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- Aug 29, 2022, 12:00pm
- ☁️ 19 °C
- Altitude: 8 m
- EstoniaHarjumaaVirveKoljunukk59°35’20” N 25°35’44” E
Lahemaa Rahvuspark
August 29, 2022 in Estonia ⋅ ☁️ 19 °C
Da haben wir wirklich ins Schwarze getroffen.
Nach der Wanderung (die nicht viel Zeit in Anspruch genommen hat..) haben wir uns daran gemacht, den Nationalpark zu erkunden.
1971 gegründet, über 72.000 ha Land, ein Wanderwege neben dem anderen, Zeltwiesen, die nichts kosten, viele Informationen und jede Menge historischer Plätze.
Es ist ein wirklich sehenswertes Stückchen Land, auf dem wir hier unterwegs sind, und wir haben das Gefühl, noch an der Oberfläche zu kratzen.
Wir steuern erstmal das obere Ende des ersten Zipfels an - es klingt vielleicht besser, Juminda zu sagen - und landen an einem großen, einsamen Strandabschnitt, an dem entlang jede Menge Steine in allen Größen zu finden sind. Ein Stückchen weiter finden wir ein paar versteckte Bunker, einen alten Schützengraben und ein paar alte Minen und Raketenteile, die zum Andenken einfach so in der Gegend rumliegen.
Wir stehen auf einem historischen Schauplatz des zweiten Weltkrieges.
1941 - Estland war von den Sowjets besetzt - griffen die Deutschen in einer groß angelegten Offensive Tallin an, nicht ohne vorher riesige Minenfelder in der Ostsee zu installieren.
Was folgte, war die sogenannte sowjetische Evakuierung Tallins, wobei vor dem Kap Juminda 52 sowjetische Schiffe durch Minen versenkt worden.
Das geschah im August, und tatsächlich sind viele frische Blumenkränze an dieser Stelle zu finden.
Das ändert jedoch nichts an der großartigen Aussicht und der Ostsee, die sich hier schon mehr anfühlt wie ein Meer, dass wir von zuhause kennen.
Wir fahren weiter, den Zipfel wieder runter, und machen Halt in Virve, wo wir die nächsten Sehenswürdigkeiten finden.
Das eine ist ein riesiger Findling, der mitten im Wald liegt, über 500 Kubikmeter groß. Wie erreichen ihn über wunderschöne Wanderwege durch die tiefen Wälder Estlands, vorbei an mehreren kleineren Findlingen.
Die nächste Geschichte, die wir von hier aus erreichen, ist Hara Sadam.
Es war mal ein kleiner Hafen vor der Insel Hara. Kurz nach dem zweiten Weltkrieg wurde er dann von den Sowjets als Forschungs- und Testgelände für U-Boote genutzt.
Heute erinnert nur ein riesiger Lost Place an die Reste des Hafens.
Erstaunlich ist hier, dass wir zwar 6 Euro Eintritt zahlen, aber wir betreten tatsächlich nur eine alte Ruine in bedauernswertem Zustand mit Warnungen, man betrete diese Gebäude auf eigene Gefahr, da sie stark einsturzgefährdet seien, und es gibt ein paar Hinweisschilder.
Wir sind begeistert!
Auch die Insel Hara, die wir von hier aus sehen können, hat Geschichte.
Sie wurde Ende des 19. Jahrhunderts zur Fischerei genutzt und wurde berühmt für die Tallinner Sprotten. Später war es ein beliebtes Reiseziel für die "Baltic Germans of Tallin", wie auch immer man das übersetzen will..
Mittlerweile ist sie ein Naturreservat und unbewohnt.
Estland hat es uns irgendwie angetan. Vielleicht hängt es damit zusammen, dass uns die Landschaft erfrischend abwechslungsreich vorkommt, oder damit, dass die Estner offenbar so ein offenes und unkompliziertes Verhältnis zur Natur haben. Vielleicht hängt es auch damit zusammen, dass Nils zu einem Viertel selbst Estne ist und auf den Spuren seiner Vorfahren wandelt, oder aber, dass wir wieder einmal auf den Wegen von Kerrin und Olli unterwegs sind, die bei ihrer Reise auch hier längs gekommen sind.
So oder so: Estland gefällt uns!Read more
Mattis Reisen Ich hab mich schon gewundert, dass ihr Finnland so schnell verlassen habt. Aber wenn man auf den Spuren seiner Vorfahren wandeln kann, ist das natürlich spannender.
AnneuNils 😂😂 so ist das wohl 😂😂
Traveler Sieht total schön aus. Der Nationalpark ist uns weitestgehend durch die Lappen gegangen, dass müssen wir wohl Mal nachholen.
AnneuNils Musst ihr wohl! Würden auch nochmal mitkommen 😂😍