• europa-kontour
  • Renata Popp
feb. – maj 2022

Iberische Halbinsel

Dem Frühling entgegen ... Læs mere
  • Uriges Alentejo

    23. marts 2022, Portugal ⋅ 🌧 12 °C

    Genug ist genug - wir kürzen ab und suchen (hoffentlich) beständigeres Wetter in Südfrankreich. Doch zunächst gibt's noch einen Schlenker nach Nordwesten. In Nazaré wollen wir unsere Workaway-Kollegin Theresia treffen.
    So führte uns heute ein schlussendlich langer und kurvenreicher Weg durch die ziemlich menschenleere Gegend in der Alentejo-Hochebene, über den Alqueva-Stausee nach Evora, wo uns ein heftiges Hagelgewitter empfing. Mittagspause im trockenen Bus und dann halt gleich weiter durch unermessliche Korkeichen- und Pinienwälder. Zu unserem Erstaunen entdecken wir dabei mehrfach imposante Köhler-Plätze am Strassenrand. Als wir einer grossen Fabrik mit endlosen Korkeichen-Rindenstapeln entlang fahren wird klar, dass wir in Coruche sind, der "Hauptstadt der Kork-Produktion".
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  • Nazaré + die Wellen von Praia do Salgado

    24. marts 2022, Portugal ⋅ ☁️ 14 °C

    Der Tag startet vielversprechend in der Baia von San Martinho do Porto. Dann aber bleiben das Wetter flau und die Wellen mau. Dafür treffen wir an diesem Tag Theresia (unsere Workaway-Kollegin vom November 2020 in Apulien) in Nazaré. Wir haben Vieles auszutauschen, schwelgen in Apulien-Erinnerungen bei Gelati und Schokobananen (letztere aus dem Omnia-Ofen!) Und geniessen die wuchtigen Wellen und die Einsamkeit am Strand von Praia Salgado.Læs mere

  • Passt! Zum Schoko-Festival in Óbidos

    25. marts 2022, Portugal ⋅ ☁️ 17 °C

    Nach dem gemeinsamen Frühstück im Bus am Strand entschließen wir uns, das historische Óbidos zu besuchen, gerade rechtzeitig zur Eröffnung des Schokolade-Festivals (20-jährige Jubiläums-Ausgabe). Der sehr intakte, malerische und rührige Ort beherbergt auch ein Literatur-Festival und ganz bemerkenswerte Buchhandlungen, u.a. in einer ehemaligen Kirche sowie in einer ehemaligen Markthalle. Der einzige Ort in Portugal mit einer noch intakten und begehbaren Stadtmauer; ideal für meinen Morgenspaziergang. Und in Óbidos gibt's den Ginja (den "Bündner Röteli" auf portugiesisch): der Sauerkirsch-Likör im Schokobecher ist die absolute Spezialität von Óbidos.Læs mere

  • Alcobaça - großzügig in jeder Hinsicht

    26. marts 2022, Portugal ⋅ 🌙 15 °C

    Nachdem wir uns von Theresia verabschiedet hatten, fahren wir abseits der Autobahn Richtung Norden. Mehr zufällig führt der Weg durch Alcobaça: spontaner Halt. Auf einem ehemaligen Campingplatz nahe des Zentrums stellt die Stadt Womo-Stellplätze kostenfrei zur Verfügung, mit Ver-/Entsorgung, Strom, WC's, WLAN und Wasser. Sehr großzügig.

    Beim Spaziergang stoßen wir gerade noch rechtzeitig vor der Schliessung auf das Besucherzentrum der Zisterzienser-Abtei Alcobaça (Baubeginn 1178). Was wir da zu sehen bekommen, lässt uns nur noch staunen. Zwar kennen wir mittlerweile schon viele romanische bzw. zisterziensische Kloster-Anlagen, doch diese Größe und Großzügigkeit ist uns noch nie begegnet. Tatsächlich sei es nicht nur das größte Kloster sowie die größte Kirche Portugals, nein auch das größte Zisterzienserkloster Europas, ursprünglich für 1000 Mönche konzipiert. Die immense Küche, renoviert um 1700, ist komplett gekachelt und wird dominiert von einem bestimmt 15 Meter hohen Kamin, der auf acht riesigen Eisensockeln ruht. Man kann sich ausmalen, wie hier Schlachten, Wursten, Brühen, Räuchern, Waschen, Rüsten und Kochen wohl fast gleichzeitig vor sich gingen.

    Die Großzügigkeit setzt sich fort in der architektonischen Gestaltung des Klosterplatzes, ja im Ort überhaupt. Schön, dass uns der Zufall hierher geführt hat.
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  • Alcobaça - großzügig verlängert

    27. marts 2022, Portugal ⋅ ☁️ 17 °C

    Die Nacht zuvor war Zeitumstellung: wir nehmen's als neuerlichen Impuls zum runterschalten, Gegenwart leben, sich überraschen lassen.
    Nach gemütlichem Frühstück schlendern wir nochmals durch den jardim del' Amor, durch die Gassen un Plätze von Alcobaça. Da, etwas entfernt scheint eine Sängerin bei offenem Fenster zu üben. Wir folgen den Klängen und treffen in einem stilvollen Durchgang auf deren "Quelle" an einem Brunnenbecken: der hier ansässige brasilianische Countertenor Joaõ Paolo Ferreira singt virtuos zu klassischer Konzertmusik ab Soundbox. Schmalz und Gänsehaut.
    Die wunderbar entspannte Atmosphäre im Ort legt den Entschluss nahe, noch eine Nacht anzuhängen. Kleine Museen (u.a. zu einem hiesigen Pionier der Wasserkraft-Nutzung mit Sulzer-Turbinen aus der Schweiz), Galerien und weitere Plätze bekräftigen unseren Eindruck der Großzügigkeit in diesem Ort.
    Und ja, am Abend zuvor haben wir im Angesicht der Klosterkirche das EM-Testspiel Schweiz-England verfolgen können.
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  • "Zur guten Stunde" am Strand

    28. marts 2022, Portugal ⋅ ☁️ 17 °C

    Ein sympathischer Stellplatz direkt hinter den Dünen, einfach und ruhig, abgesehen vom kräftig treibenden Wind aus Norden. Dafür bringt letzterer das lang ersehnte schönere Wetter. Nordsee-Feeling in Portugal. Wir bleiben drei Nächte hier in Gafanha da Boa Hora, dem "Gafanha zur guten Stunde".Læs mere

  • Aveiro per Rad

    29. marts 2022, Portugal ⋅ ☁️ 17 °C

    Vermutlich hatte ich den falschen Weg gewählt, um in die Stadt zu kommen. Endlose Industrie und Hauptverkehrsstrassen, unvorteilhafte Quartiere, chaotische Verkehrsführung. Bald mal der Eindruck, dieser Ort sei in erster Linie dank erfolgreichen Marketings bekannt. Einem tatsächlichen "Venedig Portugals" hätte ich mehr als drei Kanäle gewünscht.
    Nun, nach dem Mittagessen habe ich doch noch ein paar malerische Winkel gefunden, im alten Fischer-Viertel und entlang der Salinenfelder. Und die 20km Rückfahrt genoss ich mit kräftigem Rückenwind!
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  • Rund um Vagos und Costa Nova

    30. marts 2022, Portugal ⋅ ⛅ 13 °C

    Harmonisch geformt - die Wellen im Sand und Meer
    Bunt und verspielt - die Hausfassaden in Costa Nova
    Klein aber fein - der Fischmarkt in Praia de Vagueira (heute war Grillwetter)
    Ob mit oder gegen den Wind, es war ein sehr schöner Radl-Tag.Læs mere

  • Porto 1

    31. marts 2022, Portugal ⋅ ⛅ 13 °C

    Vila Nova de Gaia - las Lavadores
    Ein fantastischer Radweg vom Camping bis zur Douro-Mündung
    Urige Eindrücke im Fischerviertel Sao Pedro Afurada
    Schönes Abendlicht und richtiges April-Wetter (eigentlich verfrüht)Læs mere

  • Porto 2

    1. april 2022, Portugal ⋅ 🌙 13 °C

    Episch schön - ein stahlblauer Frühlingstag - eine bunte und lebhafte Stadt zwischen museal, marod und modern - und überall lauern optische und akustische Überraschungen - großzügig bis zum Sonnenuntergang.Læs mere

  • Porto 3 - casa de la guitarra

    2. april 2022, Portugal ⋅ ☀️ 13 °C

    Meine alte Leidenschaft für den Bau (historischer) Saiteninstrumente fand hier in Porto neue Nahrung.
    Tags darauf auf dem idyllischen Handwerkermarkt im Jardim del Passeio Alegre streifte mich dann bereits die leise Versuchung, eine solche schöne Second-Hand-Fado-Gitarre im Coimbra-Stil zu erstehen.
    (Nein, sie ist noch zu haben. Kann bei Interesse den Verkäufer vermitteln - ohne Provision!)
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  • Porto 4 - wine

    2. april 2022, Portugal ⋅ 🌙 12 °C

    Gehört natürlich dazu, zumal wir den Portwein-Hotspot Villa Nova de Gaia vom Camping aus bequem per Rad erreichen konnten. Doch ein Abend genügte uns vollauf: nicht weil wir zuviel getrunken hätten, sondern weil uns dieser Ort als reine Kulisse, als Tourismus-Magnet und als ziemlich künstliches Marketing-Produkt "einfuhr".Læs mere

  • Porto 5 - malerisch und originell

    3. april 2022, Portugal ⋅ ☀️ 13 °C

    Unglaublich intensive Tage hat uns diese Stadt beschert. Das morgendliche Radeln der Küste entlang, auf der gepflegten Ecopista hinter der Düne. Das naturnah gestaltete Ufer bei der Douro-Mündung. Das erstaunlicherweise noch authentisch wirkende Fischerdorf San Pedro Afurada mit dem liebevoll gestalteten Fischereimuseum. Die Nostalgie-Tramfahrt dem Douroufer entlang.Læs mere

  • Porto 6 - Parque Serralves

    3. april 2022, Portugal ⋅ ⛅ 14 °C

    Der Sonntagnachmittag im Park der Fundaçao Serralves ist überraschend und anregend. Eine eindrückliche riesengrosse Parkanlage inmitten der Grosstadt, ein gewachsenes und vielfältiges Ensemble. Es brauchte das menschliche Hegen, Eingreifen und Gestalten, damit diese Bäume und Pflanzen besonders zur Geltung kommen. Und gleichzeitig wirkt jeder menschliche Eingriff irgendwie kümmerlich, wenn man den Formenreichtum, die Lebenskraft, die "absolute" Originalität und die Würde eines alten Baumes auf sich wirken lässt.
    Die Werke eines Olafur Eliasson (Y/OUR FUTURE IS NOW - The curious Vortex, 2019) oder die IRON ROOTS bzw. der PEQUI-TREE von Ai Weiwei fühlen diesem Wunder der Natur nach - und bleiben gleichzeitig weit zurück.
    Ich verharre zwischen Staunen und Ambivalenz - und betrachte das lebendige junge Lamm, das vor dem Kunstwerk von AI Weiwei ungerührt die besten Kräuter frisst, nachdem es - seiner Kleinheit sei Dank - durch die Latten des nahen Weidezauns geschlüpft ist.
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  • Unser Übernachtungsplatz in Amarante
    Rio Tamega - auf der stillgelegten Bahntrassee führt heute eine Via Verde diesem idyllischen Fluss entlangDie Igreja de San Gonçalo de AmaranteBeim Friedhof von Mesão Frio möchte man dereinst ruhenPeso da ReguaPinhão

    Über Amarante ins Tal des Douro

    5. april 2022, Portugal ⋅ ⛅ 13 °C

    Portugal überrascht uns erneut mit seinen schroffen Tälern und den endlos dahin schlängelnden Bergstrassen bzw. -strässchen. Schon auf unserer Reise vor 30 Jahren fühlten wir uns zuweilen an unsere Bündner Seitentäler oder ans Tessin erinnert.
    Bis Amarante geht's noch leicht per Autobahn. Danach aber stetig ansteigend, schmal, manchmal exponiert und dafür bald mal mit spektakulären Aussichten ins Douro-Tal.
    Beim Friedhof von Mesão Frio der erste betörende Ausblick. Danach bietet Peso da Regua als "Tor zum Douro-Tal" (Unesco-Welterbe) einen super eingerichteten Stellplatz - und ein beeindruckendes Museum zur Geschichte des Weinbaus in der ältesten DOC-Region der Welt.
    Auf dem Weg nach Pinhão sind wir definitiv begeistert: steile Terrassengärten, vielfältige Pflanzen am Wegrand, faszinierende Spiegelbilder auf der Wasseroberfläche, wenig Strassen und dünn besiedelt. Da bleibt nur Staunen ob der ausdauernden und geduldigen Handarbeit, mit der dieses Gelände seit Jahrhunderten gehegt und gepflegt wurde.
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  • Pinhão und die Fahrt im Rabelo-Boot

    6. april 2022, Portugal ⋅ ⛅ 11 °C

    Auf dem einst mit gefährlichen Schwallstrecken und Engstellen durchsetzten Fluss wurden die Weinfässer nach Porto transportiert. Um den Wein - besonders für die Weinliebhaber in England - haltbar zu machen, wurde er in ausgeklügeltem Verfahren mit Branntwein versetzt und zum einzigartigen Portwein verfeinert.
    Grosse und zum Teil luxuriös gepflegte, moderne Quintas säumen heute das Douro-Ufer. Zusammen mit den eleganten Flusskreuzfahrt-Schiffen kann leicht vergessen gehen, dass der schicke Genuss von heute einer jahrhundertelangen Tradition und sehr viel Handarbeit und Beharrlichkeit zu verdanken ist.
    Wenn man durch die (wenigen) Strassen von Pinhão geht, beschleicht einen schnell ein zwiespältiges Gefühl: denn gleich hinter den Quai-Anlagen dominieren auffallend viele marode Häuser, Leerstände und geschlossene Schaufenster. Gentrifizierung im Douro-Tal?
    Die Fahrt im traditionellen Rabelo-Boot ist bei diesem schönen Wetter alleweil ein Genuss - und das Gläschen Portwein auch.
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  • Das Côa-Museum: Stein-Zeit im Quadrat

    7. april 2022, Portugal ⋅ ⛅ 18 °C

    Renata fährt auf der fast nostalgischen Bahnstrecke - mit echtem Schalterbeamten, Schaffner und Diesellok - dem Douro entlang bis zur Endstation Pocinho ... und geniesst die fantastische Linienführung sehr. Ich fahre derweil 60km Bergstrecke und hole sie am Bahnhof wieder ab.
    Danach geht's zum archäologischen Côa-Museum hinter Vila Nova de Foz Côa. Dieses liegt in absolut faszinierender Aussichtslage hoch über dem Zufluss der Côa in den Douro.
    Atemberaubend der Blick in die Landschaft, bestechend die Architektur und sehr interessant das Museum über die steinzeitlichen Ritzzeichnungen, die hier gefunden wurden.
    Wir sind so begeistert vom ganzen Ensemble und der wunderbaren Ruhe hier oben, dass wir gleich hängen- bzw. stehenbleiben über Nacht.
    Was weiter bemerkenswert ist:
    - das sehr feine und ausgesuchte Mittagessen im Museumsrestaurant
    - der einzigartig persönliche Service durch eine Mitarbeiterin mit Behinderung
    - der Museumsbau, der uns sofort an die Land-Art-Architektur "il Grande cretto" von Alberto Burri erinnert (in Ghibellina auf Sizilien)
    - die Architektur an exponierter Lage erinnert an den Chäserrugg im Toggenburg
    - und ganz speziell: die Ritzzeichnungen kamen beim Bau eines Staudamms zum Vorschein. Mit intensivem Einsatz und dem Slogan 'die Gravuren können nicht schwimmen' (As gravuras não sabem nadar) gelang es der Bewegung junger Naturschützer im Jahre 1996, den Abbruch dieses Staudammprojekts zu erzwingen. In Rekordzeit wurde diese archäologische Fundstätte dann 1998 ins Unesco-Inventar aufgenommen und 2010 das Museum eröffnet. Dieses Museum steht somit auch für den erfolgreichen Einsatz zum Schutz des Welterbes und gegen kurzfristiges Profitdenken.
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  • V N da Foz Cõa hat Format und Humor

    8. april 2022, Portugal ⋅ 🌧 13 °C

    Die abgelegene Stadt Villa Nova de Foz Côa hat mit Spürsinn und Initiative etwas gemacht aus dem überraschenden und einzigartigen Fund der steinzeitlichen Ritzzeichnungen. Und sie hat dabei auch Witz und Ironie bewiesen: an einer unscheinbaren Mauer im alten Dorfteil findet sich diese zeitgenössische Gravur. Künftige Forscher dürften darin dereinst den "homo tippensis konsumensis" aus dem 21.Jahrhundert erkennen.
    Der Ausblick vom Mirador in der Altstadt beweist, dass das Museum tatsächlich dezent in die Landschaft eingefügt ist (gelber Pfeil).

    PS: Unser Standplatz an der kunstvoll geschichteten Steinmauer des Museums-Parkplatzes war diese Nacht gut "bewacht" vom treuen und gutmütigen Museumshund.
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  • Ein muskelbetriebenes Karuselldie rollende Holzofen-Bäckerei

    Feira Medieval de Torre de Moncorvo

    9. april 2022, Portugal ⋅ ⛅ 20 °C

    Die Gemeinde Torre de Moncorvo, abseits der Touristenpfade am Beginn der Serra de Roboredo auf 400 müM gelegen, hat uns beim Sportplatz einen tiptop eingerichteten Stellplatz mit Aussicht zur Verfügung gestellt. Inkl. Strom (leicht inoffiziell, den muss man finden) und Dusche. Und das Besondere:
    An diesem Wochenende wird das 2-jährliche Mittelalter-Fest vor ziemlich authentischer Kulisse durchgeführt. Man hat den Eindruck, daß ganze Dorf sei auf den Beinen, viele Menschen sind kostümiert. Erstaunlich, mit wieviel Detailliebe die Kleidungsstücke, die Produkte und Stände sowie die Handwerks-Demonstrationen gestaltet sind. Der ganze Ort wirkt lebendig, engagiert und gastfreundlich; will etwas heißen, wenn Renata sagt, hier könnte sie sich vorstellen zu leben! (.... im Ort oder im Mittelalter? ... lassen wir's offen.)
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  • Palmsonntag in Miranda do Douro

    10. april 2022, Portugal ⋅ ⛅ 16 °C

    Vor genau drei Wochen sind wir ganz im Süden Portugals über die Grenze gefahren - und auf dem Stellplatz in Vila Verde de Ficalho unversehens in eine sonntägliche Tischgemeinschaft geplatzt.
    Jetzt sind wir abermals in einem Grenzort, ganz im Nordosten Portugals, bevor wir über den Staudamm zurück nach Spanien wechseln.
    Der sehr geschichtsträchtige Ort Miranda do Douro liegt auf rund 700 müM, auf einem unermesslich weiten granitenen Hochplateau. Dieses ist nur durchzogen von der imposanten Douro-Schlucht, welche damit eine logische Grenzlinie zieht zwischen Spanien und Portugal.
    Miranda do Douro hat sich typische Bräuche und gar eine eigene Sprache (Mirandes) bewahrt. Der Ort hebt sich auch hinsichtlich seines Klimas ab, denn hier gebe es "nueve meses de inverno e treis meses de inferno".
    Uns gefällt der ansprechend herausgeputzte historische Kern und ganz besonders beeindruckt die fast mythisch anmutende Landschaft. Dass wir gleich noch die bildstarke Palmsonntags-Prozession und gelebtes Brauchtum miterleben dürfen ist einfach Glück.
    Wir nutzen den hiesigen Campingplatz, um wieder mal gründlichen Service zu machen.
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  • Naturstimmungen

    12. april 2022, Spanien ⋅ ⛅ 19 °C

    Ob der Sturmwind die trockene Erde zu einem Sandsturm aufwirbelt oder das nahe Gewitter Tordesillas in Szene setzt, es sind Augenblicke von wenigen Sekunden, die die Natur verzaubern.

  • Tordesillas: wo d. Welt aufgeteilt wurde

    13. april 2022, Spanien ⋅ ⛅ 11 °C

    Tordesillas hat Geschichte(n) geprägt. Der hübsche Ort an den Ufern des Ebro war im Mittelalter temporärer Sitz der spanischen Königsfamilie. Hier lebte die eigentliche Thronfolgerin Isabella ("die Wahnsinnige") während eines halben Jahrhunderts, nach innerfamiliären Erbfolge-Intrigen gewissermaßen ruhiggestellt.
    Und hier wurde 1494 ein scheinbar sehr bedeutsamer Vertrag zwischen Spanien und Portugal zur Aufteilung der Ländereien in der "neuen Welt" ausgehandelt: ein theoretischer Längengrad im Atlantik teilt die westlichen Kolonien der spanischen Krone zu und die östlichen Länder der portugiesischen Krone.
    Das museo del contratto ist zwar informativ und zeitgemäß aufgemacht. Dennoch mutet es seltsam an, sich die jahrhundertealten Wurzeln des Imperialismus zu vergegenwärtigen, während gerade ein neues Kapitel imperialistischen Verhaltens in der Ukraine geschrieben wird. Auch 528 Jahre später ist Imperialismus eine blanke Anmassung!

    Tordesillas bietet einen schönen Camping am Ebro-Ufer, eine lebhafte Graffiti-Szene - und die sympathische familiengeführte Bodega La Muela. Die Kellerführung mit Degustation erschließt uns - nebst ansprechenden Weinen und einer eigenen Vermouth-Spezialität - über eindrückliche drei Stockwerke 13 Meter tief in den Boden getriebene Kellerei-Räume.

    PS: Beim Kartenstudium stelle ich fest, dass wir in einer Dezembernacht vor genau 30 Jahren schon mal durch Tordesillas gefahren sind, weil der Ort vekehrsstrategisch so zentral liegt - auf unserer damaligen Camperreise im Sabbatical.
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  • Ins Quellgebiet des Douro/Duero

    13. april 2022, Spanien ⋅ ☁️ 10 °C

    Am Montag haben wir Miranda do Douro und damit auch Portugal verlassen. Wir sind dabei ziemlich treu dem Douro gefolgt und sind beeindruckt von dessen unterschiedlichen "Gesichtern": zuerst die imposanten tief eingegrabenen Schluchten in der iberischen Hochebene. Die menschenleere Meseta mit ihren kargen, von Granitfels und Flechten geprägten Weiten sowie den vielfältigen Natursteinmauern. Die beschauliche Ruhe in dieser Landschaft haben uns besonders gefallen.
    Dann die Landstädtchen Toro und Tordesillas, die stark von dem breit und träge dahingleitenden Fluss geprägt sind. In Tordesillas bekommen wir Eindrücke der Semana-Santa-Prozessionen (bei Regen).
    Aranda do Duero - unser Zwischenhalt - ist das Zentrum des DOC-Weinbaugebiets Riberas del Duero.
    Schließlich überschreiten(-fahren) wir zwischen Soria und Agreda auf rund 1200 müM die europäische Hauptwasserscheide, die das Einzugsgebiet des Duero/Douro vom Ebrotal trennt.
    Das gastliche und geschichtsträchtige Bergstädtchen Agreda hat für sich einen besonders sympathischen USP gefunden: Ort der drei Kulturen, wo seit Jahrhunderten Juden, Muslime (Mauren) und Christen einträchtig zusammen leben. Großzügiger Stellplatz.
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  • Arguedas - in Marokko?

    14. april 2022, Spanien ⋅ 🌙 16 °C

    Beim Übergang ins Ebro-Tal liegt Arguedas als nächste Station auf der Hand. Der Ort am Rande des Flusstales fällt auf durch viele Höhlenwohnungen, die noch bis in die 60iger-Jahre bewohnt waren.
    Die ausgeprägte Formation von Lehm- und befestigenden Kalk-Schichten hat den Höhlenbau überhaupt erst ermöglicht.
    Durch die tektonische Plattenverschiebung hatte sich in dieser Gegend ein riesiges Becken an Ablagerungen des Ur-Meers gebildet, noch vor Entstehung des Ebro-Flusstales. Die Erosion hat danach eine außergewöhnlich bizarre Landschaft geschaffen, die Halbwüste der "Bardenas Reales". Die über 40 Quadratkilometer weite gemeindefreie Landschaft diente jahrhundertelang als Wander-Weide.
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  • Bardenas Reales

    15. april 2022, Spanien ⋅ ☀️ 18 °C

    Die Bardenas Reales ist eine Halbwüste im Süden der Provinz Navarra. Am Vorabend die kleine Runde (18km) per Fahrrad. Am Karfreitag dann sind wir beizeiten losgefahren (ab 8.00 Uhr darf man ins Gelände des Naturreservats) und frühstückten in aller Stille, umgeben von eindrücklicher Landschaft.
    Per Camper konnten wir so die große Runde (34km) abfahren, noch bevor der Feiertags-Run einsetzte. Die Ostertage scheinen auch für die camper-freudigen spanischen Familien den perfekten Saisonstart zu markieren.
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