Bali - Find your Balance

Allersings erst mal in der Schweiz, wo ich zwei Stunden auf meine Zugbindung warten muss. Ätzend. Ich bin fix und fertig. Die Hinflüge waren irgendwie besser. Mehr Platz, besserer Service, besseres Essen.

Seit meinem letzten Footprint bin ich 11.900 Kilometer gereist. Das merk ich auch in den Knochen. Zuerst 4 Stunden mit dem hupenden Auto über die Insel. Dort noch einer Beerdigung begegnet. Der Tote wird (angeführt von einem großen Banner) munter in einer Demonstration durch die Straße getragen.

In mancherlei Dingen hat mich die balinesische Kultur und der hinduistische Glaube sehr beeindruckt. So haben die Balinesen zum Beispiel auch Götter, die das Gute und das Böse verkörpern (schwarzweiße Schirmchen und Deckchen). Das Böse gehört auch zum Leben dazu. Es ist unsere Aufgabe, dem Bösen mit Respekt zu begegnen. Nur dann kann es sich wandeln. Ketut sagte dazu: "Wenn ich meine Frau heirate, aber ich schlechten Seiten nicht respektiere, respektiere ich meine Frau in ihrer Ganzheit nicht."

Das fand ich spannend. Ebenso spannend fand ich, dass Komang noch nie von Ägypten gehört hat, und als ich sie fragte, wo sie gern einmal hinreisen möchte, sagte sie "Da hab ich noch nie drüber nachgedacht. Ich bin doch hier. Hier ist mein Leben."

Es hat was mit Akzeptanz zu tun, dessen, was ist. Ich hoffe, ich kann mir was davon bewahren.

Die balinesischen Namen simd auch lustig. Ketut zum Beispiel gab es männliche und weibliche im Resort. Es ist "der oder die Vierte" in der Familie. Nach deren Namensgebung wäre ich einfach die Zweite Geißinger. Putzig oder?En savoir plus