KriVi - 6 Monate Sabbatical

June – November 2024
  • Kristina Si
  • Vincent Hckr
6 Monate mit dem Fahrrad 🚲 ⛺️von Budapest 🇭🇺 nach Tiflis 🇬🇪 und 2 Monate mit dem Rucksack nach Südkorea 🇰🇷 und Japan 🇯🇵 Read more
  • Kristina Si
  • Vincent Hckr

List of countries

  • Japan Japan
  • South Korea South Korea
  • Georgia Georgia
  • Turkey Turkey
  • Greece Greece
  • Albania Albania
  • North Macedonia North Macedonia
  • Show all (12)
Categories
Backpacking, Bicycle, Camping, Couple, Friendship, Nature, Train, Vacation
  • 24.7kkilometers traveled
Means of transport
  • Flight11.2kkilometers
  • Bicycle6,283kilometers
  • Train5,199kilometers
  • Car788kilometers
  • Bus601kilometers
  • Hitchhiking285kilometers
  • Ferry190kilometers
  • Barefoot26kilometers
  • Walking-kilometers
  • Hiking-kilometers
  • Motorbike-kilometers
  • Tuk Tuk-kilometers
  • Camper-kilometers
  • Caravan-kilometers
  • 4x4-kilometers
  • Swimming-kilometers
  • Paddling/Rowing-kilometers
  • Motorboat-kilometers
  • Sailing-kilometers
  • Houseboat-kilometers
  • Cruise ship-kilometers
  • Horse-kilometers
  • Skiing-kilometers
  • Cable car-kilometers
  • Helicopter-kilometers
  • 186footprints
  • 175days
  • 1.8kphotos
  • 352likes
  • Sitzen
    KochenSchlafenWaschenFeuer machenHängematte wird genutzt

    Tag 18: Nix tun

    June 20, 2024 in Bulgaria ⋅ ☀️ 31 °C

    Heute gefahren: 0km
    Bisher gefahren gesamt: 1.039km
    Heute Höhenmeter im Anstieg: 0hm
    Höhenmeter im Anstieg bisher: 4.976m
    Pausentage gesamt: 4.
    Fahrtage gesamt: 14
    Platte Reifen bisher: 0

    Die Lichtung im Wald, die Kristina gefunden hat, ist so schön, da legen wir doch gleich Mal einen Tag Pause ein. Heute fahren wir nicht, sondern entspannen uns ein wenig. Wir haben fließendes Wasser und ein Lagerfeuer können wir uns auch machen. Der Wald spendet Schatten und es ist mal nicht so heiß.

    Unser erster Pausentag in der Natur. Wie bringen wir die Zeit rum? Zeitung lesen. Podcast hören. Nachrichten beantworten. Radl säubern. Powerbanks via Solarpanel aufladen. Kochen. Weg planen. In der Gegend umherschauen.

    Und wie sieht unser Ablauf aus, an Tagen an denen wir mit dem Fahrrad reisen?

    Der Start: Der Wecker klingelt um 06:30 Uhr. Je nach Sonnenstand werden dann die Schlafsäcke und das Zelt zum trocknen in die Sonne gelegt. Im Anschluss frühstücken wir. Haferschleim mit Obst dazu Instant-Kaffee. Das hat sich bewährt, da es bei der Hitze untertags nicht kaputt geht. Nach dem Frühstück wird abgespült und dann beginnt das große packen. Erst Zelt gemeinsam, dann jeder seine Luftmatratze, Kopfkissen, Inlet, Kleidung, Lebensmittel. Dazu noch Zähneputzen und eincremen, Wasser auffüllen. Strecke für den Tag checken. Gegen 09:15 Uhr sind wir dann unterwegs.

    Die Fahrt: Kristina voraus. Wir genießen die Landschaft. Abstand zwischen zwischen uns zwischen 1m oder 300m. Ich bin meist langsamer und liege weiter zurück. Je nach Situation navigieren wir beide oder jeder für sich. In der Stadt anders als am Land. Auf der Autobahn anders als auf der Bergstraße etc. Bisher ist mir Kristina einmal davon gefahren. Wir mussten links und nur ich habe navigiert. Halb so wild. Dank Klingel und Trillerpfeife konnte ich auf mich aufmerksam machen. Apropos: Probates Mittel gegen aggressiv bellende Straßenhunde die einem nachjagen? Meine Trillerpfeife die ich zu WM 2006 bekommen habe. Kristina haben wir jetzt auch eine besorgt. Die Tiere sind irritiert und bleiben sofort stehen.

    Die Mittagspause: 13:30 Uhr bis 15:15 Uhr - Schatten! Börek! Cevapcici! Kaffee! Eis! WLAN! Wasser!

    Die Kaffeepause wird wahlweise am Vormittag oder späten Nachmittag eingelegt. Meist für 75 Minuten. Kurzer Check, wo mögliche Übernachtungsmöglichkeiten seien könnten undhren. Wir mussten links und nur ich habe navigiert. Halb so wild. Dank Klingel und Trillerpfeife konnte ich auf mich aufmerksam machen. Apropos: Probates Mittel gegen aggressiv bellende Straßenhunde die einem nachjagen? Meine Trillerpfeife die ich zu WM 2006 bekommen habe. Kristina haben wir jetzt auch eine besorgt. Die Tiere sind irritiert und bleiben sofort stehen.

    Die Mittagspause: 13:30 Uhr bis 15:15 Uhr - Schatten! Börek! Cevapcici! Kaffee! Eis! WLAN! Wasser!

    Die Kaffeepause wird wahlweise am Vormittag oder späten Nachmittag eingelegt. Meist für 75 Minuten. Kurzer Check, wo mögliche Übernachtungsmöglichkeiten seien könnten und Wasserstellen prüfen. Kaffee, Wasser und Pause genießen. Noch kurz Lebensmittel kaufen. Weiter geht's!

    Der Abend beginnt zwischen 17:30 Uhr und 19:00 Uhr: Vor Schlafplatzsuche noch Wasser zum Kochen und trinken auffüllen. Zelt aufbauen und Nachtlager herrichten. Kochen, Sonnencreme-Schweiß-Schmiere abwaschen, Essen, Abspülen, Fluchen aufgrund der vorhandenen Mücken, Fahrräder anschließen, Zähneputzen und ab ins Zelt.

    Die Nacht: Im Zelt noch ein wenig am Handy daddeln, Route für den nächsten Tag planen und dann ab ca. 23:00 Uhr schlafen. Ich immer ohne Ohropax, Kristina meistens mit. In Serbien und Bulgarien bellen nachts die Hunde in den Dörfern. Bisschen nervig, aber mittlerweile haben wir uns daran gewöhnt. Bisher hatten wir noch keine wirklichen Störungen in der Nacht, außer Autolärm oder Hundegebell. Ich habe ab und an Kopfweh und Allergiebeschwerden. Kristina schlafen die Körperteile ein. Es war noch nie zu kalt, tendenziell eher zu warm. Mal schlafen wir mit Außenzelt, mal ohne.

    Zeit für Ruhe und Entspannung, Zeit für sich, Zeit für uns - bleibt da nicht wirklich: wir haben unterschätzt, wie viel Zeit der tägliche Orga-Aufwand so in Anspruch nimmt. Daher heute Mal: Nix tun! Wasserstellen prüfen. Kaffee, Wasser und Pause genießen. Noch kurz Lebensmittel kaufen. Weiter geht's!

    Der Abend beginnt zwischen 17:30 Uhr und 19:00 Uhr: Vor Schlafplatzsuche noch Wasser zum Kochen und trinken auffüllen. Zelt aufbauen und Nachtlager herrichten. Kochen, Sonnencreme-Schweiß-Schmiere abwaschen, Essen, Abspülen, Fluchen aufgrund der vorhandenen Mücken, Fahrräder anschließen, Zähneputzen und ab ins Zelt.

    Die Nacht: Im Zelt noch ein wenig am Handy daddeln, Route für den nächsten Tag planen und dann ab ca. 23:00 Uhr schlafen. Ich immer ohne Ohropax, Kristina meistens mit. In Serbien und Bulgarien bellen nachts die Hunde in den Dörfern. Bisschen nervig, aber mittlerweile haben wir uns daran gewöhnt. Bisher hatten wir noch keine wirklichen Störungen in der Nacht, außer Autolärm oder Hundegebell. Ich habe ab und an Kopfweh und Allergiebeschwerden. Kristina schlafen die Körperteile ein. Es war noch nie zu kalt, tendenziell eher zu warm. Mal schlafen wir mit Außenzelt, mal ohne.

    Zeit für Ruhe und Entspannung, Zeit für sich, Zeit für uns - bleibt da nicht wirklich: wir haben unterschätzt, wie viel Zeit der tägliche Orga-Aufwand so in Anspruch nimmt. Daher heute Mal: Nix tun!
    Read more

  • Wurst im Glas!
    Am Straßenrand in einem Vorort von SofiaAbfahrt bzw manchmal auch mit bergauf des Iskar TalsAchtung: schwarzes Loch!Begrüßungsmarsch in SofiaSyrisch essen!Lost and Found im Stadtpark

    Tag 19: Hallo Sofia!

    June 21, 2024 in Bulgaria ⋅ ☀️ 34 °C

    Tag 19 - Hallo Sofia!

    Heute gefahren: 55km
    Bisher gefahren gesamt: 1.094km
    Heute Höhenmeter im Anstieg: 519m
    Höhenmeter im Anstieg bisher: 5.495m
    Pausentage gesamt: 4.
    Fahrtage gesamt: 15
    Platte Reifen bisher: 0

    Wir verlassen unsere Lichtung im Wald und fahren nach Sofia. Die ersten 25km sind wir noch mit viel anstrengenden Autos und sowie viel Auf und Ab auf Bergstraßen unterwegs. Die letzten 30km schlagen wir uns durch den heißen und verkehrsreichen Speckgürtel von Sofia. Wir steuern ein Gewerbegebiet von Sofia. In einem Decathlon wollen wir uns eine neue große Gasflasche kaufen und finden nur eine Kleine. Die Räder dürfen wir im Laden gesicherten Eingangsbereich parken. Noch kurz im Supermarkt Lebensmittel auffüllen und dann geht es in Richtung Appartement ins Stadtzentrum.

    Es dauert nur wenige Minuten und ein frisches Appartement sieht aus wie ein Schlachtfeld. Überall liegen Klamotten, Taschen, Fahrräder etc. - kurz: unser gesamtes Zeug nimmt die Wohnung ein. PRIO 1: Waschmaschine einschalten; PRIO 2: Füße hochlegen, Käffchen trinken; PRIO 3: Duschen, ausgiebig.

    Wir lassen uns treiben und finden ein syrisches Restaurant. Wir Essen und lassen es uns gut gehen.

    Sofia ist mit seinen Parks und der entspannten Stimmung so schön, dass wir noch am gleichen Abend unser Appartement um eine weitere Nacht verlängern.

    Wir haben schon mehrfach gelesen, gehört, Sofia sei anstrengend und irgendwie nicht so besonders. Plovdiv sei viel schöner. Gut, die nächsten Tage werden wir es herausfinden. Plovdiv steht auch noch auf unserer Liste.
    Read more

  • Tag 20: Ja! Nein! Vielleicht!

    June 22, 2024 in Bulgaria ⋅ ☀️ 34 °C

    Heute gefahren: 0km
    Bisher gefahren gesamt: 1.094km
    Heute Höhenmeter im Anstieg: 0m
    Höhenmeter im Anstieg bisher: 5.495m
    Pausentage gesamt: 5.
    Fahrtage gesamt: 15
    Platte Reifen bisher: 0

    In einer Bäckerei versteht uns niemand. Selbst mit Google kommen wir nicht weiter. Die Suche nach einem Käsebörek wird erschwert, da in Bulgarien ein Kopfschütteln für ein "Ja!" und ein Kopfnicken für ein "Nein!" gelten kann. Ja richtig: "kann". Es kann auch unseren Gesetzmäßigkeiten folgen. Ich komme nicht nur beim Bäcker sondern auch beim Kaufen von Wasser in diese verwirrenden Situationen. Dazu kyrillisch und keine Englischkenntnisse. Hunger und Durst konnten trotzdem erfolgreich gestillt werden.

    Wir frühstücken ausgiebig in unserem Appartement und nehmen an einer Free Sofia Stadttour teil. Der Guide ist unterhaltsam und vermittelt die bulgarische Geschichte und die Verwicklungen der Hauptstadt Sofia sehr gut. Die 2-Stunden vergehen im Flug. Wir verstehen nach der Tour ein bisschen besser warum Bulgarien Teil der Europäischen Union und wieso Serbien kein Teil ist.
    Wichtig ist vor allem zu wissen: es heißt nicht Sofiiiiia, sondern Sofia (Betonung auf auf dem „o“).
    Und wir lernen das kyrillische kommt nicht aus Russland, sondern wurde von Bulgarien in die slawischen Länder exportiert.
    Und man sollte Boris III kennen, er hatte mehr Glück als manche Katze mit 7 Leben.

    Nachmittagspause im Appartement. Kurz abkühlen und die geschwollenen Füße hochlegen - wie es halt so ist bei Leuten über 30 und über 35 Grad.

    Nach der Pause: Heute findet die "Sofia Pride" statt und wir gucken uns das LGBTQI+ Spektakel an. Ich bin kurz berührt von der gelebten Diversität, wünsche mir viel mehr davon und denke: Sei so, wie du bist. Sei so, wie du dich fühlst. Es ist gut so, wie du bist. Egal, wie du bist.

    "It's my world that I want to have a little pride in
    My world and it's not a place I have to hide in
    Life's not worth a damn
    'Til you can say, I am what I am"

    Danach hippes Café finden und das Dasein mit Kaffee und Kuchen genießen.

    Am Abend spontan klassisches Konzert vom Institut Francaise. Wir sitzen da mit Dosenbier und Nüsschen und lassen es uns weiterhin gut gehen!
    Kiosk und Minimarkets gibt’s hier überall und werden rege genutzt.
    Read more

  • Tag 21: Schwarz fahren in Bulgarien

    June 23, 2024 in Bulgaria ⋅ ☀️ 29 °C

    Heute gefahren: 0km
    Bisher gefahren gesamt: 1.094km
    Heute Höhenmeter im Anstieg: 0m
    Höhenmeter im Anstieg bisher: 5.495m
    Pausentage gesamt: 6
    Fahrtage gesamt: 15
    Platte Reifen bisher: 0

    Wir haben Stadtteile abseits des Innenstadtkerns erkundet. Wir konnten nie sagen, ob es schicke oder arme Stadtteile waren, meist haben sich Alt- und Neubauten gemischt. Und natürlich immer mit Garage, denn jeder hat ein Auto. Egal ob Stadt oder Land, aber natürlich ist der öffentliche Nahverkehr auch nicht mit Deutschland zu vergleichen.

    Apropos Nahverkehr: Die Kontrollen sind definitiv effektiver als in Deutschland.
    Bisschen angeschickert und hervorragender Laune mit zwei Weinchen und nach einem sehr leckeren Essen am Nachmittag sind wir mit dem Bus in Richtung unseres Apartments gefahren. Ach, dachten wir die paar Stationen gehen so. Zuvor sind wir in Sofia alles gelaufen.
    Sonst kaufen wir immer [Einschub Vincent: IMMER] Tickets… Wir haben das Kartelese-Ding für die Tickets gesehen, aber wollten uns nicht damit beschäftigen.
    Tja und dann standen plötzlich zwei Kontrolleure vor uns - 40 Lewa pro Person. Wir haben noch mit unserer naturgegeben Unschuld versucht es zu verhindern aber ich glaube das hatten sie schon zu häufig gesehen.
    Und das schlimmste: es wäre soooo einfach gewesen. Wir hätten nur unsere Kreditkarte an das Terminal halten müssen und es hätte automatisch abgebucht 😫 das wäre mal ein System für Deutschland!
    Tja also 20 EUR pro Person. Ärgerlich. Jetzt gibts keine Nachmittags-Cappuccino mehr 😉

    Am Abend gab es dann noch Netflix und Ofenkartoffeln im Appartement. Da war die Welt dann auch wieder in Ordnung.
    Read more

  • Bye, bye Sofia!
    Das bleibt von uns nachdem wir unser Zelt abgebaut habenDen Pferden werden die Füße zusammengebunden damit sie nicht abhauen

    Tag 22: Auf in die Berge

    June 24, 2024 in Bulgaria ⋅ ⛅ 29 °C

    Heute gefahren: 83km
    Bisher gefahren gesamt: 1.177km
    Heute Höhenmeter im Anstieg: 857
    Höhenmeter im Anstieg bisher: 6.355hm
    Pausentage gesamt: 6
    Fahrtage gesamt: 16
    Platte Reifen bisher: 0

    Wir werden besser im Verlassen von Metropolen. Sofia war etwas weniger chaotisch als Belgrad, manchmal sogar mit Radwegen, dann aber auch ein Stück Autobahnzubringer.
    Auf recht verkehrsreichen Straßen ging es gen Osten. Dank der bulgarischen Radseite haben wir unsere Route nochmal modifiziert und machen einen Ausflug in die Rodopen (Gebirge) und fahren dann nach Plovdiv (wir wollen zuviel Komfort in Form von einem Apartment mit duschen, waschen und Bett auf jeden Fall vermeiden).

    🗺️🧭 Apropos Route:
    Im Vorfeld haben wir viel Zeit in die Route investiert - grundsätzlich haben wir uns an den in den Karten hinterlegten Radstrecken orientiert, meist Eurovelos. Zudem haben wir auf anderen Radreiseblogs nach Strecken gesucht bzw. uns inspirieren lassen. Teilweise sind wir sehr detailliert rangegangen und haben uns die Straßen auf Google Earth angeschaut, ob Asphalt oder nicht, ob viel befahren etc. Das konnten wir aber natürlich nicht für die kompletten 5.000 km +, die wir vorhaben, machen. Unsere Routen haben wir dann in ca 500km-Abschnitte aufgeteilt und nummeriert in Komoot abgespeichert. So richtig happy mit Komoot sind wir aber nicht, zum nachschauen, vor allem auch für Wasserstellen nutzen wir Maps.cz mit offline Karten.
    Bis Bulgarien haben wir uns ziemlich an unsere Route gehalten, aber auch, weil es Eurovelo-Strecken sind. In Bulgarien haben wir durch die Radseite erstmals große Veränderungen vorgenommen, auch weil wir gut voran kommen und noch mehr vom Land sehen wollten.
    Mit zunehmender Strecke gewinnen wir natürlich auch an Erfahrung, wissen was wir gerne fahren, wie die Straßenverhältnisse in den Ländern sind bzw. wie sich diese in Karten ausdrücken, wie uns die Länder gefallen, wie viel Lust wir auf die Städte haben.
    Das hätten wir zuvor nicht wissen können, daher gut, dass wir nicht mehr Zeit investiert haben, aber auch gut, dass wir soviel investiert haben, um nur noch Feinjustierungen vorzunehmen.
    Trotzdem wissen wir noch nicht ganz wie es nach den Rodopen und Plovdiv weitergeht, ob nach Nordmazedonien, Griechenland und über welche Grenzübergänge.

    Bis Ithiman waren die Straßen mehr oder weniger verkehrsreich, zumindest so, dass wir aufmerksam sein mussten. Ithiman war ein bisschen wie Lipe (in Serbien) - sehr heruntergekommen und viele Sinti und Roma, die in Rohbauten wohnen und teilweise noch Pferde (unter schlechtesten Bedingungen) für Kutschen halten. Ein Bursche kam aus einer Hütte gestürmt und hat uns in mehreren Sprachen beschimpft. Sympathisch. In Bulgarien leben sie am Rande der Gesellschaft und von mehreren BulgarInnen wurden wir schon vor ihnen gewarnt - auch wenn nicht klar war vor was eigentlich. Wie meinte der Reiseführer in Sofia: „Bulgarinnen und Bulgaren sind im allgemeinen keine Rassisten, in Bezug auf Sinti und Roma jedoch schon schon“ - warum sie so schlecht angesehen sind, ist uns aber (noch) nicht klar.

    Nach Ithiman war die Strecke ein wahrer Traum: kleine Straßen, viel Natur, keine Autos und Höhenmeter für Höhenmeter haben wir uns den Berg hochgeschraubt - und Vincent war wieder Wassertaxi. Wir haben unsere 10l-Wasserblase (Waschen, Kochen und Trinkwasser) in Ithiman noch aufgefüllt.
    Am höchsten Punkt haben wir uns einen Zeltplatz gesucht - gar nicht so leicht im abschüssigen Gelände. Zudem war es ein Jagdplatz mit Jägerstand, Wildkameras und Futterstelle. Wir haben uns dann trotzdem dafür entschieden.
    Read more

  • Tag 23: Öffentlicher Raum

    June 25, 2024 in Bulgaria ⋅ ⛅ 28 °C

    Heute gefahren: 75km
    Bisher gefahren gesamt: 1.252km
    Heute Höhenmeter im Anstieg: 681
    Höhenmeter im Anstieg bisher: 7.036hm
    Pausentage gesamt: 6
    Fahrtage gesamt: 17
    Platte Reifen bisher: 0

    Am Ende des Tages sind wir ca. 20km von der nächsten Stadt entfernt. Wir sind mitten im Wald und fahren eine einsame Bergstraße. Irgendwann kommen wir an einer bulgarischen Berghütte vorbei und beschließen dort im Garten unser Zelt aufzubauen. Für die Betreiberin und ihr drei Hunde kein Problem. Ansonsten ist niemand da. Top.

    Wir sind den ganzen Tag im öffentlichen Raum unterwegs. Wir haben immer jemanden um uns herum. Autos auf der Straße. Menschen, wenn wir Mal wieder eine Mittagspause in einem netten Örtchen machen. Da ist es am Ende des Tages toll, wenn wir alleine sind. Ein bisschen Ruhe sind bei all dem Lärm untertags (Straßenverkehr) und nachts (Hunde bellen) ganz nett. Daher war auch der Start heute morgen, mitten im Wald am Jägerstand sehr schön. Ruhe.

    Zurück zur bulgarischen Berghütte: Zwei Stunden nach unserer Ankunft sitzen wir da und wollen Abendessen. Da fahren zwei Autos vor. Fünf Kinder und vier Erwachsene springen raus. Die Erwachsenen rauchen und quatschen, die Autotüren sind offen und der Motor läuft. Natürlich. Die Kinder, kreischen, spielen Fußball, fahren mit ihren mitgebrachten Fahrrädern und sind munter aufgedreht. Abendliche Sonnencreme-Schmiere-Katzenwäsche fällt da nicht so leicht wenn man angeguckt wird wie im Zoo. Gerade Kinder haben da keine Hemmungen. Irgendwann spielen die Erwachsenen auch Fußball. Heitere munter laute Stimmung auf einem abgeschiedenen Waldparkplatz einer Berghütte in Bulgarien. Der Spuk geht etwas mehr als eine Stunde und wird von einem Pärchen abgelöst die dann noch das Grillen anfangen. Irritierend.

    Am Ende sind wir alleine und es beginnt ein kleines Gewitter. Wir liegen im Zelt und wollen schlafen. Klar, die Hunde der Betreiberin bellen nach jedem Donnerschlag. Wuff.

    Ansonsten: super schöne Wege und Landschaften heute mal wieder inkl. Rettung einer Schildkröte. Wir fühlen uns gut und wohl. Schön.
    Read more

  • Tag 24: Trainingslager in Bulgarien

    June 26, 2024 in Bulgaria ⋅ ☁️ 19 °C

    Heute gefahren: 41km
    Bisher gefahren gesamt: 1.293km
    Heute Höhenmeter im Anstieg: 1.342hm
    Höhenmeter im Anstieg bisher: 8.380hm
    Pausentage gesamt: 6
    Fahrtage gesamt: 18
    Platte Reifen bisher: 0

    In der Nacht gab es in unserer Nähe ein Gewitter - ich war richtig Schisser und musste mich einlesen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, im Zelt vom Blitz getroffen zu werden und die Formel, wie nah oder fern das Gewitter ist (Sekunden zwischen Blitz und Donner geteilt durch 3). Alles halb so wild, wenn wir nicht gerade auf einem Kamm oder Grat stehen, zudem ist es eher an uns vorbei gezogen.
    Trotzdem: Wissen beruhigt.

    Inspiriert von der Tour de France, haben wir uns heute für ein Bergtrainingslager in den bulgarischen Rodopen entschieden.
    Der Tag beginnt mit 12km bergauf. Zum Einfahren ganz schön hart, ab km3 war es dann ok. Wir brauchen gut zwei Stunden. Die Strecke ist allerdings super, schönste Natur. Teilweise erinnert uns die Landschaft an Kanada oder auch bewaldete Berggebiete bei uns. Der Himmel etwas bedeckt, sodass es nicht zu heiß ist. Wir schwitzen trotzdem so, dass wir die T-Shirts ausziehen: Vincent in Borat-Style und ich im cropped-Style. Zum Schutz der Persönlichkeitsrechte gibt es keine Bilder.

    Dann kommen wir in St. Konstantin an - eine Siedlung von schicken Ferien- und Berghäusern: das erklärt auch die großen SUVs, die an uns vorbei gezogen sind.
    Danach geht es erstmal schön bergab zum Batak-Staudamm und finden uns in einer tollen Landschaft wieder: Ein bisschen Kanada, ein bisschen österreichischer Bergsee oder Skandinavien. Jede Ecke sieht anders aus und wir müssen uns erstmal wieder daran gewöhnen in höheren Gängen zu fahren. Wieder viele Ferienhäuser, teilweise auch Wohnwägen oder ganze Bauernhöfe. Ein schönes Fleckchen Erde.
    Wir hätten Lust hier Stopp zu machen, haben allerdings kaum noch essen und fahren nach Batak. Dort ist Markt, wir decken uns mit frischem Obst, Gemüse und Schafskäse ein und sind das Highlight des Tages für die Leute auf dem Markt und Marktplatz. Jeder probiert es in unterschiedlichen Sprachen mit uns: Deutsch, Italienisch und spanisch - viele haben lange im Ausland gearbeitet.
    Warum die Besitzerin des Restaurants, wo wir noch essen gehen, immer „Oui“ sagt - für das französische „Ja“ - ist uns unklar. Sonst sagt sie nichts auf Französisch. Eine andere Frau im Restaurant verabschiedet sich bei uns mit “Arrivederci” (Italienisch). Alles sehr international und in Batak ist das bulgarische Zustimmungs-Kopfschütteln sehr ausgeprägt aber wir kommen klar 🙃
    Nach einem sehr leckeren Nachmittags-Cappuccino (schwarz-fahren-Strafe hin oder her) geht’s zum zweiten Bergfahren des Tages: 14km bergauf bis auf 1.640m. Das fällt uns viel leichter - wir fühlen uns wie Jonas Vingegaard (nur schwerer in jeglicher Hinsicht). Über uns grollt der Donner, ab und an ein Blitz und es beginnt leicht zu regnen, sodass wir uns am höchsten Punkt angekommen, uns für einen Unterstand an der Straße zum Zelten entscheiden - inkl. kleinem Vorgarten.
    Es gibt Tomaten-Gurken-Salat, dazu Schafskäse und als Hauptgang rote Linsen mit Zwiebeln und Zucchini.
    Es fehlt nur der Physio, der uns massiert - wie bei der Tour de France 😄
    Morgen geht’s weiter im Trainingslager!
    Read more

  • Tag 25: Trainingslager Bulgarien ll

    June 27, 2024 in Bulgaria ⋅ ⛅ 23 °C

    Heute gefahren: 100km
    Bisher gefahren gesamt: 1.393km
    Heute Höhenmeter im Anstieg: 1.191hm
    Höhenmeter im Anstieg bisher: 9.571hm
    Pausentage gesamt: 6
    Fahrtage gesamt: 19
    Platte Reifen bisher: 0

    Ein Tag wie er auf einer TdF (Tour de France)-Etappe im Buche steht: steile Abfahrten, Bergpässe , enge Kurven, diverse Begleitfahrzeuge, tolle Aussichten und brennende Beine.
    Wir sind allerdings noch etwas unter dem Niveau, bergauf geht’s mit 8km/h (maximal!) und bergab mit 40km/h und keine 97km/h wie bei der TdF.
    Kein Wunder also, dass bei meiner rasanten Abfahrt eine Wespe gegen meine Schulter geknallt ist und mich gestochen hat - diverse Stiche von diversen Mücken sind aber bisher unsere einzigen Blessuren.

    Die Tour war wieder herrlich, wenig Verkehr, kleine Dörfchen, Wahnsinns-Ausblicke auf den Pass- und Bergstraßen, an tiefen Schluchten entlang, die alle in Stauseen und Staudämmen enden. Wir werden Borislav (der die tolle Rad-Internetseite für Bulgarien gemacht hat) sehr vermissen.
    In Dospat haben wir in einem sehr urigen Restaurant Mittag gegessen und hätten gerne noch mehr aus der Karte bestellt.

    Am Ende des Tages haben wir uns noch für einen Bergpass entschieden, da wir motiviert waren, der LKW Verkehr wenig und die Temperaturen angenehm waren.
    Auf die 6km bergauf folgten 10km bergab - nur die 2km leicht bergauf zu unserem Zeltplatz hätten wir nicht mehr gebraucht.
    Neben der einzigen Mineralquelle Bulgariens zelten wir - gerade rechtzeitig huschen wir ins Zelt bevor der Regen auf uns herab prasselt.
    Read more

  • Ein Banksy in Bulgarien?Sonnenblumenfelder soweit das Auge reicht im Tal

    Tag 26: Bling, Bling

    June 28, 2024 in Bulgaria ⋅ ☁️ 28 °C

    Heute gefahren: 69km
    Bisher gefahren gesamt: 1.462km
    Heute Höhenmeter im Anstieg: 829hm
    Höhenmeter im Anstieg bisher: 10.400hm
    Pausentage gesamt: 6
    Fahrtage gesamt: 20
    Platte Reifen bisher: 0

    Wir wachen auf und um uns herum ist es matschig, nass und der Himmel mit Wolken bedeckt. Allerdings sehr mystisch. In der Nacht hat es mehrfach stark geregnet. Unser Zelt blieb innen trocken. Wir tragen unsere Sachen zur nahegelegenen "Mineral Spring" und breiten uns aus. Wir wollen das von außen nasse und dreckige Zelt nicht sofort einpacken. Daher erstmal lüften und Kaffee trinken. Löslicher Kaffee mit leicht salzigem, prickelndem Heilwasser ist speziell. Der Kaffee bekommt beim aufgießen eine Créma. Lustig und nicht lecker. Der Ingwer-Tee und der Haferbrei gewinnen keinen Preis für guten Geschmack. Der Hunger treibt es rein.

    Wir kommen spät los und der Weg ist traumhaft. Ein leichtes Auf und Ab durch tiefe Schluchten. Auf einer gut ausgebauten Bergstraße geht es vorbei an verlassen Dörfern, unter uns der Fluss, der irgendwann von einem riesigen Staudamm aufgehalten wird.

    Die Berge enden, Wein- und Sonnenblumenfelder tauchen wieder auf und wir nähern uns Plovdiv. Die leicht hügelige Landschaft erinnert uns an Andalusien.
    Es beginnen wieder diese Vororte, in denen es echt arm aussieht. Der Müll am Straßenrand nimmt zu. In einem Kaff stehen ausschließlich Häuser, die nicht verputzt sind. Das Dorf eine Baustelle. Gebaut wird nicht und dennoch leben in den Rohbauten Menschen. Die Prioritäten sind klar verteilt: In der Einfahrt steht gerne mal ein SUV von BMW oder Mercedes. Das Haus dazu, hat keine Fenster und keine Fassade.

    Wir erreichen Plovdiv und kommen an zwei Villen vorbei, die es locker mit Anwesen in München (Grünwald, Pullach oder Bogenhausen) aufnehmen können. In der Einfahrt steht der Maybach und gleich mehrere Porsche. Dazu noch ein BMW. Siehe Video. In Deutschland gäbe es eine große Hecke. Hier wird der Reichtum präsentiert. Wie gesagt: siehe Video.

    Unser Apartment ist neu, sauber und wir nutzen den Nachmittag um unser Zeug zu reinigen. Der Abend wird abgerundet mit Couch, Netflix und leckeren Ofenkartoffeln. Plovdiv, die zweitgrößte Stadt Bulgariens, wird ab morgen entdeckt.
    Read more

  • Tag 27: Pause

    June 29, 2024 in Bulgaria ⋅ ⛅ 31 °C

    Heute gefahren: 0km
    Bisher gefahren gesamt: 1.462km
    Heute Höhenmeter im Anstieg: 0hm
    Höhenmeter im Anstieg bisher: 10.400hm
    Pausentage gesamt: 7
    Fahrtage gesamt: 20
    Platte Reifen bisher: 0

    In Plovdiv legen wir einen Pausentag ein. Es sind gefühlte 45° Grad und wir lassen uns durch die Stadt treiben. Wir haben etwas schlechtes gegessen oder getrunken - so genau wissen wir das nicht - jedenfalls hüpft ein kleiner Springball durch unseren Margen-Darm-Trakt. Die Hitze, gepaart mit ein bisschen Unwohlsein lässt uns lethargisch werden. Hier sitzen, da sitzen, von Parkbank zu Parkbank, von Café zu Café. Am Ende spazieren wir, außerhalb vom Stadtzentrum und durch Wohngegenden und Parks in ein Gewerbegebiet. Es wird gebaut ohne Ende. Alles sieht aus wie München Freiham.
    Wir brauchen neues Gas zum kochen. Im Decathlon finden wir die richtigen Kartuschen. Gaskartuschen mit Schraubgewinde sind hier nicht wirklich verbreitet. Danke Kapitalismus, danke Globalisierung - wir können jetzt wieder kochen.

    Wir nehmen den Bus zurück und lernen eine junge Frau kennen, mit der wir uns dann noch sehr nett unterhalten. Wir kommen in Bulgarien nicht so oft mit Menschen ins Gespräch. Daher freuen wir uns sehr über den kurzen Plausch.
    Achja und wir kaufen fleißig Tickets. Das Öffis-System ist hier allerdings nur von Bussen geprägt, die nur anhalten, wenn man vor ihnen auf die Straße springt und auch nicht zu den Zeiten fahren, die Google anzeigt bzw. es fahren ganz andere Linien.
    Unsere Frage „Centre?“ kann jeder beantworten und wir kommen durch.
    Hier gönnt man sich im Bus auch einen extra Ticket-Verkäufer neben dem Busfahrer!
    Read more