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- Apr 27, 2025, 9:59 AM UTC
- ⛅ 14 °C
- Altitude: 25 m
FranceCayeux-sur-Mer50°11’1” N 1°29’57” E
Cayeux-sur-Mer

3.226 TAGE AUF UNSERER
LEBENSREISE IM BLAUEN BUS (Fahrtstrecke 115 km/ Gesamt 391.761 km / Ø121,43 km)
Parkplatz (frei)
Cayeux-sur-Mer
Frankreich
Am Vormittag finde ich tatsächlich aus der Erinnerung den Weg, wo wir den Tag zuvor spazieren gegangen sind und Hilde den Hasen gerochen hat. Jetzt hat die Temperatur deutlich zugenommen, und Hilde kommt deutlich verschwitzt vom Feld zurück.
Wir fahren wieder zur Küste und treffen eine Familie aus den Niederlanden, die mit den Rädern unterwegs sind, kaum dass sie mal einen freien Tag haben. Drei Kinder, drei Mädchen, vielleicht acht, zehn, zwölf Jahre alt, wach und neugierig. Sie bedanken sich für diese Begegnung, dass ich mir Zeit genommen habe. Das gebe ich gerne zurück, denn Begegnungen sind das Salz in der Reisesuppe für mich.
Das nächste Kernkraftwerk liegt in Pleny am Weg, nicht ganz so groß, aber genauso gefährlich, wenn es denn losgelassen wird. Wir Menschen haben uns daran gewöhnt, so kommt es mir vor. Davor ein Strand, dahinter der Nächste, ebenfalls mit Steinen. Der eine mit Danger und Parkverbot, der andere mit einem Kinderkarussel.
Wir nähern uns Le Tréport, der nächsten Stadt, die sich wie die anderen mit mehr Schmutz und Unruhe ankündigt. Riesige Plätze mit geparkten Autos und Wohnmobilen, Menschenmenge, gerade ist die Schule aus. Schmale Straßen, die steil hinunter zum Hafen führen, den Mittelpunkt. Wieder ist Ebbe, das Hafenbecken liegt weit weg von den Straßen, die sie umgeben, an der Öffnung zum Meer hat ein Rummel seine Türen geöffnet.
Bois de Cise macht gleich an der Straße zum Meer klar, was sie von Touristen hält. Durchfahrt verboten für Alle. Wir fahren runter bis zum letzten Kreisverkehr, der vom Meer aber immer noch ein Stück entfernt ist. Und langsam den Weg zurück. Bergauf. Vorbei an schönen Häusern, die in den Hang hineingebaut sind, manche haben die Zeit überstanden, andere müssen der Moderne weichen. Zwischen den Bäumen sehe ich weit oben eine große Kirche, in der Farbe der Steine sich kaum vom Wald abhebend.
An der Kreuzung zur Landstraße hat ein Studio mit Frühstück die Zeit nicht überlebt. Nur der Bonsai am Eingang wächst und gedeiht, während die Menschen weitergezogen sind. Ault liegt im Dunst der Spätnachmittagssonne, das Meer zu seinen Füßen ist zu einer flirrenden Einheit von Wasser und Schlick geworden, auf dem sich Menschen wie Schemen bewegen.
Vor Ault dehnt sich ein riesiges Naturschutzgebiet aus, durch das eine Schotterstrasse führt, die wir bis zu einem Parkplatz befahren, um über den Deich zu spazieren und auf der anderen Seite diese Art Meer zu sehen, auf dessen Schlick Angler stehen, um bei der Rückkehr der Flut Beute zu machen.
Unsere Reise endet heute nahe beim Leuchtturm an einem Stellplatz, der noch geschlossen ist, aber zum nahen Spazierwald einige Parkplätze anbietet, auf denen enger Raum für fünf Camper ist. So lernen wir eine junge Frau aus Norddeutschland kennen, die bei Paris ihre Freundinnen abholen will, um am Atlantik eine Woche lang Sonne zu tanken.
So angenehme Nachbarschaft können wir gut leiden. Die Nacht ist still, der Morgen findet mich so früh wach, da ist das Dunkel noch fast vollständig. Spaziergang, hier und da ein Schwatz mit den Nachbarn, die nach und nach aufbrechen. Ein deutsches Paar fährt kurz nach Hause, ab dem Sommer haben sie ein Sabbatjahr, da freuen sie sich riesig drauf. Ein Jahr lang Zeit zum Reisen zu haben, ich könnte gar nicht anders.
Die Sonne hat schon sommerliche Temperaturen, wir frühstücken, es ist windstill, der Himmel ein Fetzen Blau mit weißen Wolkenflügeln, darunter das rote Backsteinhaus meinem Blick gegenüber. Kein Kontrast, eher eine Ergänzung zwischen Himmel und blauem Bus.Read more
Traveler
Das sieht wirklich toll aus!