Eine kleine Welt-Reise

February 2023 – July 2025
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Mit Radlust unterwegs Richtung Osten. Read more
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  • Natürlich mit Einschusslöchern :DWas auch immer "Deutsche Nüsse" sind?

    Tag 300: Boundary Cone bis Kingman

    January 3, 2024 in the United States ⋅ ☁️ 5 °C

    Die Nacht war deutlich ruhiger als die letzte. Als wir aus dem Zelt kommen ist der Himmel dicht bewölkt, regnen tut es zum Glück nicht.
    Auf unserem Weg nach oben fahren wir entlang mehrerer mit Weihnachtsdeko geschmückter Büsche und werden immer wieder vor möglichen Überschwemmungen gewarnt, die es hier vermutlich im Frühjahr häufig gibt. Kaum zu glauben eigentlich, dass in so einer trockenen Gegend so viel Wasser herunter kommen kann.
    Ein Auto hält gegenüber. Der Fahrer ruft uns etwas entgegen, wir bleiben stehen. Vor ein paar Jahren hat er mal drei Frauen in den Bergen gerettet, die mit ihren Rädern unterwegs waren. Sie sind in einen Sturm geraten und er hat sie mit dem Auto da raus geholt. Außerdem warnt er uns noch vor den engen Kurven, die noch vor uns liegen, den Eseln, die einem sogar das Essen aus der Hand fressen und erzählt uns von einer Inszenierung eines Banküberfalls, die in einem Ort etwas weiter aufgeführt wird. Dann wünscht er uns noch eine sichere Fahrt und eine gute Reise.
    Generell haben wir hier in den USA schon sehr viele getroffen, die sehr besorgt um uns waren oder uns einfach nur mit Bewunderung begrüßt haben.
    Wir fahren also weiter nach oben und kommen tatsächlich bald in einen kleinen Ort, der wie eine Filmkulisse eines Westernfilms aussieht. Der ehemalige Goldrausch-Ort Oatman, benannt nach einem Mädchen, das einst von dem Yavapai Stamm versklavt wurde und anschließend ein paar Jahre im Einklang mit dem Mohave Stamm lebte, zieht in den Sommermonaten vermutlich zahlreiche Touristen an. Jetzt sind die meisten Attraktionen (Axtwerfen, Saloons, eine Musikbühne und noch vieles mehr) fast wie leergefegt. Nur wenige schlendern durch die Straße.
    In dem kleinen Ort sieht man noch die Überreste einer Mine und eines Gefängnisses und bekommt dadurch einen ganz guten Eindruck, wie das Leben hier früher aussah.
    In der Hauptsaison finden hier auch täglich kleine Theaterstücke eines Bankraubs statt, wie diese in der damaligen Zeit vermutlich das ein oder andere Mal abgelaufen sind.
    Als wir gerade wieder den Ort verlassen, kommen wir noch mit einem Paar ins Gespräch, das mit einem Jeep und Kajak unterwegs ist. Sie sind von Washington (dem Staat) aus hier im Urlaub und erzählen uns unter Gelächter, dass sie sich im Ausland meist als Kanadier ausgeben, weil sie nicht so wirklich die Ansichten der USA teilen.
    Die weitere Fahrt ist anstrengend aber sehr schön. Die Route 66 schlängelt sich durch die Berge und immer wieder wird der Blick auf kleine Höhlen frei, die vermutlich damals auf Gold hin untersucht wurden. Die wenigen Autofahrer, die zu dieser Jahreszeit hier unterwegs sind, grüßen freundlich oder zeigen uns einen Daumen nach oben. Teilweise überrascht mich das, da die meisten in ihren großen Pick-Ups unterwegs sind und ich gar nicht gedacht hätte, dass sie sich für uns interessieren.
    Je weiter wir nach oben kommen, desto grauer werden auch die Wolken hinter uns. Als wir gerade den Gipfel erreichen beginnt es zu regnen.
    Erst noch wenig, weshalb wir es zunächst rollen lassen, dann immer mehr. Wir ziehen also unsere ganzen Regensachen an und fahren weiter. Zum Glück hat es erst jetzt angefangen, trotzdem ist es ärgerlich, da der Blick auf das vor uns liegende Tal im Regen nur noch halb so genial aussieht und wir eigentlich gerade unsere Mittagspause antreten wollten. Leider gibt es auf dem ganzen Weg keinen Unterstand. Naja, mit dem Fahrrad müssen wir uns halt anpassen.
    Unten im Tal, als der Regen abgeklungen ist, machen wir unsere Pause und werden direkt von einem Autofahrer gefragt, ob bei uns alles ok ist. Sehr nett!
    Während wir da stehen und unser typisch amerikanisches Erdnussbutterbrot essen klart der Himmel ein wenig auf und wir sehen die leicht bepuderten Berge um uns herum. Damit sind dann wohl die sommerlichen Tage vorerst vorbei!
    Ein weiteres Mal geht es bergauf, dann stehen wir in Kingman, ebenfalls geprägt durch die Route 66 mit zahlreichen Motels entlang der Straße.
    Hier checken wir in ein Motel ein, preislich mit 42 Euro für diese Region noch ok. Während Lukas noch einkauft, gehe ich schonmal duschen und bringe dann wiederum unsere Wäsche ins Hotel nebenan, in dem wir für insgesamt 3,25 $ waschen und trocknen können. Perfekt!
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  • Tag 301: Kingman bis Crozier

    January 4, 2024 in the United States ⋅ ⛅ 6 °C

    Checkout-Zeit ist erst um 11 Uhr und das nutzen wir vollständig aus. Zwar stehen wir um 7 Uhr auf, also eine dreiviertel Stunde vor Sonnenaufgang, doch lassen wir es gemütlich angehen und erledigen noch ein paar Dinge, die über die Zeit angefallen sind.
    Tatsächlich haben wir schon festgestellt, dass eine Nacht in einer Unterkunft stressiger ist als eine im Zelt. Bei einer Zeltnacht bauen wir nur das Zelt auf, kochen, essen und sind dann eigentlich schon schlafbereit, weil wir Internet und Akku sparen müssen und vor allem die Dunkelheit um uns herum ganz von selbst dafür sorgt, dass wir müde werden.
    In einer Unterkunft läuft das etwas anders ab. Zuerst einmal checken wir ein, gehen noch einkaufen (weil wir ja dann wieder in einem Ort sind), duschen (was wir dann meistens nötig haben), essen, waschen Wäsche (meistens auch überfällig) und googlen dann mal noch Dinge für die weiteren Tage, telefonieren, flicken Reifen, laden neue Hörbücher herunter, schreiben Hosts auf WarmShowers an, suchen den Wetterbericht heraus oder schauen uns auch einfach mal nur noch einen Film an. Bis das Wichtigste gemacht ist, wird es dann meistens schon recht spät.
    Deshalb haben wir beschlossen einen ruhigeren Start an den Tag zu legen und noch ein paar Dinge zu klären und sie nicht weiter aufzuschieben.
    Als wir dann ausgecheckt haben, fahren wir zum Supermarkt, kaufen noch Proviant für die nächsten Tage und dann geht es aus der Stadt.
    Heute ist es knackig kalt, zumindest da wir uns an den warmen Temperaturen vor unserem Zimmer orientiert haben, wo die Sonne schien und kein Wind geweht hat.
    Mit Fahrt-, Gegenwind und teils Wolken ist es dann doch frischer, zumal es auch ein wenige bergab geht.
    Das hat allerdings bald ein Ende, die Steigung nimmt wieder zu und so wird uns auch recht schnell warm. Wir essen neben der Straße ein paar gekochte Eier (aus der Mikrowelle, eine für uns ganz neue Erfahrung), Brot und Erdnussbutter. Dann geht es weiter bergauf, während wir noch gut gegen den Wind anzukämpfen haben.
    Immer mal wieder werden wir mit Schildern gewarnt, dass wir auf Schnee oder Eis treffen könnten. Zwar hat es gestern auf den höchsten Bergen um uns sehr leicht geschneit, doch ist alles schon wieder weg und von Schnee und Eis auf unserer Höhe sind die Temperaturen noch weit entfernt.
    Schwierig ist es heute mit der Zeltplatzsuche, da auf der rechten Seite der Zug fährt und links durchgehend ein Zaun verläuft.
    Letztendlich finden wir einen Platz zwischen Bäumen, an dem der Zaun etwas weiter von der Straße entfernt verläuft und der Zug glücklicherweise ein Seitental hinaufsteigt.
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  • Das Siegel des Stammes

    Tag 302: Crozier bis Seligman

    January 5, 2024 in the United States ⋅ ⛅ 6 °C

    Der Wecker klingelt wie gewohnt eine dreiviertel Stunde vor Sonnenaufgang, damit wir den Tag auch gut nutzen können. Statt allerdings aufzustehen bleiben wir eingepackt in unseren Schlafsäcken liegen. Man ist das kalt! So langsam ahne ich, dass wir nicht mehr nur landschaftlich wieder in der Mongolei sind.
    Das Zelt ist gut gefroren, selbst auf dem Innenzelt sind die Kondeströpfchen festgefroren. Ein Blick aus dem Zelt verrät auch, weshalb es nicht wirklich wärmer wird. Der Himmel ist von einer dicken Wolkenschicht bedeckt, die Sonne wird sich also erstmal nicht zeigen.
    Es bleibt uns nichts anderes übrig als irgendwann dann doch mal aufzustehen.
    Bis alles eingepackt ist, sind die Füße und Hände ganz schön kalt. Jetzt gilt es einfach loszuradeln, um alle Gliedmaßen wieder aufzuwärmen.
    Seit Kingman hat sich die Landschaft verändert. Statt Wüste ist um uns herum nun Graslandschaft und teilweise Flächen mit kleineren Bäumen. Immer wieder zeigen wir rechts oder links neben die Straße und sagen so etwas wie: "Hier könnten früher die Indianer herunter geritten sein." Innerhalb dieser kurzen Zeit sind wir quasi im Wilden Westen angelangt.
    So fernab von der Wahrheit ist das auch gar nicht, denn nach etwa 20 km radeln wir in das erste Reservat hinein. Angezeigt wird das nur durch ein schlichtes Straßenschild, aber ab diesem Punkt stehen neben der Straße immer mal wieder Schilder mit beispielsweise Federn oder besonderen Sprüchen (bezüglich der Verbundenheit mit der Natur). Auch erkennen wir in den Autos nun vorwiegend indianische Gesichtszüge. Es hat mich sehr erstaunt, dass wir bis zu dissem Zeitpunkt nicht eine Person gesehen haben, die wir von der Abstammung her den Ureinwohnern zugeordnet hätten.
    Auch wenn sich seit dem Schild nichts vollkommen verändert hat, für mich ist es ein ganz besonderes Gefühl hier in einem Reservat zu sein. Von Kindeszeiten an war das Thema Indianer für mich besonders wichtig. Ob eher die fiktiveren Karl May Filme und Bücher und Lederstrumpf oder wahrheitsgetreuere Filme wie "General Custers letzte Schlacht", sie alle haben mich immer sehr beschäftigt und nun hier durch diese Gebiete zu radeln, die Schauplatz der ganzen Geschichten waren, ist ein ganz neues Gefühl.
    Das Reservat der Hualapais, deren Name soviel bedeutet wie "Menschen der hohen Kiefern", besteht seit 1883 und wird von knapp 1350 Stammesmitgliedern bewohnt. Der Stamm selbst umfasst knapp 2300 Mitglieder. Zusätzlich leben knapp 300 nicht indianisch stämmige Personen auf dem Reservat, das etwa doppel so groß wie das Saarland ist. Der Großteil der Bewohner lebt in Peach Springs, einem Ort, der nach den ehemals in der Nähe wachsenden Pfirsichen benannt wurde. Dort füllen wir unsere Flaschen auf und fahren dann weiter.
    Immer wieder sehen wir das Stammessiegel im Reservat. Die Frau und der Mann stehen hierauf für die Gleichberechtigung der Geschlechter und die Abhängigkeit beider Seiten voneinander. Der Hintergrund steht für die Canyons und das Land, das die Menschen erschaffen hat, ihnen heilig ist und demnach für ihre Nachfahren geschützt werden muss; und die Sonne ohne die kein Leben möglich wäre. Die Zeichen in der Mitte stehen für die Coyoten und weiteren Tiere, die schon vor dem Stamm hier gelebt haben und die Bäume symbolisieren Kiefern, die gleichzeitig für die Stammesmitglieder selbst stehen.
    Kurz nach dem Ort machen wir Mittagspause und endlich klart der Himmel fast vollständig auf und es wird fast schon zu warm in den ganzen Klamotten.
    Die Landschaft ist echt gigantisch und während wir von einer Kuppe wieder herunter rollen müssen wir beide vor Erstaunen den Kopf schütteln.
    Wir verlassen wieder das Reservat und werden direkt wieder einmal davor gewarnt, dass Schnee und Eis auf der Straße liegen könnten. Quatsch, davon sind wir dann doch noch weit entfernt, denke ich.
    Leider sind auch hier überall Zäune nahe der Straße. Sehr schade eigentlich. Hier ist so viel Platz, von dem jeder profitieren könnte, wenn alle respektvoll damit umgehen. Stattdessen zäunt sich jeder ein. In der Mongolei hätten sie hierüber nur den Kopf geschüttelt.
    Kurz vor dem Örtchen Seligman bauen wir links der Straße zwischen Bäumen das Zelt auf. Leider ist es wegen den vorbeifahrenden Autos und besonders den Zügen nicht wirklich leise, aber weiter weg können wir nicht da uns ein Stacheldrahtzaun davon abhält.
    Durch den Wind, der seit kurzem wieder weht, ist es ziemlich kalt. Wir bauen also schnell das Zelt auf und essen, eingewickelt in unseren Schlafsäcken. Als wir auf das Thermometer schauen sind es knapp 3 Grad. So tief wie wir in die Schlafsäcke eintauchen wird es uns schnell ziemlich warm, sodass wir sogar wieder etwas aufmachen müssen, um nicht darin zu schwitzen.
    Draußen legt sich der Wind so langsam und wir hören noch etwas an, bevor wir dann einschlafen.
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  • Tag 303: Seligman bis Williams

    January 6, 2024 in the United States ⋅ ⛅ 3 °C

    Das Thermometer im Zelt zeigt -2°C an. Noch warm eingewickelt frühstücken wir und bauen dann möglichst schnell das Zelt ab. Nachdem wir das Thermometer eine Weile vor dem Zelt platziert haben, zeigt es nur noch -8°C an. Die Zeit zwischen dem Schlafsack bis wir auf dem Fahrrad sitzen ist am unangenehmsten. Danach wird es schon wärmer. Um den kalten Wind abzuhalten ziehen wir unsere Regenhosen über. Das ist schon besser!
    Die Sonne kommt leider nicht hinter den Wolken hervor, aber durch die Bewegung wird es recht angenehm.
    Bald kommen wir nach Seligman, einem weiteren Ort an der Route 66. Während die Straße in dieser Form erst 1926 bis 1985 fertiggestellt wurde, besteht dieser Ort seit 1886 und ist mittlerweile ein beliebter Tourispot. Mit kurzen Geschichten beziehungsweise Überbleibseln informiert der Ort über dessen Geschichte. Bevor wir Seligman Richtung Osten wieder verlassen gönnen wir uns noch eine mächtige heiße Schokolade und erfahren von der Wirtin, dass wir, ganz im Gegensatz zum Sommer, zu dieser Jahreszeit die einzigen Fahrradfahrer auf dieser Strecke sind. Außerdem erzählt sie, dass vor der Pandemie hauptsächlich Deutsche und Japaner zu Gast waren und jetzt eher Franzosen und Italiener.
    Nun bis auf die Knochen aufgewärmt radeon wir weiter und müssen uns direkt ein paar Schichten ausziehen, weil es dann doch zu warm wird.
    Wir kommen vorbei an ein paar Ranches und fahren immer höher und höher hinauf. Seit ein paar Tagen macht mein einer Oberschenkelmuskel immer wieder zu und besonders heute macht er mir sehr zu schaffen.
    Für die nächsten zwei Nächte haben wir nächsten Ort Williams eine Unterkunft, da es morgen den ganzen Tag schneien soll. Je weiter wir kommen, desto mehr Schnee findet sich nun auch am Straßenrand, bis schließlich der gesamte Wald bedeckt ist. Auch hier fällt uns auf, dass überall Zäune sind und ein Camping tief im Wald gar nicht so einfach wäre.
    Wir erleben einen herrlichen Sonnenuntergang und kommen kurz nach Dunkelheit bei unserem Motel an. Hier liegt nun auch ein wenig Schnee und Eis auf der Straße, weshalb wir nicht allzu schnell fahren.
    Wir checken ein, gehen im Supermarkt nebenan noch einkaufen, essen und legen uns dann hin.
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  • Tag 304 & 305: Williams (Winterpause)

    January 7, 2024 in the United States ⋅ ☁️ -4 °C

    Wir machen Winterpause. Gezwungenermaßen, denn draußen schneit und schneit es (um diese Jahreszeit auf 2000 m auch nicht undenkbar) und es scheint kein Ende in Sicht.
    Wir schauen uns den Ort an, der sehr idyllisch aussieht, kaufen mir noch einen Geldbeutel, da meiner schon seit ein paar Monaten den Geist aufgibt und essen ein quasi typisch amerikanisches Mittagessen, Burger mit Pommes, allerdings die vegetarische Variante. Etwas ungewohnt ist die Maccaroni and Cheese Beilage, die man auswählen kann. In Deutschland undenkbar zu Burger noch Käsenudeln dazu zu bestellen.
    Mit der Zeit klart es allerdings immer mehr auf, der Schnee lässt nach und die Hoffnung steigt, dass wir morgen weiter können.
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  • Tag 306: Williams bis Borrow Pit

    January 9, 2024 in the United States ⋅ ☀️ 4 °C

    Ein bisschen aufgeregt sind wir heute Morgen. Werden die Straßen frei und befahrbar sein? Und sind wir warm genug angezogen?
    Wir frühstücken noch im Bett und packen dann zusammen. Danach geht es um die richtige Kleidung, um nicht zu wenig, aber auch nicht zu viel an zu haben. Wir entscheiden uns schließlich für lange Unterhosen, darüber normale Hosen, ein T-Shirt, ein Langarmshirt beziehungsweise ein Pulli, ein Fleece, ich noch die Daunenjacke, und wir beide über alles unsere Regenjacken. Ob das reicht oder gar vollkommem übertrieben ist bleibt abzuwarten.
    Draußen scheint die Sonne und der Himmel ist klar. Wir füllen unsere Thermoskannen mit heißem Wasser vom Automaten des Motels, kaufen noch kurz eine Flasche und eine neue Rettungsdecke für unter den Matten ein (die andere löst sich schon immer mehr auf) und fahren dann durch den Ort nach draußen. Tagsüber sollen es um die 2°C werden. Das klingt erstmal ziemlich kalt, aber mit den ganzen Klamotten ist uns warm. Außerdem haben wir noch einige Handwärmer besorgt, die wir uns zur Not an die Füße oder Hände halten können. Damit fühlen wir uns gut gewappnet.
    Im Ort liegt noch einiges an Schnee und Eis auf den Straßen, weshalb wir langsam fahren. Auch der Anfang der Route 64, der wir nun folgen, ist zunächst nur zum Teil geräumt, erst später dann vollständig.
    Am Anfang geht es nur sehr leicht den Berg hoch und ziemlich schnell merken wir, dass wir doch deutlich zu warm angezogen sind. Lieber so als anders herum, denken wir.
    Je weiter der Tag voran schreitet, desto wärmer wird es und desto mehr müssen wir schließlich von unserer morgendlichen Garderobe abweichen.
    Zu beiden Seiten der Straße ist der Wald durchgehend mit Schnee bedeckt und erstaunlich viele Autos überholen uns, teilweise mit recht hoher Geschwindigkeit und ohne unbedingt darauf zu achten, ob wir den aufgewirbelten Schneematsch abbekommen. Zum Glück passiert das nicht allzu oft.
    Auf den mittlerweile freien Straßen kommen wir sehr gut voran, sodass wir gegen halb 4 die Grenzen des Kaibab National Forests erreichen. Hier dürfen wir bedenkenlos Wildzelten und jedem von der Straße abzweigenden Weg in den Wald folgen. Das bedeutet wiederum eine hoffentlich ruhige Nacht.
    Auf der Karte haben wir schon einen Ort im Wald ausgemacht der nicht mehr allzu weit weg ist. Wegen der Kälte wollen wir heute nicht zu spät ins Zelt, damit wir erdt gar nicht herunterkühlen.
    Als wir uns schließlich zu den letzten Kilometern des Tages aufmachen, komme ich in einem Moment ins Straucheln, mein Vorderrad rutscht in den flachen verschneiten Straßengraben und ich lande bäuchlings darüber. Ich kann mich zum Glück mit den Händen abfangen und trage außer ein paar kleinen blauen Flecken und einem etwas empfindlichen Handgelenks nichts weiter davon.
    Wir schieben etwas später in den ausgewählten, mit Tiefschnee bedeckten Waldweg hinein und finden bald ein Plätzchen mit nicht allzu viel Schnee. Dort bauen wir das Zelt auf und sitzen sogar noch vor Sonnenuntergang mit warmem Essen in unseren Schlafsäcken im Zelt.
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  • Tag 307: Borrow Pit bis Grand Canyon

    January 10, 2024 in the United States ⋅ ☀️ 5 °C

    Heute morgen beim Frühstück ist der Hummus gefroren. Ok, dann war es wohl ziemlich kalt!
    Nach kurzer Fahrt kommen wir ans Gate das Nationalparks. Bereit den Eintritt zu bezahlen rollen wir zum Schalter und werden direkt überrascht. Wir dürfen kostenlos in den Park, müssen aber über den zugeschneiten Fahrradweg fahren. Naja, ok, das Geld sparen wir uns. Wir rollern also mit den Rädern zum Weg und müssen erst einmal schieben, weil der Untergrund ein Fahren mit den schwer bepackten Rädern nicht möglich macht. Bald wird der Weg besser und wir fahren durch den teils recht tiefen Schnee. Generell ist es hier sehr idyllisch, aber auch ziemlich anstrengend.
    Deshalb wechseln wir bald wieder auf die Straße, wo es deutlich leichter geht und wo auch niemand mehr danach schaut, ob wir bezahlt haben oder nicht.
    Dann sehen wir das erste Schild, das uns den Weg zum Mather Point, einer der bekanntesten Aussichtspunkte auf den Grand Canyon, weist. Diesem folgen wir bis wir schon den oberen Rand des Canyon sehen können. Dann ist er plötzlich da! Was für ein Anblick! Wir haben zwsr schon viele Bilder vom Canyon gesehen, aber das Original übertrifft nochmal jegliche Erwartungen. Einfach atemberaubend!
    Nachdem wir dann einige Bilder und Videos gemacht haben, suchen wir uns ein schönes Plätzchen am Canyonrand und machen dort Mittagspause. Die Nudeln vom Vorabend sind gefroren und auch der Hummus ist nicht gerade streichzart.
    Nach dem Essen machen wir uns auf Richtung Campingplatz, der nicht weit weg liegt. Weil es doch recht frisch ist und wir uns nicht vorstellen können, dass die Unterkünfte an denen wir vorbei kommen solch horrende Preise haben sollen, fragen wir einfach mal nach. Das günstigste Zimmer der einen Unterkunft kostet 139 $. Ok, dann stimmt es wohl doch mit den Preisen. Da uns das deutlich zu viel ist, fahren wir weiter zum Campingplatz, auf dem wir zusammen 12 $ bezahlen. Duschen gibt es auch, aber die machen um 16 Uhr schon zu. Außerdem liegen sie ziemlich weit weg. Mit den kalten Temperaturen hätten sie dann keinen Wärmeeffekt mehr. Wir bauen schnell das Zelt auf und fahren dann nochmal mit den nun deutlich leichteren Rädern zum Mather Point zurück, um uns dort den Sonnenuntergang über dem Canyon anzuschauen.
    Danach geht es wieder zurück. Weil es immer frischer wird (wie die Nächte zuvor auch) und wir diese Option hier auf dem Platz haben, kochen wir im warmen Toilettenhäuschen.
    Essen tun wir im Zelt, wo es in den Schlafsäcken dann auch gut warm ist.
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  • Tag 308 & 309: Grand Canyon

    January 11, 2024 in the United States ⋅ ☀️ -1 °C

    Über Nacht hat es nochmal gut geschneit, worauf wir aber schon vorbereitet waren.
    Bei Eis und Schnee sieht der Grand Canyon nochmal eindrucksvoller aus und liegt auf einer Weise vor uns, wie wir sie von Bildern eher weniger kennen.
    Wir wandern ein Stück des Bright Angel Trails, gehen einen Burger essen um uns bei den -5 °C Tagestemperatur wieder aufzuwärmen und die Schuhe halbwegs trocken zu bekommen und laufen noch den Rim Trail entlang. Dann geht es zurück ins warme Toilettenhäuschen, wo wir wieder zu Abend kochen und am Heißluftfön unsere Füße für die Nacht vorwärmen.
    Mit knapp -18°C ist die Nacht die bisher kälteste. Ein bisschen Bammel hatten wir schon davor. Nicht etwa, dass wir wirklich von Schaden nehmen würden, denn dafür sind wir doch gut vorbereitet und das Toilettenhäuschen könnte zur Not als Zufluchtsort dienen. Nein, es geht eher darum, dass es nicht gerade die gemütlichste Nacht werden könnte.
    Wir tragen 5 Oberteile, 2 Hosen, 2 Paar Socken (mit Fußwärmern) und zwei Schichten am Kopf. Dazu liegen wir im Schlafsack mit Inlet, die Regenjacke liegt über den Füßen, die Fleecedecke (ursprünglich für die Mongolei) liegt über der Körpermitte und oben liegt die alte Rettungsdecke. Ich habe zusätzlich noch den Regenponcho um den Oberkörper gewickelt, weil mein Schlafsack etwas dünner ist als Lukas'.

    Fazit nach etwa einer Stunde:
    Fast schon panisch entledigen wir uns ein bis zwei Schichten, weil es einfach viel zu warm ist. Rückblickend wir das wohl eine der wärmsten Winternächte. Selbst im Motel in Williams war es nachts gefühlt frischer.
    Allerdings ist das schon die zweite Nacht, in der sich das Kondeswasser, das sich normalerweise bei hoher Luftfeuchtigkeit am Innenzelt ansetzt, nun als Schnee niederlässt. Das bedeutet wiederum, dass bei der kleinsten Berührung des Innenzelts mit zum Beispiel dem Schlafsack der Schnee auch auf unsere Gesichter niederrieselt. Ein Traum!
    Zusätzlich gefriert auch das Wasser, das wir mit im Zelt dabei haben teils vollständig in den Flaschen. Morgens muss sich dann erstmal eine noch flüssige Flasche finden, mit der die Haferflocken aufgegossen werden können.

    Gut ausgeschlafen geht es am nächsten Tag bei nun wärmeren Temperaturen (knapp über Null) noch über einen anderen Wanderweg etwas in den Canyon hinein. Etwas erstaunt sind wir über die vielen Wanderer, die uns mit Zelt aus dem Canyon heraus entgegen kommen.
    Die darauffolgende Nacht ist dann mit -11°C schon fast wieder standardmäßig für uns und nach den warmen Erfahrungen aus der letzten Nacht nicht mehr mit einer vorherigen Unruhe verbunden. Auch Schnee setzt sich in dieser Nacht nicht mehr am Innenzelt an.
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  • Tag 310: Grand Canyon bis Desert View

    January 13, 2024 in the United States ⋅ ☀️ 7 °C

    Es wird immer wärmer. Jetzt sind es sogar schon einstellige Minusgrade im Zelt als wir aufwachen. Verrückt!
    Wir packen ein und folgen dann dem Desert View Drive, der am Rande des Grand Canyons entlang führt.
    Von diesem haben wir immer wieder herrliche und nochmal ganz andere Blicke auf den Canyon.
    Abends bauen wir dann hinter den Parktoren unser Zelt auf.
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