117 Tage die Welt sehn’

Als der Wecker klingelt, ist es noch dunkel. Leicht fällt es uns nicht aufzustehen, vor allem nicht den zwei Morgenmuffeln neben mir.  Am Camptreffpunkt gibt es erstmal Kaffee, bevor wir in unseren Safari-Jeep steigen. Die Erwartung ist groß und vor allem Elli will unbedingt Leoparden sehen. Sie ist womöglich der größte Leopardenfan aller Zeiten. 

Schon vor der Abreise haben wir uns für eine Safari in diesen Nationalpark entschieden, weil er wohl abseits der ausgetretenen Pfade liegt und nur sehr wenige Besucher hierherkommen. Im Vergleich zu den südlichen Nationalparks ist es ein weitaus weniger überfülltes und friedlicheres Erlebnis, heißt es, was sich tatsächlich auch bestätigt. Es gibt nur wenige Jeeps und viel Natur.

Der Wilpattu-Nationalpark ist Sri Lankas ältester und größter Nationalpark. Es wurde 1938 gegründet und existiert schon seit langer Zeit, wurde jedoch zwischen 1988 und 2003 aufgrund des Bürgerkriegs in Sri Lanka geschlossen.

Der Wilpattu-Nationalpark ist riesig – er misst mehr als 131.000 Hektar und  beherbergt eine große Anzahl aller srilankischen Wildtiere. u.A. Elefanten, Lippenbären, gefleckte Hirsche, Krokodile, Wasserbüffel, Vögel, Vögel, Vögel und ja, sogar der schwer zu beobachtenden srilankische Leopard. Schwer zu beobachten trifft es. Denn wir hatten kein Glück und haben keinen Leoparden gesehen - wie Elli deswegen drauf war, kann man sich vielleicht vorstellen. Naja immerhin haben wir Büffel, Krokodile, Rehe, Lemuren, Vögel, Vögel, Vögel und einen Elefantenarsch gesehen. Nach der Tour waren wir ehrlich ganz froh, dass wir in Sigiriya eine Elefanten-Safari gemacht haben. Ellis Tränen sind inzwischen wieder getrocknet. 

Zu unserer Campingerfahrung in Sri Lanka sage ich mal so: Ich bin weiterhin kein großer Camping-Fan und es gibt vielleicht auch geeignetere Orte zum Campen als in Sri Lanka. Aber mal abgesehen vom Bad, in dem viele Tierchen leben, den nächtlichen Besuchern in unserem Zelt, die unseren Müll gefressen haben und die Begegnung mit einer übergroßen Riesenspinne unter meinem Kopfkissen, war es eine durchaus tolle Erfahrung. Richtig cool war das Zusammentreffen aller Campinggäste in der Diningarea. Das Essen und die Atmosphäre waren echt super.Weiterlesen