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  • Day 76

    Cartagena de Indias

    December 16, 2021 in Colombia ⋅ ⛅ 30 °C

    Teuer, schick und wunderschön ist die alte Kolonialstadt im Nordwesten von Kolumbien 💰🌺🤩. Das wurde uns in Panama mehrmals von kolumbianischen Migrantinnen und Migranten erzählt, die einst in Cartagena lebten oder Verwandte in der Karibikmetropole haben.

    Cartagena war das Ziel unseres mehrtägigen Segeltörns durch die karibische See. Kaum aus dem Dingi (Beiboot des Segelschiffs) ausgestiegen, sehnten wir uns zuerst nach Essen, kühlen Getränken, einer Dusche und sauberer Kleidung🌮🥤🛁👕! Mit wackeligen Beinen und etwas ungeduldig suchten wir deshalb als allererstes ein Taxi, das uns möglichst schnell vom Hafen zur Unterkunft bringen sollte. Ziemlich dehydriert und schwindlig schätzten wir die hilfsbereite Kellnerin, die aus dem angrenzenden Restaurant auf uns zu eilte und uns beim Verhandeln des Fahrpreises half.

    Unser Hostel lag im alternativen Getsemaní-Quartier, in Gehdistanz zur berühmten Altstadt. Das farbige, verspielte und lebhafte Quartier gefiel uns von Anfang an 🥰. Dass eines der bestbewerteten Restaurants der ganzen Stadt zufälligerweise zwei Häuser neben unserem Hostel lag, kam uns nach dem "Segeltörn-Food" mehr als gelegen😋. Das Restaurant befand sich in einer ehemaligen Seifenfabrik, deren alte Steinmauern passend im neuen Gebäude integriert sind. Den ersten Abend in Cartagena liessen wir im Garten dieses gemütlichen Ortes bei zwei leckeren Pizzen ausklingen🍕.

    Den nächsten Tag gingen wir gemächlich an, denn der Schwindel, die Müdigkeit und die schweren Beine spürten wir nach wie vor ziemlich stark. Im Getsemaní-Quartier bestaunten wir die Street-Art und genossen es, durch die Gassen zu schlendern. Diese sind oft mit farbigen Wimpeln, bunten Regenschirmen oder glitzernden Girlanden dekoriert🌂🎊. In den engen Gassen spielt sich ein Grossteil der Freizeit der Einheimischen ab. So sitzen sie zum Beispiel auf Plastikstühlen vor ihren Häusern, spielen auf den Gehsteigen Schach oder tanzen zu Sambaklängen, die aus ihren Wohnzimmern tönen ♟️💃.

    Daneben füllen sich die Gassen jeden Tag mit Touris, welche sich das schmucke Quartier ansehen und ab und zu vor einem schönen Wandbild posieren. Die vielen Touristen ziehen auch Strassenkünstler an, welche versuchen, mit ihrer Darbietung etwas Geld zu verdienen. So folgten uns einmal zwei mit Mikrofon und Speaker ausgerüstete junge Rapper🎙🎶 (ausser "corazon" haben wir nicht viel mehr verstanden). Omnipräsent sind auch afrikanische Frauen, welche sich in den Nationalfarben Kolumbiens kleiden, grosse Früchtekörbe mit sich tragen und sich als Fotosujet anbieten.

    Obwohl das Quartier bunt und lebendig wirkt, war es für uns manchmal eine Herausforderung, mittags eine geeignete Essmöglichkeit zu finden. Das lag wohl nicht nur daran, dass einige kleine Lokale tagsüber (oder pandemiebedingt?) geschlossen waren, sondern auch an unseren Glüsten und Abneigungen nach dem 5-tägigen Segeltrip: auf Fleisch und Fisch hatten wir gar keine Lust und alle Restaurants mit penetranten Putzmittelgerüchen in der Luft schlossen wir kategorisch aus. Oft war es nämlich dasselbe ätzende Putzmittel, das uns noch vom Segeltörn her in der Nase lag und dessen Duft vom Schiffsklo aus das ganze Boot "eroberte"🤮. Schlussendlich wurden wir aber immer irgendwo fündig. Schliesslich ist es ja auch nicht falsch, zwei Tage hintereinander Pizza zu essen, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet 😉.

    Nach zwei Nächten Aklimatisierung auf dem Festland waren wir zum Glück bereits etwas gestärkt, um neuen Besuch auf unserer Reise zu empfangen: Beim berühmten Torre del Reloj durften wir Andrea (Martina's Schwester) in die Arme schliessen🥰. Gemeinsam mit ihr reisen wir bis Ende Jahr durch Kolumbien. Zunächst ging es aber erst einmal auf Erkundungstour durch Cartagena.

    Ein "Must" für alle Touristen ist das sehenswerte Altstadtviertel. Neben prächtigen alten Kirchen mit hohen Türmen, schmücken lauter herausgeputzte Kolonialhäuser die Gassen🕍. Viele verzierte Fassaden und verschnörkelte Balkone lassen sich hier bestaunen. Im Parterre der Altstadthäuser findet man häufig edle Boutiquen, teure Modegeschäfte oder Touristenshops🛍. Auch die malerischen Nebengassen mit den buntbemalten und von Fliederbüschen bewachsenen Wohnhäuser lohnt es sich zu entdecken. Während man dort etwas Ruhe geniesst, geht es auf den grösseren Plätzen geschäftig zu und her: Dort gibt es lauter Strassenhändler, die Sonnenbrillen, Hüte, Bilder, Fussballtrikots und vieles mehr anpreisen🕶👒👕.

    Doch nebst Schlendern, Staunen und Verhandeln gönnten wir uns ab und zu auch eine Trink- und Kaffeepause☕️. Schliesslich hatte Martina ihrer Schwester viel zu erzählen. Während dem anschliessenden Spaziergang auf der mächtigen Stadtmauer amüsierten wir uns über zahlreiche Reiseanekdoten.

    Von der Stadtmauer aus geniesst man einen tollen Ausblick auf das Meer und den Hafen. Dieser war während der Kolonialzeit von enormer Bedeutung, da Cartagena damals der wichtigste Hafen für die Spanier in Kolumbien war. Deshalb verfügt die Stadt auch heute noch über eine majestätische Stadtmauer und etwas ausserhalb der Altstadt über eine mächtige Befestigungsanlage, die wir jedoch nicht besichtigt haben🏰.

    Am letzten Abend konnten wir mit Andrea nochmals die "Wild Card" erspähen, welche im Yachthafen vor Anker lag⛵️. Das Schiff wartete darauf, in ein paar Tagen die nächste Gruppe nach Panama zu bringen, während wir weiter Richtung Süden reisen werden.
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