France Larreule

Discover travel destinations of travelers writing a travel journal on FindPenguins.
Travelers at this place
  • Day 95

    "Life begins where fears end"

    June 3, 2023 in France ⋅ ⛅ 14 °C

    Nachdem es gestern Abend wieder einmal ein heftiges Gewitter gegeben hat, ist heute Früh wieder alles vorbei. Das wiederholt sich momentan fast täglich und so ist uns immer ein trockener, sonniger Gehtag vergönnt, während es nachts glücklicherweise durch den vielen Regen etwas abkühlt.
    Heute Morgen begleitet mich eine durch den Nebel besonders mystische Stimmung. Ich komme an einem Rastplatz für Pilger vorbei, der voller weiser und teils lustiger Sprüche ist. Einer gefällt mir besonders: "Life begins, where fears end." Glücklicherweise habe ich das wohl schon recht früh erkannt, denn hätte ich mich von meinen Ängsten leiten lassen, wäre ich wohl nie auf den Camino gegangen, weder auf meinen allerersten, damals 2015 mit Mama, noch auf irgendeinen danach. Und schon gar nicht wäre ich von daheim losgezogen.
    Aber der Spruch macht mir erst richtig bewusst, wie sehr alle meine Abenteuer mein Leben beeinflusst haben. Und es immer noch tun. Für mich besteht kein Zweifel daran, dass ich ein anderer Mensch geworden wäre, hätte ich mit 18 Jahren nicht meine Liebe zum Weitwandern entdeckt. Und heute gibt mir jeder Tag, den ich auf dem Camino verbringe, mehr, als ich in Worte fassen kann.
    Read more

  • Day 94

    Spanien am Horizont

    June 2, 2023 in France ⋅ ☀️ 16 °C

    Heute bin ich vor Sonnenaufgang wach und kurz nach Sonnenaufgang schon auf dem Weg. Ich kann einfach nicht länger schlafen. Irgendetwas zieht mich heute früh raus, treibt mich an, gibt mir Energie.
    Auf den ersten Kilometern des Tages schreibe ich mit Sam, die heute Geburtstag hat (an der Stelle auch hier nochmal alles Gute, Schwesterherz 🥳😍❤️) und genieße die goldenen, morgendlichen Sonnenstrahlen. Im Dorf Castillon fülle ich am Friedhof mein Wasser auf, da ich zum wiederholten Mal beim Losgehen darauf vergessen habe. Anschließend gehe ich bei einem Bauernhof vorbei und einen Feldweg in Richtung Wald hinunter. Erst, als ich den Blick etwas nach links, Richtung Süden, schweifen lasse, trifft es mich wie der Blitz: Berge. Hinter den grünen Hügeln, die mich seit knapp zwei Tagen begleiten, ragen schneebedeckte Berggipfel empor. Träume ich noch? Ich habe letzte Nacht doch genau davon geträumt!
    Die Pyrenäen.
    Ich lache ungläubig, vor Freude und Aufregung. Der Anblick löst so vieles in mir aus: Freude, weil mein geliebtes Spanien so nahe ist, Stolz, wie weit ich schon gekommen bin, und etwas Melancholie, weil das Abenteuer meines Lebens mit riesen Schritten dem letzten Abschnitt entgegeneilt.
    Letztendlich überwiegen Aufregung und Freude. Ich hatte in den letzten Tagen schon mehrmals die Nase voll von Frankreich, auch wenn meine Reise hier wunderschön war. Es ist schwer, in einem Land die Sprache nicht zu sprechen, wenn sich die meisten Einheimischen dann kaum Mühe geben überhaupt mit dir zu kommunizieren. Ich will nicht generalisieren - es gibt natürlich viele Ausnahmen. Trotzdem bin ich darüber immer wieder sehr frustriert, vor allem in den letzten Tagen.
    Ich erreiche mein Ziel, das Dorf Sauvelade, schon am frühen Nachmittag, schließlich bin ich ja auch schon früh los. Peter, der Amerikaner, Maryline, die Französin, und ich machen uns in der Herbergsküche wieder selbst unser Abendessen. Auch von Halbpensionen, bei denen ich als Vegetarierin 15€ für "Gerichte" wie Pasta mit Ketchup zahle, habe ich die Nase voll (ist zum Glück nicht mir passiert, aber einer anderen Pilgerin, nämlich einen Tag vor mir in Pimbo, wo der Mafiaboss meinte, es ist ihm zu kompliziert mir etwas Vegetarisches zu machen).
    Bald ist es geschafft. Spanien liegt schon am Horizont! 🇪🇸
    Read more

  • Day 93

    Den Pyrenäen entgegen

    June 1, 2023 in France ⋅ ☁️ 19 °C

    Ich habe eine unglaublich schlechte Nacht hinter mir, als ich um kurz vor 6 aufgebe und den Tag beginne. Das Bett in der Herberge in Pimbo war schrecklich unbequem, ich habe eine Metallstange durch die Matratze gespürt und bei jedem Umdrehen hat das Bett gequietscht wie in einem Horrorfilm.
    Als ich aus dem Bett steige, stelle ich erstaunt fest, dass Peter, der junge Amerikaner, schon längst weg ist. Wenn nur alle Pilger morgens so leise wären wie er!
    Ich lasse mir heute nicht viel Zeit beim Frühstück, da ich weg sein will, bevor mich die 10-köpfige Pilgergruppe aus den anderen beiden Schlafräumen in der kleinen Küche über den Haufen rennt. Das gelingt mir gerade noch so.

    Zum Glück ist es heute erst angenehm kühl, aber später wird es so schwül, dass mir der Schweiß in Strömen herunterrinnt. Die Landschaft kommt mir langsam etwas vertrauter vor, ich nähere mich eindeutig den Pyrenäen! Bis auf kleine Hügel ist davon aber noch nichts zu sehen.
    Die Kilometerangaben, die mir zum wiederholten Mal nur noch 1000km (oder weniger) bis Santiago versprechen, nehme ich ohnehin nicht ernst. Ich habe endgültig beschlossen, den Camino del Norte durch Spanien zu nehmen und auf diesem ist es noch ein kleines Stück weiter.
    Den ganzen Tag begegnen mir kaum Pilger, erst nachmittags wieder, in der Herberge in Pomps. Peter, der heute so früh gestartet ist, trudelt als letzter ein. Seine entspannte Art finde ich sehr sympathisch.
    Abends entscheiden wir uns beide, nicht das angebotene Abendessen zu nehmen: erstens ist es nicht billig und zweitens wurde ich so oft vom vegetarischen Essen enttäuscht, dass es mir nur noch wie Hohn vorkommt, dafür 15-16€ zahlen zu sollen. Selbst mit Rotwein ist es mir das meistens nicht wert (ein paar ausgezeichnete Ausnahmen gab es natürlich). Peter, eine Französin und ich machen uns also selbst etwas zu essen und sind auch sehr glücklich damit.
    Der Regen, der sich am Nachmittag angekündigt hat, bleibt übrigens aus.
    Read more

  • Day 171–172

    Mazerolles

    May 8 in France ⋅ ⛅ 19 °C

    Die ersten beiden Fotos zeigen eine sogenannte "Eiserne Jungfrau", eine Benzinzapfsäule aus den 30er Jahren. Ansonsten gibt es hier nix besonderes. Halt ein ganz normales, schönes französisches Dorf mit tollem Stellplatz für uns... OBWOHL... eins fällt doch sofort auf, wenn man die Grenze von Spanien nach Frankreich überquert hat: die HÖFLICHKEIT der Franzosen! Begrüßt wird man hier als Fremder, sowohl auf der Straße von wildfremden Menschen, als auch in Geschäften, mit: "Bonjour Monsieur" (Guten Tag der Herr), verabschiedet mit "Bonne Journée" (Haben Sie einen schönen Tag) - KLASSE!! Man fühlt sich gleich wie 'Gott in Frankreich' 🤗Read more

  • Day 16

    Pimbo - Arthez de Béarn

    April 27 in France ⋅ ⛅ 17 °C

    Tag 14 - 35,2 km
    Haute war der spannendste Tag.
    Die Nacht war ruhig, das Frühstück lecker und der Weg weit. Aber ich hatte noch keine Herberge für den Abend gebucht. Es steht zwar immer in der Beschreibung, dass man die Herberge auch per E-Mail erreicht, aber offensichtlich nicht innerhalb von 36 Stunden. Somit wusste ich beim loslaufen nicht ob meine angepeilte Herberge auch ein Bett für mich hat.
    Der Morgen war recht grau und nebelig. Ich stapfte den Berg an einer steilen Nebenstraße hinab und meine Knie fanden das nicht ganz so lustig. Am Straßenrand gab es immer wieder Größe Calla-Sträucher. Die sehe ich schon die letzten Etappen immer wieder am Rand blühen.

    Unten angekommen, ging es dann natürlich auf der anderen Seite wieder nach oben. Ich erreichte Arzacq-Arraziguet so rechtzeitig, dass der Supermarkt noch geöffnet hatte und kaufte mein Proviant für den Tag. Danach ging es am See entlang. Hier traf ich den Spanier wieder. Wir begrüßten uns und er fragte wo ich heute hinwollte. Ich zeigte es ihm auf seiner Karte die er aus der Tasche zog und er erklärte mir, dass das aber weit ist.
    So zogen wir weiter. Er ist mit seinen 2 Stecken schneller unterwegs als ich, aber ich sah ihn nach der Mittagspause wieder. Er saß an einer Straßenecke, wechselte die Socken und hat sich nochmals erkundigt wie es mir geht und wo ich heute noch hin will. Ich habe es ihm nochmal gezeigt und er hat mir nochmal gesagt, dass es weit ist. Ja. Das hatten wir schon…
    In der Mittagspause hatte ich ein kleine Diskussion mit 2 Schwalben bis ich merkte, dass ich fast unter ihrem Nest saß und sie deshalb etwas sauer auf mich waren.

    Jetzt ging es erst eimal den Berg wieder runter und zum Glück kam an der nächsten Querstraße ein WC mit Unterstand das ich nutzte. Denn schon gab es einen kurzen Platzregen. Ich wartete ab, bis es aufhörte und versuchte währenddessen die Herberge zu erreichen. Der AB erzählte mir irgendwas aus Französisch und ich sprach in englisch drauf, dass ich ein Bett brauche und später nochmal anrufe. Aber auch der zweite Versuch war nicht besser. Zwar ging jemand ans Telefon. Verstand mich aber offensichtlich nicht.

    Um nicht noch mehr km auf dem Tacho zu sammeln, bin ich die nächste Ecke auf der Straße gelaufen anstatt den wahrscheinlich matschigen Weg am Bach zu nehmen. Da die Herberge check in nur bis 19 Uhr hat und die Zeit etwas drängte, lief ich so schnell wie möglich über den Feldweg, das nächste Dorf (natürlich auf einem Berg mit matschigem Abstieg) und die Landstraße entlang. Für das letzte Stück entschied ich mich dann wieder für die Straße anstatt das komische Eck das die Navigation anzeigte. So konnte ich kurz nach halb 7 meinen Wunsch nach einem Bett äußern. Zum Glück gab es noch eins für mich.

    Die nächsten beiden Tage sind schon vorgebucht, somit kann Nix passieren. Bis nach Saint Jean sind es nur noch 92 km. Meine Füße freuen sich.
    Read more

  • Day 7

    Domaine Cahaupé

    September 23, 2024 in France ⋅ ⛅ 21 °C

    In Monein besichtigen wir das Weingut du domaine Cahaupé .. aus dieser gegend kommt der Jurançon Wein .. am nächsten morgen entscheiden wir uns über die Pyrenäen richtung Spanien zu fahren und treffen wieder Denise und Max in El GradoRead more

  • Day 10

    Le Berry

    September 12, 2024 in France ⋅ ⛅ 15 °C

    Hier gibt es zum Glück eine viel größere Auswahl an Restaurants als in Lourdes, wo scheinbar alles in italienischer Hand ist.

    Warme Speisen gibt es allerdings nicht durchgängig, sondern Max bis 14:30 Uhr und dann erst wieder ab 19 Uhr.

    In einem Café, wo wir die Wartezeit mit einem Glas Wein und Bier überbrücken, wird uns das Le Berry empfohlen.
    Der Service im Le Berry war superschnell, das Fleisch war saftig und zart. Auch die Beilagen waren OK, allerdings hatte ich eine andere Vorstellung von der viel gepriesenen französischen Küche 🤔.

    Dafür haben wir auf dem Rückweg noch ein wunderschönes, altes Karussell entdeckt (wie in Tirana) .
    Read more

  • Day 10

    Pau

    September 12, 2024 in France ⋅ ☁️ 17 °C

    Immernoch Dauerregen, deshalb gibt's heute einen Stadtbummel in Pau. Immerhin wurden hier der französische König Heinrich der IV (1553*) und der schwedische König Bernadotte (1763*) geboren und Napoleon war gern zu Besuch.Read more

  • Day 13

    Pau und Regen

    September 3, 2024 in France ⋅ ☁️ 19 °C

    Irgendwann in der Nacht hatte begonnen zu regnen. Wir sind trotzdem frohen Mutes nach Pau gefahren, in der Hoffnung, dass es irgendwann aufhört. Und es hörte auf.... ca. 30 Minuten.... 😞
    Pau im Regen ist ganz schön. Ein paar ältere Sträßchen, eine Kathedrale (die auch nur ganz nett ist, wenn man die in Bayonne gesehen hat) und ein Schloss. Das Schloss ist - von außen - recht sehenswert wenn auch nicht sehr groß. Eine Besichtigung ist - jetzt in der Nebensaison - nur mit Führung möglich und die ist nur in Französischer Sprache. Für 7 Euro pro Person haben wir das dann doch gelassen. Aber es gibt Bilder von außen.
    Wir waren dann Italienisch essen um die Zeit zu überbrücken. Weil die Aktivitäten in der Nähe (wie wandern in den Pyrenäen) müssen wir ausfallen lassen....
    Read more

  • Day 7

    Der zweite Tag in den Pyrenäen

    August 6, 2024 in France ⋅ ☁️ 27 °C

    Heute sind Linda und ich nochmal in den Pyrenäen wandern gegangen. Bei kühlen 18 Grad im Schatten sind wir die fünf Kilometer von Campingplatz zum Start der Wanderung gefahren - und bei strahlenden Sonnenschein und gefühlten 30 Grad auf die Wanderung gestartet. Das Tal, in dem wir starteten, heizte sich extrem schnell auf, sobald die Sonne über die Berge kam und die komplette Wanderung verlief in der prallen Sonne, was die Wanderung zu einer richtigen Challenge machte. Denn bald hatte es nicht nur eine gefühlte Temperatur von 30 Grad, sondern fast 35 Grad.
    Trotz der Hitze war die Wanderung echt schön. Ich fühlte mich wie in einen Heide-Film hineinversetzt. Wir folgten einem Weg durch bunte Blumenwiesen und hatten die ganze Zeit tolle Ausblicke auf steil aufragende, schroffe, graue Felsen. Unterwegs trafen wir eine Herde Kühe, einige Adler und Murmeltiere.
    Einen großen Schreck bekam ich, als Linda und ich eine kurze Pause im Schatten eines Felsbrockens machen wollten. Ich wollte mich gerade hinsetzen, als ich einen langen, flauschigen Schwanz entdeckte. Erschreckt schrie ich auf, ebenso das Tier im gleichen Moment. Nachdem das Tier noch ein paar Mal weiterhin erschreckt aufgeschrieben hatte, führten Linda und ich schnell wieder unsere Wanderung fort und verschoben die Trinkpause.
    Aufgrund der Hitze brachen wir die Wanderung nach 5 Kilometern schließlich ab und liefen den selben Weg zurück ins Tal, anstatt nach höher auf die Berge hinaufzulaufen.
    Der restliche Tag ging dank einer äußerst schwierigen Campingplatzsuche sehr schnell um, sodass wir leider keine weiteren Stopps einlegen konnten. Linda und ich rufen unzählige Campingplätze an, die uns alle absagten. Wir bereiteten uns schon auf eine lange Autofahrt und auf das Verpassen sämtlicher Stopps, die wir für den nächsten Tag geplant hatten, vor. Wir hielten dann unterwegs aber noch an einem Campingplatz an, der uns eigentlich schon abgesagt hatte. Nachdem ich mein verzweifelstes Gesixht aufgesetzt und die Situation erklärt hatte (mit Hilfe einer niederländischen Frau, die deutsch sprach und für uns dolmetschte), durften wir dann doch noch auf einer Wiese unterhalb des eigentlichen Campingplatzes schlafen, die wir dann fast für uns alleine hatten. Nach der ganzen Sucherrei lief ich dann noch schnell zu dem glasklaren Fluß unterhalb des Campingplatzes und ging im eiskalten Waser schwimmen. Danach backte ich meinen ersten Kuchen auf dem Campingkocher, anlässlich von Lindas Geburtstag am nächten Tag. Abgebrannt ist er nicht, bin sehr gespannt wie er schmeckt!
    Read more

Join us:

FindPenguins for iOSFindPenguins for Android