Petualangan 44-sehari oleh Bert & Norbert Baca selengkapnya
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  • Hari 15

    Erg Chebbi

    19 April, Maroko ⋅ ☁️ 31 °C

    (Bert) Nun also in die Wüste. Vielleicht etwas platt, aber da muss ein Dromedar auf das Titelbild. Waren es heute Nacht noch 6 Grad, erwarten uns stabile 33 Grad am späten Nachmittag in Richtung Erg Chebbi. Sonne gibt es dennoch keine, es ist windig, und der aufgewirbelte Staub taucht alles in ein fahles Licht. Ich mag das sehr, es bringt eine irgendwie unwirkliches, leicht mystische Stimmung mit sich. … Das Poolbild des Hotels täuscht, es könnte so in jedem Werbeprospekt der TUI erscheinen, aber im Grunde ist alles in der Anlage sehr einfach. Was nicht benötigt wird, wirft man beherzt über die umgrenzende Mauer - so geschehen mit einem kaputten Aschenbecher, den der Hotelier auf eben diese Wiese in hohem Bogen entsorgt. Mein kurzer Streifzug um das Hotel herum bestätig: nur auf dem Hotelgelände kann man in der Illusion des Poolbilds bleiben. … Morgen werden wir die in Sichtweite befindlichen ersten Saharadünen erkunden; vermutlich werden wir sie mit Menschen teilen, die hier allerlei Spaßgefährte ausprobieren. Einige sehen wir schon auf dem Weg hierhin, und ich glaube, die Grünenfraktion des Deutschen Bundestags wäre empört, wenn sie vom hiesigen Treiben wüsste. Aber selbst Frau Baerbock kann nicht überall sein, und so hoffen wir insgeheim auf fette Motoren, durchdrehende Räder und ein wenig Rallye Dakar Feeling. Mal sehen. … Einer der Mitfahrer verteilt heute morgen vor Abfahrt an die Kinder von Imilchil kleine Spielsachen. Die Kleinen entscheiden sich daraufhin, zu spät zur Schule zu kommen und erst einmal am Fahrerbriefing teilzunehmen.Baca selengkapnya

  • Hari 16

    Frühmorgens in der Sahara

    20 April, Maroko ⋅ ⛅ 25 °C

    (Bert) Die Sahara ist ungefähr 26-mal so groß wie Deutschland. Hier in Erg Chebbi fängt sie an. Man dürfe den Sonnenaufgang nicht versäumen, sagen alle. Norbert dreht sich noch einmal um und ich stapfe um 6:20 Uhr in der Dämmerung mit Handykompass in Richtung Osten los. Nach etwa 1 km komme ich zu einer Art Parkplatz für Dromedare, die vermutlich auf ihren touristischen Tageseinsatz warten. Es ist so still, dass ihr Wiederkäuen das einzige Geräusch ist. Wer ein Haustier möchte, das Ruhe ausstrahlt, wäre mit einem Dromedar gut beraten. Dann verliert sich der Weg, letzte Hühnerställe und Häuser bleiben zurück und es ist zauberhaft schön. Durch den Dunst bleibt alles eher farblos; einige der mitreisenden Biker, die bereits eine Stunde früher mit Stirnlampe und Rucksack losgezogen sind, werden dies später beklagen. Warum sie das so sehen, ist mir ein Rätsel, denn es ist wirklich grandios als kleines Sandkorn mit all den anderen Sandkörnern in Dünenuniversum der völligen Stille sein zu dürfen. Nur ein schwarzer Käfer kreuzt meinen Weg und macht zunächst einen einsamen und orientierungslosen Eindruck, aber dennoch scheinen er und seine Spezies hier bestens zurecht zu kommen. … Zurück im Hotel schließe ich mich der kleinen Untergruppe der Quadfahrer an. Nach all der Stille soll es jetzt doch ein wenig knattern, zumal sich ab 7:30 zunehmend eine lustige Auswahl an sinnfreien Fahrzeugen in Richtung Dünen bewegt. Und klar, die Guides haben ein Surfbrett mit, nach 5 Metern geradeaus endet das Ganze zwingend in einer Staubwolke.Baca selengkapnya

  • Hari 17

    52 Tage bis Timbuktu

    21 April, Maroko ⋅ ⛅ 25 °C

    (Bert) Google Maps meint, man könne von Zagora aus in 32 Tagen nach Timbuktu laufen. Für die etwa 3.000 km durch die Wüste scheint mir das ambitioniert. Auch 52 Tage könnten sportlich sein. Die wandgemalte Nachbildung des mittlerweile nicht mehr vorhandenen - laut lonely planet einstmals ikonischen - Schildes verweist auf die Lage Zagoras als frühere Durchgangsstadt in den Süden. Von hier aus zogen 1591 die damals in Marokko herrschenden Saadier los, um Timbuktu zu erobern, und auch später kam wohl die eine oder andere Karawane vorbei. So wie wir heute, unsere kleine Motorradkarawane … Der Start in Erg Chebbi ist von ungewohnten und ungewöhnlichen Wetterverhältnissen geprägt. Der nächtliche Sturm verteilt den Sand in jede Ritze unseres Zimmers und pudert die Bikes. Hassan (Ihr wisst: die gute Seele) setzt unter Zuhilfenahme der marokkanischen Version von WD40 den Kippschalter für meinen Anlasser wieder in Gang, der sich mit Sand zugesetzt hat. Auch die ersten 30 Fahrkilometer sind speziell, starker Seitenwind bläst kleine Dünen auf die Straße und aktiviert unsere Nackenmuskulatur. Sogar ein kurzer Regenschauer und 12 Grad sind in der Wüste möglich, wie wir nach weiteren 20 km lernen. …. Während der letzten 60 km folgen wir dem Draatal. Es wird gesäumt von Dattelpalmen und den landestypischen Festungen (“Kasbahs“). Unser heutiges Hotel, das Palais Asma in Zagora, besticht durch seine dekorative Buntheit, aber sonst durch nicht viel. Die nach uns eintreffenden osteuropäischen Bustouristen lassen weder für die abendliche Küche noch für die Abendgrobe Höhepunkte erwarten. Und so ist es dann auch.Baca selengkapnya

  • Hari 18

    Kupfer und Kasbah

    22 April, Maroko ⋅ ☁️ 23 °C

    (Bert) Wenn der Guide das morgendliche Fahrerbriefing mit den Worten einleitet: „Wir fahren eine Strecke, die ich auch noch nicht gefahren bin und ich weiß nicht, wie weit wir kommen“, dann kann das vieles bedeuten. Heute führt es zu einem guten Ende, denn der Schlenker in ein vergessenes Tal in Richtung einer Kupfermine erweist sich als lohnend und die sich anschließende Naturstraße als gut fahrbar. Gleichwohl beruhigt es, dass Hassan immer irgendwie in der Nähe ist, denn die Motorräder werden ordentlich durchgeschüttelt. Exkurs und Insiderhinweis an die mitlesenden Bikerfreunde, die vielleicht einmal Ähnliches unternehmen wollen (Serge!): der von mir gewählte Kompromissreifen Onroad/Offroad Michelin Anakee ist für Schotter suboptimal, der Heidenau Scout macht in Sachen „gravel travel“ einen signifikant besseren Job. … Aber zurück zum Thema: In der Minenstadt Baida werden wir - nicht zum ersten Mal - von Kindern umringt; vermutlich sind wir der Tages-, vielleicht sogar der Wochenhöhepunkt in diesem Örtchen am Rande des Universums. Norbert fragt die Mädchen sicherheitshalber ein paar englische Vokabeln ab, mit ganz passablen Ergebnissen, und einige der Jungs wollen sich - wenn ich es richtig verstehe - auf Facebook mit uns verbinden … Während der Kaffeepause am Vormittag verbünde ich mich mit dem sehr sympathischen neuen Bikerfreund Markus aus der Schweiz. Wir absentieren uns von der Gruppe und nutzen die Gelegenheit, die Kasbah Oulad Osthmane von innen zu besichtigen. Darin befindet sich ein zunächst nicht erkennbares Hotel. Natürlich gehört die Anlage einem Seitenarm der marokkanischen Königsfamilie, wie uns der Manager erklärt. Die Festung (eine von vielen!) ist aus einem Lehm-Stroh-Gemisch gebacken, das sich mit dem Fingernagel abkratzen lässt, aber dennoch wundersamer Weise schon seit dem 18. Jahrhundert existiert. Für 40 Euro pro DZ inkl. Frühstück könnte man hier wie in 1001 Nacht wohnen. Ein wenig schade, dass unsere Quartiere in der Regel einen deutlich niedrigeren Standard aufweisen. Wir werden auf einen Orangensaft eingeladen, für den wir gleichwohl 50 Dirham auf den Tisch legen, was vermutlich angemessen ist, denn in freundlicher Stimmung verabschieden wir uns und eilen zusammen mit dem auf uns wartenden Norbert der Gruppe hinterher, die bereits in Richtung Agdz aufgebrochen ist. … Wir übernachten im unaussprechlichen Foum Zguid. Der Parkplatz des Wüstenhotels Bab Rimal gleicht einer Freiluftausstellung cineastischer Fantasiefahrzeuge. Doch wenige Schritte weiter gelange ich bei einem kleinen Abendspaziergang wieder in eine ganz reale marokkanische Dorfszenerie, die man sich bei völliger Lautlosigkeit und angenehmen 23 Grad vorstellen muss.Baca selengkapnya

  • Hari 19

    Endlich Farbe!

    23 April, Maroko ⋅ ☀️ 25 °C

    (Bert) „Einmal, es war 1984, kam einer her, ein Künstler aus Belgien, der nahm 18 Tonnen Farbe, dreißig marokkanische Feuerwehrmänner, ein paar Löschfahrzeuge und -schläuche und zog hinaus in die großartige Granitwüste, einige Kilometer außerhalb der Stadt, um Felsen mit Farbe einzusprühen. Hier einen kleineren, unscheinbaren. Da einen seltsam pilzartigen Brocken. Dort eine meterhohe, glatt gewaschene Wand. Überwiegend in weit leuchtendem UN-Helm-Blau. Mit ein bisschen Rosa dazwischen. Auch mal einer schwarz und einer grün. Über eine Fläche von zwei Quadratkilometern verteilt liegen sie jetzt da, in der meistens sengenden Sonne, und werden blass. Einmal, vor ein paar Jahren, erbarmten sich die Feuerwehrmänner und bemalten sie erneut. Ganz allein. Den Künstler hat seit damals keiner hier wiedergesehen.“ Antje Joel schreibt diesen hübschen Text 2016 in der Süddeutschen Zeitung über den Höhepunkt unseres heutigen Tages: Das farbenfrohe Naturkunstwerk, das Jean Verame vor 40 Jahren hier in Tafraoute gestaltet hat. Natürlich kann man sich fragen: Was soll das? Aber erstens muss sich Kunst nicht erklären, sondern nur überraschen. Zweitens liegt die Antwort eigentlich auf der Hand. Bei all dieser Tristesse, die uns die heute durchfahrenen Steinwüsten und der weitgehend pflanzenfreie Antiatlas beschert, zaubert “le peintre du desert” jedem Betrachter sofort ein Lächeln ins Gesicht. … Die zurückgelegten 350 Kilometer bleiben wir weitgehend unter uns, denn es mangelt an weiteren Verkehrsteilnehmern. Ausnahme sind einige frei herumlaufende Dromedare, die deutlich dünner erscheinen als die bislang im Touristeneinsatz kennengelernten Exemplare; die Slim-Fit-Kamele ihrerseits kauen an Büschen und Bäumchen herum, die noch ausgemergelter aussehen als sie selbst. So gesehen führen die zwei beigefügten Oasenbilder in die Irre, sie bleiben jedenfalls das einzige erwähnenswerte Grün auf der gesamten Etappe. … Zur Orientierung findet Ihr in den Fotos des heutigen Blogs einen Kartenausschnitt; das blaue Oval kennzeichnet die Region unsere Standorte der letzten drei Tage. Wir sind jetzt am südwestlichsten Punkt unsere Marokko-Reise, legen einen Pausentag ein, anschließend geht es weiter nach Ouarzazate und dann nach Marrakesch. Ein guter Zeitpunkt, dass die zwei Papas einmal alle ihre großartigen Kinder grüßen, natürlich auch mit einem blau angemalten Steinbild. Ihr seid die allerbesten!Baca selengkapnya

  • Hari 20

    Zwei Kamele machen Pause

    24 April, Maroko ⋅ 🌙 17 °C

    (Bert) Heute Ruhetag, morgen geht es weiter, liebe Grüße an Euch alle!

  • Hari 21

    Car-Sharing maroccean

    25 April, Maroko ⋅ 🌙 17 °C

    (Bert) Wer einen alten Mercedes-Kastenwagen oder einen Ford Transit sein eigen nennt, steigt in Marokko üblicherweise in die Logistikbranche ein und bringt alles Mögliche von A nach B. Um die Kosten zu senken, werden die durchweg betagten Fahrzeuge optimal beladen. In der Regel befinden sich erstaunliche Mengen von Menschen in der Fahrgastzelle, wenn wir sie einmal so nennen wollen, Tiere hingegen reisen auf dem Dach und alles Gegenständliche klemmt irgendwie dazwischen. Mehr Car-Sharing geht nicht. … Die Tagesetappe ist mit 370 km erneut sehr lang und führt auf überwiegend guten Straßen kurvenreich durch den Antiatlas nach Ouarzazate. Schotterstrecken sind für heute nicht vorgesehen, sondern ergeben sich eher, in der Regel in Folge früherer Starkregen. Denn wenn Flüsse einmal Wasser führen, was selten vorkommt, dann ist es scheinbar oft zu viel, so dass Brücken oder geteerte Flussdurchfahrten weggerissen werden. Provisorische Umfahrungen sind die Folge, bleiben zumeist ungeteert und sorgen für die mittlerweile gewohnte Tagesdosis Staub. … Ourzazate gilt als “die” marokkanische Filmstadt und bildete bereits für unzählige Produktionen die Kulisse. Im Restaurant Dimitri haben seit 1928 allerlei Filmgrößen gespeist, wir entdecken signierte Fotografien von Jean Paul Belmondo, Geraldine Chaplin, Sharon Stone und einigen anderen. Und es gibt heute - obwohl ich sonst nicht zur Essensfotografie neige - als Schlussbild Dromedar-Tajine mit Zimtäpfeln. Schmeckt gut, erinnert an Kalbfleisch und ist zarter als vermutet, wenn man bedenkt, was das für zähe und ausdauernde Tiere sind.Baca selengkapnya

  • Hari 22

    Hand aufs Herz

    26 April, Maroko ⋅ ☀️ 14 °C

    (Bert) Es ist eine wunderbare Geste. Hassan klopft zweimal kurz mit der Hand aufs Herz und schaut einem dabei in die Augen. Kann man Sympathie oder Dankbarkeit besser ausdrücken? Überhaupt ist Hassan temperamentvoll beim Verkauf seiner Edelsteine, Ketten und Perlen. Geld für Zahnersatz hat er nicht, genauso wenig wie sein Bruder Hussein, der auf der anderen Straßenseite den Grill bedient. Es gibt Köfte- oder Hähnchenspieße. Das Ganze spielt im “Jardin de Achmed”, denn so heißt der dritte Bruder des Familienbetriebs, der mich - aus welchem Grund - direkt an sich zieht und erst einmal fest drückt. Alles Touristenfolklore? Ich glaube nicht, diese Herzlichkeit kann man so nicht spielen. In jedem Fall haben die drei Freude an Begegnung. Sie bieten im Übrigen auf beiden Straßenseiten eines engen Dorfes etwa 10 km nach dem Col de Tichka ihre ineinander greifenden Dienste an. Natürlich hätte es auch Tajine gegeben, ein vermutlich weiteres Familienmitglied lasst uns in die Töpfe gucken. Das Organgensaftfachgeschäft wenige Schritte weiter gehört wahrscheinlich dem Vetter und der Minimarkt, der in eine Fleischtheke übergeht, dem Schwager. … Es ist unser letzter gemeinsamer Fahrtag mit der Gruppe, der nach erneuter Überquerung des Hohen Atlas Marrakesch endet. Unser Guide Alper navigiert uns ungewollt in die superengen Gässchen der Medina mit dem Ergebnis, dass wir uns festfahren. Nichts geht mehr, schon gar nicht mit Koffern. Zum Umdrehen ist kein Platz, also wir schieben uns gegenseitig rückwärts wieder hinaus. Was am ersten gemeinsamen Fahrtag noch Stress gewesen wäre, entwickelt sich am letzten Tag zum Teamerlebnis, über das abends beim Abschlussessen viel gelacht wird.Baca selengkapnya

  • Hari 23

    Wochenbericht Nr. 3: Halbzeit

    27 April, Maroko ⋅ 🌙 16 °C

    (Norbert) Gestern Abend gab es die letzte gemeinsame Zusammenkunft
    unserer Motorradtruppe, mit der wir insgesamt 2 Wochen unterwegs gewesen sind. Wir waren anfänglich skeptisch um nicht zu sagen bedenkenvoll, da eine Ansammlung von sogenannten Grauschopffüchsen nichts gutes verheißen sollte. So jedenfalls unsere einhellige Grundstimmung. Wer weiß schon, mit was für Gestalten bei einer solchen Tour durch Marokko zu rechnen ist. Es scheint jedoch, dass wir eines besseren belehrt worden sind. Die Klammer der Gemeinsamkeit des Motorradfahrers hat alle sonst üblichen Differenzen einfach unbedeutend werden lassen. Das Spektrum unterschiedlicher Berufe, familiärer Gegebenheiten und viele weitere manchmal unüberbrückbarer Erfahrungen und Gegebenheiten wird beim Motorradfahren einfach unbedeutend. Als uns unser „Super Held“ zum Abschluss der Tour in Marrakesch unbedingt durch die Medina mit den Motorrädern führen wollte, kam es wie es kommen musste, wir haben uns allesamt festgefahren. Der Guide hatte erhebliche Schwierigkeiten die Situation zu managen, da er wohl mit nachhaltiger und lautstarker Kritik gerechnet hatte. Ganz zu schweigen von seinem Angstschweiß im Gesicht, sich am Ende wohl auch noch eine deftige Klatsche abzuholen. Weit gefehlt. Die Stimmung in der Truppe war so gut, das man dieses Erlebnis unter Abschlussabenteuer verbuchte und nur lächelnd den geordneten Rückzug antrat. Demnach ist bewiesen, wenn Motorradfahrer ein Motorrad führen gibt es nichts, was sie emotional aus dem Gleichgewicht bringen kann. ... Ich kann nur bestätigen, dass ein ohne erkennbare Schnittmenge zusammengewürfelter Haufen von Menschen durch das Produkt Motorrad auf einmal so homogen erscheinen. Alle durch die Tour offensichtliche Mängel wie einfachste Unterkunft mit Dröppeldusche, alternativlose 14x Tajine oder durchwachsene Tourführung bleiben am Ende jedoch ohne Bedeutung. Die erotische Beziehung zum Motorrad lässt alles andere zurück.Baca selengkapnya

  • Hari 23

    Norbert hat die Felge schön

    27 April, Maroko ⋅ 🌙 16 °C

    (Bert) …. denn Hassan, die gute Seele, hat unsere beiden Motorräder gecheckt und sauber gemacht. Letzteres war Norbert erstens sehr wichtig und wurde zweitens von Hassan sehr ernst genommen. Norbert und seine goldene Felge strahlen jedenfalls um die Wette. Außerdem hat es Hassan sich nicht nehmen lassen, die Reifen noch so zu behandeln, dass sie wie neu aussehen. Dieses Manöver kennt man sonst nur von fragwürdigen Autohändlern, die Fahrzeuge ungeklärter Herkunft anbieten. Egal: Die Bikes sehen aus als wären sie gerade vom Band gerollt, was irgendwie auch peinlich ist. Das glaubt uns ja kein Mensch, dass wir in Marokko über Stock und Stein gefahren sind, wenn die Bikes aussehen wie im Showroom des Motorradhändlers … Darüber hinaus hat Norbert heute Hunger. Und ganz viel Freude mit seinen Koteletts. Letztere erwerben wir bei einem Metzger irgendwo in einer kleinen Stadt an der Atlantikküste, der sich in einer kleiner Markthalle befindet. Norbert bestellt zwei Koteletts, Euro 2,50 pro Stück, ich denke irrtümlich für uns beide, auf Nachfrage klärt sich aber, dass er die zwei Exemplare selbst vertilgen möchte. Also wird noch eins erworben, und dann geht es mit der gesamten Ladung ein paar Schritte weiter zur Grillstation. Dort gibt für insgesamt 6 Euro das Komplettpaket “Grillen + Tomaten + Tee + Brot + Gewürze + Servietten“. Als wäre dies die Initialzündung, geht es den ganzen Tag so weiter, wir ernähren uns ausschließlich von Streetfood, denn an unserem Zielort El Jadida ist Markttag, wie eigentlich in Marokko immer und überall Markttag ist, und dort ist das Essenangebot enorm. Zunächst für 2 Euro eine Tüte Datteln und Mandeln, dann für 1 Euro eine Köftetasche (in Harissa getränkt, also für meine Geschmacksnerven viel zu scharf), noch schnell einen gezuckerten Pfefferminztee (Euro 1,50) am Boulevard und dazu schließlich einen Kokoskeks einer fliegenden Händlerin (10 Cent das Stück). Wenn unsere Mägen das vertragen, dann ficht sie nichts mehr an. …. Die Strecke selbst (Marrakesch - Safi - El Jadida) bringt uns ereignislos und bei kühlem Schauerwetter und steifer Brise an den Atlantik. Frage des Tages: Warum ist meine Regenhose eigentlich nicht dicht?Baca selengkapnya