117 Tage die Welt sehn’

Eigentlich hatten wir geplant, noch eine weitere Nacht im Grampians Nationalpark zu verbringen, aber dann das...

Für heute sind 38 Grad angesagt. Schon beim Aufstehen ist es sehr warm. Vorm Frühstück kommt noch mal Ellis neue Freundin Marlen zum Spielen vorbei. Zum Abschied bekommt sie von Elli sogar eine Rehkids-Figur geschenkt. Die beiden Mädels versprechen sich in Deutschland wiederzusehen. Die Eltern tauschen daraufhin die Nummern aus.

Weil es jetzt schon fast 30 Grad sind, chillen wir noch eine Runde im Camper. Draußen kann man heute leider nicht sitzen. Es sind unfassbar viele Fliegen am Start. Ich hab kurzerhand ein Moskitonetz in einen Fliegenvorhang, son können wir wenigstens die Tür auslassen.

Was machen wir im Camper? Elli guckt einen Film. Ich höre Podcast. Olli natürlich mit und irgendwas an seinem Handy. Inzwischen sind wir alleine auf dem Campground. Dann irgendwann gibt es Mittag. Sandwich - es ist zu warm zum kochen. Weiter Podcast hören. Ich penne fast weg. Gegen 15 Uhr denken wir uns, wie sollten mal los und uns was angucken. Schließlich gibts hier so viele tolle kleine Wanderwegen zu spektakulären Aussichtspunkten.

Wir wollen es noch mal mit Wasserfällen versuchen, vielleicht haben wir kaufen heute mehr Glück, außerdem soll es an den MacKenzie Falls Internetverbindung geben.

So aus der Ruhe zu kommen und auf "wir machen jetzt was" unzuschalten, liegt uns dreien gar nicht gut. An den Wasserfällen angekommen, streiten wir uns alle erstmal. Zum ersten Mal fällt "Wir brechen ab und fahren nach Deutschland". Elli, die jeden zweiten Abend von Heimweh spricht, rastet total aus. "Ich will nicht nach Deutschland. Ich will jetzt zu den Wasserfällen." Naja nach ca. 10 Minuten haben sich alle wieder beruhigt und es wurde kein Flugticket nach Hause gebucht.

Also gehen wir zu den Wasserfällen. Die waren wirklich toll. Auf dem Track waren mehre Fälle zu sehen und man musste 250 Stufen in die Tiefe hinabsteigen. Dann konnte man entlang des Flusses laufen. Anschließend ging es dann wieder die 250 Stufen rauf. Po-Training ✔️

Zurück am Parkplatz beschließen wir, dass wir noch eine Nacht auf dem Campingplatz im Wald beim gierigen Emu verbringen wollen. Als ich auf der Seite vom Nationalpark buchen möchte, dann der Schock: Der Grampians Nationalpark wird ab heute Nacht für zwei Tage geschlossen. Der Grund: Total Fire Ban and Catastrophic Fire Danger. Es werden Gewitter erwartet. Und da es aktuell sehr heiß und trocken ist, könnte eines zum anderen führen.

Die nächste halbe Stunde verbringen wir damit, einen Campingplatz zu finden, der noch buchbar und nicht zu weit weg ist. Letztlich finden wir einen in Stawall. Das ist etwas 45 Minuten östlich von hier und etwa 20 Minuten außerhalb des Nationalparks.

Auf dem Weg nach Stawell fahren wir aber noch am Reeds Lookout vorbei und wandern zu The Balconies.

Der Caravanpark hier in Stallwell erinnert Olli und mich an einen Trailerpark aus Filmen oder Serien, "Irgendeiner kocht doch hier bestimmt Chrystal Meth", meint Olli. Der Park befindet sich direkt am stark befahrenen Western Highway. Die vorbeifahrenden Lkws sind nicht zu überhören. Ich bin abermals glücklich über meine Noise-Cancaling-Kopfhörer. Gute Nacht.Weiterlesen