Satellite
Show on map
  • Day 65

    Townsville und Maggie

    June 27, 2023 in Australia ⋅ ☀️ 26 °C

    Unsere nächste Destination Townsville war entspannte 3h von Mission Beach entfernt. Für Australier vermutlich ein kurzer Trip, für unsere europäischen Masstäbe aber doch eine eher längere Distanz. Sharleen schlug sich jedoch tapfer am Lenkrad während Matthias die Zeit nutzte um die wunderschöne Landschaft Australiens genauer zu betrachten. Auffallend war, dass zwischen den beiden Orten nahezu keine Siedlungen existierten. Australien hat nicht umsonst trotz seiner enormen Grösse lediglich 25 Mio. Einwohner.

    In Townsville angekommen fuhren wir auf einen Campingplatz am Stadtrand zwischen einem Militärflughafen und dem Stadtberg Castle Hill. Er war jedoch direkt am Strand gelegen und bot daher eine wunderbare Aussicht auf Magnetic Island, unter den Locals liebevoll Maggie genannt. Ab und zu konnte man auch Düsenjäger sehen und vor allem hören. Auf diesem Campingplatz fühlten wir uns auch sofort wohl :)

    Den Rest des Tages verbrachten wir mit einem ausgiebigen Spaziergang in die Stadt. Wir erfreuten uns an den langen Stränden und den liebevoll eingerichteten öffentlichen Einrichtungen. Man konnte kaum durch die Stadt laufen ohne auf Spielplätze, öffentliche Fitnessgeräte oder gar öffentliche Grillstellen zu stossen. Selbst ein öffentliches Bad, der Rock Pool, ist hier zur freien Verfügung für die Stadt und seine Bewohner eingerichtet worden. Wir würden uns wünschen, dass es in europäischen Städten ebenfalls so viele und schöne öffentliche Einrichtungen gäbe. Und so spazierten wir vorbei an Kulturparks und einer ehemaligen Festung am "Kissing Point" entlang und assen zur Abwechslung mal wieder auswärts :)

    Das eigentliche Highlight von Townsville erwartete uns jedoch am nächsten Tag. Wir fuhren mit unserem Camper zum Fährhafen und nahmen von dort die Fähre nach Magnetic Island. Fast hätten wir sie verpasst, denn wir fuhren zuerst an den falschen Ort und dann war auch noch der Parkplatz vor der Fähre voll. Die sehr lieben Ticketverkäuferinnen lotsten uns jedoch durch, sodass wir mit 2 minütiger Verspätung dennoch auf die Fähre rennen durften und dort die Tickets lösen konnten. Etwas, was im unbarmherzigen ÖV der Schweiz undenkbar klingt. Mit gewohnt australischer Nettigkeit wurden wir trotz allem vom Fährpersonal empfangen und wir freuten uns auf die Fahrt auf dem Sonnendeck nach Maggie.

    Angekommen auf Maggie fuhren wir mit dem Bus zur Fort Junction und liefen dort den 45 minütigen Weg zu den Forts. Dabei handelte es sich um eine alte Befestigungsanlage aus dem zweiten Weltkrieg, mit Kanonengeschützen, Radarstation und auch einem kleinen Museum. Matthias war begeistert und konnte es sich nicht nehmen lassen jede noch so kleine Ruine anschauen zu wollen.

    Auf dem neu gebauten Pfad ging es von den Forts direkt zur Florence Bay. Ein Traumstrand, der nur zu Fuss erreichbar ist. Matthias konnte Schnorcheln und Sharleen sich sonnen - unsere klassische Arbeitsteilung an Stränden. Wir verbrachten gute 2h an diesem Strand, bis wir uns auf den Weg zurück zum Bus machten um zum Wallabie Rock zu fahren. Es handelte sich dabei um eine Felsformation in welcher Wallabies hausten und dort fleissig von Touristen gefüttert werden. Wir hatten auch hier eine Menge Spass und fühlten uns pudelwohl in der australischen Natur hier auf Magnetic Island.

    Gegen Abend fuhren wir wieder zurück nach Townsville und richteten uns für ein Abendessen mit Nate und Clare. Die zwei hatten wir am Airport in Bali kennengelernt und sie waren es, die uns empfahlen unbedingt Maggie zu besuchen. Da sie in Townville wohnen, wollten wir uns natürlich noch einmal mit ihnen treffen und uns für den wunderbaren Tipp bedanken. Und so assen wir gemeinsam Burger und unterhielten uns über unser Leben in Europa und ihres in Australien. Die beiden gebürtigen US-Amerikaner sind Meeresbiologen und konnten uns somit natürlich eine Menge Dinge über Flora und Fauna erzählen. Und so erfuhren wir auch, dass der grosse Vogel mit dem blauen Kopf in Mission Beach ein Cassowary war. Diese flugunfähigen Vögel sind die nahesten noch lebenden Verwandten der Dinosaurier und vom Aussterben bedroht. Es ist sehr selten bis fast unmöglich sie in freier Wildbahn zu Gesicht zu bekommen. Leider hatte nur Matthias den Cassowary damals gesehen, sodass Sharleen etwas neidisch war. Zur Linderung ihres Leids empfahlen uns die Beiden auf unserer Weiterreise im Billabong Sanctuary zu halten um sie dort noch einmal zu sehen.

    Am Tag unserer Abreise fuhren wir noch mit dem Campervan auf den Castle Hill Aussichtspunkt, denn - wer hätte es gedacht - Nate und Clare hatten es uns sehr empfohlen. Oben angekommen wurden wir auch direkt belohnt mit einer 360° Sicht über Berge, Täler, Townsville und natürlich Magnetic Island. Und so verabschiedeten wir uns von Townsville. Sie ist zu unserer Lieblingsstadt in Australien geworden und wir würden uns freuen sie eines Tages wieder besuchen zu dürfen.
    Read more