Dominican Republic Santo Domingo

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Travelers at this place
  • Day 6

    Ein Morgen voller Überraschungen am Meer

    March 28 in Dominican Republic ⋅ ⛅ 29 °C

    Heute Morgen bin ich früh aufgestanden, als die Stadt noch in der Dunkelheit lag. Die kühle, frische Luft umhüllte mich, während ich zum Strand schlenderte. Der Sonnenaufgang malte den Himmel in sanften Farben, und die Wellen plätscherten sanft gegen das Ufer. Ich fand eine kleine Bank, setzte mich und genoss einen heissen Kaffee der perfekte Start in den Tag.

    Kaum hatte ich meinen Kaffee ausgetrunken, bemerkte ich eine Gruppe fröhlicher Kinder, die aufgeregt auf mich zukamen. Sie waren auf einem Ausflug und schienen neugierig auf das, was sie sahen. „Darf ich ein Foto mit dir machen?“ fragte ein kleiner Junge mit funkelnden Augen. Ich lächelte und nickte, und schon war ich von einer kleinen Menschenmenge umringt.

    „Warum hast du so viele Tattoos?“ fragte ein Mädchen und zog vorsichtig an meinem Arm. Ich erklärte, dass jedes Tattoo eine Geschichte hat, und sah, wie ihre Augen vor Staunen leuchteten. Es war rührend zu erleben, wie sie mich mit unvoreingenommener Neugier betrachteten.

    Einige Kinder rubbelten an meinen Armen, als könnten sie die Geheimnisse meiner Haut entschlüsseln. Ich wusste, dass sie es nicht böse meinten, sie hatten einfach noch nie einen weissen Menschen mit Tattoos getroffen. Es war lustig und gleichzeitig herzerwärmend, wie sie mich als etwas ganz Besonderes sahen.

    Nachdem wir viele Fotos gemacht hatten, verabschiedete ich mich von meinen neuen Freunden und schlenderte durch die Kolonialzone. Ich setzte mich in ein kleines Café und gönnte mir einen Paracuja Negroni. Während ich die Menschen um mich herum beobachtete, dachte ich an die Freude, die mir die Kinder heute gebracht hatten.

    Es sind diese kleinen, unerwarteten Momente, die das Reisen so besonders machen. Ich bin dankbar für die Begegnungen und die unbeschwerte Neugier, die ich heute erleben durfte. Wer hätte gedacht, dass ich zur Attraktion für eine Gruppe kleiner Entdecker werden würde? Dieser Tag wird mir sicher lange in Erinnerung bleiben!
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  • Day 1

    Santo Domingo

    May 20, 2024 in Dominican Republic ⋅ ⛅ 28 °C

    We arrived in Santo Domingo, 32 degrees after a short stop in Madrid. Our air bnb is right next to a cemetery and our dinner took so long to be served that it came cold. At least the weather was warm, eh? 😉Read more

  • Day 77–79

    Santo Domingo

    February 11, 2024 in Dominican Republic ⋅ ☀️ 29 °C

    Die Einreise in die DomRep hat sich doch schwieriger herausgestellt als angenommen. Am Flughafen in Gwada angekommen, wurde ich darauf hingewiesen, dass ich ein Online Formular mitsamt QR-Code auszufüllen hätte. Klingt einfach, war es aber nicht! Als ich fast nach gut 1,5h damit fertig war (10000 technische Fehler und zig Haare weniger) und mein Flieger in eigentlich 30 min starten sollte (wohlgemerkt war ich ja noch am Check-In) bin ich dann panisch los zum Sicherheitscheck, wo dann eine lange Schlange anderer Touris für die DomRep ebenfalls wartet. Letztendes war der ganze Prozess so langsam, dass ich als eine der ersten dann im Flieger saß. 😃 Das ist mir noch nie passiert! In der DomRep selbst war alles easy! Sehr nette Immigration Officers und Santo Domingo hat mich mit seiner Pracht wirklich überrascht. Christoph Kolumbus Einfluss auf seinen 4 Reisen kann man klar erkennen. Mir gefällt es super! Mit ein wenig Aufwendungen habe ich auch ein Busticket für 9€ nach Sosúa jetzt bekommen . Ich hoffe, dass mit dem Reisebus alles klappt und ich heile in Cabarete gegen Nachmittag ankomme. Mit dem Taxi oder Uber hätte es mich 160€ gekostet 😃.Read more

  • Day 8

    23-11-14 leichte Chaos in der DomRep

    November 14, 2023 in Dominican Republic ⋅ ☀️ 31 °C

    Heute liegen wir in Santo Domingo! Ich habe mit drei Pärchen aus unserer Tischgruppe den gleichen Ausflug gebucht: " Panoramafahrt und botanischer Garten", wobei ich mich vor allem auf den Botanischen Garten gefreut habe, da ich ja jetzt zum dritten Mal hier bin und schon zweimal in der Altstadt war!

    Zunächst quälen wir uns eine Stunde lang durch den extremen Berufsverkehr in Richtung Botanischen Garten. Nach einer Stunde kommen wir dort endlich an, und ab da klappt nichts mehr!! An diesem Garten einer der größten in ganz Mittel- und Südamerika ist, ist es zum Laufen wohl zu weit und wir sollen mit einer Bimmelbahn in den eigentlichen Park gefahren werden. Dies klappt dann überhaupt nicht 😠😠
    Wir stehen über 45 Minuten nur dumm rum und werden immer wieder vertröstet, dass der Fahrer in 10 Minuten kommen soll!! Und später heißt es dann, die Bahn hätte einen Platten und das würde nur 10 Minuten dauern bis sie wieder läuft...
    Inzwischen warten allerdings auch die Gruppen von drei Bussen, eine lokalen Schulklasse und privaten Touristen auf. Letztlich hat Christopher, unser Begleiter Phoenixteam, die rettende Idee und bricht das ganze ab. Er schlägt vor, direkt in Altstadt
    zu fahren und dort ein wenig mehr Zeit zu verbringen.
    Wir machen dann den gleichen Rundgang, den ich dort schon zweimal gemacht habe. Allerdings gefällt er mir auch sehr gut, weil es dort sehr sehenswerte Gebäude und somit immer etwas Neues zu entdecken gibt!

    Das dritte Bild zeigt die Vorderfront einer großen Gedenkhalle an "dominikanische Helden".
    Die letzten beiden Bilder zeigen die älteste Kathedrale in ganz Amerika!

    Mal schauen inwieweit wir eine kleine Erstattung bekommen!
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  • Day 9

    Santo Domingo und Horrortrip zurück

    August 12, 2023 in Dominican Republic ⋅ ⛅ 32 °C

    Es fing gut an. Die Fahrt nach Santo Domingo verlief problemlos. Der Leihwagen hatte schon einige kleinere sichtbare Kollisionen hinter sich, aber fuhr gut. Das Parkhaus haben wir auch gefunden. Martin hat sich im größten Verkehschaos an die dominikanische Fahrweise angepasst. Die Stadt gefiel uns sehr gut. Nette Altstadt, schöne Kathedrale, davor ein Platz wie ein mexikanischer Zocalo. Haben lecker zu Mittag gegessen. Nachmittags wurde das Wetter schlechter. Ab ca. 16:00 dann nur noch Regen. Haben uns erst untergestellt. Ein netter Dominikaner dort hat uns dann angeboten, in seinem Hausflur zu warten und etwas von einem Zyklon erzählt. Seine Frau fuhr uns zu unserer Parkgarage. Da liefen schon die Flüsse auf den Straßen lang. Dann ging das Chaos erst richtig los. Nen kurzen Stop bei Mc Doof gemacht und dann wollten wir im Sturm und Regen Tim umd Rosario zu ihrem AirBnb in Flughafennähe fahren. Haben die Abfahrt verpasst und sind in einem 8km Stau auf der völlig überschwemmten Autobahn gelandet. Und der Radkasten links vorne klopfte immer lauter. Horror pur. Zu 19:00 haben wir es wieder zurück zum Mc Donalds Parkplatz geschafft. Dor gab es wenigstens was zu Essen, ein Klo und Internet. Im Radkasten hatte sich die Plastikverkleidung komplett gelöst und die gesamte Stoßstange hing auf Halbmast. Zum Glück wurde der Regen weniger. Der nette Security-Mann hat dann ein altes Ladekabel organisiert und damit die Plastikverkleidung im Radkasten fixiert. Die Stoßstange wurde mit Klebeband festgepappt. Tim und Rosario haben sich verabschiedet und sind mit nem Uber zu ihrem AirBnb gefahren. 😓. Wir haben uns gegen halb 9 erneut auf den Weg gemacht und sind dann kurz nach 10 heil am Hotel angekommen. Bis wir dann wieder soweit runtergekommen waren, dass an Schlaf zu denken war, war es schon nach Mitternacht und wir konnten kurz auf Martins Geburtstag anstoßen 🍾.Read more

  • Day 11

    super süsses Kaffee

    July 23, 2023 in Dominican Republic ⋅ ⛅ 33 °C

    aber heute will ich ein Thema ansprechen.. & zwar den KLIMAWANDEL…
    was meint ihr dazu?
    was sind eure Gedanken dazu?
    was sind eure Erfahrungen dazu?
    …wenn ihr euch noch nicht gross damit befasst habt, dann schaut euch unbedingt den Film auf Netflix an!
    wenn jemand mit mir über dieses Thema diskutieren will, schreibt mir gerne privat. es interessiert mich nämlich sehr🫶🏽
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  • Day 22

    Die Machos und ich

    April 13 in Dominican Republic ⋅ ☁️ 29 °C

    Sie pfeifen. Sie rufen. Sie kommentieren.
    Und ich? Ich höre es. Ich sehe es. Aber ich reagiere nicht immer.
    Nicht, weil ich es nicht könnte sondern weil ich es nicht immer will.

    Manchmal reicht ein Blick.
    Ein ruhiger, fester Blick, der sagt: „Nicht mit mir. Kein Drama. Keine grosse Szene. Nur Haltung.

    Und wenn ich antworte, dann nicht aus Wut, sondern aus Klarheit.
    „Ich bin kein Hund. Also zisch mich nicht an.“ Oder:
    „Ich bin nicht 12 Stunden geflogen, um mir das hier anzuhören.“
    Kurze Sätze, die sitzen. Nicht laut, aber eindeutig. Meistens wirklich meistens reicht das.

    Sie zucken zusammen, lachen nervös oder tun so, als hätten sie nichts gesagt.
    Manche murmeln sogar ein „Perdón“.
    Denn so sehr sie sich selbst inszenieren sie spüren, wenn eine Frau vor ihnen steht, die sich nicht einschüchtern lässt.

    Ich führe keinen Krieg gegen Machos.
    Ich diskutiere nicht, ich belehre nicht.
    Ich ziehe meine Linie ruhig, klar, konsequent.

    Denn ja, sie gehören zur Realität in manchen Ländern. Aber ich bin nicht gekommen, um mich zu verstecken. Ich bin gekommen, um zu leben, zu lernen, zu fühlen.
    Und dafür brauche ich keine Zustimmung von der Strasse.

    Die Machos und ich wir begegnen uns.
    Aber wir bewegen uns in völlig unterschiedlichen Welten.
    Und ich weiss, in welcher ich bleiben will.
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  • Day 17

    Heute nicht

    April 8 in Dominican Republic ⋅ ☁️ 30 °C

    Ich wollte ans Konzert Rubby Pérez, Jet Set.
    Ein Abend, der laut, lebendig, leicht werden sollte.
    Ich war eigentlich schon innerlich unterwegs.

    Aber dann kam dieser Moment,
    ganz still, fast unscheinbar:
    Ich spürte plötzlich, dass ich nicht raus will.
    Nicht heute. Ich weiss nicht, warum.
    Ich war nicht müde. Ich war nicht unglücklich.
    Ich hatte einfach diesen Impuls: Bleib zu Hause.

    Und ich bin geblieben.

    Ohne grossen Gedanken. Ohne inneren Kampf.
    Ich habe ein Buch gelesen, bin irgendwann eingeschlafen, und in dieser Zeit während ich in Ruhe lag wurde die Welt draussen ganz plötzlich eine andere.

    Der Club stürzte ein. Mehr als 120 Menschen starben. Mitten im Konzert.
    Mitten in der Musik.
    Mitten in einem Moment, den niemand je für gefährlich gehalten hätte.

    Am nächsten Morgen rief meine Mutter an.
    „Geht’s dir gut?“
    Ich sagte ja.
    Aber ich hatte noch keine Ahnung, wie viel dieses Ja bedeutete.
    Ich wusste nicht, dass ich nur durch einen stillen Impuls,eine kleine Verschiebung in mir,
    noch da bin.

    Später ging ich durch den Park.
    Die Stadt war ruhiger als sonst.
    Ich sah Menschen, die trauerten.
    Ich sah Gesichter, die leer waren.
    Und in mir wurde es schwer.
    Nicht aus Schuld,
    sondern aus dieser tiefen Erkenntnis:
    Das hätte auch meine Familie sein können.

    Ich hatte Glück. Nicht, weil ich etwas geahnt habe. Nicht, weil ich besser aufgepasst habe.
    Sondern einfach, weil ich auf dieses eine leise Gefühl gehört habe:
    Heute nicht.

    Ich bin so dankbar dafür.
    Und ich werde es nie vergessen.

    Denn manchmal verändert ein kleiner Moment alles und du weisst es erst viel später.
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  • Day 12

    Fotoshooting mit Karl

    April 3 in Dominican Republic ⋅ ☀️ 29 °C

    Der Tag fing… früh an. Viel zu früh, um irgendwas mit „Urlaub“ zu tun zu haben. 4:45 Uhr klingelte mein Wecker nicht gerade meine Lieblingszeit, aber hey: Es ging zur Insel Saona! Türkisblaues Wasser, weisse Strände, Palmen, karibischer Traum. Ich war bereit. Naja, fast.

    Denn um Punkt 5 stand meine Airbnb-Vermieterin vor meiner Tür. Sie klopfte sanft, aber bestimmt. „Nur kurz schauen, ob du wach bist!“ Ich war. Jetzt auf jeden Fall. Sie ist für mich inzwischen nicht nur Gastgeberin, sondern offizielle karibische Ersatz-Mama. Ich hab nur noch auf ein Käsebrot in Alufolie gewartet.

    Um 6 Uhr war ich am Treffpunkt. Unsere Gruppe: zehn Leute, alle noch im Halbschlaf, aber freundlich. Im Bus setzte ich mich neben eine Holländerin. Wir kamen schnell ins Gespräch. Ich fragte, ob sie allein reist. Sie: „Nein, mein Freund liegt mit Männergrippe im Hotel.“ Ich: achsojaallesklarverstehe.
    Als ich dann sagte, dass ich allein reise, schaute sie mich an, als hätte ich gerade gesagt, ich verbringe Weihnachten mit meiner Heizung.
    Und als ich meinte, dass ich’s richtig geniesse, allein unterwegs zu sein, war da plötzlich dieser Blick. Dieses leicht mitleidige, leicht besorgte „Aha… du Ärmste“-Lächeln.
    Ich musste so lachen. Und dachte: Warte nur ab. Ich hab noch ein Ass im Ärmel. Oder eher: eine Nuss.

    Auf dem Boot Richtung Saona wurde sofort Party gemacht. Rum-Cola, Merengue, Sonne im Gesicht, Wind in den Haaren. Die Stimmung: ausgelassen. Ich tanzte, trank, lachte und irgendwann bekam ich eine frische Kokosnuss in die Hand. Direkt aus der Palme, aufgemacht, Strohhalm rein mein Moment. Ich trank genüsslich, wie eine tropische Queen. Was ich zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste: Diese Kokosnuss sollte noch Karriere machen.

    Angekommen auf Saona: Postkarten Level 100. Weisser Sand, Palmen, das Meer unfassbar klar. Wir assen am Strand, barfuss im Sand, Fisch, Reis, Salat ein kleines Paradies.

    Dann fiel mir die leere Kokosnuss in meiner Hand wieder auf. Ich hatte sie ausgetrunken, aber sie war zu schön zum Wegwerfen. Rund, perfekt, noch leicht kühl. Und da fiel es mir wieder ein: Mein Kollege hatte mir vor der Reise Sticker mitgegeben. Mit der Anweisung: „Mach ein paar coole Fotos damit!“

    Tja. Die leere Kokosnuss einst mein Getränk sollte jetzt mein Model werden.
    Ich klebte die Sticker drauf. Sorgfältig. Mit Liebe zum Detail.
    Dann suchte ich den besten Spot: etwas erhöhter Stein, Meer im Hintergrund, goldenes Nachmittagslicht. Aber der Winkel war schwierig.

    Also legte ich mich… in den Sand.
    Richtig rein. Bauch auf dem Boden, Kamera flach, ein Fuss halb im Wasser. Ich robbte wie ein Tierdokumentarfilmer auf Safari.
    Und während ich meine leere Kokosnuss Karl, wie ich ihn inzwischen nannte in Szene setzte, spürte ich wieder diesen Blick.

    Ich drehte mich um.
    Da war sie. Die Holländerin.

    Sie sah mich an, völlig verwirrt, wie ich im Sand lag und eine Kokosnuss fotografierte, auf die ich vorher Sticker geklebt hatte und aus der ich vorher noch getrunken hatte.
    Ihr Blick war einfach köstlich.
    Er sagte: „Sie hat wirklich niemanden. Sie trinkt mit ihr. Sie fotografiert sie. Sie… liebt sie?“

    Ich hob Karl langsam in die Luft wie Simba im König der Löwen.
    „Das ist Karl. Mein Model.“
    Sie lächelte. Ganz schwach. Und ging dann wortlos weiter. Ich glaube, sie hatte innerlich eine Hotline für Alleinreisende rausgesucht.

    Aber ganz ehrlich? Das Foto war fantastisch. Karl glänzte. Die Sticker sassen perfekt. Der Winkel war Chefkiss.

    Zurück im Airbnb stürmte ich direkt zu meiner Ersatz Mama, zeigte ihr das Shooting Ergebnis auf meinem Handy und sie? Sie lachte Tränen. Wirklich. „Du bist verrückt“, sagte sie.
    Und ich grinste.
    Denn ja bin ich. Und es war grossartig.

    Fazit:
    Andere reisen mit ihrem Partner.
    Ich trinke aus einer Kokosnuss, mach sie zum Model, robbe im Sand für das perfekte Foto
    und hab dabei den besten Tag überhaupt.
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  • Day 9

    Das Airbnb ohne Fenster

    March 31 in Dominican Republic ⋅ ☀️ 29 °C

    Ich checkte also aus. Mal wieder.
    Um Punkt 11:00 Uhr stand ich vor der Tür meines alten Airbnbs, mit meinem Rucksack auf dem Rücken (der sich morgens immer leichter anfühlt, als er es fünf Minuten später tut), verabschiedete mich innerlich von der schiefen Duschwand, dem quietschenden Bett und dieser einen Stehlampe, die nie ganz wusste, ob sie angehen wollte und fühlte mich übertrieben frei.

    Mein neuer Check-in war natürlich erst um 16:00 Uhr. Das heisst: Fünf Stunden mit Gepäck, 30 Grad, und einer Stadt, die mir zuflüsterte: „Lauf ein bisschen rum, vielleicht wirst du irgendwo glücklich.“

    Und ich, statt wie ein normaler Mensch ein Café zu suchen? Ich zog los.
    Mit vollem Rucksack, Stolz in der Brust („Nur Handgepäck ich bin so minimalistisch.“), Schweiss im Nacken und dem festen Glauben, dass sich die Welt schon irgendwie richten würde, wenn ich es nicht tue.

    Also schlenderte ich los oder sagen wir: Ich schleppte mich los, denn der Rucksack, der bei der Abreise noch wie ein praktisches Accessoire gewirkt hatte, verwandelte sich mit jeder Minute mehr in einen tragbaren Steinblock. Aber hey ich hatte ja „nur einen Rucksack“ und war damit offiziell Teil der Elite der Leichtreisenden, also klopfte ich mir innerlich auf die Schulter, während ich äusserlich versuchte, nicht unter dem nächsten schattigen Baum einfach liegenzubleiben.

    Ich zog also durch die Strassen von Santo Domingo, liess mich treiben, wich Mopeds aus, ignorierte mein GPS, weil’s eh nicht auf mich hörte, und landete irgendwann wie so oft im Park. Mein Park. Mein offizieller Zwischen Ort für alles, was nicht planbar ist. Ich begrüsste zwei Gesichter, die ich mittlerweile kannte ein Mann, der immer auf derselben Bank sass und aussah, als wäre er aus Versehen in die Rente gefallen, und eine Frau, die regelmässig Plastikflaschen voller Mango Saft verkaufte und dabei lachte, als wäre jeder Kunde ein Gewinnspiel.

    Ich setzte mich auf eine Bank, die nicht komplett auseinanderzufallen drohte, stellte meinen Rucksack ab wie einen preisgekrönten Felsbrocken, atmete tief durch und tat, was ich in solchen Momenten immer tue: Ich beobachtete. Menschen, Tauben, fliegende Händler, das Leben alles spielte sich vor mir ab wie ein Theaterstück, das niemand probt und trotzdem funktioniert.

    Ich las ein bisschen (bzw. tat so, während ich auf jeder Seite zweimal denselben Absatz anfing), trank etwas Warmes, das mal kalt war, und liess die Zeit ziehen.
    Und irgendwann so gegen halb vier sagte ich mir:
    „Okay. Es ist Zeit. Lass uns gucken, wie das nächste Abenteuer aussieht.“

    Ich stand also vor dem Haus. Eine quietschgelbe Fassade, das Gartentor ein bisschen schief im Rahmen, irgendwo bellte ein Hund, der entweder winzig oder sehr emotional war schwer zu sagen. Ich überprüfte zum fünften Mal die Hausnummer, dann das Bild vom Airbnb, dann wieder die Hausnummer. Passte. Ich atmete tief durch und klopfte.

    Keine fünf Sekunden später riss eine Frau die Tür auf energiegeladen, laut, herzlich und ehe ich auch nur “Hola” sagen konnte, hatte sie mich schon umarmt, als wären wir Cousinen dritten Grades, die sich seit fünfzehn Jahren nicht mehr gesehen haben.
    Sie redete schnell.
    Sehr schnell.
    So schnell, dass mein Gehirn in etwa so reagierte wie ein überforderter Übersetzer im Dauerlauf: verzögert, schwitzend, panisch nickend. Ich verstand „Dach“, „warm“, „schön“, und ich glaube, sie erwähnte auch einen Hahn, aber ich wollte nicht nachfragen. Ich lachte, nickte, sagte mehrmals „Sí, sí, claro“ und hoffte, das war in etwa kontextuell angemessen.

    Dann nahm sie meinen Rucksack einfach so, zack, als wäre er ein Beutel Obst und stapfte los Richtung Treppe. Ich hinterher.
    Die Treppe: steil, schmal, gefühlt 143 Stufen, leicht wackelig. Beton, der an manchen Stellen so aussah, als hätte er nur aus Höflichkeit noch Struktur. Ich schwitzte. Sie nicht. Ich rang nach Luft. Sie unterhielt sich dabei weiter.

    Oben angekommen: eine schmale Tür, ein Schlüssel, ein freundliches „Bienvenida“ und ich trat ein.
    Ich blieb stehen. Es hatte keine Fenster.

    Also… keine echten.
    Was es gab, waren grosse Öffnungen in der Wand und davor: Storen. Jalousien. Diese klappernden, schrägen Lamellen, die normalerweise dazu da sind, dass man ein Fenster beschatten kann. Nur halt ohne Fenster.

    Meine Gastgeberin grinste, als hätte sie meine Gedanken gehört, winkte noch einmal, sagte irgendwas wie „Wenn was ist, ich bin unten“, und verschwand.

    Ich stand da, alleine in meinem luftgekühlten, sehr offenen Mini-Studio.
    Es war heiss. Aber es zog angenehm durch.
    Ich setzte meinen Rucksack ab, lief einmal im Kreis und entdeckte direkt das nächste Highlight:
    Der Lichtschalter für die Dusche. In der Dusche. Also da, wo der Wasserstrahl ist.
    Ich starrte ihn an. Er starrte zurück.
    Ich sagte laut: „Ja gut. Was soll schon passieren.“

    Dann zog ich mein Handy raus. WLAN testen.
    Nichts. Wieder nichts. Kurz Hoffnung.
    Dann: nichts. Ich wurde nervös. Ging raus auf den Balkon (also: ein Stück Dach mit Plastikstuhl), versuchte es dort. Nichts.
    Ich seufzte, wieder rein, wieder raus.
    Dann blinkte plötzlich etwas am Router.
    Zack verbunden.
    Ich atmete auf, als hätte ich eine Prüfung bestanden.

    Ich sitze da, mit verschwitztem Shirt, zerzausten Haaren, einer warmen Cola in der Hand und kann nur grinsen.
    Die Storen klappern, der Vorhang tanzt Samba, irgendwo kräht ein Hahn, obwohl es längst kein Morgen mehr ist und ich denke mir nur:

    Ich liebe dieses Airbnb.
    Nicht trotzdem, sondern genau deswegen.
    Weil es schief ist, laut, luftig, lebendig und so gar nicht perfekt.
    Also genau wie ich.
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