• Swiss Jim Hawkins

2025.08 Alb Crossing / e-Bike

Eine Woche unterwegs, quer über die Schwäbische Alb: von Aalen bis Tuttlingen, mit einem Schlusssprint zurück in die Schweiz. Die Alb Crossing gilt als eine der schönsten Mehrtagesrouten für Mountainbike und E-Bike – abwechslungsreich und fordernd. En savoir plus
  • Début du voyage
    10 août 2025

    Alb Crossing: Anreise nach Aalen

    10 août, Allemagne ⋅ ☀️ 26 °C

    Der Wecker klingelt früh: Um 07:09 Uhr bringt mich der Zug – samt E-Bike – mit schlanken Anschlussverbindungen von Nesslau nach Aalen. Kurzzeitig droht in Memmingen ein Anschlussverlust, doch der Zug kämpft sich tapfer zurück ins Zeitfenster, und so rolle ich pünktlich um 12:24 Uhr am Zielbahnhof ein.

    In Ulm bleibt mir beim Umsteigen sogar so viel Zeit, dass ich mit dem Rad noch eine kleine Ehrenrunde um den imposanten Dom drehen kann – ein kurzer Abstecher, der sich definitiv gelohnt hat.

    In Aalen erwartet mich gleich ein erstes Highlight: das moderne Limesmuseum. Es erzählt eindrucksvoll von der Bedeutung und den Auswirkungen der römischen Grenze – Geschichte zum Anfassen, die einen wirklich in eine andere Zeit versetzt.

    Nach einem kurzen Schmunzel-Fotostopp an der Nesslauerstrasse (Grüsse in die Heimat 😜) geht es weiter zum Besucherbergwerk „Tiefer Stollen“. Mit einer kleinen Grubenbahn fahren wir tief in den Berg hinein. An rund einem Dutzend Stationen erfahre ich, wie sich der Eisenabbau im Laufe der Jahrhunderte entwickelt hat. Etwa 900 Meter legen wir zu Fuß durch enge, niedrige Stollen zurück, bei konstant frischen 11 °C. Nach eineinhalb Stunden sind alle froh, wieder die wärmende Sonne im Gesicht zu spüren.

    Das letzte Stück radle ich gemütlich bis zum Hotel, wo mich ein freundlicher Empfang und ein lauschiger Biergarten erwarten. Schon bald steht ein delikates Abendessen vor mir – der perfekte Abschluss eines rundum gelungenen Anreisetages.
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  • Von Aalen nach Geislingen a.d. Steige

    11 août, Allemagne ⋅ ☀️ 24 °C

    Der Tag beginnt früh – schon um 6:30 Uhr sitze ich beim Frühstück im Hotel Wilder Mann. Die Auswahl ist üppig, und ich gönne mir eine solide Grundlage für den ersten Alb-Crossing-Tag.

    Um 7:30 Uhr liegt Aalen bereits hinter mir. Vorbei an den Limesthermen geht es gleich bergauf: mal durch dichten Wald, mal über weite Felder. Die Strecke wechselt ständig – breite Feldwege wechseln sich mit schmalen Waldpfaden ab, die links und rechts von Brennnesseln und hohen Stauden eingerahmt werden. Manchmal habe ich das Gefühl, der Weg sei eher für Rehe als für Radfahrer gemacht.

    Die erste Pause gönne ich mir in der Bäckerei Conditorei Mühlhäuser in Heubach. Während ich mir ein feines Gebäck schmecken lasse, hängt die E-Bike-Batterie schon am Strom – sie hat bis hierhin schon einiges an Kapazität eingebüsst..

    Frisch gestärkt rolle ich weiter, bis es plötzlich steiler und holpriger wird. Teilweise so steil, dass sich das Vorderrad beim Treten leicht anheben will. Zum Glück bringt das nächste asphaltierte Strässchen wieder Erholung. Am Flugplatz Hornberg ist heute alles ruhig, und bei den Skisprungschanzen von Degenfeld gönne ich mir einen kurzen Besichtigungsstopp. Zwei VW-Busse von Skiclubs stehen da, vermutlich haben die Sportler gerade Mittagspause.

    Von hier geht es in rasanter Abfahrt hinunter nach Degenfeld und um 12:30 Uhr erreiche ich Treffelhausen. Eine kleine Bäckerei mit zwei Gartentischen lädt zur zweiten Pause ein – und erneut bekommt die Batterie etwas Nachschub, um sicher bis zum Ziel zu reichen.

    Weiter geht’s entlang des kleinen Bächleins Eyb: mal auf schmalen Waldpfaden, mal auf Naturstrasse. Die Obere Roggenmühle liegt malerisch im engen Tal, mit grosser Gartenwirtschaft und Fischteichen – leider heute geschlossen. Also rolle ich weiter.

    Vor Geislingen an der Steige stellt sich mir der Albtrauf noch einmal in den Weg. Der steile Anstieg wird mit einem eindrucksvollen Blick belohnt: von der Felskante hinunter auf die Stadt – und auf das, was einst die Küstenlinie eines urzeitlichen Meeres war. Dann folgt eine letzte schnelle Abfahrt nach Kuchen und eine entspannte Fahrt durchs Tal nach Geislingen.

    Mein Quartier ist heute das Hotel Krone. Zum Abendessen gehe ich in den nahen Biergarten „Unter der Linde“ – ein großer gemischter Salat mit Hähnchenstreifen ist genau das Richtige. Danach geht’s bald ins Bett – morgen ruft wieder ein früher Start.

    78 km / 1600 hm
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  • Von Geislingen a.d. St. nach Gruibingen

    12 août, Allemagne ⋅ ☀️ 26 °C

    Um 07:15 Uhr rolle ich aus Geislingen an der Steige hinaus. Schon nach wenigen Minuten stehe ich in Kuchen vor der historischen Arbeitersiedlung – ein spannendes Stück Industriegeschichte, das den Ort prägt.

    Kurz danach erreiche ich Steinen und beginne den Aufstieg zum Schafenberg. Die Belohnung folgt sofort: eine flotte Abfahrt nach Grünenberg, vorbei an einer grossen, gemächlich grasenden Schafherde.

    Der Tag ist geprägt von ständigem Auf und Ab: erst hinauf auf den Heiligenberg, dann weiter zum Haarberg und schliesslich zum Hexensattel. Dort gönne ich mir einen Moment, um die schöne Aussicht zu geniessen. Von hier geht es hinunter nach Reichenbach im Tale, wo ich im modern gestalteten Café der Bäckerei Bopp eine Erholungspause einlege – für mich und für die Velobatterie, die wieder etwas Energie tankt.

    Danach führt die Strecke hoch über dem Tal entlang, bevor ich nach Deggingen hinunter rolle, ein langgezogenes Dorf, das sich gemütlich der Strasse entlangschlängelt. Am anderen Ende wartet schon der nächste Anstieg: hoch zum Degginger Berg, weiter zum Hochberg/Hochalb, ums Fuchseck und schliesslich um den Kornberg herum.

    Auf der folgenden Abfahrt ins Tal taucht in der Ferne bereits mein Etappenziel auf: der Landgasthof Deutsches Haus. Am frühen Nachmittag checke ich in diesem sehr schön und einladend gestalteten Hotel ein.

    Ein schöner Tag – aber die Sonne hat heute wirklich alles gegeben.

    52 km / 1150 hm
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  • Von Gruibingen nach Bad Urach

    13 août, Allemagne ⋅ ☀️ 29 °C

    Schon morgens um 07:00 Uhr zeigt das Thermometer rund 20 °C – und für den Nachmittag sind 33 bis 35 °C angesagt. Also rauf aufs Rad, bevor die Hitze richtig zuschlägt.

    Nach kaum zwei Kilometern führt mich der MTB-Trail in den Wald. Über den schmalen Pfad liegen kreuz und quer umgestürzte Bäume, als hätten die Naturgeister über Nacht eine kleine Prüfung für mich vorbereitet. Ich kämpfe mich durch, bleibe aber nicht ganz unversehrt: Ein Bein ist schnell verkratzt, und ein paar Spuren von Blut zeichnen sich ab. „Indianer kennen keinen Schmerz“, sage ich mir – und weiter geht’s 😜.

    Eine Waldstrasse bringt mich hoch über Gruibingen. Nun hangle ich mich im leichten Auf und Ab von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt. Der Untergrund wechselt ständig – Asphalt, Kies (am häufigsten), Waldwege, Wiesenpfade. Am Weg laden viele Ruhebänke mit herrlicher Sicht und sogar Grillplätze zum Verweilen ein.

    Vom Panoramaplatz hoch über Owen „fliege“ ich rund drei Kilometer ins Dorf hinunter. Bei Ladner’s Ochsen Beck gibt es Kaffee und Brezel – und für die Velobatterie eine Portion Strom. Ein Trinkgeld für die Bäckersfrau als Dank für den Anschluss versteht sich von selbst.

    Um 11:15 Uhr rolle ich weiter, flott von Owen nach Beuren. Im grossen Bogen um die mächtige Burg Hohenneuffen wird der Anstieg auf der kiesigen Waldstrasse immer steiler, bis ich ganz oben stehe – an der grössten Burgruine Deutschlands. Mittagspause, tief durchatmen und die grossartige Aussicht geniessen.

    Das Hochplateau ist ein Genuss zum Fahren. Ein Abstecher führt mich zum Naturdenkmal „Vulkanembryo Molach“, wenig später stehe ich beim Heidengrabenturm und blicke über das mit 16 km² grösste keltische Siedlungsgebiet Mitteleuropas – eindrücklich, wie hier Geschichte greifbar wird.

    Noch ein kurzer Abstecher zu einer überdimensionalen Brille an einem Aussichtspunkt, dann sind es noch elf Kilometer bis Bad Urach. Zwei lange, rassige Waldabfahrten, unterbrochen von einem letzten knackigen Aufstieg, bringen mich ins Fachwerk-Postkartenidyll des Dorfzentrums. Eine Glacé und ein kühles Getränk in der Gelateria am Hauptplatz sind mehr als verdient.

    Das Hotel Quellenhof ist nicht weit. Beim Einchecken erhalte ich einen Garagenschlüssel für mein Velo. Das Tor schliesse ich, teste den Schlüssel – und hoppla! Der passt überhaupt nicht. Mein Velo ist nun offiziell eingeschlossen… Die Receptionistin ruft den Hausmeister, der nach vier Bohrern und viel roher Gewalt das Schloss endlich knackt. Ferien gerettet! Zur Sicherheit kommt das Velo jetzt mit aufs Zimmer. Auf das nette Angebot einer Ersatzgarage verzichte ich dankend 😜.

    Morgen steht die längste Etappe bevor – und mit einem geplanten Start um 06:00 Uhr sollte mir diesmal wirklich nichts mehr im Wege stehen.

    Mit allen Extras:
    65 km / 1200 hm
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  • Von Bad Urach nach Hörschwag

    14 août, Allemagne ⋅ ☀️ 29 °C

    Königsetappe mit Überraschungen

    Um 05:30 Uhr starte ich in die längste Etappe – noch liegt Dunkelheit über der Alb. Eine Stunde später, 12 Kilometer weiter und 450 Höhenmeter höher, stehe ich auf dem Berg und geniesse die besondere Stimmung des Sonnenaufgangs.

    Nach einigen Auf- und Abpassagen und einer langen Abfahrt gerate ich plötzlich in Aufruhr: Im vollen Downhill-Modus taucht wenige Meter vor mir ein Wildschwein auf, das in wilder Hast den steilen Waldweg quert. Puls hoch – Bremsen auf Anschlag – und das Abenteuer geht weiter.

    In Ehningen entdecke ich direkt am Radweg eine grosse Ladestation für mein E-Bike. Die Ladepause wird kurzweilig: Ein Grieche, der hier mit seinem ganzen Hab und Gut auf zwei Veloanhängern lebt, erzählt mir von seinem Alltag und den Vorteilen dieser Stromquelle.

    Nach eineinhalb Stunden weiter Fahrt rolle ich ans Bäckerhaus Veit in Gomaringen. Freundliche Bedienung, feiner Kaffee – und meine Batterie bekommt ihre zweite Portion Strom. Danach folgen immer wieder knackige Anstiege, zum Glück meist im schattigen Wald. Die Hitze ist heute gnadenlos, und jeder schattige Abschnitt fühlt sich an wie eine kleine Rettung.

    In Genkingen gönne ich mir eine weitere Pause bei „Sonnen Kebab“. Die Temperatur ist mittlerweile jenseits von normal. Danach geht es in lockerem Auf und Ab durch Felder und Wälder Richtung Nebelhöhle. Unterwegs treffe ich einen Wanderer, der seit drei Tagen unterwegs ist – wir halten einen kurzen, unterhaltsamen Schwatz am Wegesrand.

    Zur Höhle ist es nicht mehr weit. Ich beschliesse, dass die Königsetappe noch nicht herausfordernd genug war 😜 – und steige hinab in die Tiefe, um die beeindruckenden Tropfsteinformationen zu bestaunen. Bei konstant 8 °C lässt sich die Hitze draussen für einen Moment völlig vergessen.

    Frisch gekühlt fahre ich weiter am Schloss Lichtenstein vorbei. Als letzte Attraktion des Tages lockt die Teigwarenfabrik „Alb Gold“. Ein riesiger Laden zeigt alle erdenklichen Nudel- und Teigwarenprodukte, doch im Restaurant nebenan warte ich vergeblich auf Bedienung. Also beschliesse ich kurzerhand, direkt weiter zum Etappenziel zu fahren.

    Nach elfeinhalb Stunden erreiche ich den „Musik & Theater Gasthof Rössle“ in Hörschwag. Ein langer, heisser, erlebnisreicher Tag – und ich bin zufrieden: Königsetappe geschafft! 🤣

    Mit meinen Abstechern - beabsichtigt in Gomaringen und heute einige unbeabsichtigte „Verfahrer“ total:

    88 km / 1700 hm
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  • Von Hörschwag nach Balingen

    15 août, Allemagne ⋅ ☀️ 22 °C

    Nach einem liebevoll aufgedeckten Frühstück starte ich kurz nach 07:00 Uhr in den neuen Tag. Das Tal liegt still, die letzten Bodennebel lösen sich langsam auf, während ich gemütlich nach Erpfingen rolle.

    Von hier zweigt die Strecke in ein Seitental ab und steigt hinauf nach Sonnenbühl. Am Skilift bereitet der Betreiber schon die Sommerrodelbahn für den Tag vor. Über Wald- und Wiesenwege erreiche ich den Aussichtspunkt bei Salmendingen – mit freiem Blick auf den Kornbühl, einen Zeugenberg, auf dessen Spitze die kleine St. Annakapelle thront.

    Weiter geht es entlang der Kante des Albtraufs: durch Felder, über Wiesenwege und kleine Waldsträsschen, bis ich am Köhlberg hoch über Jungingen und dem Killertal stehe. Von hier reicht der Blick bis zur 8 Kilometer entfernten Burg Hohenzollern – ein Panorama, das man sich gern einprägt.

    Eine lange Abfahrt bringt mich nach Burladingen, wo ich in der modernen Bäckerei/Café Gulde einkehre, Energie tanke und die Velobatterie lade. Danach geht es im Zickzackkurs mit vielen Auf- und Abstiegen via Raichberg und Zollersteighof in eine herrlich lange Abfahrt nach Albstadt. Kaum wechselt die Route auf die andere Talseite, steigt sie sofort wieder an.

    Es folgen weitere knackige Anstiege und schnelle Downhill-Passagen, bis ich in Balingen ankomme – und das schon um 14:00 Uhr. Die perfekte Zeit für eine grosse Portion Glacé beim Italiener. Danach checke ich im Hotel Lang ein und freue mich über ein modernes, komfortables Zimmer.

    Der Abend bringt eine willkommene Abwechslung zum Radprogramm: Das Balinger Kulturfestival läuft. Zwischen Foodtrucks, Musik und guter Stimmung geniesse ich Auftritte von Stargast Frank Cordes, der Band „Wirtschaftswunder“ und der Formation „PolkAcht“. Volksmusik, Schlager, feinstes Essen – ein gelungener Abschluss für einen Tag voller Bewegung und Panorama. 😊👍

    77 km / 1250 hm
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  • Von Balingen nach Tuttlingen

    16 août, Allemagne ⋅ ⛅ 22 °C

    Die heutige Etappe ist schwer einzuschätzen. Zum einen meldet die Prognose Gewitter am Nachmittag, zum anderen weiss ich nicht genau, wo sich eine Gelegenheit zum Laden der Batterie ergibt. Also starte ich lieber wieder früh.

    In Ratshausen mache ich einen Abstecher zum Schömberg Stausee – dort steht tatsächlich eine Ladestation. Kaum habe ich eingesteckt, zieht ein Gewitter auf. Regen, Donner, graue Wolken. Doch bis die Batterie genug Energie hat, ist auch die Sonne zurück – perfekte Synchronisation.

    Zurück auf meiner Route geht es im gewohnten Wechsel von Auf und Ab durch schönste Landschaften, vorbei an Aussichtspunkten, bis ich Gosheim erreiche. Dort ist Zeit fürs Mittagessen – eine willkommene Stärkung vor dem langen, steilen Aufstieg zum Klippeneck. Oben angekommen, geniesse ich das Panorama und schaue den Segelfliegern zu, die elegant ihre Runden drehen.

    Danach führt die Strecke über die Hochebene weiter, hoch über Wurmlingen, bis ich schliesslich Tuttlingen erreiche. Ein Stück fahre ich der jungen Donau entlang, bevor es nur noch ein Katzensprung bis zu meinem Etappenziel ist: die Donau-Pension in Möhringen.

    Hier empfängt mich Annett, die obercoole Gastgeberin, mit viel Herzlichkeit. Etwas später sitze ich mit ihr und ihrer Kollegin Maya im nahen Restaurant beim Apéro und anschliessenden Znacht. Bessere Gästebetreuung kann man sich kaum wünschen. 😊👍

    So endet die Alb Crossing Tour für mich – vollständig, ohne Panne, und mit vielen unvergesslichen Momenten. Morgen folgt noch die letzte Etappe zurück in die Schweiz.

    74 km / 1300 hm
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  • Epilog: Rückfahrt in die Schweiz

    17 août, Allemagne ⋅ ☁️ 15 °C

    Noch vor 07:00 Uhr verabschiede ich mich von Annett, der herzlichen Gastgeberin, und rolle aus Möhringen hinaus. Auf dem Radweg entlang der Donau geht die Sonne hinter mir auf – ein stiller, schöner Moment, den ich mit einem kurzen Blick zurück festhalte.

    Zehn Minuten später durchquere ich die Donau trockenen Fusses – kein Kunststück, denn ich befinde mich an der berühmten Donauversickerung. Schon am gegenüberliegenden Ufer beginnt der Anstieg. Die nächsten Kilometer führen hinauf bis zur Wasserscheide Rhein/Donau – also genau jener Grenze, die entscheidet, ob das Wasser in die Nordsee oder ins Schwarze Meer fliesst.

    Kurz darauf rolle ich über eine gut ausgebaute Strasse, wo einst eine Römerstrasse das Neckargebiet mit dem Hochrhein verband. Jetzt geht es durch weite Landwirtschaftsflächen im leichten Terrain, bis ich die Schweizer Grenze bei Ramsen auf einem Feldweg überquere. Am Dorfrand winkt mich die Grenzwacht einfach durch – ihre Aufmerksamkeit gilt einem ausländischen Auto 😜.

    Je näher ich Stein am Rhein komme, desto leichter läuft es. Durch das Stadttor fahre ich in das malerische Städtchen ein, halte für ein Erinnerungsfoto bei den Fachwerkhäusern und auf der Rheinbrücke – und um 09:13 Uhr sitze ich im Zug zurück nach Nesslau.

    Mission accomplished 😊👍



    Fazit & Bilanz

    Mit allen Abstechern zu Sehenswürdigkeiten, Stadtbesichtigungen und den Wegen zu Hotels, die nicht direkt an der Route lagen, ergab meine Tour von Aalen bis Stein am Rhein:
    • 500 km
    • 8’800 Höhenmeter
    • 29 Stunden reine Fahrzeit

    Sieben Tage voller Bewegung, Begegnungen und unvergesslicher Eindrücke – und das Schönste: keine einzige Panne.



    Episoden, die das Leben schrieb 😜
    • Garagen-Drama in Bad Urach – Velo eingeschlossen, Schloss nach vier Bohrern geknackt.
    • Wildschwein im Downhill – Pulsrekord inklusive.
    • Gewitterstopp am Stausee: Batterie lädt, Sonne kommt zurück.
    • Velo im Hotelzimmer statt in der Garage – sicher ist sicher.
    • Apéro mit der Gastgeberin – Gästebetreuung deluxe.



    Top-5 ungewöhnliche Begegnungen
    1. Wildschwein im Downhill – überraschender Sprintgefährte.
    2. Grieche mit Veloanhängern – ein ganzes Zuhause an einer Ladestation.
    3. Sommerrodelbahn-Betreiber – frühmorgendlicher Liftcheck im Alb-Idyll.
    4. Wanderer bei der Nebelhöhle – schon drei Tage zu Fuss unterwegs, für einen Schwatz immer bereit.
    5. Grenzwächter bei Ramsen – lässt mich ziehen, das Auto war spannender.
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    Fin du voyage
    17 août 2025