Frankreich Sommersuche

October 2022 - May 2024
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  • Day 310

    Für alle, die unterwegs sind

    August 19, 2023 in France ⋅ ☀️ 31 °C

    Ansage für Bühnenbetreter

    Die Bühne betrete nicht mit den Gesetzen des Theaters sondern mit denen des Waldes:

    trete auf brich nicht ein decke auf doch reiß bloß die Wurzeln nicht weg vergiss den Text nicht im Rausche der Kronen deine Gesten sollen klar sein nicht verjagen nicht die Falschen locken mitten im Wald welche Farbe hat dein Gewand erkenne was dient deiner Orientierung und was dem Verhängnis wo sind deine Gefährten welche erhörst du welche darfst du nicht hören deine Ausrüstung muss gut sein im Unterholz vergiss nicht wo du stehst und woher du kommst wenn er naht scheu und vereinzelt was sagst du dem Menschen.

    2018 von mir geschrieben, hilft es mir jetzt auf meinem Pilgerweg.
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  • Day 311

    Landschaft für meine Seele

    August 20, 2023 in France ⋅ ☀️ 28 °C

    Die besten Bilder macht das Herz. Und die Stille.
    In den Momenten, in denen ich durch Märchen-Wälder kraxel oder in Grotten klettere und in Schluchten tauche, habe ich kein Handy dabei. Die Bilder zeigen nur den sanften Teil des Jura. Das Ungezügelte will auch nicht in meine Kamera.

    Ich spüre, wie mich diese Landschaft angeht. Zu meiner Seele spricht. Und zu meinem Lebensprojekt passt, in dem es um Gleichgewicht geht und um das Befreien unserer lange eingesperrten Seelenanteile. All das ist in dieser alten Landschaft eingeschrieben. Vielleicht laufe ich deswegen unermüdlich und barfuß.
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  • Day 315

    Jura bei den Seen und Quellen

    August 24, 2023 in France ⋅ ☀️ 34 °C

    5 Seen mitten in einer Wasserfall- und Berg-Gegend, ist es hier ziemlich besonders. Eine Stelle am Wasser lässt mich übernachten, es ist eine Verabredung mit mir selbst. Ich genieße und übe das Alleinsein. Die Natur macht mir keine Angst. Ich entfliehe den Menschen. Reise mit dem Satz: man kann auf alles verzichten, außer auf Luxus. Mein Luxus ist es, mir eigenständig Kaffee machen zu können am Morgen. Und einen See neben mir zu haben, der mich empfängt, eine Waschung und eine Umarmung. Seltsam, wie ich zu dieser Natur gehöre, bin doch nur ein Mensch. Um mich herum menschelt es überall. Ich halte dieses Getriebe immer weniger aus. Einkaufsgrossmärkte meide ich und gehe zu den Kleinen. Auf der Autobahn fahre ich schon lange nicht mehr. Übernachte lieber allein, als an angegebenen Campingplätzen. Lege meine Matraze hin, sous la belle étoile. Mittlerweile esse ich auch lieber mein Gekochtes, als essen zu gehen. Nur das Aufladen meiner Geräte am Strom und die Abhängigkeit vom Internet, um meine Reise zu planen macht, dass ich gelegentlich, manchmal mehrere Stunden , einkehre. Dann allerdings genieße ich es in vollen Zügen.Read more

  • Day 319

    Weltgefühl Lac de Vouglans

    August 28, 2023 in France ⋅ ☁️ 15 °C

    Ein Standort am Gewässer, halb Fluss halb See und ich halb Einsiedler halb Frau. Selbstversorger sein, das kann so frei machen. Schwimmen, als käme ich aus dem Wasser. Draußen kochen und schlafen und mit Le Roi und seiner jungen Truppe Karten spielen. Bei Regen breche ich auf.Read more

  • Day 320

    Les Lunettes Silvains Stammeszug

    August 29, 2023 in France ⋅ ☁️ 14 °C

    Drei Tage bleibe ich in dieser ehemaligen Mühle. Es regnet und ich kann in Ruhe die weiteren Reiseschritte vorbereiten. Eine Mensch und Welt offener Gemeinschaft. Wir sitzen ums Feuer. Gehen am nächsten Tag zum traditionellen Tanz ins Dorf und tanzen die halbe Nacht. Mit Silvain spreche ich viele Stunden über seine Gemeinschafts-Erfahrung. Er zog mit 100 Menschen 10 Jahre durch Europa basierend auf den Stammesregeln der Indianer.

    Ein Ort zum wiederkommen und Zwischenlanden, evtl für Wochen oder Monate.
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  • Day 322

    La Lanterne - Mönchsoldat Julien

    August 31, 2023 in France ⋅ ☁️ 19 °C

    - Dieses Projekt zeigt mir, was ein einziger Mensch in vier Jahren aufbauen kann: eine verwahrloste Scheune wird zu einem Wohn- und Seminarhaus für acht Menschen (8 Einzelzimmer) mit einem sehr schöner Seminarraum.
    Es gibt einen Permakultur Garten und viele Orte der Ruhe und Liebe.
    Alles sorgsam und erfinderisch gemacht. Selbstversorgung Wasser, Strom, Heizung. Das Meiste selbst erfunden und selbst gebaut, z.B. ein Kühlschrank, der ein fahrbares Regal ist, dass in den Keller abgeseilt wird und daher kühlt.

    Julien ist angenehm und etwa mein Alter. Ehemals General bei der Luftwaffe, lernt er auf der Suche nach seinem Sinn und Weg buddhistische Kloster kennen, reist durch die Welt, Magenkrank bricht er die auf 2 Jahre vorgesehene Weltreise vorzeitig ab. Wird von seinen Eltern gepflegt und findet das Nachbarhaus verfallen. Er baut dieses Zuhause schliesslich aus. Hier gibt er Zen-Bewegungs- und Meditationskurse, begleitet Einzelne und hat eine besondere Diät, bei der ich mitmache.

    Ich las von ihm und schrieb ihn an mit meinem Film und Projektvorschlag und dem konkreten Wunsch, einen ersten Landeplatz zu haben, wo ich bereits Seminare gebe und in Frankreich lebe. Nun bin ich eingeladen, mit ihm zu erfahren, was unsere Begegnung an diesem Ort bedeuten kann. Eine langfristigere Landesstelle wird es wohl nicht, dafür sind wir energetisch zu unterschiedlich. Für zwei Wochen und mit Seminarangeboten, die wir gemeinsam geben, können wir es uns vorstellen. Auch ein Film könnte gemacht werden im Gegenzug zu Essen und Leben. Eine bescheidene und ermutigende Begegnung.
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  • Day 323

    La Coreze - 120 Kühe und kein Ausblick

    September 1, 2023 in France ⋅ ☀️ 27 °C

    Eine Einladung. Ein ehemaliger Soldat und Firmeninhaber und seine Frau, ehemals Psychiaterin, kaufen einen riesigen Hof mit vielen Gebäuden, 60 ha Weide und bis zu 120 Kühen. Sie sind in Rente und wollen eine Gemeinschaft aufbauen. Er hat meinen Aufruf gelesen und sucht Menschen, die auf seinem Hof leben, dafür bitte kein Geld bezahlen, das bringt Unglück, sagt er, also nicht zahlen aber Eigeninitiative mitbringen. Am Telefon erzählen sie von ihrer natürlich lebenden Rinderherde, die sie allerdings schlachten lassen. Ich bin mir bewusst, dass ich mich darauf nicht einlassen kann und dass das der Grund sein kann, dass wir nicht zusammenkommen. Ich spreche es an, sie sind zögerlich, aber offen. Ich denke, vielleicht kommen sie vom Schlachten ab für eine bessere Vision.

    Ich fahre also die 400 km in einem Rutsch. Blöde Strecke, viel Straße, Zivilisation. Teils kenne ich die Strecke und spüre, dass ich in derart öden Landschaften nicht leben möchte. Gegen Abend fahre ich durch das düstere Waldgebiet von La Corèze, mein Navi zeigt noch wenige KM, die Wege werden einsamer und mir kommt der Gedanke, wenn das ein perverses Paar ist, war es das. Zum Glück habe ich meinen Albatros gerade dabei, Henry folgt meiner Reiseroute über Satellit. Damit fühle ich mich sicherer. Oft sucht er mir auf diese Weise Übernachtungsplätze in herrlicher Natur.

    Auf einem Berg ein still liegender Hof. Ich öffne ein Cowboytor, ein Mann kommt und begrüßt mich herzlich. Gleich zeigt er mir die Tiere, die Teils wunderschön, Teils im Verhau leben. Taubenschlag, Kaninchenkäfige. Ich kann ihn überzeugen, dass er für sein Kaninchen einen Auslauf baut. Dann lerne ich über das Herdenverhalten von sich gruppierenden Kuhherden, jeder Bulle versammelt seine Herde, Herdengrösse 2-8. Die Kälber spielen und sind tags oft eine Gruppe für sich, nur Abends kommen sie zu ihren Herden. Die Weiden sind wunderschön, aber das war’s dann auch. Ein Wrackpark vereinsamter Wohnmobile, eingewachsene Traktoren und Maschinen, it got out of hand.

    Und dann steht sie da, die kleine eigensinnige Frau im Dunkeln, um sie hunderte Obstkisten, und sie schnippelt in diesem Keller Eimerweise Obstsalat für die Schweine. Da verbringt sie ihre Tage, weiß ich plötzlich, im Dunkeln und verwahrlosten Teil ihrer Seele.

    Später kocht sie für uns, wir essen in meiner Baustelle, wo die Gäste einmal wohnen sollen (ich schlafe in einem halbwegs erhaltenen Omazimmer). Der Mann erzählt ausführlich von seiner Karriere vom Tellerwäscher zum Millionär, und seine Frau nickt. Er sagt, hier kannst du dich einbringen, aber es muss eine Erfolgsgeschichte werden und seine Frau nickt. Er habe ein Hotel im Ort, das wurde nie fertig ausgebaut wegen der Corona Geschichte. Da kann ich auch was draus machen. Liebenswert sind sie und wachsen mir in kurzer Zeit ans Herz. Sie haben etwas von Größenwahnsinnigen, ja unrealistischen Kindern.

    Am Morgen bitte ich ihn, mir die Gebäude zu zeigen. Nun sehe ich drei Scheunen voll Müll. Unten Tiermist, drüber Möbel, Maschinen, Matratzen, was man möchte. Seine Geschichte mit Herzproblemen und rumänischen Vertretern trägt nicht, wir sitzen einander gegenüber und er stellt fest: jetzt hast du es gesehen und jetzt reist du ab?

    Es war beeindruckend und schockierend. Ich wollte 3 Tage bleiben und bleibe 24 Stunden. Tief in die menschliche Seele geblickt, tiefer als gefragt.

    Zum Glück kann ich früher zu meiner nächsten Etappe. Sie ist weitere 3 Stunden entfernt.

    Friederike, Coach und Pferdefrau, lud mich zu sich ein auf deren Hof ein, dort haben sie 80 ha Weideland, 10 Pferde, 2 junge Leute für Permakultur und wollen ein Seminarzentrum aufbauen. Es klingt, als könnte ich mich anschließen. Allerdings stört mich gleich etwas, sie redet in einem durch. Scheint wenig im Austausch. Kommt mir hart vor. Auch ihre Vorreiter (Pferdewelt und Therapie) sind absolut nicht meine. Ich zögere, ob die Reise Sinn macht. Entscheide, sie und ihre Möglichkeiten kennenzulernen, zum blinden Absagen zu vielversprechend.

    Es ist Nachmittag, als ich abfahre, ich will heute alleine und in der Natur sein. Übernachtung neben einer gastlichen Gemeinschaft im Lot Gebiet, unter freiem Himmel mit deren Duschen und Toiletten. Vollmond. Vom Gewitter überrascht klettere ich rechtzeitig mit Matraze und Bettsachen ins Auto, Regen trommelt aufs Dach.
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  • Day 324

    Reise Durch Le Lot

    September 2, 2023 in France ⋅ ☁️ 25 °C

    Auf dem Markt von St Goudon- wie ich diese französischen Märkte liebe, mit ihren Lokalschätzen, vertraulichen Gesprächen und Weinproben an jeder Ecke.

    Die Landschaft: viel Wald, Weiden und herrliche Plateaus, wenig Wasser, Dörfer mit Steinhäusern.

    Glück erfüllt mich jedes Mal, wenn ich wieder ins Auto steige: ich bin unterwegs zu meinem Traum.
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  • Day 327

    Montbeau Einladung

    September 5, 2023 in France ⋅ ☀️ 33 °C

    Was für ein Kontrast zum vorigen Ort. Vom Verhau in ein sechs Sterne Schloss. Das Schloss ist weltoffen, ich habe ein nettes Zimmer, es gibt ein Hollywood-artiges Schwimmbad, Hunde und Pferde und einige Verrückte. Ich erlebe die Filmszene, die mir im Schwimmbad kurz durch den Kopf flitzte. Ein Mann und drei Frauen am reich gedeckten Frühstückstisch, zwei Frauen weinen, der Mann nimmt die Hand der Gastfrau, die Ehefrau weint noch mehr.

    Ich stellte eine klassische Konstellation fest, die selten gut geht:
    Ein Ehepaar ist langjährig Besitzer eines Ortes und wünscht sich nun dazu eine Gemeinschaft. Hier lädt man Andere zu sich ein, scheinbar als gleichwertige Projektpartner, in Wirklichkeit aber werden sie vor den eigenen Wagen gespannt und bekommen die Zügel nicht. Zudem gab es hier das ungute Paradox von Gemeinschaftswille (oder Vokabeln) und Geldpriorität.

    Immerhin blieb ich 4 Tage, lernte Aufstellungen mit Pferde kennen, machte erst eine sehr dominante Systhemische mit, dann bot ich meine an für 10 Personen, ein gutes Abenteuer. Hier lernte ich das junge Paar Tristan und Ayou kennen, die eine wirklich schönen Garten angelegt haben und vegan sind und sehr liebevoll mit mir die Pferde versorgten. Wir blieben einige Wochen darüber im Austausch, ob wir gemeinsam in ein Projekt einsteigen. Valerie trommelte mit einer ganzen Gruppe, wo auch ich mitmachte, und dabei lud sie mich zu sich ein.
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  • Day 328

    Valeries Farm und Einladung

    September 6, 2023 in France ⋅ ☀️ 26 °C

    Valerie lud mich zu sich ein.
    Es klickte im ersten Moment zwischen uns. Was für eine grossherzige, geerdete Frau. Wenn ich wollte, könnte ich sofort einziehen und mit einsteigen. Die Tiere laufen überall frei herum, wie ich es mir wünsche. Es gibt 14 ha Land, ein Fluss wird ausgehoben, es war eine Mühle. Ein Zimmer für 2 h Arbeit pro Tag. Sie gibt Kurse in Tierkommunikation und anderem. Leider ist die Gegend sehr trocken und in einem unguten Feld zwischen Landbau und Zweitwohn - Tourismus, es fehlt die Seele. Wir halten bis heute Verbindung.Read more