• Constance Arnold
Jul – Aug 2016

7 Menschen, 5 Länder, 3 Wochen

A 23-day adventure by Constance Read more
  • Kap Kolka

    August 2, 2016 in Latvia ⋅ ☀️ 20 °C

    Nach unserer Abfahrt von Riga Richtung Norden fahren wir durch unendlich erscheinende Kiefernwälder. Auf der rechten Seite blitzt nur selten das Meer blau durch die Bäume. Die Kindern zweifeln schon fast daran, dass wir tatsächlich unweit der Ostsee sind. Carlotta sitzt leidend auf der Rückbank des Autos. Sehr zu meinem Erstaunen ist das "mir ist langweilig" Kind über ihre Grenzen hinausgewachsen. Sie war bei weitem die tapferste Läuferin, Schwimmerin, interessierteste Museologin und Schlossforscherin. Ihren Titel zu Eingang des Post hat sie großzügig abgelegt - und weiter gegeben ;-)
    Aber jetzt hat es sie erwischt. Teilnahmslos und still leidend erträgt sie tapfer die Fahrt, fällt dann aber in unserem Haus bei den Liven in einen tiefen, langen und wichtigen Schlaf.
    Auf unserem Weg durch die Wälder fahren wir durch kleine Orte mit unaussprechlichen Namen. Nach mehr als 2 Wochen Reisen und vielen Eindrücken ist unser Blick wohl nicht mehr verklärt - dennoch ist irgendwie alles schön hier. Die kleinen Holzhäuschen sind fast immer liebevoll mit Blumen dekoriert, Obstbäume in den Gärten tragen verschieden Früchte und hin und wieder sitzt eine livische Oma auf der Bank vor ihrem Häuschen. Die Zeit scheint still zu stehen zu stehen hier oben.
    Großer Hunger führt uns in ein kleines Restaurant direkt an der Ostsee - still, einsam sitzen wir mit Blick auf den schilfbewachsenen Eingang in die glitzernde Ostsee. Und schon wieder die beste Soljanka und der freundlichste Kellner ;-)
    Unweit vor unserem Gästehaus fahren wir an die nördlichste Spitze Lettlands - das Kap Kolka. Der Himmel leuchtet azurblau, bemalt mit weißen, unbedrohlich freundlichen Wolken.
    Das Temperaturempfinden der Menschen hier, vorwiegend Urlauber, aber wenige, scheint sehr verschieden zu sein. Menschen stehen im Badeanzug am Strand - wir hingegen sind mit langer Hose und Windjacke gerüstet - und laufen auf hellstem, feinsten Sand direkt zu "unserem" Nordkap ;-) Der tobende Wind trägt alle Worte sofort aufs Meer. So stehen wir still und staunend mit nackten Füssen am letzten Zipfel Strand . Im Blick nach vorne plätschert von der rechten Seite das Wasser der ruhigen Rigaer Bucht an unsere Füße. Auf der linken Seite die tobende Ostsee - beide vereint zu einer imposanten Wasserspitze, direkt zu unseren Füßen.
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  • Guesthouse Pitagi - Kap Kolka

    August 2, 2016 in Latvia ⋅ 🌬 19 °C

    Unser Häuschen hat sage und schreibe 16,5 Schlafplätze. Die Kinder haben alle mehrfach gezählt. Unglaublich - auf jeden Menschen kommen 2,75 Betten. Hier hat sich Uli aber nicht lumpen lassen ;-)
    Noch ein letztes mal rechts abbiegen und wir fahren direkt in dieses unendlich erscheinende freundliche Waldmonster. Nach weiteren 300 m sehen wir auf der rechten Seite eine kleine Lichtung, ein paar Zelte, kleine Holzhäuschen, eine große Feuerstelle umrahmt von Holzbänken und - ein sehr großes wunderschönes Holzhaus mit einer großzügigen Veranda - zu erreichen über eine kleine Holzbrücke. Uli versichert, dieses wäre unseres - wir hatten uns doch schon fast an Microlofts gewöhnt - bleiben also skeptisch im Auto sitzen.
    Und tatsächlich, eine groß gewachsene freundliche ältere Dame mit grauen krusseligen langen Haaren und einer Brille tief auf der Nase begrüßt uns sehr herzlich, lacht und bemerkt " so wenige Menschen für ein so großes Haus! ;-) " Die meint tatsächlich uns !!! Nach fast 3 Wochen ist sie die erste Person ,die uns so sieht.
    Blitzschnell sind alle im HausHäuschen - und zum ersten Mal auf dieser Reise darf jeder Mensch selbst entscheiden, in welchem und wievielen Betten er in den nächsten 3 Nächte schlafen möchte - kann ja nochmal gewechselt werden ;-)
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  • Sliteres Nationalpark - Hochmoor

    August 3, 2016 in Latvia ⋅ ☀️ 19 °C

    Urbane Legenden

    Links und rechts neben dem engen, ewig langem Holzsteg brodelt das dampfende schwarze unheimliche Moor. Ein unangenehmer, bedrohlicher Geruch liegt in der Luft, Angst macht sich breit, dass etwas unbekanntes uns in die ewige tiefe breiige Masse zieht, und wir als Moorleichen enden.

    Solche und ähnliche Geschichten fallen Vincent während der ganzen Fahrt zu unserer Moorexpedition in den Sliteres Nationalpark ein. Uli vermutet schon wieder zu viele Erfahrungen mit einschlägigen Videospielen, Vincent verneint vehement. Ich kenne aber auch diese ganzen Moorgruseleien - zu viel Kontakt mit Edgar Wallace oder nordischen Krimiautoren.
    Trotz ihres noch immer geschwächten Körpers besteht Carlotta auf die angekündigte Moorwanderung. Dann auf den Weg! Boller - oder Kinderwagen währen super. Gibt es aber nicht. Ich gehe einfach davon aus, das Uli stark genug ist, seine Tochter 22 km durchs Moor zu tragen - Väter müssen sowas können!!! Hahaha
    Der Weg in den Nationalpark führt uns wie schon so oft durch wunderschöne kleine Dörfchen. Ein Dorf sind hier schon 2 Häuser. Und gibt es noch ein Restaurant, dann ist es das Hauptdorf der Gemeinde. Für 1,80 € essen wir in einem kleinen Restaurant im "Hauptdorf" ein großes Hauptgericht, die Teller randlos gefüllt.
    Trotz der farbenfrohen bunten Karten, die unsere Gastgeberin in unserem HausHäuschen bereit gelegt hat, ist es oft schwierig, sich hier zurecht zu finden. Schilder fehlen nicht selten, und wenn ja, können wir sie nicht lesen. Mr.Google ist ein notwendiger wichtiger Begleiter. An einen wunderschönen Waldsee, hier vermuten wir das Moor, treffen wir auf zwei liebenswürdige nette livische Frauen , ganz still auf einer Bank, Sonnenstrahlen im Gesicht. Nein, Mr. Google hat uns richtig - aber trotzdem falsch geführt. Noch weitere 10 km und wir sehen direkt vor uns den kleinen Holzsteg und damit den Eingang in die gruselige Welt.
    Die gruselige Welt ist eine ganz andere als erwartet. Blühende Heide links und rechts zu unseren Füßen, vereinzelte Birken und hin und wieder merkwürdiger hellbrauner, schwammiger Boden, der einen weichen Untergrund vermuten lässt. Und - unendliche Stille - " Hörst du, wie still es ist?" - Die Erwartung aller Gruselgeschichten wurde ganz und gar nicht erfüllt - es ist trotzdem ein wunderschöner Spaziergang in seltener Ruhe - mit Carlotta auf meinem Rücken! ;-)
    Das Wetter ist trotz aller Prognosen wunderschön und auf dem Nachhauseweg besuchen wir noch einen der größeren Küstenorte Lettlands - Ventspils. Google nennt ihn Windau. Nach 2 ausgelassen Stunden hier macht sich die Müdigkeit breit, im Auto wird es - endlich - stiller und wir kehren zurück ins das Land der Liven.
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  • Ventspils

    August 3, 2016 in Latvia ⋅ ☀️ 21 °C

    Unterwegs 2 ;-)

  • Und wieder zurück nach Riga

    August 5, 2016 in Latvia ⋅ ⛅ 21 °C

    Was macht man in diesem dünnbesiedeltem Land wenn Kinder fehlen? Man bastelt sich einfach welche ;-) - siehe Fotos ;-)
    Unser letzter Ortswechsel ist ununterbrochen begleitet von Carlottas großem Wunsch nach Pasta mit Pesto. Sie hat schon gestern den Menüwunsch ihrer Mama telefonisch mitgeteilt und es vergeht keine Stunde, in der sie nicht von all dem guten Essen zu Hause schwärmt. Schottisch, griechisch, litauisch und lettisch waren nicht ihre präferierten Küchen - das Menü ihrer Wahl war hier meist Brot, und Brot und Brot. Schon aus gesundheitlichen Gründen ist es zwingend notwendig, unsere Reise bald zu beenden.
    Der letzte Wunsch auf meiner Abenteuerliste war Ventus Rumba in Kuldiga, Europas breitester Wasserfall mit ca 300m. Heute!!!;-)
    Vincent bat ich schon heute morgen, seine Badehose bereit zu halten. Der erste Blick auf den Wasserfall - Wasserfällchen - löste bei Vincent aber reflexartig ein " ich möchte eigentlich lieber nicht baden " aus. ;-) Egal;-) Da es aber scheinbar möglich ist, auf der Kante des Wasserfalls mit nackten Füßen durch das wasser zu laufen, war Badekleidung vermeintlich nicht nötig. Mit großem Einsatz gehe, rutsche ch voran, in meiner einzigen langen Hose und Vincent in Jogginghose hinterher.
    Schleimig, klitschig, wackelig und - mindestens 30 cm tiefes Nass. Nach ca 100 ist die Gefahr, den Rest des Tages in nasser Hose zu verbringen, zu groß, und nun beginnt das große Hose aus inmitten des Wasserfalls. Einbeinig mit wackeligem Bein und keiner unterstützenden Hand entferne ich diese Hose, ganz schön geschickt. In 10 m Entfernung höre ich ein gehässiges Lachen, Vincent - und einige Sekunden später, wieder Vincent, aber diesmal ein leidendes Lächeln in nasser Jogginghose;-) das vormals gehässige Lachen gebe ich jetzt gerne zurück.
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  • Fast schon zu Hause

    August 5, 2016 in Latvia ⋅ ⛅ 21 °C

    Unsere Weiterfahrt nach Riga führt uns wie auf magische Weise in ein Schokoladenmuseum. In froher Erwartung auf ein Schokoladenparadies ist Carlottas Motivation sehr groß, dieses zu besuchen. Auf dem ganzen Weg durch das Museum fehlte aber jeglicher Schokoladenduft - ausschließlich große Tafeln und Bilder, auf dem der Weg der Schokolade nach Europa erklärt wird, fast enttäuschend ;-) Aber der Ausgang lässt nicht lange auf sich warten, und dort? Gibt es den Schokoladenverkaufsraum ;-) hätte man sich den Weg durchs Museum auch sparen können! ;-)
    Allgemeine Müdigkeit macht sich breit - das Thema zu Hause wird in Erwartung unseres letzten Fluges immer größer, Carlotta plant aber tatsächlich schon unseren nächsten Urlaub - im Herbst mit dem Wohnmobil nach irgendwo ;-) Immer langsam, erstmal vollständig und gesund - wieder gesund - nach Hause;-)
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  • Frankfurt - Hahn

    August 6, 2016 in Germany ⋅ ☀️ 18 °C

    Fast vollständig - 6 statt 7 - Lucca ist ja schon in Barcelona - und nahezu gesund landen wir nach 5 Ländern und 3 Wochen wieder in Deutschland.
    Mein Fazit der Reise - trotz einiger angespannter Momente , Missverständnissen und persönlichen Befindlichkeiten - ich würds wieder tun ! ;-)Read more

  • Trip end
    August 7, 2016