Atlantic to Pacific

September - Oktober 2023
El Camino de Costa Rica
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  • Hari 1

    Es geht los

    24 September 2023, Jerman ⋅ ⛅ 9 °C

    Abschied ist ein scharfes Schwert. Wir schneiden uns daran. Es dauert ein wenig bis die Blutung gestillt ist.

    Auf nach München. Wiesn-Zeit. Oktoberfest im September. Scheint niemanden zu stören. 

    Das lieb gemeinte Angebot von 300€ Übernachtungsentgeld p.P. in einer Pension schlagen wir dankend aus. 

    Parkplatzsuche. Ein schwieriges Unterfangen. Selbst die Firma für organische Düngemittel jagt uns vom weitläufigen Hof. 

    OK, die Exil-Ilmenauer können sicher weiter helfen. Auch dies gestaltet sich schwierig. Wir lernen, von München nach München sind es 2h Entfernung. Sir Hillary übt sich in Erklärungsversuchen: "Der Peitschende versteht den Gepeitschten nicht."

    Wir treffen den Damei Lala. Wie schön. Essen, trinken, lachen, Weltfrieden.

    Als sich Müdigkeit breit macht, fährt uns der Ozean des Wissens zum Flughafen. Ein opulentes Nachtlager ist schnell gefunden. Knickerbocker & Biene zum Einschlafen: "Zruck zu dir". 

    Buenas noches.
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  • Hari 1

    Die statt der Liebe

    24 September 2023, Perancis ⋅ ☀️ 14 °C

    Hui, holprige Airportnacht.
    Einchecken. Der texanische Cowboy drängelt sich unbemerkt in der Schlange vor die 3 Amigos. Wir lassen ihn gewähren. Sicher ist sein Colt geladen.
    Im Flieger neben uns sitzend tut er unbescholten.

    Paris, die Frisur hält. Beim Aussteigen versucht der Cowboy unauffällig den Rollkoffer der jungen Frau zu entwenden, wird aber auf frischer Tat ertappt. Creepy.

    Monsignore Dancing wird mit Monsieur angesprochen. Richtig so.

    Die Stadt der Liebe und Mr. Big matchen. Er wählt die, statt der Liebe. Sehnsüchtig tätigt er 300 Anrufe.

    Die Lust nach einem frischen französischen Baguette befriedigen wir mit einem knochenharten aber teuren Baguette.

    5h Aufenthalt. Erstmal Bierchen schleckern.
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  • Hari 2

    San José

    25 September 2023, Costa Rica ⋅ ☀️ 27 °C

    Weiter geht's über den Atlantik - das Haar bleibt geschützt - drei Wetter Taft.
    Dem Weltenbummler werden Decken, Kissen und Hors-d'œuvre gereicht.
    Flugbegleiter Daniel Brühl kümmert sich rührend. Das Mehr an Beinfreiheit hat auch Schattenseiten...Dancing sitzt gänzlich im Dunkeln. Er lernt physisch alle Mitpassagiere an der Bordtoilette kennen...

    Juché, San Jose. Sir Hillary lässt mit seinem Charme kurz die Passcontrolleurin erröten.
    Wir wählen DEN Taxifahrer, der uns am nettesten anlächelt. Nachdem Fernando mit uns den Preis ausgehandelt hat, klatscht er alle seine Kollegen ab. Hm, wahrscheinlich fährt er uns dreimal um den Flughafen und macht dann Feierabend. Mr. Big und Fernando matchen und talken. Irgendwas mit Santana Revival. Oder Satan und Deiwel?
    (Notiz an uns selbst... neue Geschäftsidee: Rückenkratzer verkaufen an der Bärenkreuzung zu Ilmenau.)
    Fernando identifiziert Mr. Big als Crocodile Dundee. Hahaha, symphatischer Kerl.
    Hostel beziehen. Welcome Getränk am Pool. Eine 2m Fledermaus streift das Wasser und Sir Hillary schwadroniert über Surferskills.
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  • Hari 3

    Jetlag, Raub und Feuerwehr

    26 September 2023, Costa Rica ⋅ ☁️ 26 °C

    8:30 Uhr, putzmunter. Es ist hell. Moment, laut Ortszeit ist es aber gerade mal Mitternacht. Jetlag. Die Ursache für die Helligkeit ist auch schnell gefunden... der Bettnachbar hat 3 Bausstrahler als Lesebeleuchtung aufgebaut.
    OK, liegen bleiben.

    Typical Costa Rica Breakfast. Wir planen unsere Trekkingtour. Conchita Wurst hilft. Sie ist unbeschreiblich euphorisch, zuvorkommend und nett. Increiblemente.

    Dann der erste Rückschlag. Die Kehrseite der Medaille erfolgreicher Reiseblogger: Ein perverser Fan raubt Mr. Bigs ausgetretene Sandalen. Pfui.

    Wir laufen zur Busstation.
    Unterwegs laden uns die Bomberos Firefighters zur Besichtigung ihrer beachtlichen Feuerwehr-Fahrzeugflotte ein. Carlos zeigt uns die Oldtimer, Motorräder, riesige Trucks - alles probieren wir aus. Pura Vida.

    Wir vertreiben uns noch ein wenig die Zeit in San Jose. Typische Licht- und Schattenseiten einer Großstadt.
    Zurück im Hostel regnet es. Mag daran liegen, dass gerade Regenzeit ist.
    Sodann etwas Sport. Muskeln stählen am Karttisch.
    Zum Abendessen zwingt uns Erika lustige Hüte auf und versucht uns zu mästen.

    20 Uhr Bettruhe. Hasta luego.
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  • Hari 4

    Bus, Boot und Babyschildis

    27 September 2023, Costa Rica ⋅ ☁️ 31 °C

    Sag mir cuando, sag mir wann, kommen wir im Dschungel an?
    Ein Erdrutsch und mehrere Unfälle bringen die Pläne der 3 Muchachos zeitlich ziemlich durcheinander.
    Die Anreise dauert den ganzen Tag.
    Mr. Big ist im Flirtmodus und wird fast von der neben ihm sitzenden Tica adoptiert. Indes spielt das Radio Nena. Hinter uns ein Mann der 4h ununterbrochen reden kann. Als seine Sitznachbarin frühzeitig aussteigt, weil ihr vermutlich die Ohren bluten, dreht er sich einfach zur Seite und redet weiter.
    Wir landen in immer abgelegeneren Orten. Die Blicke verraten, hier verirrt sich nur selten ein Touri hin.

    Nach endlosen Buckelpisten, vorbei an endlosen Plantagen, ist Endstation. Ab hier geht es nur mit dem Boot weiter.
    Abseits, weit weg, in einem kleinen Dorf, welches nur über eine Wasserstraße erreichbar ist, finden wir bei Josh eine coole Unterkunft direkt am Atlantik. Rastaman Josh und Mr. Big matchen sofort.

    Es dämmert. Schnell noch im Atlantik baden.
    Just in dem Moment schlüpfen am Strand Babyschildis, nachdem sie 5-6 Wochen im Nest verbracht haben.
    Es ist unbeschreiblich.
    Einige werden von den Wellen mitgerissen und landen auf ihrem Minipanzerchen. Dancing und Sir Hillary retten ihnen das Leben und drehen sie zurück auf den Bauch.
    Dann kommt Tollpatsch-Schildi. Sie ist schwach, langsam und etwas orientierungslos. Die Amigos feuern sie an, helfen ihr mehrfach und begleiten sie bis ans Meer. Welch emotionaler Moment als sie es endlich geschafft hat.
    Fantástico.
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  • Hari 5

    El Camino, Ananas und Homestay

    28 September 2023, Costa Rica ⋅ ⛅ 28 °C

    Estoy muy encantado de conocerte.
    Soooo viel erlebt. Kurzabriss:
    4:30 Uhr, ab in die Atlantikwellen. Wir sehen Spuren der gewaltigen Schildi-Mamas.
    Das Frühstück - recht spärlich - besteht aus riesigen (hierzulande aber unreifen) Bananen, einem Kaffee und nettem Talk mit Joshuas Familie.

    Jason fährt uns ca. 1h mit dem Boot durch üppigen Dschungelwald zum Startpoint unserer Trekkingtour. Eine sehr aufregende Fahrt.
    Unterwegs zeigt er uns unzählige Vogelarten, Affen und einen Leguan.

    Dann geht's los. Wir laufen bei gefühlten 40 Grad und 80% Luftfeuchtigkeit los. Ständig lernen wir nette, interessierte Ticos kennen. Alle grüßen. Wir sehen Krabben, Geckos, Schlangen, Schmetterlinge, Blattschneideameisen, ...
    Wenn die 3 Muchachos Durst haben, köpfen sie sich einfach eine Kokosnuss.

    Die Sonne brennt, der Schweiß läuft in Strömen. Eine Frau schenkt den 3 Amigos unbekannte Früchte. Sir Hillary hat Glück. Er erwischt die Premiumversion (inkl. Wurm).

    Ein Truck nimmt uns mit und wir sparen uns ein paar heiße Asphaltkilometer.
    Abkühlung im Fluss.

    Vorbei an Ananasplantagen überholt uns David, der diese als Security-Mann bewacht. Er hält, kommt zu uns und kredenzt uns 2 frisch geerntete, wunderbar saftige Ananas. Dann drückt er jedem der 3 Freunde noch eine Ananas in die Hand.
    Das muss erstmal bei einem Bier (Grüße an UeK) verarbeitet werden.

    Schlussendlich landen wir bei Mireyas netter Familie, die uns mit Limonade begrüßt. Homestay. In ihrem kleinen einfachen Haus werden wir heute übernachten, duschen und uns wie zu Hause fühlen. Herzliche Gespräche und leckerstes Essen.
    Was für ein unglaublich freundliches und herzliches Völkchen, diese Ticos.
    Increíblemente.
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  • Hari 6

    Schweiß, Spinnen und Schlamm

    29 September 2023, Costa Rica ⋅ ☀️ 28 °C

    Mr. Big kränkelt. Die Companieros begeben sich auf die nächste, abermals sehr anstrengende Etappe. Es geht viele Hm bergauf. Der Schweiß brennt in den Augen.
    Die Geräusche des Dschungels sind ohrenbetäubend. Man vermutet, dass die Handyklingeltonindustrie hier ihre Inspirationsquelle hat.

    Wir sehen Tucane, Grün-Metallic-Frösche, Schildkröten, Schlangen, Rummelboxer-Ameisen und Spinnen.

    Sir Hillary geht mit erhobenem Stock voran, um nicht ausversehen in eines der riesigen Spinnennetze mit den noch riesigeren Spinnen zu laufen.

    Wir kämpfen mit Schlammpisten und gegen den Schweinehund, der bei diesen Temperaturen allgegenwärtig ist.

    Heute übernachten wir in Zelten am Rande eines Nationalparks. Unsere Nachbarn quälen uns mit Xylophon-"Musik".
    Dann doch lieber die Dschungel-Geräuschkulisse.
    Buenas noches.
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  • Hari 7

    Schluss mit lustig

    30 September 2023, Costa Rica ⋅ ☀️ 29 °C

    Mr. Big geht es wieder besser. An einem der hiesigen Frösche lecken hat geholfen.

    Heute geht es tief in den Dschungel.
    Dafür brauchen und haben wir einen Guide. Alfredo ist 16, geht noch zur Schule und gehört zur indigenen Bevölkerung Costa Ricas.
    Er führt die 3 Muchachos auf verschlungenen, schmalen Pfaden immer tiefer in den Regenwald. Alles ist klitschig, rutschig und nass. Höchste Konzentration ist geboten und jeder Schritt wohl überlegt.
    Ältere Semester haben Mühe mit Alfredo Schritt zu halten. Nur Sir Hillary bleibt dran.

    Dann die erste Flussdurchquerung. Alfredo trägt unsere Schuhe zur anderen Seite und verschwindet bis zur Hüfte im Wasser.
    Sir Hillary folgt ihm, verliert das Gleichgewicht, taumelt - und schwupps - macht er "die lange Else" (ugs. für hinfallen, sich brettern, schmeißen, stürzen, Flachköpper, sich aufs Ei legen, eintauchen, zu Fall kommen, ...). Pitschnass aber mit besten Haltungsnoten kommt er auf der anderen Seite an.
    Der Respekt seiner Freunde ist ihm gewiss.

    Schweißtreibend geht es bergauf. Mr. Big reduziert mitunter sein Rucksackgewicht, indem er ab und an etwas vergisst respektive verliert. Heute ist es eine Unterhose, die er dem Dschungelgott als Opfergabe darbietet.

    Das Dschungeldach spendet wohltuenden Schatten. Die Luftfeuchte erreicht Maximalwerte. Was einmal nass ist, bleibt nass.
    Alfredo redet nicht viel. Einzig ein "Auqa" deutet den Amigos an, dass wir eine Trinkpause einlegen.

    Die Wege gleichen einer Rutschbahn, alles beginnt zu schmerzen und
    Dancing kommt an seine Grenzen.
    Indes langweilt sich Alfredo vermutlich. Die 3 Companieros mutmaßen, dass er jetzt wohl lieber Xylophon spielen würde.

    13 Uhr, nach rund 7h erreichen wir ein indigenes Dorf und machen es uns im Schatten gemütlich. Für die Nacht hat man uns 3 Kinderzelte aufgebaut. 2 Hunde bewachen die Amigos und schlagen Alarm, sobald sich etwas nähert (und sei es eine Kuh).

    Die kleinen Mädchen im Dorf bekommen Luftballons von Sir Hillary. Später bespaßen wir sie noch mit selbstgebauten Papierfliegern. Dafür reicht die Kraft gerade noch.
    Dann verschwinden die Amigos in ihren 3 Kinderzelten ... während über ihnen eine riesige Spinne drohnt.

    Sollten sich die geneigten Blogleser gelegentlich fragen: Warum tut man sich das an?
    Diese Frage stellt sich der Schreiberling dieses Blogs auch zuweilen.
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  • Hari 8

    4. Etappe

    1 Oktober 2023, Costa Rica ⋅ ☀️ 28 °C

    Die bisher unbequemste Nacht. Einzig Mr. Big kann sich in seinem Kinderzelt voll entfalten.
    Nächtlicher Besuch im Klohäuschen. Das Klopapier liegt wild verteilt herum.

    Nachdem Sir Hillary einer Kuh seine Hose aus dem Maul entrissen hat, versucht diese die Handwaschpaste am Waschbecken inkl. Flasche zu verspeisen. Handwaschpaste klappt (Schaum quillt aus dem Maul). Plasteflasche: negativ

    Meist brechen die 3 Companieros zwischen 6 und 7 Uhr auf, um der großen Hitze zu entfliehen. Normal sind 23 Grad im Oktober. Wir haben 33 Grad.
    Alfredo holt uns ab und begleitet uns bis zum nächsten großen Fluss. Dieser wird per Gondel überquert.
    Alfredo hat Mühe (Kraft seiner Wassersuppe), die mittels Seil und Handbetrieb zu bewegende Gondel inkl. Insassen auf die gegenüberliegende Flussseite zu befördern. Die Amigos gehen ihm zur Hand.
    Alfredo kritzelt auf einen Zettel "pamper me for the walk" und macht die Biege. Ab hier sind die Muchachos wieder auf sich allein gestellt.

    Sengende Hitze und viele Meilen bergauf. Die Hitze macht die relativ kurze Etappe wieder wett.

    Am Zielort angekommen klopfen wir lechzend an einer Bar. Man öffnet die Pforte und den Companieros werden sogleich eiskalte Getränke serviert.
    Prost, Nadine.
    Die Kids des Schankwirts beginnen (mittels Schulenglisch und Google Übersetzer) eine interessierte Konversation mit Dancing. Bianca (6) und Isairis (10) fragen Dancing Löcher in Bauch. Sie werden dicke Freunde.

    Quartier beziehen wir heute bei Wilma. Eine äußerst reizende ältere Dame, die uns sofort sympathisch ist. Sie reicht uns Erfrischungsgetränke und Schokolade. Trotz Sprachbarriere versteht man sich blendend. Ihre Herzlichkeit und ihr Humor rennt bei den Amigos offene Türen ein.
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