• Spaziergänge mit Hilde

Linkerhand ist immer Wasser

Die etwas andere Fahrt über den Winter Les mer
  • Dem Luchs auf der Spur

    8. februar 2024, Portugal ⋅ 🌧 16 °C

    https://de.euronews.com/embed/1832888

    Ein merkwürdiges Schild erregt meine Aufmerksamkeit. Wir sind in der Nähe des Nationalparks "Do Vale Do Guardinana", und es wird deutlich darauf hingewiesen, dass hier Luchse den Weg kreuzen könnten.

    Der kleine Film gibt einen kleinen Einblick in die Situation, wir kommen aber ohne Sichtung nach Mértola.
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  • Grenzgänger

    9. februar 2024, Spania ⋅ ☁️ 15 °C

    Es ist schon ein schwieriges Unterfangen von einem Land ins Andere zu gehen. Das Erste, was mir auffällt, ist die Polizeipräsenz. Das Zweite, der unbändige Regen, wobei vielleicht das eine mit dem anderen in einem kausalen Zusammenhang steht. Sozusagen als würde der Regen durch die Anwesenheit der Polizeifahrzeuge geradezu herausgefordert werden, sich mal so richtig auszutoben.

    Unter den Augen der Justiz macht der Drogendeal doch erst richtig Spaß. Sagt man doch, habe ich gehört. Ich bin ja da völlig raus, aber was einem die Möwen so erzählen, wenn sie völlig entspannt an uns vorbei schlendern. Schluss mit lustig. Wir stehen nahe dem Fluss Odiel, der von Huelva in den Atlantik fließt, und haben eben gefrühstückt, nachdem wir die Nacht auf einem Parkplatz hinter der Polizei in Garbiléon geschlafen haben. Im Angesicht der Laternen und der Polizeifahrzeuge war die Nacht still.

    Morgens spazieren wir in einer zerrütteten Gegend unter Storchennestertürmen mit Bodenunkrautbewuchs und verknitterten Regenmantelschulkindern. Stehen im Stau, fahren stockend im strömenden Verkehr südwärts. Wohl wissend, dass die Assoziation von Regen und Süden sich irgendwie aufheben. Ein Strandspaziergang mit uns sei in diesen Regenfällen nicht gerade prickelnd, meint Gisela aus Huelva, und verschiebt unser Treffen um weitere zwei Jahre.

    Ich kann sie verstehen. Angesichts der Tatsache, dass ich den Frühling im März in Deutschland begrüßen möchte, ist Spanien tatsächlich nur auf Begegnungen mit netten Menschen ausgerichtet, denn stilvoll reisen wie in Portugal wird man angesichts der Menschencampermengen vermutlich sowieso nicht können.

    Und so verabschiede ich mich am gestrigen Morgen am Stausee von Lea just in dem Moment, in dem es anfängt zu regnen. Nördlich von Silves, wo wir am Tag vorher noch Linda und Pär von @reiselinda getroffen haben, was nach einigen Jahren, in denen wir uns nicht begegnet sind, ein schönes Vergnügen ist, biegen wir in Richtung Såo Marcos da Serra ab.

    Eine kleine Straße durch eine bergige Waldlandschaft, auf der nur Einheimische unterwegs sind, die rechte Gegend für mich. Die M 524 will mich gar nicht loslassen, aber als ich Sines auf der Karte erblicke, weiß ich, dass wir zu weit nach Westen unterwegs sind. Zum Glück blockiert der verzweigte Stausee von Santa Clara, zu dem doch Lea unterwegs sein wollte, unseren Weg, sodass ich einige Dutzend Kilometer zurückfahren muss.

    Almovidar. Mértola mit seiner Burg hinter Mandelbäumen. Der Nationalpark "Do Vale Do Guadinana", dem Sinn nach 'vom Tal zum Grenzfluss', beherbergt eine größere Anzahl von Luchsen, sodass ein Schild vor dessen Überquerung der Landstraße warnt, als habe der Luchs keine anderen Sorgen.

    "Nuno Banza, Präsident des Instituts für Natur- und Waldschutz (ICNF), betonte, dass die Auswilderung dieser Luchse 'zum ersten Mal das Gebiet in Portugal ausweitet' und 'ein sehr wichtiges Zeichen' dafür ist, dass die Strategie zur Einführung der Tiere in die Freiheit richtig ist...

    'Wenn es uns gelingt, lokale Partnerschaften mit Bürgern, Landwirten, Jägern, Gemeinden und Bewohnern dieses Gebiets, in dem der Luchs vorkommt, zu bilden, können wir die Voraussetzungen dafür schaffen, dass das, was in der Vergangenheit dazu geführt hat, dass der Luchs verschwunden ist, gewildert wurde oder sein Lebensraum zerstört wurde, dieses Mal nicht passiert", sagte er.

    Nuno Banza kündigte an, dass das Ziel des Projekts zur Wiederansiedlung des iberischen Luchses darin bestehe, das Ökosystem wieder ins Gleichgewicht zu bringen ...und eine Tiergemeinschaft zu schaffen, die aus genetischer Sicht nachhaltig und lebensfähig ist.

    'Was wir anstreben, ist eine gesunde und nachhaltige Gemeinschaft, die sich ausbreiten kann und die die wahre Funktion des Luchses übernimmt, der schließlich die anfälligsten und kränksten Kaninchen jagt und eine ökologische Regulierungsfunktion für das System übernimmt', schloss er.

    https://www.theportugalnews.com/de/nachrichten/…

    Oberhalb des Flusses verabschieden wir uns ein wenig wehmütig von Portugal und begrüßen die gute spanische Asphaltstrasse, sodass Hilde nicht mehr durchgeschüttelt wird. Dafür kommt der Regen, der sich zwischen uns und die langweile Landschaft schiebt, als möchte er uns die portugiesischen Träume noch länger in der Erinnerung halten.

    Zudem kommt ein blaugelbes Schild in Sicht. Der Braunschweiger Jung, der ich nie war, denkt sofort an Fußball, und erkennt im zweiten Blick die Muschel für den südlichsten Jakobsweg, Via de la Plata, der eigentlich in Sevilla startet, aber in der Zwischenzeit finden sich sicherlich auch Einstiegsmöglichkeiten von Unterwegs. Überhaupt ist Spanien und Portugal durchzogen von Muschelwegen, ob Jakob, Josef oder Jeremia. Allerdings dürfte es bei dem aktuellen Wetter auch nicht grade vergnüglich sein, die einsamen Wege zu beschreiten, die vermutlich gerade wegschwimmen.

    Der Regen lässt gerade nach, ich geh kurz mit Hilde raus, und schick die Geschichte auf Reisen zu dir und dir und dir. Auch wenn wir uns nicht kennen, haben wir eine Verbindung, wenn du sie gelesen hast.
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  • Über die Grenze nach Huelva

    9. februar 2024, Spania ⋅ ☁️ 16 °C

    Richtung spanischer Grenze bekommt der Regen richtig Mut, sich vom grauen Himmel fallen zu lassen.

    Wir erreichen den Grenzfluss um 15 Uhr, die Zeit wird eine Stunde vorgestellt, und gleich wird es dunkel.

    Aber die Straßen werden besser, der Luchs kann nicht schwimmen, keine Gefahr zum Fahren. Nur der Regen bringt uns durch die nächsten Orte bis zur Tankstelle mit 1,43 Euro den Liter Diesel, sowie einen großen Parkplatz für die Nacht in Garbiléon.

    Morgens kurz in einer zerrütteten Landschaft spazieren gegangen. Und jetzt sitzen wir in der Nähe des Flusses Odiel, der in den Atlantik mündet. Wasser ohne Ende von allen Seiten, selbst beim Frühstück können wir nicht drauf verzichten.
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  • Auf dem Weg nach Sevilla

    9. februar 2024, Spania ⋅ ☁️ 17 °C

    Es gibt Tage, an denen das Beste ist, wenn sie endlich vorüber sind, und wenn niemand da ist, der einem für die blöden Entscheidungen Vorwürfe machen kann. Das eigene Zermürben ist schon Strafe genug, da muss nicht noch jemand kommen und den Finger erst in Salz tauchen und dann in die blutige Wunde.

    Alleine reisen hat auch was Gutes!

    Wir waren mit Georg verabredet, sein Camper springt nicht an. Wir fahren ihm entgegen. Er schreibt eine Nachricht, ich lösche sie versehentlich, bevor ich sie lese. Als er endlich anruft, bin ich kurz vor seinem Abfahrtsort, und er außerhalb von Sevilla.

    Mierda. Wie man in Spanisch sagt. Und obwohl ich nein denke, sage ich ja und fahre zurück. Wir treffen uns irgendwo bei Aldi

    Wenn ich eins wirklich schlimm finde auf Reisen, dann ist es dieses Aldilidlbauhausobigewusel. Es gibt auch riesige Supermärkte im jeweiligen Land, die vermutlich den gleichen Konzernen gehören, sodass ich nur dort kaufe, wenn ich jemandem was mitbringen soll. Aber dieses Gewohnheitstier Mensch macht mich ganz krank. Da weiß ich, wo was steht! Als wenn Reisen nicht gerade das Gegenteil sein könnte, nämlich beim Einkaufen auch auf Entdeckungstour zu gehen.

    Und so stehen wir am Ende des Tages auf einem dermaßen vollen Parkplatz mit lauter Campern, die die bekannten Landeskennzeichen tragen. Und mir erzählt einer mit
    4 Hunden, dass er nie wild campt, weil er vor 5 Jahren überfallen wurde. Also zumindest hat er überlebt und sieht ganz unversehrt aus, wenn man mal von diesem Merkmal absieht, das oft genug davon erzählt, was alles schlecht ist auf Reisen.

    Ja, dann bleib doch zuhause, aber da ist vermutlich auch alles ganz furchtbar. Der Regen hat alles aufgeweicht, der trockene Boden war nicht auf das ungestüme Nass vorbereitet, doch das Leben geht weiter, wenngleich die Flüsse über die Ufer treten, im Schweinsgalopp talwärts alles mitreißen, Wiesen und Wälder untergehen. Aber das hat das Land gebraucht, tönt es von Ferne.

    Nein, ich habe keine schlechte Laune, aber manchmal eine andere Meinung.
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  • Die Bucht in Ayamonte

    10. februar 2024, Spania ⋅ 🌬 17 °C

    Letzter Halt in Spanien, nachdem wir nochmal günstig getankt haben.

    Von Ayamonte gibt es einen breiten Zulauf in den Grenzfluss Guadiana, den wir wieder überqueren werden. Ungeahnt, denn eigentlich war was es ja ganz anders geplant.

    Die Häuser am Wasser liegen wie die Boote im üblichen Sonntagsebbemodus, sodass mir ausreichend Zeit bleibt, um alles in Ruhe anzuschauen.
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  • Regen

    11. februar 2024, Spania ⋅ 🌧 15 °C

    Sternklare Nacht. Als nun der Morgen graut, beginnt es zu regnen. Ich liebe diese verschiedenen Stimmungen unterwegs, und als ich mich gestern im Bus ausgestreckt habe, und irgendwie jeden Knochen gespürt habe, alle Bänder und Sehnen sich schmerzhaft gedehnt habe, da habe ich gedacht, ich weiß wieso. Aber die drei Spaziergänge am Nachmittag haben sich auch wirklich gelohnt.

    Endlich wieder am Meer, über Sand gelaufen, Wellen und Sonne, wenige Menschen, aber mit einer unglaublich glücklichen Hilde, die so vergnügt war, wie es sich für Hunde einfach gehört.

    Dass ich zwischendurch meinen Schlüssel verloren habe, dass wir in drei Tagen siebenhundert Kilometer gefahren sind, nur um herauszufinden, was wir die nächsten zehn Tage machen wollen, das gehört zu den Irrwegen im Leben.

    Wichtig ist nur, dass wir Menschen nicht das wirkliche Leben aus den Augen verlieren. Oder wie Andrew Bennett sagt, "Die längste Reise, die du in deinem Leben antrittst, ist die von deinem Verstand zurück zum Herzen."

    Recht zeitnah in meinen Stunden ungenauer Entscheidungen, also besser gesagt, in meiner ungewollten Findung meiner Selbst, habe ich einen Text auf FindPenguins geschrieben, den ich hier zitieren möchte.

    'Es gibt Tage, an denen das Beste ist, wenn sie endlich vorüber sind, und wenn niemand da ist, der einem für die blöden Entscheidungen Vorwürfe machen kann. Das eigene Zermürben ist schon Strafe genug, da muss nicht noch jemand kommen und den Finger erst in Salz tauchen und dann in die blutige Wunde reiben.

    Alleine reisen hat auch was Gutes!

    Wir waren mit Georg verabredet, sein Camper springt nicht an. Wir fahren ihm entgegen. Er schreibt eine Nachricht, ich lösche sie versehentlich, bevor ich sie lese. Als er endlich anruft, bin ich kurz vor seinem Abfahrtsort, und er außerhalb von Sevilla.

    Mierda. Wie man in Spanisch sagt. Und obwohl ich nein denke, sage ich ja und fahre zurück. Wir treffen uns irgendwo bei Aldi.

    Wenn ich eins wirklich schlimm finde auf Reisen, dann ist es dieses Aldilidlbauhausobigewusel. Es gibt auch riesige Supermärkte im jeweiligen Land, die vermutlich den gleichen Konzernen gehören, sodass ich nur dort kaufe, wenn ich jemandem was mitbringen soll. Aber dieses Gewohnheitstier Mensch macht mich ganz krank. Da weiß ich, wo was steht! Als wenn Reisen nicht gerade das Gegenteil sein könnte, nämlich beim Einkaufen auch auf Entdeckungstour zu gehen.

    Und so stehen wir am Ende des Tages auf einem dermaßen vollen Parkplatz mit lauter Campern, die die bekannten Landeskennzeichen tragen. Und mir erzählt einer mit
    4 Hunden, dass er nie wild campt, weil er vor 5 Jahren überfallen wurde. Also zumindest hat er überlebt und sieht ganz unversehrt aus, wenn man mal von diesem Merkmal absieht, das oft genug davon erzählt, was alles schlecht ist auf Reisen.

    Ja, dann bleib doch zuhause, aber da ist vermutlich auch alles ganz furchtbar. Der Regen hat alles aufgeweicht, der trockene Boden war nicht auf das ungestüme Nass vorbereitet, doch das Leben geht weiter, wenngleich die Flüsse über die Ufer treten, im Schweinsgalopp talwärts alles mitreißen, Wiesen und Wälder untergehen. Aber das hat das Land gebraucht, tönt es von Ferne.

    Nein, ich habe keine schlechte Laune, aber manchmal eine andere Meinung.'

    Und natürlich lasse ich mir auch mal von Aldi das ganze Ziegen- und Schafsortiment von Georg mitbringen, der nochmal Hundefutter in Spanien kauft, weil die Dose vierzig Cent günstiger ist. Wohin kommt der Mensch, wenn er nicht flexibel ist. Ins Gefängnis, sagt Monopoly, und hat gar nicht mal so unrecht, weil es ja viele Formen gibt.

    Nun reisen wir also zusammen. Er und sein Bonito fahren nachhause. Und wir nehmen einen ähnlichen Weg, ganz unerwartet, aber was wir in uns tragen, wissen wir oft solange nicht, bis es zum Vorschein kommt.

    Und ja, ich freue mich.
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  • Carnaval im Frühling

    11. februar 2024, Portugal ⋅ 🌧 19 °C

    Kaum haben wir den Fluß überquert, da scheint die Sonne und die Wiese, an der wir parken, leuchtet in vielen Farben.

    Wer das Glück hat, in den Regionen von Faro und Odemira zu wohnen, der feiert Carnaval oder verbringt ein langes Wochenende in Spanien, weil die Arbeitgeber ihre Firmen schließen.

    So haben wir Portugiesen am Strand von Isla Christina getroffen, wo es so schön ruhig ist. Am Besten quert man die Brücke mit dem letzten Tropfen Diesel, und tankt in Garbiléon für dreißig Cent günstiger den Liter. Da kann man dann auch noch lecker und preiswert essen gehen.
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  • Die bunte Kirche

    11. februar 2024, Portugal ⋅ 🌧 19 °C

    Ich kann mich gut erinnern, dass ich vor zwei Jahren schon einmal hier durchgefahren bin, und bass erstaunt war über die Vielfältigkeit, mit der die alte Kirche im neuen Look erstrahlt.

    Heute nehme ich mir mehr Zeit und darf entsprechend viel davon genießen. Über Nacht sind wir wieder in Caramujeira, wo die weißen Blüten der Mandelbäume sich in grüne Blätter verwandelt haben.Les mer

  • Farol de Alfanzina

    12. februar 2024, Portugal ⋅ ⛅ 18 °C

    "Der Farol de Alfanzina ist ein Leuchtturm, der ca. 5 km östlich von Carvoeiro liegt; nichts Spektakuläres, aber hübsch anzusehen. Wenn man jedoch vor dem Leuchtturm steht und sich links in das Wäldchen schlägt, erreicht man oben auf den Klippen nach einigen Minuten eine Bucht, in der der Strand Praia do Vale Espinhaço liegt. Bei Flut wird dieser jedoch meistens überflutet und er ist nur zu Fuß zu erreichen. Ob man über eine Treppe zu ihm gelangen kann, ist mir nicht bekannt. Aber das spielt auch keine Rolle, denn hier geht es nicht ums Baden, sondern um die Freude an der Landschaft, wenn man nicht beständig auf der Jagd nach Spektkulärem ist. Insgesamt ist die Gegend hier bekannt für ihren Höhlen und Buchten, die nur per Boot vom Meer aus erreichbar sind.

    Den Farol Alfanzina erreicht man, wenn man von Lagoa aus nach Carvoeiro kommt, am Ende der Straße vor dem Strand links in östliche Richtung abbiegt und dieser Straße ca. 5 Kilometer folgt."

    https://go-algarve.de/de/sehenswertes/sehenswer…

    PS: DURCHFAHRT FÜR WOHNMOBILE VERBOTEN - ES LEBE DER VW BUS!
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  • GNR

    12. februar 2024, Portugal ⋅ ⛅ 19 °C

    Der Wagen stoppt links neben mir und die spiegelnde Sonnenbrille sagt Bom Dia. Ich antworte auf den guten Tag, dann blickt er mich ernst an. War ein Privatparkplatz, habe ich gesehen. Er nickt, wünscht mir einen guten Tag. Sie fahren weiter.

    Eigentlich wollte ich mich kurz von dem steilen Aufstieg erholen, von dem ich lediglich im Rückspiegel noch das funkelnde Meer in Erinnerung behalte. Wenn du dir einen Eindruck der spektakulären Straße machen willst, findest du in den Bildern hier einige eindrucksvolle Aufnahmen.

    Diesen Ort auf Google Maps ansehen https://maps.app.goo.gl/TMpvswVisS77Kryd9

    Die Farben in den Straßen sind so schön, dass ich einige Aufnahmen gemacht habe.
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  • Das Schloss überm Meer

    12. februar 2024, Portugal ⋅ ⛅ 19 °C

    "Castelo de São João de Arade – Renaissanceschloss am Flussufer
    Am Ufer des Flusses Arade erhebt sich mit dem Castelo de São João de Arade ein eindrucksvoller Renaissancebau aus der Mitte des 17. Jahrhunderts. Das verheerende Erdbeben von Lissabon im Jahr 1755 überstand das Bauwerk, abgesehen von kleineren Schäden, ohne große Blessuren. Bis zum Verkauf im Jahr 1896 wurde die Festung militärisch genutzt. Das Kastell befindet sich noch heute in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden. Zwar bemüht sich die Gemeinde Ferragudo seit Jahrzehnten, eine Übereinkunft mit den Eigentümern für eine teilweise öffentliche Nutzung zu treffen, doch die Bemühungen waren bislang nicht von Erfolg gekrönt."

    https://www.ferienhaus-portugal.de/staedte/ferr…
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  • Sam und Amy

    12. februar 2024, Portugal ⋅ ⛅ 20 °C

    Sein Vater wäre vor vier Monaten gestorben, und er hätte etwas geerbt, sodass sie sich eine Reise nach Portugal leisten konnten. Sie leben in einem Apartment und fahren mit dem Leihwagen die Küste auf und ab, sind mega begeistert.

    Sein Traum ist ein VW Bus, wie vor fünfzig Jahren, als er in der Hippiezeit in den USA gereist ist. Aber Amy ist das zu klein, sie braucht das große Wohnmobil, mit dem sie sonst in Amerika reisen. Sie sei die beste Partnerin, die er sich vorstellen kann, seit 35 Jahren.

    Sie haben keine Kinder, sind ein bisschen jünger als ich, aber unwesentlich. Es ist ihr Leben und sie genießen es!

    We keep in touch, sie werden auf Facebook schauen, ich gebe ihnen noch einige Tipps mit. Wie Kinder, denke ich, als sie lacht, gemerkt.

    Genau. Das Kindsein müssen wir uns erhalten.
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  • DIE SPUR DES LEBENS

    13. februar 2024, Portugal ⋅ ☁️ 17 °C

    Man muss nur
    früh genug
    aufwachen
    um die Sonne
    zu sehen.

    Man muss nur
    nah genug kommen
    um die Furchen
    in einem Gesicht
    zu erkennen.

    Wege der Tränen
    Spuren der Freude
    Zeichen des Alters
    Deiner Jugend
    Meines Herzens.

    Man muss nur
    genau zuhören
    um die Nuancen
    zu verstehen
    die zwischen deinen
    Worten sich öffnen.

    Man muss nur lange
    genug den Atem
    anhalten um sich
    selber zu spüren
    die Wahl
    zwischen dem Ausatmen
    und
    dem Luftholen
    zu begreifen.

    Man kann die Sterne
    nur sehen
    wenn die Nacht
    schwarz
    ist wie die Risse
    in der Haut
    deiner geballten Faust
    ums Leben geklammert.

    Zwei Schritte vorwärts
    dann bleibt er
    stehen
    atmet langsam
    und du siehst
    die Jahre
    wie sie die Brust
    heben und senken

    Zwei Schritte
    und sie hat ihren Arm
    eingehakt
    dass du nicht stolperst.

    Ich sehe jeden Tag
    Bilder des Lebens
    um uns herum
    und müsste Geschichten
    erfinden um sie wieder
    vergessen zu können.

    Eingebrannt bleiben sie
    in meinem Herzen
    der Seele
    im Verstand
    um wieder aufzuwachen
    wenn ich nicht damit
    rechnen kann.

    Eine Linie auf deiner Haut
    das Bild eines Lebens
    die Spur des Blutes
    ein Rest Kaffee
    das Boot liegt hochgezogen
    im Sand
    seine Hand berührt das Tau
    mit diesem Hauch
    einer Liebe
    die du nur verstehen
    kannst
    wenn du überlebst.

    Die Bilder sind entstanden an einem Tag unter Menschen, die unseren Weg gekreuzt haben, mit ihren besonderen Geschichten, ihrer Freude am Leben.

    Sam und Amy, die mir einen kleinen, von ihr bemalten Stein schenkt, auf dem
    Good Karma steht.

    Der Junge, der seinen Vater Peter nennt, der auf einem Boot lebt, und manchmal bei uns in Deutschland, wie er erzählt.

    Die GNR, die neben mir stehen bleibt, spiegelnde Sonnenbrille, Bom Dia, ich weiß, der Parkplatz ist privat, er nickt und wünscht mir einen guten Tag.

    Das alte Ehepaar, das langsam an unserem Bus vorbeigeht, stehenbleibt, weitergeht, nur in ihrer Welt nicht meine Welt braucht.
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  • Foia 902 Meter

    13. februar 2024, Portugal ⋅ ☁️ 20 °C

    Wir machen mit Anja einen Ausflug im blauen Bus. Sie pflegt unter anderem unseren Homeblog, ist eine ganz alte Freundin, obwohl sie noch sehr jung ist, und macht wieder Urlaub in Lagos, wo sie länger gelebt hat.

    Aber Ausflüge mit einem Leihwagen sind ganz was Anderes als auf dem Beifahrersitz im blauen Bus zu reisen. Die Abzweigung beim Esel nach Foia ist vermutlich nur der Geheimweg Ortsansässiger, denn die Straße ist nur unwesentlich breiter als der blaue Bus, und es gibt vermutlich ne Menge Nachbarn in der Einsamkeit, aber der Verkehr ist auf der Straße zum Erliegen gekommen.

    Natürlich gibt es auch eine offizielle, breite Straße auf den Berg, auf die wir kurz vor dem Gipfel kommen, allerdings sie gleich wieder durch die Hintertür verlassen, um uns den kleinen Wasserfall anzuschauen, der auf einem privaten Grund steht und mit einem Zaun vorm Zutritt gesichert ist.
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  • Der lange Weg übern Sand

    13. februar 2024, Portugal ⋅ ☁️ 18 °C

    Auch in Bordeira war Anja noch nicht gewesen, und ganz sicher hat sie die Wellblechpiste nach Budens durch den dunklen Wald in den abendlichen Stunden nie befahren, aber vielleicht zucken ihre Beine immer noch im Schlaf.

    Ich kann eigentlich gar nicht einschlafen, weil mir die Knie so sehr schmerzen, dass nur eine nächtliche Kur mit Portwein und Nervencreme helfen kann.

    Das liegt weniger an der Piste als vielmehr an unserem langen Strandspaziergang, dem Auf und Ab über verrutschendem Sand, sodass ich jeden Schritt nachts nochmal mache, ob ich wach bin oder einschlafe.
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  • Abschied vom Castelejo Beach

    14. februar 2024, Portugal ⋅ 🌬 19 °C

    Es war der erste Strand, den wir vor drei Wochen von Sagres aus besucht haben. So ist es ein würdiger Abschied geworden, während der Sturm uns über den Sand geweht hat. Mit Sonnenschein natürlich.

  • Rote Felsen, graues Meer

    14. februar 2024, Portugal ⋅ 🌬 20 °C

    Auf unserem Weg wollte ich wenigstens mal einen Blick auf den vielgerühmten Strand werfen, der sehr weitläufig ist, und zum Teil von roten Felsen gesäumt ist.

  • Stille Nacht, heilige Nacht

    15.–16. feb. 2024, Portugal ⋅ ☁️ 16 °C

    Diesen Liedtext verbinden wir eigentlich mit Weihnachten. Aber auf meinen Reisen kommen mir immer mal wieder solche Gedanken, wenn ich - zwar nicht ganz alleine - aber doch sehr abseits übernachte.

    Um halb eins bin ich aufgewacht und konnte lange nicht einschlafen

    Ein paar Häuser in der Nähe von Laternen, das laute Meer in der Tiefe der Steilküste, der starke Wind, der den Bus schüttelt. Und dann einschläft, kaum dass ich mich wieder hingelegt habe.

    Eine Stille. Wie es im Titel des besonderen Buches von Juli Zeh heißt. Die Stille ist ein Geräusch. (Eine Reise durch Bosnien nach dem Krieg, sehr empfehlenswert).

    Heilige Stille, in der du manchmal nicht atmen magst. Hinaus schaust in die schwarze Nacht, der Halbmond überm Bus wirft sanftes Licht in den Umkreis. In der Ferne bellen Hunde leise. Hilde knurrt, schaut mit mir aus dem Fenster.

    Irgendwann schläfst du ein.
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  • Westküste zurück

    17.–18. feb. 2024, Portugal ⋅ ☁️ 13 °C

    Ich habe am vierten März einen Termin im Harz, also bleibt uns ein Zeitfenster von gut 14 Tagen für knapp dreitausend Kilometer, da ich noch ein paar Orte in Frankreich anstoßen will.

    Das setzt eine gute Kilometerleistung täglich voraus, sodass ich gestern schon mal die Küste hochspringen muss.

    Wir brauchen noch einige Strandspaziergänge zur Entspannung, bevor wir ins Landesinnere abbiegen.

    Und wenn auch fast jede Route neu ist, macht die Richtung der Fahrt schon einen Unterschied aus, obwohl ich ja nicht wirklich zurückfahre, sondern eher in Kreisen unterwegs bin.

    Denn eine Homebase haben wir nicht, lediglich bestimmte, sich wiederholende Begegnungen und notwendige Termine an festgelegten Orten.

    Die Strecke hier hinauf sind wir vor fast vier Wochen in etwa südwärts gefahren. Die knapp 120 km kommen mir viel kürzer dieses Mal vor.

    Aber die Orte haben mehr Tourismus und der Übernachtungsplatz ist früh am Abend schon prall voll. Ich kann gerade noch einen der letzten Plätze ergattern.
    Les mer