisse oft die ungeplanten sind.

    Jetzt geht es weiter Richtung Süden. Mal sehen, wo ich als Nächstes hängenbleibe.
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  • Comer See

    15 Jun, Itali ⋅ ☁️ 26 °C

    Dann ging es für mich weiter in Richtung Comer See. Der Verkehr wurde dann auch immer mehr.
    Die Strecke schlängelte sich durch die Berge und immer wieder ging es durch enge, teils überraschend lange Tunnel, die sich direkt in den Fels gebohrt hatten. Diese Verbindung aus Straße, Berg und See hat etwas Magisches – auf einmal öffnet sich der Blick und vor einem liegt das glitzernde Wasser des Comer Sees, umgeben von steilen Hängen und charmanten Dörfern. Am See angekommen konnte ich es natürlich nicht lassen, die Drohne wieder auszupacken. Der Comer See ist aus der Luft einfach atemberaubend. Die dramatische Kulisse mit den schroffen Bergen, die kleinen Boote, die ruhig über das Wasser gleiten, und die prachtvollen Villen mit ihren gepflegten Gärten – das alles ergibt ein fast schon surreal schönes Gesamtbild. Ich habe versucht, ein paar dieser Momente festzuhalten und allein dafür hat sich die Fahrt schon gelohnt. Der Comer See oder Lago di Como, wie er auf Italienisch heißt, ist der drittgrößte See Italiens. Die Orte rund um den See wie Bellagio, Varenna oder Menaggio haben ihren ganz eigenen Charme, oft mit engen Gassen, Cafés mit Blick aufs Wasser und mediterranem Flair.Baca lagi

  • San Lorenzo al Mare

    15 Jun, Itali ⋅ ☁️ 26 °C

    An Mailand bin ich dann vorbeigefahren. Das Thermometer im Auto hat 37 Grad angezeigt. War dann auch Zeit, wieder geschlossen zu fahren. Nach Mailand ging es Richtung Genua ans Meer. Die Gegend davor war überraschend hügelig, grün und voller kleiner Dörfer an den Hängen. Plötzlich zeigte das Thermometer nur noch 25 Grad, die Luft war schwer und dösig.

    Am Meer ging es dann weiter auf der Autobahn Richtung Frankreich. Kurz vor der Grenze habe ich dann doch noch angehalten, zum Abendessen in San Lorenzo al Mare. Der Ort liegt direkt an der ligurischen Küste und ist bekannt für seinen kleinen Sandstrand, die autofreie Uferpromenade und den alten Ortskern mit engen Gassen. Besonders schön ist der Radweg, der auf einer ehemaligen Bahntrasse direkt am Meer entlangführt. Viele Cafés und Restaurants bieten hier Ausblick auf das Wasser. Ich habe direkt an der Promenade gegessen, die Sonne war gerade am Untergehen und der Ort wirkte richtig entspannt.
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  • Cagnes-sur-Mer

    16 Jun, Perancis ⋅ 🌙 26 °C

    Nach einem langen Tag in Cannes ging es mit dem Uber zurück nach Cagnes-sur-Mer. Wir sind dann mit dem kostenlosen Shuttlebus in die Altstadt hochgefahren. Die Fahrt war schon ein Erlebnis – vorbei an alten Häusern, engen Kurven und mit immer besserer Aussicht. Oben angekommen, hat uns der Blick auf die umliegenden Berge beeindruckt. Man sieht von dort die Ausläufer der Seealpen, die sich hinter der Stadt erheben und für eine dramatische Kulisse sorgen. Auch das Meer ist zwischen den Häusern immer wieder sichtbar – dieser Kontrast zwischen Bergen und Küste ist einfach typisch für die Côte d’Azur.

    Die Altstadt von Cagnes-sur-Mer, auch Haut-de-Cagnes genannt, ist wunderbar erhalten. Kopfsteinpflaster, verwinkelte Gassen, Galerien, kleine Läden – alles wirkt ruhig und französisch-gemütlich. Wir haben auf dem Dorfplatz gegessen, draußen, bei noch immer warmen 28 Grad. Französische Küche, eine Flasche Wein, unter Platanen, mit Blick auf das Leben ringsum – besser geht’s kaum.

    Cagnes-sur-Mer selbst ist bekannt für seine Lage zwischen Nizza und Antibes und seinen Mix aus Meer, Kultur und Geschichte. Der Künstler Renoir hat hier seine letzten Jahre verbracht, seine ehemalige Villa ist heute ein Museum. Die Stadt ist auch Startpunkt für Ausflüge ins bergige Hinterland – nach Vence, Saint-Paul-de-Vence oder weiter in die Alpes-Maritimes, wo sich schroffe Gipfel, Wälder und malerische Dörfer abwechseln.
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  • Cannes Lions

    17 Jun, Perancis ⋅ ⛅ 25 °C

    Jetzt sind wir also hier. 10.000 Kreative feiern sich in Cannes – und wir mit dem neuen Brand „Cognizant Moment“ mittendrin. Die Croisette ist voll mit Werbung, Agenturpartys und Installationen großer Marken. Alles ist auf Aufmerksamkeit getrimmt, jede Ecke will die “Next Big Thing”-Stimmung vermitteln.

    Das Cannes Lions International Festival of Creativity ist eines der wichtigsten Events der Werbe- und Kommunikationsbranche weltweit. Seit 1954 trifft sich hier die globale Kreativelite: Marken, Agenturen, Technologieanbieter, Medienhäuser, Startups und Künstler.

    Tagsüber gibt es Panels, Talks und Masterclasses von CEOs, Creatives und Celebrities – Themen reichen von KI über Nachhaltigkeit bis Diversity. Abends wird gefeiert: auf Yachten, in Beach Clubs oder bei privaten Dinners. Die großen Awards – die Lions – werden in verschiedenen Kategorien wie Film, Digital, PR, Media oder Innovation vergeben.

    Für viele ist Cannes Lions ein Ort der Selbstinszenierung. Für uns aber auch ein Startpunkt: „Cognizant Moment“ steht für das, was Marken heute brauchen – Relevanz in Echtzeit. In dieser bunten, lauten Welt genau den richtigen Impuls setzen.
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  • Hotelleben

    19 Jun, Perancis ⋅ ☀️ 27 °C

    Sie Woche war anstrengend. Jeden Morgen mit dem Taxi eine Stunde vom Hotel nach Cannes, den ganzen Tag Meetings. Abendessen und wieder die Stunde oder noch länger zurück.
    Am letzten Tag haben wir es dann etwas ruhiger angehen lassen.Baca lagi

  • Aix-en-Provence

    20 Jun, Perancis ⋅ ☀️ 34 °C

    Nach ein paar Besprechungen am Vormittag im Hotel sind wir Mittag aufgebrochen. Nach einem netten Mittagessen am Strand bei Antibes sind wir Richtung Westen weitergefahren. Kurze Pause in dem malerischen Aix.

    Aix-en-Provence, wie es mit vollem Namen heißt, liegt im Hinterland der Côte d’Azur und ist bekannt für seine elegante Altstadt, schattige Boulevards und zahllosen Brunnen. Die Stadt war einst Hauptstadt der Provence und hat sich viel von ihrem historischen Charme bewahrt. Überall finden sich Herrenhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert, enge Gassen mit Kopfsteinpflaster und kleine Plätze mit Cafés und Kunstgalerien. Besonders schön war es, durch die Altstadt zu schlendern und einen Kaffee am Cours Mirabeau zu trinken – einer von Platanen gesäumten Hauptstraße, die das Herz der Stadt bildet. Auch der Blick auf die nahen Hügel und die Montagne Sainte-Victoire, die Cézanne immer wieder gemalt hat, erinnert daran, dass man hier im kulturellen Zentrum Südfrankreichs ist.
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  • Abendessen im L’Auberge de Saint-Rémy

    20 Jun, Perancis ⋅ ☀️ 30 °C

    Wir sind am Abend in Saint-Rémy-de-Provence angekommen, von Süden her über die kurvigen Straßen durch die Berge. Die Landschaft war wunderschön – weite Ausblicke, Olivenbäume, Zypressen und Lavendelfelder begleiteten uns auf dem Weg. Unser Hotel lag direkt am Ortseingang. Zum Restaurant war es eigentlich nicht weit, aber zu weit, um zu Fuß zu gehen – und einen Parkplatz zu finden, war gar nicht so einfach.

    Unser Abendessen im „L’Auberge de Saint-Rémy“ war dann ein echtes Erlebnis. Das Restaurant liegt in einem alten Steinhaus mitten im Ort und wird von der jungen Spitzenköchin Fanny Rey geführt, die mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet ist. Ihr Partner Jonathan Wahid, ein ehemaliger Pâtisserie-Weltmeister, kümmert sich um die Desserts.

    Das Menü war eine kulinarische Reise durch die Provence. Es begann mit kleinen „Preambles“ wie rohen Garnelen auf Auberginen oder Miesmuscheln mit Mais und Kaviar. Besonders spannend: Taubenfleisch mit geröstetem Lauch und Ziegenkäse aus Saint-Rémy mit Aprikosen und Fenchel. Dazu gab es eine Flasche Weißwein aus der Region, die perfekt zu den sommerlichen Aromen passte.

    Zum Abschluss die „Epilogues“ – darunter ein Dessert mit Erdbeeren und Meersalz-Baiser, Vanille aus Tahaa und sogar eine Praline mit Tamarinde und geröstetem Kaffee aus Äthiopien. Ein sehr besonderer Abend in einem Ort, der für Kunst, Geschichte und feine Küche gleichermaßen steht.
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  • Abbaye Notre-Dame de Sénanque

    21 Jun, Perancis ⋅ ☀️ 30 °C

    Wir wollten dann Lavendelfelder sehen. Auf dem Weg in die Hügel des Naturparks Luberon haben wir einen Stopp im kleinen Lavendelmuseum in Cabrières-d’Avignon gemacht. Dort erfährt man viel über die traditionelle Lavendelernte, die Destillation von echtem Lavendelöl und den Unterschied zwischen Lavendel und Lavandin. Schon der Duft in den Ausstellungsräumen war wunderbar.

    Danach ging es weiter auf einer der schönsten Routen der Provence: durch hügelige Landschaften, vorbei an Zedernwäldern und alten Steinmauern zur Abbaye Notre-Dame de Sénanque. Das berühmte Kloster liegt abgeschieden in einem schmalen Tal, umgeben von Lavendelfeldern, die im Sommer in sattem Violett blühen. Die Zisterzienserabtei stammt aus dem 12. Jahrhundert und wird noch heute von Mönchen bewohnt. Die Schlichtheit der romanischen Architektur, das Licht im Kreuzgang und die ruhige Lage machen diesen Ort besonders eindrucksvoll.

    Die ganze Gegend ist typisch für den Luberon: alte Dörfer, hügelige Landschaften, und in der Lavendelsaison der intensive Duft und das Summen der Bienen. Ein perfekter Zwischenstopp, bevor wir weiter durch die Provence gefahren sind.
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  • Château St Pierre de Serjac

    21 Jun, Perancis ⋅ ☀️ 34 °C

    Wir sind dann weiter auf „unser“ Château gefahren. Avignon machen wir auf dem Heimweg.
    Inmitten von nichts ist plötzlich das traumhafte Château St Pierre de Serjac aufgetaucht – wie aus einer anderen Zeit.

    Das Château liegt zwischen Béziers und Pézenas, eingebettet in sanfte Hügel und weitläufige Weinberge im Herzen des Languedoc. Das Anwesen stammt aus dem 19. Jahrhundert und wurde stilvoll zu einem Hotel mit Spa und Restaurant umgebaut. Der alte Gutshofcharakter ist erhalten geblieben, mit modernem Komfort inmitten von Lavendel und Zypressen.

    Wir genießen hier den Nachmittag am Infinity-Pool mit Blick über die Reben. Am Abend gab es ein großartiges Menü mit Produkten aus der Region – begleitet von Wein direkt aus dem eigenen Weingut des Châteaus.

    Die Region rund um das Château ist ländlich und ursprünglich. Kleine Dörfer mit romanischen Kirchen, Olivenhaine, Pinienwälder und die Nähe zur Mittelmeerküste prägen die Gegend. Und obwohl man mitten in der Natur ist, sind das Meer, Pézenas oder Béziers in weniger als 30 Minuten erreichbar.
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  • Morgenrunde ums Château

    22 Jun, Perancis ⋅ ☀️ 24 °C

    Am Morgen – eigentlich schon zu spät, denn um 7:30 war es bereits sehr warm – sind wir zu einem kleinen Rundgang um das Château aufgebrochen. Der Weg führte uns direkt durch die Weinreben, die sich in sanften Reihen über die Hügel erstrecken. Überall roch es nach Erde, Kräutern und ein wenig nach den frühen Sonnenstrahlen – sehr schön und ganz still.

    Das Château St Pierre de Serjac liegt mitten in einer der ältesten Weinregionen Frankreichs: dem Languedoc. Hier wird seit der Römerzeit Wein angebaut. Die Böden sind von Ton, Kalk und Kies geprägt, das Klima ist sonnig und trocken – ideal für Rebsorten wie Syrah, Grenache, Carignan oder Mourvèdre.

    Das Château besitzt eigene Weinberge rund um das Anwesen und produziert mehrfach ausgezeichnete Weine, vor allem kräftige Rotweine und frische Rosés. Im kleinen Shop im Gutshof kann man die Weine auch probieren – wir haben uns gleich ein paar Flaschen für zuhause gesichert.

    Besonders schön war zu sehen, wie gepflegt die Reben sind. Alles wirkt hier durchdacht, aber nicht künstlich – eher wie ein ruhiger Ort, an dem der Wein wirklich wächst und nicht gemacht wird.
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  • Narbonne

    22 Jun, Perancis ⋅ ☀️ 32 °C

    Nach einem gemütlichen Vormittag am Pool sind wir weitergefahren. Am Abend sollten wir in Barcelona ankommen, aber ein paar Bilder von Narbonne haben uns spontan überzeugt – also ein kleiner Abstecher in die Innenstadt.

    Es war heiß, richtig heiß – über 35 Grad. Viel war also nicht drin, aber die Stadt hat trotzdem sofort Charme gezeigt: breite Boulevards, kleine Plätze, Palmen und ein entspannter Rhythmus.

    Narbonne war in der Antike eine bedeutende römische Stadt, die erste Kolonie außerhalb Italiens. Noch heute sieht man Spuren davon, zum Beispiel das Stück der Via Domitia direkt auf dem Hauptplatz.

    Trotz der Hitze sind wir zur Kathedrale Saint-Just-et-Saint-Pasteur gelaufen – und die war den Schweiß definitiv wert. Der Bau stammt aus dem 13. Jahrhundert und ist eine der höchsten gotischen Kathedralen Frankreichs. Besonders beeindruckend: der riesige Chorraum mit seinen 40 Meter hohen Gewölben und die kunstvollen Glasfenster.

    Ein schöner Zwischenstopp – auch wenn wir am Ende froh waren, wieder ins klimatisierte Auto zu steigen und Kurs auf Barcelona zu nehmen.
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  • Barcelona

    22 Jun, Sepanyol ⋅ ⛅ 29 °C

    Nach einem kurzen Zwischenstopp in Port-La-Nouvelle sind wir weiter in Richtung Barcelona gefahren. In dem kleinen Ort an der französischen Mittelmeerküste haben wir einen kurzen Spaziergang zum Leuchtturm gemacht – zwischen Hafenbecken, Sanddünen und kräftigem Wind. Der Ort wirkt verschlafen, fast wie aus der Zeit gefallen, mit seinem langen Strand, dem kleinen Jachthafen und den einfachen Ferienhäusern. Trotzdem ein netter Halt, um kurz Luft zu holen vor der Weiterfahrt.

    Die Strecke nach Barcelona zog sich dann über Perpignan und entlang der Küstenautobahn. Hinter der Grenze wird der Verkehr schnell dichter, die Pyrenäen im Rückspiegel, die Sonne langsam tiefer. Barcelona empfing uns wie so oft mit Wärme, Lichtern und dem für diese Stadt typischen Trubel. Im Hotel hat das Parken wunderbar funktioniert – was hier keine Selbstverständlichkeit ist.

    Um Punkt 20:00 Uhr standen wir dann wie geplant am Strand, bereit für unser traditionelles Abendessen. Wieder im L’Escamarlà, unserem langjährigen Klassiker. Direkt an der Promenade gelegen, mit Blick aufs Wasser und das vertraute Rauschen der Wellen. Dieses Mal gab’s schwarzen Reis – wie so oft. Nostalgisch gut. Ein bisschen wie Heimkommen.
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  • Revetlla de Sant Joan

    23 Jun, Sepanyol ⋅ 🌙 28 °C

    Nach einem langen Tag im Büro sind wir am Abend noch zum Strand zum Abendessen gefahren. Alles war bereits voller Menschen – überall Musik, Straßenkünstler und gespannte Gesichter. Ganz Barcelona war in Festivalstimmung wegen der Revetlla de Sant Joan, dem Johannisfest, das in Katalonien in der Nacht vom 23. auf den 24. Juni gefeiert wird. Es ist eines der wichtigsten Feste im Jahr, mit Feuer, Licht und lauter Musik, das den Sommeranfang zelebriert. Überall wurden Feuerwerke gezündet, Kinder spielten mit Böllern, und am Strand loderten große Lagerfeuer.

    Kurz vor Mitternacht sind wir zurück ins Hotel. Das große Feuerwerk haben wir dann direkt vom Büro aus gesehen – perfekter Blick über die Stadt. Ein schöner Abschluss für einen langen Arbeitstag, eingebettet in das spektakuläre Treiben der kürzesten Nacht des Jahres.
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  • Madrid

    24 Jun, Sepanyol ⋅ 🌩️ 34 °C

    Heute Morgen ging es früh los. Ich hatte ein paar Meetings in Madrid. Um 5:30 stand das Taxi bereit, um 6:30 fuhr der Zug vom Bahnhof Sants in Barcelona ab – pünktlich wie immer. Die AVE-Verbindung ist wirklich beeindruckend: knapp 600 Kilometer in nur rund 2,5 Stunden, mit über 300 km/h durch die kastilische Landschaft. Um 9:15 kamen wir in Madrid Atocha an, mitten in der Stadt und ganz bequem.

    Die Meetings liefen gut, alles war konzentriert und produktiv. Danach blieb noch etwas Zeit, kurz durch die Stadt zu gehen. Madrid wirkte lebendig wie immer – elegante Boulevards, viele Menschen auf den Straßen, selbst ein paar Tropfen Regen haben die Stimmung nicht getrübt. Gegen 18:35 saßen wir dann wieder im Zug zurück nach Barcelona. Komfortabel, ruhig und pünktlich. So lässt sich ein Geschäftstag auch mal genießen.
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  • Els Tres Porquets

    25 Jun, Sepanyol ⋅ ☀️ 28 °C

    Am Abend waren wir im Els Tres Porquets zum Abendessen. So gut! Unser Stammlokal – und wir waren schon viel zu lange nicht mehr da. Es hat sich nichts verändert: dieselbe entspannte Stimmung, dieselben freundlichen Gesichter, dieselbe geniale Küche. Das Restaurant liegt etwas versteckt im Stadtteil Poblenou, ist aber eine Institution für alle, die moderne katalanische Küche lieben.

    Wie immer haben wir uns quer durch die Karte gegessen – alles wird geteilt, alles kommt frisch und liebevoll zubereitet. Die Vorspeisen waren ein Traum: hauchdünn geschnittenes Rindercarpaccio in bestem Olivenöl mit Microgreens, dazu die gefüllten Zucchiniblüten im Tempurateig mit einem Hauch Aioli – außen knusprig, innen zart. Die Anchovis mit grünen Oliven waren wunderbar salzig und voll Aroma.

    Dazu kamen dann noch die Highlights des Abends: das warme Ei mit Foie Gras und Pilzen – cremig, herzhaft, einfach himmlisch – und der heiße Ceviche mit knusprigem Oktopus. Letzteres ein Signature Dish, den wir jedes Mal wieder bestellen würden.

    Els Tres Porquets bleibt eines unserer absoluten Lieblingsrestaurants in Barcelona – klein, ehrlich, kreativ.
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  • Abend bei Bas

    26 Jun, Sepanyol ⋅ ☀️ 27 °C

    Heute Abend ging es nach einem leckeren vegetarischen Abendessen im LOMBARDA Restaurant auf der Gran Via mit dem Fahrrad quer durch die Stadt. Es war noch angenehm warm, und die Straßen voll mit Leben – typisch für einen Sommerabend in Barcelona.

    Von der Gran Via ging es zunächst entlang der Carrer de Muntaner, dann vorbei an der Plaça de la Universitat und durch das Viertel Sant Antoni. Immer wieder waren kleine Plätze und Bars belebt, es roch nach Pinien, Essen und Sommerabend.

    Ziel war die neue Wohnung eines Kollegen in der Calle Vilamarí 38, Ático – eine tolle Lage direkt zwischen Eixample und dem Parc de Joan Miró. Er ist kürzlich umgezogen, und was für ein Upgrade! Die Wohnung hat eine riesige Dachterrasse, von der man einen atemberaubenden Rundumblick auf die Stadt hat.

    Von dort sieht man im Westen den Montjuïc mit dem angestrahlten Museu Nacional d’Art de Catalunya, daneben der markante Telekommunikationsturm von Calatrava – ein Blick wie aus dem Architekturführer. Richtung Norden ragt der Collserola-Hügel mit dem Torre de Collserola und dem Tempel auf dem Tibidabo in den Himmel, und im Osten geht der Blick weit über das Dachmeer der Stadt bis hin zur Sagrada Família und den Häusern rund um die Avinguda Diagonal.

    Schön!
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  • Freitag-Afterwork am Strand

    27 Jun, Sepanyol ⋅ ☀️ 29 °C

    Nach einem langen Bürotag sind wir am frühen Abend noch zum Strand gefahren. Die Sonne stand schon tief, aber es war noch angenehm warm – perfektes Wetter für ein spätes Essen mit Blick aufs Meer.

    Wir haben uns in ein Strandrestaurant direkt an der Marina gesetzt, mit schönem Blick auf die Palmenallee und die unzähligen Segelboote im Hafen von Port Olímpic. Die Stimmung war entspannt, ein leichter Wind vom Meer und das typische Barcelona-Flair mit Sonnenbrillen, gestreiften Tischdecken und gut gelaunten Kellnern.

    Als Vorspeise gab es pa amb tomàquet – das typisch katalanische Tomatenbrot – und dazu eine Portion frittierter Tintenfisch und kleine Fischchen. Einfach, aber genial! Dazu ein Glas Sangria – und da war wieder die Frage: Was ist eigentlich besser – weiße oder rote Sangria? Es war dann ein Liter jeweils ..

    Die rote Sangria ist fruchtiger und kräftiger im Geschmack, mit Zitrusnoten und oft ein paar Beeren, manchmal auch mit Brandy oder Zimt verfeinert. Die weiße Sangria hingegen ist leichter, frischer – perfekt bei großer Hitze, meist mit Weißwein, Pfirsich, Apfel.

    Heute war eindeutig weiße Sangria die bessere Wahl: kühl, erfrischend und passend zum leichten Abendessen am Meer.

    Der Blick auf den Boulevard mit den hohen Palmen und das glitzernde Wasser des Hafens im Hintergrund – das ist Barcelona, wie wir es lieben.

    Mit dem Rad ging es dann auf einen Nap zurück ins Hotel.
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  • Lloret de Mar

    28 Jun, Sepanyol ⋅ ☀️ 28 °C

    Nach ein paar richtig schönen Tagen in Barcelona haben wir uns wieder auf den Weg gemacht. Wir wollten in Lloret de Mar frühstücken und noch eine Runde schwimmen, bevor es weitergeht. Nach gut einer Stunde Fahrt entlang der Küste sind wir angekommen. Wir waren natürlich nicht die Einzigen mit dieser Idee – Lloret war schon am Morgen gut besucht – aber trotzdem war es sehr schön.

    Die Stadt liegt direkt an der Costa Brava, etwa 70 Kilometer nordöstlich von Barcelona, und gehört zu den beliebtesten Badeorten der Region. Bekannt ist Lloret de Mar vor allem für seine langen Sandstrände, das klare Wasser und die Mischung aus lebhaftem Stadtleben und mediterraner Kulisse. Der Hauptstrand ist weitläufig und bietet einen tollen Blick auf die typischen Felsformationen der Costa Brava.

    Etwas abseits vom Trubel liegt die kleine Bucht Cala Banys, ein schöner Platz für einen Spaziergang oder eine kurze Pause mit Aussicht. Auch die Promenade ist gepflegt, mit Palmen gesäumt und führt bis zum modernen Teil der Stadt mit Cafés, Souvenirläden und Restaurants.

    Die Costa Brava selbst zieht sich von Blanes bis zur französischen Grenze bei Portbou und ist bekannt für ihre wildromantischen Felsküsten, versteckten Buchten und malerischen Fischerdörfer wie Tossa de Mar, Cadaqués oder Calella de Palafrugell. Der Name bedeutet übersetzt „Wilde Küste“ – und das merkt man. Immer wieder wechseln sich schroffe Klippen mit kleinen Stränden ab, das Wasser schimmert türkis.

    Für uns war Lloret heute einfach ein schöner Zwischenstopp – kurz ins Meer, ein paar „Cafe con Leches“ und dann wieder weiter.
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  • Costa Brava

    28 Jun, Sepanyol ⋅ ☀️ 30 °C

    Wir sind dann nach dem Zwischenstopp in Lloret de Mar weitergefahren – die Straße schlängelte sich direkt an den Felsklippen entlang, spektakulär wie aus einem Katalog. Wir hatten das so nicht erwartet – das Meer schimmerte in unzähligen Blautönen, glasklar, mit immer wieder kleinen versteckten Buchten zwischen den Pinien.

    Die Fahrt war ein echtes Highlight, kurvig, aber gut ausgebaut. Viele Motorradfahrer waren unterwegs – verständlich, bei dieser Kulisse. An den Aussichtspunkten hielt man automatisch an, um die Kamera rauszuholen. Die kleinen Buchten wie die Cala Sa Boadella oder später die Cala Futadera mit ihrem türkisfarbenen Wasser sahen aus wie aus der Karibik – nur mit Felsen und Kiefern statt Palmen. Einige Boote dümpelten in den Buchten, Kajakfahrer paddelten an den Klippen entlang.

    Unser schwarzer Cabrio machte sich perfekt für die Tour – Dach offen, Sonne pur, Wind im Haar. Und plötzlich stand man wieder vor einem Tunnel, dann wieder freie Sicht auf das Wasser. Die Straße selbst – ein Kunstwerk, wie sie sich über die Felsen legt.

    Später kamen wir auch an alten Burgen und Festungen vorbei, teils auf steilen Hügeln gelegen – wie die kleine historische Festung von Begur oder weiter landeinwärts die mächtige Castell de Montgrí, hoch auf einem kargen Hügel thronend, wie aus einem Film.

    Wir machten noch einen kurzen Stopp bei einem Restaurant am Straßenrand mit Aussicht über die ganze Küste – so typisch spanisch.

    Diese Etappe zwischen Lloret de Mar und Roses ist wirklich eine der schönsten Küstenstraßen Europas – rau, mediterran, ruhig, mit perfekten kleinen Stränden. Kurz vor Roses wurde es flacher, mehr Felder und Weingüter, aber das Wasser blieb immer in Sichtweite.
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  • La Divine Comédie

    28 Jun, Perancis ⋅ ☀️ 37 °C

    Wir sind dann nach der wunderschönen Fahrt an der Costa Brava auf unserem Heimweg in Avignon angekommen. Hier wollten wir übernachten und die Stadt ansehen. Als Unterkunft hatten wir uns La Divine Comédie – Demeure Privée & SPA gegönnt.

    Ein echtes Juwel mitten in der Altstadt, versteckt hinter hohen Mauern und einem prachtvollen Gartentor. Das Boutique-Hotel liegt nur wenige Schritte von der Place de l’Horloge entfernt, aber sobald man das Anwesen betritt, fühlt man sich wie in einer anderen Welt. Der Garten ist der größte private Garten innerhalb der Stadtmauern von Avignon – mit alten Bäumen, modernen Skulpturen und einer fast meditativen Ruhe.

    Innen ist alles eine stilvolle Mischung aus Kunstgalerie, Antiquitätensammlung und charmantem Luxus. Jede Suite ist individuell gestaltet – mit viel Liebe zum Detail, farblich abgestimmt und mit kuratierten Möbelstücken ausgestattet. Überall hängen zeitgenössische Kunstwerke, alte Spiegel, Porzellan oder moderne Installationen.
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  • Avignion

    29 Jun, Perancis ⋅ ☀️ 26 °C

    Nach einem leckeren Abendessen sind wir noch etwas durch die Stadt gelaufen. Natürlich haben wir uns in den kleinen Gässchen gleich verlaufen. Wunderschöne alte Stadt, komplett ohne Autoverkehr. Am Morgen wollte ich zum Sonnenaufgang die Stadt von der neuen Rhône-Brücke mir ansehen. Aufgang knapp verpasst, aber trotzdem geniale Bilder.

    Avignon gehört zu den eindrucksvollsten Städten Südfrankreichs. Sie liegt direkt an der Rhône und war im 14. Jahrhundert Sitz mehrerer Päpste. Die imposante Stadtmauer, die sich noch heute fast vollständig erhalten rund um das Zentrum zieht, stammt ebenfalls aus dieser Zeit. Der berühmteste Bau der Stadt ist der Papstpalast (Palais des Papes) – eines der größten und bedeutendsten gotischen Gebäude Europas. Die Größe und Wuchtigkeit des Gebäudes wirkt besonders frühmorgens oder abends, wenn die Touristenmassen noch fern sind.

    Direkt daneben liegt der Place de l’Horloge, der zentrale Platz mit Rathaus und Oper, umgeben von Cafés und Platanen. Auch wenn es touristisch ist – es hat Flair. In den kleinen Gassen dahinter verstecken sich alte Steinhäuser, kleine Boutiquen, verwunschene Höfe und immer wieder romantische Durchgänge – ideal, um sich zu verlaufen.

    Die berühmte Brücke von Avignon, offiziell Pont Saint-Bénézet, reicht heute nur noch halb über den Fluss. Sie stammt aus dem 12. Jahrhundert und wurde mehrmals zerstört – ein perfektes Fotomotiv mit Blick auf Stadtmauer und Palast im Hintergrund.

    Die neue Rhône-Brücke, von der ich am Morgen die Bilder gemacht habe, bietet eine tolle Perspektive auf das historische Zentrum – besonders wenn der Himmel noch leicht rosa vom Sonnenaufgang ist und sich die Altstadt im Wasser spiegelt.

    Heute ist Avignon nicht nur historisch bedeutsam, sondern auch ein kulturelles Zentrum: Jeden Juli findet das berühmte Theaterfestival „Festival d’Avignon“ statt, das Künstler aus aller Welt anzieht. Die Stadt hat etwa 90.000 Einwohner, wirkt im Kern aber viel kleiner und fast dörflich, vor allem weil der Autoverkehr draußen bleibt.
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  • Papstpalast von Avignon

    29 Jun, Perancis ⋅ ☀️ 35 °C

    Nach einem leckeren Frühstück haben wir unsere Sachen ins Auto gebracht. Eigentlich wollten wir schon los – aber der Papstpalast hat uns doch gelockt. Tickets schnell online gekauft, alles unkompliziert, wären da nicht schon um 10:30 die 35 Grad gewesen. Einfach zu heiß! Aber zum Glück ist es im Inneren des Palastes angenehm kühl – dicke Mauern sei Dank.

    Der Palais des Papes ist riesig. Man kann kaum glauben, dass das alles im 14. Jahrhundert entstanden ist – über 15.000 m², monumentale Säle, dicke Festungsmauern, Türme, Wehrgänge, und ein Innenhof, in dem heute eine moderne Skulptur steht. Die Mischung aus Geschichte und aktueller Kunst war richtig spannend: Spiegel, Glasobjekte, schwebende Perlenringe und geometrische Installationen, die sich perfekt in die Architektur einfügen. Besonders eindrucksvoll: ein riesiger goldener Kugelring über einer blau schimmernden Wasserinstallation mitten in einer ehemaligen Kapelle – surreal schön.

    Historisch gesehen war Avignon zwischen 1309 und 1377 das Zentrum der katholischen Kirche. Der Papst hatte seinen Sitz nicht in Rom, sondern eben hier – mitten in Südfrankreich. Insgesamt neun Päpste residierten hier, zuletzt Gregor XI., der 1377 nach Rom zurückkehrte. Eine Informationstafel im Palast zeigte unter anderem die Päpste Innozenz VI., Urban V. und Gregor XI. – alle spielten eine zentrale Rolle beim Ausbau des Palasts und der Diplomatie mit Rom.

    Die Hallen im Inneren sind gewaltig. Besonders spannend: Viele Wände sind noch mit mittelalterlichen Malereien bedeckt oder zeigen Spuren davon. Und trotzdem fühlt es sich nicht wie ein verstaubtes Museum an – das liegt auch an der gelungenen Mischung aus Licht, modernen Ausstellungen und guter Besucherführung.

    Vom Wehrgang oben hatten wir dann noch einen tollen Blick auf die Altstadt – durch die Schießscharten sieht man die roten Dächer, die Rhône und sogar das Riesenrad auf dem Festplatz unten.

    Der Papstpalast von Avignon ist nicht einfach ein altes Gemäuer – er ist ein Stück Weltgeschichte, ein Symbol für die Macht der Kirche, und gleichzeitig ein moderner Kulturort. Trotz der Hitze: absolut sehenswert!
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