• Day 276

      Micro JoJo

      April 13 in Germany ⋅ ☁️ 13 °C

      Ich hab hier & da gelesen, dass der E11 um Strausberg rum unterschiedliche Routen hat — alt/neu. Gestern z.B. bin ich hinter Spitzmühle exakt dem Wegweiser folgend in den Wald gelaufen. Später habe ich dann festgestellt, dass zumindest die hier in die Reise eigepflegte Route ganz woanders langführt. Also bin ich heute nochmal nach Strausberg gefahren und dann in Eggersdorf „falsch herum“ (von Ost nach West) Richtung Spitzmühle gelaufen, und das laut Wegemarkierungen — weiß blau weiß — auf dem E11.

      Es war zunächst ein ätzender Schotterweg, dann öde durch eine Kleingartensiedlung, dann jedoch wunderschön am Bötzsee entlang. In Spitzmühle angekommen entdecke ich dann noch einen weiteren E11-Wegweiser und laufe auch in die Richtung nochmal ne gute halbe Stunde weiter. Wieder ist es ein wunderschöner Weg ganz nah am Ufer, jedoch etwas erhöht am „Hang“, diesmal am Fängersee entlang.

      Ein ganzes Stück verlaufen diese E11-Varianten identisch mit dem „66 Seen Weg“. Und ich muss sagen, ich bekomme langsam Lust auf diese 450 (?) km um Berlin rum. Zum Schluss kam dann sogar noch die Abendsonne durch.

      Zurück bin ich dann ohne weitere Experimente einfach so wie ich gekommen bin. JoJo laufen ist eigentlich nicht so mein Ding, aber zumindest an den Seen war’s dadurch gleich zweimal schön😉
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    • Day 275

      try & error

      April 12 in Germany ⋅ 🌙 10 °C

      Eigentlich wollte ich mit den Kindern zu Freunden in die Lausitz fahren. Dann wurde eins krank und das andere wollte doch lieber zu Hause bleiben. Da beide gut klarkommen alleine fahre ich ebenfalls alleine los und mache für eine Trainingseinheit auf dem E11 nochmal Halt. Am Ende wird’s eine ziemliche lange Tour mit ständigem Verlaufen. Einerseits nervt mich das, andererseits mag ich es aber auch ganz gern, so völlig ohne Navi. Da bekommt selbst das Laufen auf einem ausgewiesenen Wanderweg etwas Rumstromerndes😉

      Von Neuendorf geht’s nach Altlandsberg, wo ich so viele Faschosticker (Anti-Antifa, III. Weg, zerkratze linke Sticker) gesehen habe, wie schon lange nicht mehr. Der Weg bis dahin war ebenfalls nicht besonders schön. Auf einer langen Wanderung stört mich das nicht so sehr, aber für eine Tageswanderung bietet sich ein ausgewiesener Longdistance Trail im Speckgürtel von Berlin einfach nicht an. Straßenlärm, Asphalt und völlig zersiedeltes „Zwischenland“ (noch nicht richtig „draußen“, aber auch nicht mehr „urban“).

      Als ich Altlandsberg endlich hinter mir habe, wird es langsam ganz nett. Erst ein paar km auf einem von Bäumen gesäumten Ackerweg und dann schließlich der lang ersehnte Wald. Dort verstummt dann auch endlich der Zivilisationslärm.

      Wie gesagt, ich hab mich permanent verfranst und bin etliche Zusatzkilometer gelatscht. Aber darum ging es ja, km km km🥳

      Jede:r Vernünftige sollte sich auf jeden Fall den GPX-Track für diesen Teil des E11 aufs Handy packen, denn die Beschilderung ist mager und zudem offenkundig seit Jahren nicht mehr gepflegt.

      Highlights: Ein Reiher mitten im Wald und jede Menge Schmetterlinge🤩
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    • Day 269

      Ein paar E11 km zum Einlaufen

      April 6 in Germany ⋅ ☀️ 9 °C

      Für einen Weekender auf dem E11 mit Zelt und so hab ich im Moment nicht die Zeit. Der letzte Overnighter auf dem Trail war am Müggelsee im Dezember. Aber für einen spontanen Trainingshike war’s perfekt -> mit der S3 bis Friedrichshagen, 3 h walken, mit der S5 von Neuenhagen wieder zurück. Der Abschnitt ist für meinen Geschmack eher halb schön, aber das ist ja auch ein Fernwanderweg und da sind halt immer auch so Zwischenstücke dabei. Das Wichtigste für mich heute: der Fuß schmerzte überhaupt nicht mehr😃Read more

    • Day 125

      „Easy like Sunday morning“

      November 13, 2024 in Germany ⋅ ☁️ 5 °C

      „I‘m easy, I‘m easy like Sunday morning…“ Auf ’98 zwo - Radio Paradieso’ läuft Faith No More, es ist kurz nach sieben, ich sitze in Friedrichshagen im Café, trinke einen Latte Macchiato, bevor es gleich mit der S-Bahn zurück nach Friedrichshain geht. Der warme Kaffee tut gut, die Nacht war kalt.

      So „easy“ wie der Morgen, war die Nacht mitnichten. Hey Easypacker, lass uns die Tage nochmal telefonieren zwecks ul winter-hike-gear🥶 Bin gespannt, was du einpackst🤩

      Aber gut, ich wollte ja checken, was mitkann und was getauscht werden muss für die Tage auf dem NST/Rheinsteig. Somit hat sich der Overnighter auf jeden Fall gelohnt. Definitiv muss ich den Pajak ULZ gegen den Schlafsack tauschen mit dem ich im Januar auf Sylt gestartet bin. Booties, wie sie Pocahontas empfiehlt, hab ich, sind ne super Sache😃 Billibi, die Wandermaus meint, Du hättest einen Daunenrock. Sowas will ich auch🔥 Und Deichschaf, ohne dein hike/life-hack der Fußwärmer gehe ich gar nirgends mehr hin👍 Ich war froh, dass ich nicht nur 1, sondern 2 Paar dabei hatte, denn ich bin nochmal bibbernd aufgewacht und hab dann mit dem 2. Paar meinen Popo über die Nacht gerettet. Erstmals dabei hatte ich die Matte meiner Frau, die Ether light XT von Sea To Summit, eine absolute Offenbarung an Liegekomfort🤩

      Insgesamt hab ich vielleicht 12 km oder so gemacht auf dem E11. Und es kostete mich Überwindung abends im Dunkel zu laufen. Nicht das Gehen an sich, aber ich stelle wiederholt fest, dass ich mich schlichtweg fürchte abends/nachts alleine im urbanen Raum. Umso mehr bin ich jetzt stolz auf mich, dass ich dennoch los- und weitergelaufen bin.

      Fazit: Es war nass und kalt und absolut nicht einfach, aber heute fühle ich mich dennoch - oder vielleicht auch gerade deswegen - „easy like Sunday morning“😻🏕
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    • Day 124

      Müggelsee

      November 12, 2024 in Germany ⋅ ☁️ 3 °C

      Es ist kalt, es ist feucht, ich hab morgen frei. Perfekte Voraussetzungen, um mit meinem Setup ein bisschen weiter herumzuexperimentieren. Um acht saß ich in der Bahn, 15 min später war ich schon auf dem Trail und gut 2,5 h später hatte ich einen Platz für mein Tarp. Jetzt liege ich und hören den Tropfen auf den Blättern zu.Read more

    • Day 122

      Spreenebel

      November 10, 2024 in Germany ⋅ ☁️ 1 °C

      So schön es auch ist, mit micro-hikes auf einem Fernwanderweg unterwegs sein zu können, es zieht mich weit mehr zum Wandern mit Schlaf-Setup und ohne das genaue (Tages-)Ziel vorab zu kennen. Es wird Zeit, dass ich Berlin hinter mir lasse und wieder eine kleine Brise thru-hike Luft schnuppere.

      Bis dahin aber ging’s heute nochmal für ein paar km auf den E11 mit anschließender halbstündiger Heimreise per S-Bahn.

      Morgens kurz vor sieben ist es noch ruhig und nahezu menschenleer am Wasser im Treptower Park. Das ist gut so, denn die Jogger:innen, die mir kurze Zeit später im Plänterwald entgegen kommen, beharren auf ihrem selbst deklarierten Wegerecht; obwohl der Weg mindestens 5 m breit ist und noch immer so gut wie niemand unterwegs ist, soll ich „wie sich das gehört rechts gehen“.

      Aber als alter Punker kann ich ziemlich renitent sein, wenn ich will, und links ist es halt näher am Wasser dran. So schön, wie der Nebel über der Spree wabert, als wäre alles irgendwie in Watte gepackt.

      Die Fähre, mit der man übersetzen könnte nach Köpenick fährt nicht, also nehme ich die Minna-Todenhagen-Brücke. Durch die Wuhlheide geht’s dann noch ne Stunde lang auf schönen Wegen durch Eichen-Ahorn-Kiefern-Mischwald zum S-Bahnhof Wuhlheide und kurz darauf sitze ich schon wieder zu Hause am Küchentisch und genieße einen Latte Macchiato.

      E11-Trailkilometer heute: etwa 10-12
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    • Day 120

      Heini bis Treptower

      November 8, 2024 in Germany ⋅ ☁️ 8 °C

      Ich habe heute am frühen Abend einen Termin. Und immer, wenn ich später im Verlauf des Tages noch arbeiten muss, dann fühlt sich die Zeit bis dahin meist nicht so richtig wie "frei" an. Stattdessen ist es eher so ein Warten bis es los geht. Um dem zu entgehen, bin ich raus und ein Stückchen weiter auf dem E11 gelaufen.

      Erst dachte ich wieder, dass ich ja eh schon alles kenne. Aber dann stelle ich fest, dass ich bspw. noch nie auf der Görli-Seite vom Kanal in Richtung Schlesische Straße gelaufen bin. Allein das macht schon einen Unterschied, von der anderen Seite auf das Ufer zu gucken, an dem ich einst täglich zur Arbeit gegangen bin.

      Und irgendwie hab ich eine gute Zeit erwischt, von halb zwölf bis kurz vor eins. Heute gab's mal kein aggressives Dealer-Angequatsche. Das sieht später am Tag oft anders aus rund um den Görlitzer Park.

      Es war also ein schöner kurzweiliger Hike vom Heinrichplatz bis zum S-Bahnhof Treptower Park. Von hier aus geht's dann demnächst weiter durch den Plänterwald Richtung Köpenick und dann raus aus Berlin.
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    • Day 119

      Kreuzberg

      November 7, 2024 in Germany ⋅ ☁️ 6 °C

      Es geht immer noch ein bisschen weniger. Wenn das gestern ein micro hike war, dann war das heute ultra micro😃

      Vom Halleschen zum Kotti, immer am Kanal lang. Ich war überrascht, wie dunkel es war und wie friedlich.

      An der Ankerklause bin ich dann runter vom Trail, zur U-Bahn und dann nach Hause. Wie schön das wäre, in so unmittelbarer Nähe zum NST zu wohnen😍 Oder wenn der E11 auch nur ein bisschen Community hätte.

      Aber ich will mich mal nicht beschweren, sondern mich freuen, dass ich laufen kann. Seit Coswig waren es jetzt so Pi x Daumen 200 km und somit 1/5 des deutschen Abschnitts des E11.
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    • Day 118

      Privilegien

      November 6, 2024 in Germany ⋅ ☁️ 9 °C

      Das ist das Schöne, dass ich inzwischen in Berlin angekommen bin auf meinem E11-Section-hike. Da ist die Anreise zum Trail so kurz, dass ich auch mal für eine Fußballspiellänge Meter machen kann.

      Graues Wetter, passend zur düsteren Stimmung nach der Wiederwahl von Trump. Also heißt es ablenken, um nicht richtig fucked up zu werden. "Brot & Spiele", das funktioniert bei mir auch. Also Kopfhörer auf, "Laut & Kantig" von der besten Moderatorin aller Zeiten, Christiane Falk, hören. Das neue Album von The Cure wurde in ihrer Sendung auf "radio.eins" am Montag ausführlich besprochen.

      Und interessant auch, wie sehr das Tragen des tatsächlich mit dem ganzen Wanderkrempel gepackten Rucksacks in mir Wohlbefinden auslöst. Das genieße ich sehr. Genau, wie das Durchgehen der Gear-Liste in Gedanken. Freue mich übers baldige Ausprobieren eines neuen Tarps. Und dieses ist sogar in Camouflage. Kann nicht schaden für die berüchtigte erste Passage auf dem Rheinsteig, dachte ich mir.

      Dann sehe ich im Tiergarten jemanden mit ähnlich großem/kleinem Rucksack, allerdings mit Iso-Matte unten drunter. Es ist sofort klar, da ist kein Hiker unterwegs. Während ich mein Zeug spazieren trage und meine neue Plane hype, trägt da jemand sein mutmaßlich ganzes Hab & Gut, weil's sonst womöglich geklaut wird.

      Ich gehe weiter, sehe Zelte, Planen, Matratzen unter Brücken. Das ist mir nicht neu. Da denke ich immer wieder drüber nach, was das für ein Kontrast ist. Ein Foto von einem Hiker-Camp-Spot wird auf Instagram im Schnitt 50% mehr ge-liked als jedes andere Bild. Ein Zelt in der Stadt an der Böschung vom Kanal aufzubauen und darin Nacht um Nacht zu schlafen, das erfordert nicht nur viel mehr Mut als alles, was ich in meinem bislang kurzen Outdoor-Hobby je gemacht habe, es ist vor allem eins, nämlich ein unübersehbarer Ausdruck von Armut inmitten eines der reichsten Länder der Welt.

      „Use your privileges!“, damit jede:r, der es will, ein Dach überm Kopf hat! Nur wie genau kann das gehen?
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    • Day 118

      Micro

      November 6, 2024 in Germany ⋅ ☁️ 8 °C

      Statt den probegepackten Rucksack noch länger beim Wäschemachen und Aufräumen in der Wohnung umherzutragen, nutze ich noch schnell die 2 h bevor die Schule aus ist und mach ein paar m auf dem E11.

      Ich will nochmal ausprobieren, ob das hinhaut bei kühlen Temperaturen mit der dünnen Windhose und dem relativ dünnen Longsleeve + Daunenweste ohne Rückenfüllung. Denn in 2,5 Wochen geht's nach Bonn für ein paar Tage zurück auf den geliebten NST.
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