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  • Day 3

    Hot in Bangkok

    June 6, 2023 in Thailand ⋅ ☁️ 29 °C

    Bedeckter Himmel. Kaum Menschen mit kurzer Hose und Sandalen. Nichts hat auf die erdrückende Hitze hingedeutet, die uns beim Verlassen des Hotels wie ein brüllendes „Herzlich Willkommen in Bangkok“ fast erschlagen hätte. Gebadet in Schweiß erreichten wir den ersten 7-Eleven. Ein Einkaufslädchen, das nur halb so groß ist, wie eine übliche deutsche Drogerie. Anscheindend reicht dies gepaart mit den Märkten und Straßenverkäufern aus.

    Im 7-Eleven haben Tim und ich uns mit Wasser eingedeckt. Als Vorsichtsmaßnahme haben wir direkt damit begonnen, ein Teil des Wassers für das Spülen der Zahnbürste einzuplanen. Zwar ist das Leitungswasser in Bangkok gechlort, dennoch wird dies nicht überall so gegeben sein. Neben Wasser haben wir uns gefüllte „Buns“ geholt. Das sind kleine, fluffige Brötchen.

    Für den Weg in die Innenstadt haben wir uns für den Sky Train entschieden. Dieser hat uns sicher in die Stadt gebracht und bot zudem einen unglaublichen Blick auf die Millionenstadt Bangkok. Durch die Scheiben, der in den Wolken schweben Bahn, schien die Stadt so fern. Es war wie ein Besuch in einer Miniaturausstellung. Nur waren wir diesmal Teil dieser, was wir am Ende der Fahrt abrupt zu spüren bekamen. Plötzlich waren wir mittendrin im Getümmel. Selbst hatten wir kaum Zeit uns zu orientieren, als bereits die erste Passantin darauf aufmerksam wurde und uns zur nächsten Busstation begleitete. Es lief wie in einem Uhrwerk, als wir im nächsten Moment von einem weiteren Passanten angesprochen wurden. Geschichten über die Stadt, das Leben in Thailand und vor allem seinen Bruder, dessen Urlaubsreise nach Bali er bezahlen muss (anscheinend machen dies die größeren Geschwister in Thailand). Mit Begeisterung lauschten wir und fühlten uns Stück für Stück wohler. Netterweise handelte er bei einem Tuk Tuk-Fahrer einen fairen Preis aus und teilte im selben Zug mit, dass er uns doch zur „Touristeninformation“ fahren soll. Diese bewarb er mit enthusiastischen Reisehelfern, was uns nicht ungelegen kam.

    Die Tuk Tuk-Fahrt hat unglaublich Spaß gemacht. Mit viel Geschick lenkte uns der Fahrer durch den chaotischen Verkehr. Bis aufs Linksfahrgebot und Ampeln gab es gefühlt keine Regeln auf der Straße. Wieso sollte man sich auch an welche halten, wenn sowieso keine Kontrolle stattfindet?

    Mit einer leichten Abgasvergiftung und erheitertem Gemüt standen wir dann vor der Touristeninformation. Die junge Frau darin tat ihr Bestes, unseren Reisevorstellungen gerecht zu werden und tüftelte über eine Stunde einen Plan mit uns aus. Dabei hatten wir uns eigentlich vorgenommen, frei nach Schnauze zu reisen. Begrenzt auf die nächsten 10 Tage stimmten wir ihrem Plan zu und zahlten satte 15.000 Baht (≈ 400 Euro) PRO PERSON. Uns war klar, dass es sich um ein Reisebüro handelte.. eigentlich auch, dass es günstiger hätte sein können/müssen. Die Erfahrung muss man wohl mal durchgemacht haben.

    Mit leichter Ernüchterung begannen wir nun die Erkundung Bangkoks. Der hungrige Magen verschlug uns zuerst in ein thailändisches Restaurant. Ich habe mir Phat Thai bestellt und Tim sich irgendein Reisgericht in der Ananas. Tatsächlich lag sein Essen in einer ausgeschälten Ananas. Für mich sah es das thailändische Pendant zur Pizza Hawaii 🤢

    Mit halbvollem Magen (tatsächlich sind die Portionen nicht ganz so groß wie in Europa üblich) schlenderten wir unter dem Gewicht des Rucksacks und der unglaublichen Hitze zu unserem Hostel, welches wir schon im Voraus gebucht hatten. Zwei Nächte in einem 4-Personen-Zimmer sollten zur Eingewöhnung doch reichen..

    Den Abend sind wir nochmal kurz losgezogen und haben bei etwas minimal angenehmeren Temperaturen die nähere Umgebung erkundet. Und siehe da, wir nächtigen direkt am Chao Phraya, dem größten Fluss der Stadt. Tatsächlich musste ich den Namen des Flusses googlen, weil er mir nicht bekannt war und der Name auch sonst nirgends auftauchte. Beim Spazieren merkten wir, dass wir in einem sehr touristischen Teil Bangkoks sind. Insbesondere unter den Inselbewohnern ist Bangkok zu einem beliebten Ausflugsziel avanciert. Unterstrichen wurde dies bei einem Besuch der Hostel-Bar, in der 90 % Engländer unterwegs waren. Lautes Gesinge, wildes Gegröle und Unmengen an Alkohol konnten wir von unserem Tisch mit einem Chang-Beer „in aller Ruhe“ betrachten. Na gut.. als dann der Limbo-Wettbewerb angekündigt wurde, sind wir auch ein Teil dieser wilden Horde geworden. Viele witzige Gespräche und eine ausgelassene Stimmung haben uns dann bis in die Nacht begleitet. Als die meisten weiter ziehen wollten, hat Tim die Handbremse gezogen. Wir wollten den nächsten Tag noch was erleben und nicht am zweiten Tag schon auskatern. So machten wir uns ins kühle(!) Zimmer und schliefen tief und fest ein.
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