Chile
Cerro Apoquindo

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Travelers at this place
    • Day 1

      Von Mendoza nach Santiago de Chile

      January 16, 2023 in Chile ⋅ ☀️ 25 °C

      Mendoza, Montag, 16. Januar 2023

      Wir sind lange in Mendoza geblieben, haben viel erkundet und es ist gut, dass es jetzt auf unserer Reise weitergeht.
      Nach der gestrigen Aufregung wegen der Bezahlung der Unterkunft sind wir zudem froh, nicht mehr auf die Vermieter zu treffen: Gemäss ihren Anweisungen lassen wir das Geld auf dem Tisch liegen (Wir schicken ihnen zum Beweis ein Foto davon.), schliessen die Türe von aussen zu und werfen den Schlüssel durchs von aussen vergitterte Fenster in die Wohnung hinein.
      Mit dem Stadtbus fahren wir zum Busterminal. Es ist 07:30 Uhr und zu dieser Zeit sind schon viele Leute zur Arbeit unterwegs. Wie schon oft erlebt, „kümmert“ man sich an der Bushaltestelle um uns: Ein junger Mann fragt, wo wir hinwollen und bestätigt uns die Verbindung, welche wir herausgesucht haben.
      Im Terminal müssen wir nicht lange warten, denn der Bus der Firma Andesmar nach Santiago de Chile steht schon kurz nach 8 Uhr bereit zum Einsteigen und fährt relativ pünktlich los. Wir haben die Tickets schon in Tucumán gekauft und die begehrten Frontplätze im Oberdeck gebucht. Das war eine gute Idee, denn so haben wir auf der Strecke (ohne dass die Sonne ins Gesicht scheint) immer einen Panoramablick auf die prächtige Landschaft.
      Santiago de Chile ist zwar nur 370 km von Mendoza entfernt, aber die Reisezeit dauert nach Fahrplan trotzdem zehneinhalb Stunden. Bald werden wir wissen, wieso…
      Den Weg bis zur chilenischen Grenze kennen wir schon von unserem Tagesausflug in die Alta Montaña, aber wir geniessen die Aussicht auf die Berge und insbesondere den Aconcagua erneut.
      An der modernen und riesigen Grenzstation zu Chile heisst es aussteigen zur Pass- und Gepäckkontrolle. Diese gestaltet sich (wie immer bei der Ein- und Ausreise) schwierig und vor allem zeitraubend. Es gibt zwar sechs Schalter, aber nur zwei davon sind besetzt und an einem davon scheint ein besonders schwieriger Fall zu hängen: Da geht gar nichts weiter. Entsprechend lang und länger wird die Warteschlange und Martin rechnet schon vor, dass wir gewiss drei Stunden anstehen müssten!
      Plötzlich werden weitere Schalter geöffnet und es geht vorwärts; wir sitzen schon nach knapp zweieinhalb Stunden wieder im Bus. Dieser ist aber noch weitgehend leer, weil die meisten Fahrgäste noch anstehen müssen. Wir warten also geduldig und nach dreieinhalb Stunden geht es auch wirklich weiter… in Richtung Argentinien! Verkehrte Richtung!!
      Doch die chilenischen Mitreisenden beruhigen uns: Wir bringen nur fünf Personen zurück an die 6 km entfernte argentinische Grenzstation, darunter zwei britische Touristen, welche nicht nach Chile einreisen können. Sie verschwinden im Gänsemarsch aus unserem Blickfeld und wir können sie nur noch bedauern.
      Jetzt fahren wir wieder zurück zur chilenischen Grenze und wir können glücklicherweise an der gut 5 km langen Autoschlange links vorbeiziehen. Über 19 enge Serpentinen winden wir uns hinunter ins chilenische Flachland. Uns wird etwas mulmig zumute, weil unser Chauffeur ziemlich auf die Tube drückt, es aber an der ganzen Steilstrecke keinerlei Leitplanken oder andere Begrenzungen gibt, sodass jeder kleinste Fahrfehler sofort zum Absturz in die Tiefe führen würde…!!! Es geht aber alles gut und wir kommen mit „nur“ 45 Minuten Verspätung im Terminal Sur in Santiago an.

      Regines Freundin Marion hat versprochen, uns dort mit dem Auto abzuholen. Martin hat aber schon weiter vorausgedacht und sowohl die Verbindung zum neuen Wohnort per ÖV als auch den Erwerb der dafür notwendigen Tarjeta (Karte) BIP erkundet. Wir schlagen Marion darum vor, dass sie uns erst an der Endstation der Metrolinie 1 abholt, womit sie einverstanden ist. Die Station „Los Dominicos“ ist nur wenige Minuten von ihrem Haus entfernt und so spart sie sich den mühsamen Weg 50 Minuten durch die Innenstadt.
      Und zu guter Letzt zeigt uns ein junger chilenischer Mitfahrender, der im Bus neben uns sass, nicht nur den Weg zur Metrostation „Universidad de Chile“, sondern er schenkt uns auch noch seine „Tarjeta“ inklusive Guthaben!
      Unsere Vorurteile, die Chilenen seien etwas zurückhaltender als die Argentinier, schmelzen dahin wie Schnee an der Sahara-Sonne! :-)
      Nach 30 Minuten Fahrt in der modernen und sauberen Metro, wo alles auch auf Englisch angeschrieben ist und die Haltestellen angesagt werden, erreichen wir „Los Dominicos“, wo Marion auf einem nahe gelegenen Parkplatz schon auf uns wartet.
      Von da geht es im Auto in das erhöht an Andenausläufern gelegene Viertel „Las Condes“, wo sie mit ihrem Mann Fernando und dem leicht behinderten und sehr sympathischen Sohn Sebastian (38) in einem wunderbaren und grossen Haus mit prächtigem Garten und Swimming Pool wohnt.
      Wir beziehen unser Zimmer mit eigenem Bad, duschen und werden bald zu einem leckeren Abendessen mit Thunfisch-Brötchen und Salat gerufen. Es ist zwar nicht so drückend wie in Mendoza, aber immer noch genug warm, um draussen auf der Terrasse mit Blick auf die Schneeberge zu essen: Was für ein Genuss nach dem überaus herzlichen Empfang durch die Familie!
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    • Day 2

      Unser erster Tag in Santiago de Chile

      January 17, 2023 in Chile ⋅ ⛅ 26 °C

      Santiago de Chile, Dienstag, 17. Januar 2023

      Morgens scheint schon die Sonne in unser Zimmer und Regine entscheidet sich spontan für ein Bad im Pool. Doch selbst sie - als abgehärtete Schwimmerin - entsteigt nach 10 Minuten den Fluten.
      18 oder 19 Grad sind ihr dann doch zu frisch für einen längeren Aufenthalt im Wasser. Dennoch freut sie sich sehr über diese Möglichkeit hier bei Marion und Fernando, denn in einigen Tagen wird am Pazifik vermutlich nicht viel mehr als ein kurzes Fussbad zu erwarten sein.

      Da wir von unserem Abstecher im Dezember nach San Pedro de Atacama (Chile) noch chilenisches Bargeld besitzen und auf unsere argentinische SIM-Karte für 7 Tage ausländisches Datenguthaben geladen haben, brauchen wir uns nicht schon am ersten Tag um diese Themen zu kümmern und planen von daher einen kleinen Stadtbummel.
      Marion, die Freundin von Regine, fährt uns zur Metro-Station „Los Dominicos“, wo wir mit der Linie 1 Richtung Zentrum fahren. Eigentlich wissen wir noch gar nicht, was wir besichtigen wollen, denn zur Vorbereitung hat uns bislang die Zeit gefehlt.
      Unterwegs entscheiden wir uns für das „Museo Nacional de Bellas Artes“ (Kunstmuseum) und steigen an der Station „Universidad Católica“ aus. Von dort ist es nur noch ein Katzensprung zum Museum, das in einem prächtigen Gebäude (vermutlich vom Ende des 19. Jahrhunderts) untergebracht ist. Der zentrale Innenhof ist komplett mit Glas überdacht und die darin ausgestellten Skulpturen werden mit Licht überflutet.
      Es gibt aktuell drei Ausstellungen: Unter dem Titel „Amura“ zeigt eine indigene Webkünstlerin traditionelle textile Werke, die sie mit neuster Technologie (Glasfaser, LEDs, Mikroprozessoren) verwoben hat. Tolle Lichteffekte entstehen - alles top modern - und Regine staunt darüber, auf welche Ideen die Leute kommen.
      Eine andere Ausstellung nennt sich „El robo del dolor“ (Der Raub des Schmerzes), thematisiert das Erbe und die Folgen des Kolonialismus und folgt einer bekannten Aussage einer mexikanischen Studentin, die sagte: „Wir haben schon so viel gelitten, dass wir heute keine Angst mehr vor dem Leiden haben“. Die Ausstellung zeigt Werke verschiedener KünstlerInnen von eher klassischen Gemälden bis zu modernen Video-Installationen.
      Hatten wir ursprünglich gehofft, auch die Sammlung klassischer chilenischer Kunst zu sehen, werden wir eines Besseren belehrt: Im entsprechenden „Saal Chile“ gibt es eine dritte Sonderausstellung: „La creación sin fin“. Es werden Bilder von Petrona Viera gezeigt, einer uruguayischen Malerin, die bereits 1960 verstorben ist. Welche Bedeutung sie in Uruguay, beziehungsweise in ganz Lateinamerika hatte und hat, wissen wir nicht. Wir vermuten aber, dass die Tatsache, dass das Museum die grösste Sammlung ihrer Bilder besitzt, massgeblich zu dieser Sonderausstellung beigetragen hat.
      Anschliessend setzen wir uns in den nahegelegenen „Parque Forestal“, halten Ausschau nach den angeblich unzähligen Zeltunterkünften obdachloser Migranten aus Venezuela und Kolumbien, die sich illegal dort niedergelassen haben und von der Polizei geduldet werden - zumindest zeitweilig.
      Wir sehen aber nur vereinzelte Zelte, die so gut wie nicht auffallen und spazieren von dort aus gemütlich zur „Plaza de Armas“ (Waffenplatz), welcher das Zentrum von Santiago mit den umliegenden Regierungsgebäuden darstellt.
      In den Fussgängerzonen rund um und auf dem Platz selber pulsiert das Leben: Man kann (fast) alles von fliegenden Händlern kaufen (die illegal ihre Waren auf dem Boden ausbreiten) und es gibt unzählige mobile Anbieter von gekühlten Getränken.
      Für einen Spottpreis von nur 1000 Pesos (etwa 1,10 Euro) erwirbt sich Martin eine neue Sonnenbrille, weil er die alte irgendwo hat liegen gelassen. Im Nachhinein stellt sich heraus, dass der Rotstich der Brille doch kräftiger ist als angenommen und er nun - auch fast alles - durch die rosarote Brille sieht. Es wird sich zeigen, welche Auswirkungen dies hat…
      Auf und um den Platz erblicken wir Strassenkünstler und einen auffallend in Neon-Grün gekleideten Pantomimen, der für seine Darbietungen fast ein Viertel des Platzes einnimmt und Hunderte von begeisterten Zuschauern anlockt. Regine würde gerne - wie immer - stehen bleiben und ihm zuschauen; Martin hingehen möchte - auch wie immer - weiterziehen!
      Es ist müssig zu schreiben, wer schlussendlich nachgibt!!
      Kurz klären wir noch, ob es sich lohnen würde, Bargeld über Western Union abzuheben, müssen aber feststellen, dass der Wechselkurs hier - ganz im Gegensatz zu Argentinien - zu unseren Ungunsten ausfallen würde. Wir lassen es von daher bleiben und verschieben die Finanzfrage auf den morgigen Tag.
      Dann treten wir den Heimweg an, nehmen die Metro Linie 1 bis zur Endstation und Marion holt uns netterweise wieder bei „Los Dominicos“ ab. Zu Hause erwartet uns der Swimming- Pool und anschliessend ein leckeres Abendessen mit Wein, Kaffee und leckerem Weihnachtsgebäck (wie in Deutschland) auf der schönen Terrasse im Garten!
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    • Day 3

      Alltag in Santiago

      January 18, 2023 in Chile ⋅ ☀️ 29 °C

      Santiago de Chile, Mittwoch, 18. Januar 2023

      Das Geldproblem und den Zugang zum Internet in Chile haben wir bis jetzt nur provisorisch gelöst. Martin hat schon mal eine Filiale von Entel (nationale chilenische Telefongesellschaft) im Stadtviertel „Las Condes“, wo Marion, Fernando und Sebastian wohnen, herausgesucht und Marion begleitet uns mit ihrem Auto zunächst zu ihrer Bank, der BCI (Banco de Credito e Inversiones), welche international als das verlässlichste Geldinstitut im Land gehandelt wird und danach zu Entel.
      In der Entel-Filiale schickt uns ein übel gelaunter Mitarbeiter weg und wir kaufen die beiden chilenischen SIM-Karten gleich nebenan bei einem freundlichen jungen Mann in einem Elektronik-Geschäft. Er setzt uns die Karten nicht nur ein, sondern aktiviert diese auch und erklärt uns dazu, wie wir unsere Geräte für Chile homologisieren (offiziell registrieren) müssen, weil sonst die SIM-Karte nach 30 Tagen nicht mehr funktioniert!
      Zurück in der Entel-Filiale wollen wir uns diesen Vorgang bestätigen lassen, aber der Mitarbeiter hat seine schlechte Laune unterdessen nicht abgelegt und alles, was wir aus ihm herausbringen, ist eine Webseite mit einer Liste von Firmen, welche die Homologisierung abwickeln. Wie, das ist uns noch unklar…
      Weiter geht es zur Bank und zur Frage, wo und welche Gebühren bei der Abhebung des Geldes anfallen. Mit der Hilfe einer Bankangestellten und Bekannten von Marion erfahren wir, dass wir mit der Kreditkarte Bargeld ausschliesslich am Bankomaten beziehen können und nicht am Schalter (In Argentinien war dies auch am Schalter ohne Gebühren möglich.).
      Zudem ist das Tageslimit auf 200.000 Pesos (ungefähr 220 Euro) beschränkt. Das Abheben am Automaten klappt und die Gebühr beträgt 8000 Pesos. Das sind zwar happige 8,90 Euro, aber immer noch besser als bei Western Union, wo wir neben der Gebühr (3,90 Euro) für die Überweisung auch noch einen Währungsverlust von 40 Euro hätten hinnehmen müssen!

      Marion führt uns nun zum „Kindergarten Altona“, den schon ihre Mutter (damals noch an einem anderen Standort) gegründet hat. Mehr als 35 Jahre hat Marion diesen privaten deutschen Kindergarten selbst geleitet und hat nun den Stab an ihre Tochter Daniela übergeben. Allerdings ist Marion weiterhin täglich im Kindergarten und kümmert sich um alles, was im Hintergrund abläuft (Buchhaltung, Einkäufe, Renovierungen….)
      Marions Mann Fernando, Architekt, hat das Gebäude entworfen und gebaut und vom oberen Stock über viele Jahre sein Architekturbüro geleitet. Unten befanden sich sämtliche Räume des Kindergartens.
      Es gibt auch staatliche Kindergärten, kostenfrei, die natürlich nicht auf deutsche Traditionen und die Sprache wert legen.

      Als wir hinkommen, malt Claudio, der zum Kindergarten gehörende Handwerker, gerade die Wände neu - wie jedes Jahr in den langen Sommerferien von Mitte Dezember bis Ende Februar.
      Er arbeitet seit über 30 Jahre dort und ist sozusagen die gute Fee des Hauses.
      Marion zeigt und erklärt uns alle Räume und erzählt Vieles über die Geschichte des Kindergartens. Er ist ein ganz eindrückliches Werk, das Marion auf privater Basis aufgebaut und weiterentwickelt hat!
      Regines Tochter Sonja hat vor 17 Jahren (2006) dort ein mehrwöchiges Praktikum absolviert, angeregt vom damaligen Schulleiter der Realschule Tettnang, Franz Wägele, der zuvor Schulleiter der Deutschen Schule in Valparaiso war.
      Seit dieser Zeit hält Regine den Kontakt zu Marion, die mittlerweile zweimal in Deutschland bei Danneckers zu Besuch war und Regine immer wieder nach Chile eingeladen hat. Da die Weihnachtsferien für solch eine Entfernung immer zu kurz waren, hat Regine die Reise auf den Eintritt in die Pension verschoben. Durch Corona sind es dann zwei weitere Jahre geworden.

      Da wir jetzt mit Geld und Internet ausgerüstet sind, fahren wir weiter zu einem Kunsthandwerksmarkt im Viertel „Las Condes“, der sich am Rande eines ehemaligen Dominikanerklosters in unzähligen renovierten Lehmhütten befindet. 150 Ladenlokale sollen es angeblich sein!
      Es gibt vorwiegend Schmuck aus chilenischen Mineralien (Lapislazuli, Malachit, Türkis, etc.), dazu viele Artikel traditioneller chilenischer Handwerkskunst (gewobene Textilien, geflochtene Körbe, Dekorationsartikel aus Pferdehaar, Kupferpfannen, Holzschnitzereien usw.).
      Am beeindruckendsten finden wir Schnitzereien aus Streichhölzern (!), welche in kleinen Glasröhrchen ausgestellt sind und unter anderem einen Huaso (chilenische Variante des Gauchos) mit Hut, Lasso und Sporen (!!) im Ultra-Miniaturformat darstellen.
      Leider ist der Künstler selber gerade in ein Gespräch mit einem Kunden oder Händler vertieft, sodass wir seinen Arbeitsplatz zwar sehen, nicht aber, wie er - mit offenbar ruhigster Hand - diese mikroskopischen Details schafft.
      Regine kauft sich Ohrringe aus Lapislazuli und einige Steine sowie ein kleines Lama aus Wolle als Mitbringsel für die Daheimgebliebenen.
      Die zum Kloster gehörende Kirche ist geschlossen, aber wir bekommen wenigstens Einlass zum Innenhof (Patio) des Klosters, welcher zwar schön begrünt ist, aber etwas vernachlässigt wirkt.
      Der absolute Gegensatz zum Handwerksmarkt und zu den Klostergebäuden ist dann der Jumbo-Grossmarkt: Auf einer beinahe unendlichen Verkaufsfläche wird von Haushaltsartikeln bis zu Lebensmitteln alles angeboten. Speziell sind hier die vielen Abteilungen für Vegetarier, Veganer, mit ausschliesslich glutenfreien Artikeln sowie eine Unmenge an deutschen Markenartikeln - insbesondere bei den Süssigkeiten und den Bieren! - zu unglaublich hohen Preisen! Offenbar glauben die Chilenen die Mär von der deutschen Qualität und sind bereit, dafür tief in die Tasche zu greifen…
      Marion macht einen Grosseinkauf und Martin besorgt sich das Notwendige, um die Familie am Wochenende mit Züri Geschnetzeltes zu bekochen, einem Klassiker der Schweizer Küche.
      Dazu gehört eine Rösti (für Nordlichter: gekochte, geraffelte und als eine Art Kuchen mit viel Butter gebratene Kartoffeln) und feingeschnittenes Kalbfleisch an einer Rahmsauce.

      Hungrig und müde fahren wir nach Hause, sitzen im Garten und lassen es uns gut gehen: Marion bereitet das überaus leckere Abendessen vor: zuerst gemischten Salat, dann als Hauptgang eine Schüssel aus gekochtem Mais, mit Zwiebel, Ei und Hühnerfleisch. Es ist eine traditionelle chilenische Speise, die Marion extra für uns zubereitet hat: Pastel d Chiclo!:
      Sehr lecker! Wir staunen nur darüber, dass einige dieses Gericht offenbar lieber mit Zucker anstatt mit Salz würzen! Aber eben: verschiedene Länder, verschiedene Sitten! :-)
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    • Day 11

      Homologación - Was ist denn das?

      January 26, 2023 in Chile ⋅ ☀️ 24 °C

      Santiago de Chile, Donnerstag, 26. Januar 2023

      Am Donnerstagmorgen fahren wir wie geplant vom Landhaus „Huincahue“ in der Nähe von Algarrobo zurück nach Santiago: Am Freitagmorgen geht es für uns ja weiter Richtung Süden…
      Marion chauffiert uns (wie immer) mit sicherer Hand und steuert in Santiago dank Ortskenntnis und Navigations-App den Ort für die „Homologación“ an, den Martin nach langem Recherchieren im Internet gefunden hat.
      Hinweis der Redaktion: Jetzt wird es etwas technisch kompliziert. Wer sich dies nicht antun möchte, kann das Ganze getrost übergehen (verpasst aber eine spannende Anekdote :-) und direkt zum letzten Abschnitt springen.

      Dazu muss man die ganze Geschichte kennen:
      Wir haben vor gut 10 Tagen für unsere Handys zwei chilenische Prepaid SIM-Karten gekauft und erfolgreich genutzt. Aber schon beim Kauf hat man uns davon unterrichtet, dass wir unsere Geräte in Chile „homologisieren“ müssten, weil wir sonst nach 30 Tagen im chilenischen Netz automatisch blockiert würden.
      Martin, der dieses Fachchinesisch aus seinem früheren Job bei einer Schweizer Telekom-Firma bereits kennt, rollt - wie damals schon - die Augen: Homologation bedeutet, dass ein bestimmtes Modell eines Produktes - hier also eines Smartphones - für einen bestimmten Markt - hier also Chile - zugelassen wird.
      Der Hersteller hinterlässt dazu der Kontrollstellle neben den akzeptierten technischen Spezifikationen eine eindeutige Kennung jeder verkauften Einheit des Produktes. Diese Kennung nennt man beim Smartphone IMEI (eine 15-stellige Nummer).
      Chile ist unseres Wissens das einzige Land, das diese Registrierung „netterweise“ den ausländischen Nutzern überlässt.
      Soweit alles klar?
      Nun gut, für die gültige Registrierung gibt es viele Firmen, die dies für circa 25 Euro pro Gerät (!) gerne erledigen. Das ist schon mal eine leichte Frechheit, aber jetzt kommt das Beste: Gültig ist die Registrierung erst dann, wenn man neben der „konfigurierten“ IMEI auch noch die „physische“ mitliefert.
      Damit ist eine irgendwo im Gerät eingestanzte „Kopie“ dieser IMEI-Nummer gemeint. Und wo findet sich diese? Beim iPhone auf dem Träger der SIM-Karte: unlesbar, aber immerhin… Und bei Martins Xiamoi M1 A1? Das weiss nicht einmal das Internet!
      Martin googelt und googelt und verschiebt die Lösung immer wieder bis zum vorletzten Tag in Santiago, Denn wenn nicht hier in der Hauptstadt, wo sollen wir das dann machen lassen??
      Er findet im Internet eine Firma namens Kiwox, die den Service ohne Nennung des Preises und mit Online-Unterstützung per WhatsApp anbietet. Sie haben sogar eine Niederlassung im Viertel „Las Condes“, wo Marion wohnt.
      Also fahren wir dorthin und welch‘ eine Überraschung: Martins Klingeln am Eisentor wird gehört! Eine junge Frau kommt extra aus dem Gebäude, weil Martin sie über das Mikrophon nicht versteht und spricht nun mit ihm *face to face“ durch die Gitterstäbe des Tores.
      Regine kann sich das Lachen kaum verkneifen: Die Szene sieht aus wie ein Treffen am Gefängnistor!
      Die Angestellte gibt Martin ihre Nummer, damit sie das Problem am Nachmittag mit Martin per Chat lösen kann. Wir können es kaum glauben!
      Aber tatsächlich meldet sie sich auf Martins Anfrage dann auch prompt. Er schickt ihr alle benötigten Daten (Kopie des Reisepasses und Einreisebeleg für Chile, konfigurierte und physische IMEI (die ja für das Xiamoi fehlt!), chilenische Telefonnummer und Email-Adresse).
      Im Anschluss daran dauert der ganze Zauber nur circa 15 Minuten und wir bekommen beide per Email die Bestätigung, dass unsere Geräte in Chile jetzt hochoffiziell homologisiert sind.
      Martin ist so von den Socken vor Begeisterung, dass er der freundlichen UND kompetenten Dame ein Dankesschreiben zu Händen ihres Chefs verfasst und dabei mit Komplimenten nicht geizt. Sie dankt es ihm freundlich :-)

      Belohnt werden wir bei Marion zu Hause zuerst mit einem kühlen Bad im Swimmingpool und dann wieder mit einem äusserst leckeren Abendessen (unser Abschiedsessen), das Veronica (genannt Vero), die peruanische Perle des Hauses, gezaubert hat: Thunfisch-Steaks und Salat (Mmmmmmh!!!)
      Zur Nachspeise gibt es dann zur Überraschung noch drei Sorten vom besten chilenischen Eis: Pistazie, Maqui (eine an europäische Heidelbeeren erinnernde chilenische Frucht) und Manjár (chilenische Variante der argentinischen Dulce de Leche).
      Wir platzen zwar schon aus allen Nähten, können aber diesem verlockenden Angebot - natürlich! - nicht widerstehen.
      Zu später Stunde erheben wir uns vom Tisch und Marion hat noch die Energie, uns für die morgige lange Busreise nach Temuco leckere Sachwiches vorzubereiten: mit Käse, Schinken, Tomate, Salatblatt und Avocados. Wir dürfen auf keinen Fall verhungern!
      Jetzt noch packen und dann ab in die Heia: Um 7 Uhr ist Tagwache.
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    You might also know this place by the following names:

    Cerro Apoquindo

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