Bolivia
Sunturuta

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Travelers at this place
    • Day 2

      El viaje y la llegada

      January 8 in Bolivia ⋅ 🌩️ 22 °C

      Über Madrid fliegen wir nun in insgesamt 15 Stunden nach Santa Cruz, um dort zum ersten Mal bolivianischen Boden zu betreten. Wie aufregend!

      Auch machen wir gleich Erfahrung mit dem lateinamerikanischen organisierten Chaos:

      Übermüdet und in Eile (unser Anschlussflug nach La Paz geht in weniger als 2 Stunden) bemühen wir uns, uns in den richtige Schlangen (filas) für die Migration und Gepäckabholung einzureihen. Schnell kommen wir zur Erkenntnis, dass diese aber eher optional zu sein scheinen: Man schiebt sich gern irgendwie nach vorn und dazwischen.

      In all dem Chaos verlieren wir uns auch noch aus den Augen. Glücklicherweise treffen wir uns nach der reibungslosen Immigration wieder und schaffen es irgendwie noch rechtzeitig zum Gate. Nur noch eine Stunde Flugzeit (fast senkrecht nach oben) trennen uns von unserer neuen Heimat.

      Ein wenig später ist es dann auch geschafft: Wir haben den Flughafen in El Alto / La Paz erreicht! Auf 4000 m ist die Luft schon sehr dünn. Jeder Schritt fühlt sich an wie ein 100m Sprint. Ein Glück, dass die Schule uns einen Fahrer geschickt hat, der uns in einer Fahrt mit atenberaubender Aussicht auf Berge und Stadt schnell in unser neues Domizil bringt.

      Dort werden wir bereits herzlich von unseren Vermietern Heike und Héctor mit einem köstlichen Frühstück empfangen, das wir bei grandioser Aussicht auf unseren Stadtteil Calacoto (auf schlappen 3600 m) und auf die Bergkette genießen.

      Nach ein paar notwendigen Erledigungen fallen wir schließlich, ohne auch nur ans Auspacken zu denken, völlig erschöpft ins Bett. Morgen Früh beginnt schon der Spanischkurs am Colegio Aleman.

      Estamos cansados y felices.
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    • Day 12

      Alltag und kleinere Katastrophen

      January 18 in Bolivia ⋅ ☁️ 19 °C

      Mittlerweile haben wir uns in unserem Alltag sehr gut eingelebt. Die Schule hat begonnen und ich verbringe viel Zeit dort. Das Unterrichten macht Spaß, Schüler und Kollegen sind nett und auch den ersten Elternabend habe ich bereits (zu 95% auf Spanisch!) bestritten.

      Yvan kümmert sich in der Zwischenzeit um die kleinen und großen Alltagsherausforderungen, die z.T. tatsächliche Hürden darstellen:

      Seit Wochen gibt es politisch motivierte Straßenbarrikaden (sog. bloqueos) im Tiefland, die den Versorgungsweg nach La Paz abschneiden:

      Katastrophe Nr. 1: Weit und breit gibt es kein Sprudelwasser mehr (byebye, Apfelschorle!).
      Katastrophe 2: Leider gibt es auch kein Benzin mehr. Die Menschen übernachten teilweise sogar in ihren Autos an den Tankstellen, um die nächste Tankladung abzupassen. Zum Glück verkehrt weiterhin Uber, sodass ich trotzdem jeden Tag zur Schule komme.

      Leider reißen damit die Unglücksmomente noch nicht ab:

      Bei unserer ersten Tour mit der Seilbahn (Teleferico) mit wunderschönem Ausblick auf La Paz machen wir einen kurzen Zwischenhalt auf der Fería in El Alto, dem wohl größten Markt in Lateinamerika, auf dem es vom Llama über Autoteile bis zu Unterwäsche einfach ALLES zu kaufen gibt. Hier folgt Katastrophe 3: Yvans Handy wird geklaut. Nicht nur ist das wegen des materiellen Verlustes ärgerlich, auch sind 2 SIM-Karten weg und gefühlt 100 Apps und Bankdaten müssen neu installiert werden. Da auch keine Autentifizierungs-SMS hier ankommen, ist das sehr mühsam.

      Und weil das nicht genügt, folgt sogleich Katastrophe 4: Nachdem Yvan 3 Tage später ca. 2h an der Tankstelle angestanden hat, ist die Autobatterie leer, just in dem Moment, als er mit dem Tanken drangewesen wäre. Ein Taxi, das ihm Starthilfe geben will, verschlimmert die Situation ungewollt: Die falsche Spannung gibt dem Auto den Rest und es muss von der viel befahrenen Kreuzung abgeschleppt werden. Und wie das in Werkstätten so ist, fallen dort noch einige mehr Mängel auf, sodass die Reparaturkosten sich nochmal in die Höhe schrauben.

      Zumindest steht das Auto am Freitag (hoffentlich) fahrtüchtig bereit für unseren Ausflug an Karnevalswochenende zum Sajama Nationalpark: Narri und Helau!
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    • Day 77

      Censo 2024 - und wir zählen mit!

      March 23 in Bolivia ⋅ ⛅ 8 °C

      Eine Volkszählung wie damals in Bethlehem - so etwas gab es in Bolivien seit 2012 nicht mehr. Nun steht sie aber an, die große Massenerhebung der Massen:

      Am heutigen Samstag von 00.00 Uhr bis 20.00 Uhr hat sich jeder zu Hause aufzuhalten, um zu einem nicht näher bestimmten Zeitpunkt dazwischen einem Volkszähler an der Tür Rede und Antwort zu stehen. Ganze 59 Fragen wollen beantwortet werden - auf Spanisch, versteht sich. Die ganze Stadt kommt zum Stillstand, vor die Tür dürfen nur noch Ordnungs- und Rettungskräfte, Zensuszählende und Diplomaten mit Sondergenehmigung. Da wir unseren Dienstpass aber nicht überstrapazieren wollen, verzichten wir und bleiben lieber zu Hause.

      Zur mentalen Vorbereitung auf diesen wichtigen Tag wurde in allen Schulen bereits am Freitag der Unterricht nur digital abgehalten (meine S5 freut's: sie kommen um die Deutschklausur herum - vorerst), überall wird dafür geworben, sich in La Paz zählen zu lassen, und im Supermarkt sind in weiser Voraussicht alle Alkoholregale gesperrt.

      Nur eine kleine Gruppe Deutscher und Franzosen rottet sich am Vorabend des großen Tages mit den letzten Alkoholvorräten zusammen und trotzt den gestrengen Vorkehrungen. Zumindest bis 23.45 Uhr. Dann schleichen sich alle auf Geheimwegen - um den sich aufbauenden Polizeiblockaden zu entgehen - zurück in ihre Domizile, um sich am Folgetag brav in die Reihe der redlichen Paseños einzuordnen, und mitgezählt zu werden.

      Und irgendwie ist das doch auch eine besondere Ehre....
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    • Day 155

      La Paz von unten

      July 12, 2023 in Bolivia ⋅ ☀️ 19 °C

      Dritter Versuch dass ich mir heute La Paz anschaue. Mit der Seilbahn in 70min einmal quer durch die Stadt und dann wird von unten nach oben durchgekämmt was ich mir noch vorgenommen habe. Dazu gehört zuerst ein Besuch in der Zona Sur. Mir ist empfohlen worden hier in Bolivien noch einen Zwischenstopp im Regenwald zu unternehmen. Kann man machen, ist aber zeitaufwendig. Allein Der Bus ins 200km entfernte Rurrenabaque benötigt gut 20Stunden. Darum treffe ich mich mit einem Tourveranstalter der den Weg zur Reise macht anstatt zur Tortour. Büroadresse bekannt, Hochhaus in der Zona Sur, Fahrstuhl rauf … auf einmal stehe ich in der Privatwohnung mitten im Wohnzimmer. Feine Möbel, viel in weiß gehalten, ein Sofa das wenig benutzt ausschaut dazu ein weißer Schreibtisch der gut aus einem Antiquariat stammen könnte. Das Büro. „Ja, ja, setz dich bitte, ich habe heute noch keine Mails angeschaut.“ kommt mir der Mann gegen um zehn mit einem Kaffee entgegen. Wir kommen ins Gespräch über andere Touren am Sajama und dem Titicacasee. Außerdem versuchen wir einen der Guides am anderen Ende des Regenwaldes zu erreichen.
      Wir verabreden uns am Nachmittag noch einmal zu sprechen. Mein Weg führt indes weiter durch die Zona Sur. Hier gibt es alles was eine Großstadt sonst ausmacht, was ich bislang in La Paz vergebens gesucht habe. Richtige Supermärkte, Schuhläden, Anzugträger. Je tiefer man in der Stadt kommt desto reicher wohnt die Gesellschaft.

      Vorbei an leckeren Cafés geht der Weg noch weiter gen Süden. Im Valle del Luna hört La Paz schon fast wieder auf. Das Tal ist trotzdem etwas für neugierige Besucher. Der wenige Regen der hier fällt hat den Sandstein ausgewaschen und zu einer Mondlandschaft geformt. Ein einziger Berg. Sonst ringsum werden Villen gebaut was das Bauland hergibt. Und wo das nicht geht leuchtet der Fels rot wie auf dem Mars. Nur hier, hier ist das anders.
      Nun muss ich mich langsam wieder zurück arbeiten. Noch vor der Rushhour bin ich mit dem Kleinbus im Süden des Zentrums. Dort gönne ich mir erst einmal eine große heiße Schokolade und zwei Stück Torte bevor die leidige Geldbeschaffung wieder losgeht. Ein paar mehr Kalorien können nicht schaden. Noch am Wochenende dachte ich eine Bankengruppe gefunden zu haben die keine horrenden Automatengebühren verlangt. So galt das für dieses eine Geldhaus am anderen Ende des Stadtviertels. Hier schaut die Sache anders aus. Also wieder fünf Banken ausprobieren bis ich die richtige gefunden habe. Aber immerhin gibt es überall die Eine.

      Abgesehen von den Vorbereitungen auf den Geburtstag der Stadt am kommenden Wochenende befinden sich die meisten Attraktionen der Stadt im Umland. Nur für ganz Wenige wie das Folkloremuseum mit einer Ausstellung des Kunsthandwerks aus jeder einzelnen Provinz hat man eine Ausnahme gemacht und sie zentral versammelt. Dazu zählen die Webtechniken, unterschiedliche Kleidungsstile je Provinz, unterschiedliche Mützenfarben, Federschmuck, Silberschmuck und Numismatik.
      Bevor es am Abend wieder zurück geht schlendere ich noch über den Mercado Burja. Einer von vielen Hexenmärkten in der Stadt. In so einem riesigen Wimmelbild wie in La Paz braucht es auch höheren Glauben um das große Ganze irgendwie zusammen zu halten. Natürlich haben die Opfergaben auch heute einen tiefen Hintergrund für die Bevölkerung.

      Vorbei ist die Zeit da die Häuser schön verputzt sind als ich zurück nach El Alto gelange. Kaum ist die Sonne untergegangen wird es höchste Zeit für die Wollmütze. Wie auch in den letzten Tagen erwartet mich noch ein lustiges Würfelspiel bei Fermin. Nur das heute die gesamte Familie zusammenkam um der Mutti ihren Geburtstag nachzufeiern. Nebenher wird Coca gekaut als wäre es Schokolade. Es bleibt mir nur später hoffentlich heile in meinem Bett anzukommen.
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    You might also know this place by the following names:

    Sunturuta

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