Saint-Denis-d´Oléron
6–13 sept. 2024, Francia ⋅ ☁️ 18 °C
Da der Wind in spätestens 2 Tagen für eine knappe Woche kräftig auffrischen soll (Windgeschwindigkeiten von bis zu 35+ Knoten, also knapp 70km/h und mehr sind angesagt) planen wir, zur allgemeinen Freude aller, mindestens eine Woche an unserem nächsten Ziel zu verweilen. Vor dem Ablegen finde ich im Maschinenraum noch eine weitere nasse Kühlflüssigkeit-Tropfstelle. Erst nach 10 Minuten gelingt es mir die verantwortliche Schlauchschelle, die noch fester angezogen werden muss, zu lokalisieren. Das Problem: Die Kühlflüssigkeit ist über mehrere Rohre geflossen und getropft bevor sie die kleine feuchte Stelle unter dem Motor gebildet hat - und an einer Stelle finde ich den Ursprung erst, weil ich nach 15 Minuten Suchen einen winzig kleinen Tropfen an einem dunkelem schwarzen Schlauch finde und dadurch herausfinde, von wo der Tropfen gespeist wird. Nachdem die betreffende Schelle verarztet ist, starten wir die Motoren und legen ab. Auf Wiedersehen, schöne Stadt der Vendeé Globe - wir hoffen irgendwann nocheinmal das Glück zu haben für länger als 24 Stunden zu Besuch sein zu dürfen. Wir verlassen den Hafen heute Morgen mit einigen hochgezüchteten Segelbooten, denn der Wind hat über Nacht auf 12-15 Knoten aufgefrischt. Da er ziemlich genau aus Norden bläst, haben wir ihn heute dankbarerweise für die ganze Fahrt im Rücken. Die Welle ist langgezogen, kommt freundlicherweise aus Nordwesten und ist 1-2 Meter hoch. Als wir unser Ziel „Saint-Denis-d´Oléron“ gegen 17:10 Uhr erreichen, werden wir vom Hafenmeister gebeten, noch 15-20 Minuten zu warten bevor wir in den Hafen einlaufen. Die Flut hat zwar bereits vor einer Weile eingesetzt, aber noch ist die Fahrrinne zum Hafen nicht tief genug. Wir stoppen also auf uns lassen uns 15 Minuten lang von den Wellen wiegen - innerhalb dieser Zeit tauchen erst 3, dann 4, dann 5 weitere Freizeitschiffe am Horizont auf, die auch darauf warten einlaufen zu können. Als wir gegen 17:25 Uhr vorsichtig weiterdampfen reihen sie sich wie an einer Perlenkette hinter uns auf. Etwa 1km vor dem Hafen nimmt uns der Hafenmeister mit seinem Schlauchboot in Empfang und weist uns den Weg. Kurz vor dem Hafen stoppt er dann plötzlich auf und gestikuliert wild das wir uns weiter Richtung Backbord halten sollen - und richtig, kurz vor uns auf der Steuerbord-Seite ist Grund zu sehen. Da diese Untiefe auch in unseren Seekarten verzeichnet ist, sind wir ca. 5-6m dran vorbei gefahren, aber wir sind dem Hafenmeister dankbar für den Hinweis. Im Hafen drehen wir kurz um, um dann rückwärts am uns zugewiesenen Platz anzulegen. Da sich die nächsten Tage viele weitere Besucher angekündigt haben, werden wir vorsorglich darauf hingewiesen, dass man uns in den nächsten Tagen wild am Anleger hin- und herschieben wird, damit genug Platz für alle gepuzzelt werden kann - kein Problem! Nach einem kleinen Spaziergang fallen wir dann alle früh ins Bett und freuen uns auf den nächsten Morgen. Der beginnt mit schönem Wetter und einem Gang ins Städtchen. Je näher wir dem kleinen Zentrum kommen, umso mehr Menschen begegnen uns - denn, wie wir später herausfinden, ist heute Markt. Wir erfreuen uns an dem bunten und geschäftigen Treiben und stellen fest, wie sehr uns solche Wochenmärkte eigentlich wirklich fehlen: Der Duft verschiedenster Delikatessen, die Geräuschkulisse, die sich angeregt unterhaltenden Menschen, die umherspringenden Kinder - dieser wunderbar lebendige Marktplatz ist eine Freude! Auch wir stürzen uns ins Getümmel und erledigen spontan einen Grossteil der Wochenenkäufe. Auf dem Rückweg finden wir noch eine phantastische Boulangerie, vor der sich bereits eine riesige Schlange gebildet hat. Wir beschliessen es später nocheinmal zu versuchen - die Auswahl ist später, wie vermutet, ziemlich eingeschränkt, aber das was wir noch ergattern schmeckt hervorragend! Den Rest der Woche verbringen wir damit die Insel zu erkunden, unseren TROLL einer kleinen Inspektion zu unterziehen, verschiedenste kleine Reparaturen und Verbesserungen durchzuführen, Minigolf zu spielen sowie Spazierenzugehen. Bei der Inspektion finden wir heraus, das unser hinteres Navigationslicht nicht mehr zuverlässig funktioniert. Nachdem wir das Leuchtmittel gegen eine LED getauscht haben funktioniert es wieder wunderbar, aber bei der anschliessenden Inspektion der anderen Leuchtmittel finden wir heraus, dass nun plötzlich auch das Toplicht ausgefallen ist. Also entschliessen wir uns dazu, alle Leuchtmittel gegen LED´s auszutauschen. Dabei stellen wir fest, das das Toplicht eine defekte Gehäusebefestigung hat, wodurch Wasser eindringen kann. Auf Mathis Wunsch hin entschliessen wir uns dazu, das Teil zu erneuern. Da das mit der Ersatzteilversorgung immer so ein Problem ist wenn man unterwegs ist, haben wir uns einen 3D-Drucker in den Maschinenraum gestellt und können uns so in vielen Fällen (solange Plastikteile ausreichend sind) selber helfen. Dies ist das erste Projekt, das Mathis alleine umsetzen möchte. Also ran ans CAD-Programm und her mit der Schieblehre. Mit ein paar kleinen Tipps hier und da zeichnet Mathis das Gehäuse dann auch fast in Eigenregie - WOW! Und nach einigen Stunden Arbeit fällt dann das das erste Teil aus dem Drucker. Bis auf ein paar ganz kleine Details passt es perfekt. Einige kleine Anpassungen später hängt das Toplicht dann wieder am Mast: Jetzt dank Mathis wieder mit wasserdichtem Gehäuse. Darüber hinaus versuchen wir nocheinmal das Radar instandzusetzen denn unser nächster Schlag soll uns über die Biskaya führen, leider ohne Erfolg. Schade, denn ein Nachtschlag ist viel viel entspannter mit funktionierendem Radar. So wie es aussieht werden wir uns vorerst auf unser AIS und unsere Augen verlassen müssen und auf die Tatsache, das auf der von uns gewählten Strecke Nachts sehr sehr wenig Verkehr herrschen sollte. Auch alle wichtigen Gerätschaften im Maschinenraum müssen eine genauste Inspektion über sich ergehen lassen damit wir startklar sind sobald der Wind nachlässt. Die verbleibende Zeit der Tage nutzen wir zum Erkunden unserer wunderschönen Umgebung.Leer más
Les Sables-d´Olonne
5–6 sept. 2024, Francia ⋅ ⛅ 18 °C
Heute Morgen ist es sonnig, warm und nahezu windstill. Für uns also die perfekten Bedingungen um der spanischen Nordküste ein wenig näher zu kommen. Da ich noch im Maschinenraum zu tun habe und wir ab 11:30 Uhr die Ebbe nutzen können um ein wenig Rückenströmung Richtung Les Sables-d-´Olonne mitzunehmen, werden wir heute erst kurz nach dem Mittagessen aufbrechen. Neben den Routinechecks der Maschinen bin ich seit ein paar Tagen auf der Suche nach Undichtigkeiten im Kühlwassersystem. Denn wir haben seit dem Beginn der Reise Anfang August ca. 2 l Kühlwasser im Kühlwasserbehälter des Steuerbordmotors verloren. Da wir Anfang des Jahres alle Schläuche an den Motoren im Rahmen einer Revision erneuert haben, ist davon auszugehen, das einige Schlauchschellen noch nicht fest genug angezogen sind. Um die undichten Stellen zu finden, habe ich die Motoren am Vortag direkt nach dem Anlegen mit Küchenpapier unterlegt. Heute Morgen habe ich auch direkt einige feuchte Stellen in Kühlwasserfarbe auf dem Küchenpapier gefunden und die in der Nähe befindlichen Schlauchschellen fester gezogen. In den nächsten Tagen wird sich dann herausstellen, ob ich bereits alle „undichten Stellen“ erwischt habe. Nach dem Mittagessen machen wir uns dann auf den Weg und erwischen wie vorausgesagt „Rückenwind“ und „Rückenströmung“. So geht es mit 7 - 7,5 Knoten Richtung Tagesziel welches wir bereits gegen 16:30 Uhr erreichen. Dort angekommen werden wir gebeten am „Vendeè Globe“ Steg anzulegen. Gesagt getan und hier liegen direkt zwei Teilnehmern die Ihre Schiffe auf das diesjährige Abenteuer vorbereiten. In unter 100 Tagen alleine mit einem Segelboot die Welt zu umrunden ist mehr als beeindruckend - es ist einfach eine unbeschreibliche Leistung. Wir brechen direkt nach dem Anlegen zu einem längeren Spaziergang auf, da wir bereits Morgen früh weiterziehen werden. So sehen wir zumindest ein klein wenig von diesem schönen Ort.Leer más
Île-d´Yeu
4–5 sept. 2024, Francia ⋅ ☀️ 17 °C
Da wir Anfang Oktober auf Höhe Lissabon sein möchten, verlassen wir die Marina in Pornic bereits nach drei Übernachtungen. Gerne wären wir noch die Loire bis Nantes hochgefahren, aber das klappt in diesem Jahr leider nicht mehr. Denn Ende September / Anfang Oktober rollt oft ein Sturm / Starkwindgebiet nach dem anderen die spanische / portugisische Westküste entlang. Und wenn es einmal nicht stürmisch ist, dann hat man hier sehr häufig mit dichtem Nebel zu kämpfen. Und auch auf der Biskaya wird es im Herbst oft sehr ungemütlich. Dann heisst es ein passendes Wetterfenster abzuwartet (was ziemlich lange dauern kann) oder aber bei suboptimalen Bedingungen loszufahren. Aus diesen Gründen müssen wir also jedes für uns passende Wetterfenster nutzen um weiterzukommen. Da wir bisjetzt noch nicht das Vergnügen hatten, unsere Füße auf eine französische Insel zu setzen, steuern wir heute Île-d´Yeu an. Frühmorgens gegen 7:30 Uhr verlassen wir bei dichter Bewölkung den Hafen und machen uns mit etwas Gegenwind auf den Weg. Erst kurz nachdem wir die Noirmoutier-en-L-Îlle erreicht haben, wird die Welle wieder länger und höher. Ein sicheres Zeichen, das wir wieder zurück auf der Biskaya sind. Jetzt wo wir die offene See erreicht haben, mache ich mal schnell ein Abstecher in den Maschinenraum um zu testen, ob unseren Watermaker auch bei Fahrt in Betrieb genommen werden kann. Es geht, aber nur wenn wir unter 4 Knoten schnell fahren. Sind wir schneller, so schafft es die Pumpe nicht mehr, genug Wasser anzuziehen, da das Wasser dann einfach zu schnell am Rumpf vorbeiströmt. Sobald wir das Schiff mal wieder aus dem Wasser heben, werde ich eine kleine Einströmhilfe an den Wassereinlass bauen, so das wir auch bei höheren Geschwindigkeiten Trinkwasser produzieren können. Denn in Fahrt produzieren die Lichtmschinen genug Strom und die Geräuschkulisse ist eh so hoch, dass man den Wassermacher nicht hören würde. Vor Anker ist die Hochleistungspumpe des Wassermachers dagegen ganz gut zu hören. Gegen 12:30 Uhr laufen wir dann in Port-Joinville ein, dem Hafen der Île-d´Yeu. Einen Platz mussten wir nicht reservieren, da die Saison hier Ende August endet. Und das macht sich auch bemerkbar, also wir durch den Ort schlendern. Neben uns sind nur noch einige wenige französische Touristen auf der Insel. Wir schlendern durch den ruhigen Ort und stocken unsere Vorräte im nahegelegenen Supermarkt auf. Zurück am Schiff baue ich noch die Pumpe vom Wassermacher um. Aus einer Impellerpumpe für den Seewasser-Zufluss wird eine Membranpumpe. Diese ist ein wenig leiser. Damit fällt der Wassermacher beim Betrieb vor Anker hoffentlich nicht so auf. Wenn uns das Wetter Morgen, wie vorrausgesagt, gnädig ist dann geht es direkt weiter. Nächstes Ziel: Les Sables d´Olonne, dem Startort der „Vendeé Globe“.Leer más

ViajeroKannst du während der Fahrt evtl. alternativ vielleicht wenigstens ein paar Kanister voll Seewasser in Trinkwasser umwandeln? Vielleicht besser als nix?

TROLL-Family.comHi Roland, jup das würde im Notfall funktionieren. Allerdings ist es ja meist ein Leichtes die Geschwindigkeit zu drosseln. Darüber hinaus hat TROLL einen riesigen Frischwassertank von 1.700 Litern. Wenn wir unseren Verbrauch optimieren (Schwimmen statt Duschen etc.) kommen wir damit ca. 2 Monate aus. Das sind ca. 7 Liter pro Tag pro Person. Ohne Verbrauchsoptimierung reicht das Wasser im Tank für ca. 1 Monat. Unser Wassermacher produziert 60L Frischwasser die Stunde - er muss also ca. 1 Stunden am Tag laufen um uns alle mit ausreichend Wasser zu versorgen.

ViajeroAlso Wasser marsch, fast im Überfluss. Ich sehe, da habt ihr gut vorgesorgt 😎
Pornic
1–4 sept. 2024, Francia ⋅ ☁️ 21 °C
Heute Nacht hat es begonnen kräftig zu regnen und auch kurz nach dem Frühstück hängt der Himmel noch voller grauer Wolken. In der Hoffnung beim Ablegen nicht zu nass zu werden Frühstücken wir heute Morgen ausgiebig und lange. Aber der Regen hat kein Einsehen und pünktlich zum Ablegen prasseln extra dicken Tropfen auf uns herab. Brrrr… Da wir es mitten im Sommer nicht einsehen unsere Regenklamotten aus dem Schrank zu holen, sind wir nach kurzer Zeit im Freien plitschenass. Erfrischend! Die Fahrt verläuft ereignislos - TROLL brummt fröhlich vor sich hin, die Kinder hören Hörspiele und wir werden von den Wellen sanft Richtung Pornic geschaukelt. Pünktlich um 9:45 Uhr stehen am Dienstag zwei Service-Techniker der Companie Hydrotechnique vor der Tür. Und drei kniffelige Stunden später läuft das Gerät dann endlich einwandfrei. Ein kleines Ventil sowie einige kleine Besonderheiten unserer Installation waren die Ursache der Probleme. Nachdem alles läuft bekommen wir eine ausführliche Einweisung in den Umgang mit dem Watermaker und dann heisst es „Au Revoir“ und „Merci Beaucoup“. Wunderbar - wir sind überglücklich und freuen uns über die neu dazugewonnene Freiheit. Ab sofort können wir unser eigenes Trinkwasser produzieren und sind somit noch weniger auf Häfen angewiesen. Nach einem letzten längeren Streifzug durch die Innenstadt von Pornic entscheiden wir uns dazu das nächste Wetterfenster zu nutzen um weiter Richtung La Rochelle zu dampfen.Leer más
Pornichet
31 ago.–1 sept. 2024, Francia ⋅ 🌩️ 22 °C
Leider ist unser Lorient-Aufenthalt überwiegend verregnet und kühl. Aus diesem Grunde kommen wir nicht gross herum. In unmittelbarer Nähe zum Hafen entdecken wir eine phantastische Handwerkliche Bäckerei. Wir knuspern uns in den nächsten Tagen mit Genuss durch deren Programm und freuen uns über die Vielfalt im französischen Brotsortiment. Und von einem kleinen Stadtbummel lassen wir uns vom Regen natürlich nicht abhalten. Dabei stolpern wir über einige tolle französische Lädchen - klein, gemütlich und irgendwie französisch - Buchhandlungen die auch Cafés sind und supergemütliche Leseecken haben etc. Einfach schön! Am Dritten Morgen gibt uns Poseidon dann grünes Licht: Wind und Wetter passen - es kann also weitergehen. Wären wir ein wenig früher im Jahr gestartet, so würden wir überall länger verweilen, aber so haben wir ein wenig die Zeit im Rücken. Spätestens im Oktober möchten wir Portugal erreicht haben. Denn ab Oktober können die Biscaya sowie die portugisische Atlantikküste so richtig ungemütlich werden. Wir starten früh um 7:30 Uhr und lassen uns von der einsetzenden Ebbe herausziehen. Dann geht es Richtung „Belle-Ile-en-Mer“ - unserem heutigen Ziel. Wind und Welle sind sehr moderat und kommen anfänglich von hinten was sehr angenehm ist. Auf halber Strecke sehen wir erst Dutzende und wenig später gefühlt Hunderte weitere Segel am Horizont: Eine Regatta. Wie sich wenig später herausstellt, wird diese Regatta unseren Weg kreuzen - und zwar ingesamt drei Mal. Als wir dann auf Tuchfühlung sind, müssen wir die Fahrt rausnehmen und ersteinmal aufstoppen, denn die Regattateilnehmer fahren mit dem Messer zwischen den Zähnen und sind nicht bereit um uns herum zu fahren. Die 16m Umweg um uns herum scheinen den Unterscheid zwischen Sieg und Niederlage auszumachen. Nach ca. 20 Minuten haben wir endlich eine Lücke im Teilnehmerfeld ausgemacht und dampfen mit Vollgas hindurch und können nun unseren Weg wieder entspannt fortsetzen. Kurz vor „Belle-Ile-en-Mer“ beginnt der Wind ein wenig aufzufrischen und auch die Wellen werden ein wenig grösser. So 1-2m Wellenhöhe sind es nun. Da die Wellen recht langezogen sind und von schräg hinten kommen, empfinden wir sie noch nicht als unangenehm. Drei nautische Meilen vor dem Hafen funken wir ihn an um zu erfragen ob wir einfahren dürfen. Kein Problem, wir dürfen. Als wir in den Hafen kommen sind wir erstaunt darüber, wie unkompfortabel es im Vorhafen schaukelt. Phuu, gut das wir ein Plätzchen im weiter hinten liegenden Hafen reserviert haben. Kaum sind wir eingelaufen, kommt auch schon die Hafenmeisterin mit ihrem Dinghy längsseits und bittet uns im Vorhafen zu warten: Noch ist der Verbindungskanal zwischen Vorhafen und Hafen nicht ausreichend tief. Erst in ungefähr einer Stunde hat die Flut dann genügend Wasser hereingetragen. Wir schauen uns also nach einer Anlege-Möglichkeit im Vorhafen um. Gerade als wir eine Boje ins Auge gefasst haben, werden wir von der Hafenmeisterin dringend gebeten sofort den Hafen verlassen - eine Fähre ist im Anmarsch. Wir brechen also unser Anlegemanöver ab und dampfen aus dem Hafen. Und richtig, da kommt eine grössere Fähre angebraust. Da wir keine Lust haben eine weitere Stunde in diesem schaukligen Vorhafen zu liegen, entschliessen wir uns dazu umzuplanen: Wir werden heute direkt nach Pornichet weiterfahren. Gesagt getan: Ankunft gegen 20:00 Uhr. Noch zweimal müssen wir die Regatta kreuzen die uns schon heute Vormittag den Weg versperrt hat, da die Teilnehmer inzwischen auf dem Rückweg sind. Und noch immer wird kein Meter verschenkt. Als wir am Abend mit der Flut im Hafen von Pornichet einlaufen, sind wir froh weitergefahren zu sein. Denn so können wir TROLL morgen entspannt nach Pornic bringen. Dort haben wir am Dienstag einen Termin zur Reparatur unseres „Watermakers“.Leer más

Viajero
Uih, gab's kein Platz mehr im Hafen? Schön die Mannschaft in Action zu sehen 😎

ViajeroJa, cool die Regatta. Aber müsst ihr als Motorfahrzeug nicht sowieso den unter Segel fahrenden Booten ausweichen?

TROLL-Family.comLieber Roland. Genau so ist es - Segel vor Motor. Da draussen schauen allerdings auch die Segler das wir Knatterkisten nicht zu oft den Kurs wechseln müssen. Den so ein Segler ändert manchmal recht oft seinen Kurs um anständig segeln zu können. Und da ist es manchmal garnicht so leicht die Regel zu befolgen. Im Falle der Regatta standen wir plötzlich mitten auf dem Ozean vor einem grossen Stop-Schild ;)

ViajeroSo was kenne ich auch als Segler nur das es dort keine Motorboote gibt sonder Ständer Paddler die werden so gar gewannt. Wenn aber einer die Regel nicht befolgt denn dürfen wir umsegeln . Und die Fischer werden auch gewarnt , wir sagen ihnen sogar das sie ihre Angeln nicht so weit raus werfen sollen , wer trotzdem die Angelrute weit raus wirft , dem können wir nicht versichern dass er nacher immer noch seine Angelrute hat .
Lorient
29–31 ago. 2024, Francia ⋅ ☁️ 22 °C
Wir sind heute Morgen ungeplant verdammt früh auf den Beinen, da es am Ankerplatz so „schaukelig“ war, das Maja und ich kaum geschlafen haben. Ich nutze die Zeit für einen längeren Abstecher in den Maschinenraum. Ich mache einen grösseren Check und hier ist, wie bisjetzt immer, alles (bis auf ein paar Kleinigkeiten) in Bester Ordnung. So bin ich beispielsweise noch auch der Suche nach einem kleinen Kühlwasserleck am Steuerbordmotor - nichts Großes, nur eine nicht perfekt zugezogene Schelle an einem Kühlwasserschlauch. Ich finde heute Morgen nach längerem Suchen auch wirklich zwei Schellen, die noch etwas fester gezogen werden müssen und erledige dies direkt. Um kurz nach 8 Uhr kommt dann auch wirklich ein kleines Schlauchboot zu uns gefahren und bringt uns die bestellten Baguettes sowie zwei Croisannt´s. Wir bezahlen und brechen direkt auf. Gefrühstückt wird heute während der Fahrt - die gekauften Baguettes sind frisch und sehr lecker - ein wirklich schöner „Service“. Danke! Und wieder zeigt sich uns die Biskaya von Ihrer Besten Seite: Kaum Wind, Kaum Welle - traumhaft. Und es wird noch viel viel schöner, als wir gegen 11:00 Uhr von einer Delphinschule entdeckt werden. Diese tollt für über eine Stunde um uns herum. Was für wunder- wunderschöne majestätische und elegante Tiere und was für eine phantastische Erfahrung - Danke liebes Universum! Der Rest der Reise verläuft ereignislos: Die Kinder spielen auf dem Bug, wir müssen noch für ein Fährschiff anhalten was unseren Kurs kreuzt und TROLL brummt zuverlässig wie immer vor sich hin! Gegen 20 Uhr laufen wir dann im Hafen von Lorient ein und legen an. Bedingt durch die schlaflose Nacht geht es heute früh ins Bett! Darf man dem Wetterbericht glauben, so werden wir mindestens 2 Nächte und einen verregneten Tag in Lorient verbringen.Leer más
Audierne
28–29 ago. 2024, Francia ⋅ ⛅ 19 °C
Nach zwei sehr schönen Tagen in Aber Wrach kann es weitergehen: Die Wettervorhersage gibt grünes Licht - sollte sie stimmen, dürfen wir den „Chenal du Four“ bei Besten Bedingungen passieren. Heute Morgen müssen wir einmal nicht in aller Herrgottsfrühe aufstehen. Um Punkt 8:00 Uhr heben wir den Anker (TROLL hat den Ersten Tag im Hafen gelegen und den Zweiten vor Anker nahe dem Hafen) und brechen auf. Wir sind sehr sehr gespannt auf das, was uns heute erwartet: Werden wir danach die Bretagne auch nicht mehr vom Schiff aus befahren wollen? Wie so oft startet auch dieser Tag mit Abenteuern: Denn kaum haben wir den Anker gehoben, beginnt vom Land her Nebel aufzuziehen. Und zwar so schnell, das wir innerhalb von weniger als 20 Minuten vom grauen Nichts umgeben sind: Die Sicht wechselt heute von 50m - knapp 200m. Unser Radar haben wir leider noch nicht wieder zum Laufen bekommen, also geht es für mich raus auf den Bug, Ausschau halten! Gesucht werden Fischerbojen und andere Boote. Fährt man über eine Fischerboje, so kann das daran befestigte Seil / Fangnetz sich um die Schiffsschraube(n) wickeln und die Motoren ausfallen lassen, ungemütlich! Eine Kollision mit einem anderen Schiff bringt ganz sicher neue Bekanntschaften: Aber vom Hören-Sagen wissen wir, dass solche Bekanntschaften meist nicht ganz unbelastet sind. Denn es ist meist schwer zu klären, wer wem das Schiff versenkt hat. Im Zweifel ist man ja selber immer vollkommen unschuldig. Maja hält das AIS im Auge und lässt TROLL immer wieder fröhlich in den Nebel tröten. Das ist so laut, das ich jedesmal fast vom Bug falle. Und wirklich tröten immer wieder einmal Schiffe aus dem Nebel zurück. Mehrmals passieren uns dann kurz nach dem Tröten kleine Fischerboote die wieder zurück in den Hafen fahren. Einmal schallt nach unserem Tröten eine Trillerpfeife zurück aus dem Nebel. Und kurze Zeit später kreuzt dann ein, wie so oft weisses, Segelboot unseren Weg. Im Nebel ist die weisse Farbe übrigens echt von Nachteil. Auch eine Fischerboje will uns in die Quere kommen, wird aber rechtzeitig entdeckt und umfahren. Gegen 10 Uhr lichtet sich der Nebel dann ein wenig, so das wir etwas schneller fahren können. Gut das wir bereits in Calais gelernt haben, wie wichtig es bei Nebel ist mit Autopilot zu fahren. Denn ohne Anhaltspunkt ist das „von Hand steuern“ extrem schwer. Viel zu schnell sind die manuellen Ruderbewegungen einfach zu gross. Eine riesige Hilfe sind in einem solchen Fall auch die digitalen Seekarten sowie der Plotter, da man mit deren Hilfe quasi nach Instrumenten fahren kann. Da wir heute sehr nah am Land fahren, um die Strömung mitzunehmen, sind wir dankbar für die sehr verlässlichen Tiefen-Informationen von Navionics. Dank 2 Knoten Rückenströmung kommen wir trotz Nebel pünktlich um 13:00 Uhr am „Chenal du Four“ an. Und wie vorhergesagt hat es hier Dankbarerweise Traumbedingungen: Leichter Rückenwind, Strömung von hinten und fast keine Welle (0,5 - 1m) - okay, es ist grau in grau und noch nebelig aber das nehmen wir gerne in Kauf. Da es so gut läuft und wir noch eine ganze Zeit von der Rückenströmung profitieren, entschliessen wir uns dazu, direkt bis Audierne durchzufahren - vorbei am Cap Sizun. Und dort laufen wir dann auch wirklich ohne weitere Zwischenfälle gegen 20 Uhr ein. Woow, und wieder haben wir einen weiteren Meilenstein passiert! Vor Audierne ankern wir in einer vorerst ruhigen Bucht mit vielen anderen Booten. Kaum haben wir den Anker geworfen, kommt auch schon ein kleines Schlauchboot zu uns: Abkassieren! Doch weit gefehlt: Wir werden von einem jungen Burschen gefragt, was es denn Morgen früh vom Bäcker geben soll? Wie kool, wir bestellen 2 Baguettes und zwei Pain au Chocolat und sind echt gespannt auf den nächsten Morgen. Kurz vor dem Schlafengehen wird es dann leider „rollig“ - und das leider die ganze Nacht. Die Kinder schlafen, wie so oft, wie die Steine, ich und Maja kriegen jedoch kaum ein Auge zu.Leer más
Aber Wrac´h
26–28 ago. 2024, Francia ⋅ ☁️ 20 °C
Die Zeit in Roscoff vergeht wie im Flug. Zum einen aufgrund der wunderbaren Begegnungen mit anderen Seglern - seid herzlichst gegrüßt wenn Ihr hier mitlesen solltet - zum anderen weil es uns hier landschaftlich und kulturell super gefällt. Darüber hinaus sind Roscoff und Saint-Pol-de-Léon einfach richtig schön! Besonders ins Herz geschlossen haben wir auch eine kleine Bäckerei in Saint-Pol-de-Léon die richtig leckere Backwaren zaubert. Anders als im deutschsprachigen Raum sind hier in Frankreich noch viele richtige Bäckerei-Handwerksbetriebe zu finden. Dadurch bedingt gibt es noch grosse regionale Unterschiede was deren Sortiment angeht - leckeres Baguette und leckere Crouissants findet man natürlich überall. Aber erst hier in Frankreich haben wir lernen und schmecken dürfen, dass es Dutzende wenn nicht hunderte französische Baguette / Brot-Variationen gibt - wunderbar! Und hier in Roscoff gibt es herzerfrischenderweise noch richtige Bauern - keine Landwirte: Das heisst, hier werden auf kleinen Feldern noch überall Lebensmittel für Menschen, nicht für Tiere, angebaut. Darüber hinaus gibt es hier noch wunderschöne wilde Blumenwiesen in „Hülle und Fülle“. All das erinnert mich an meine traumhafte Kindheit in den 70ern und 80ern - genauso habe ich sie in einem kleinen Dorf in Niedersachsen noch erleben dürfen. Wir werden schliesslich von einem Wetterfenster, welches günstig erscheint, aus unseren Träumen gerissen. Wenn die Vorhersage stimmt, dann würden wir nach fünf Nächten in Roscoff wieder auslaufen. Unser Etappenziel: Aber Wrac´h oder Argenton denn wir wollen uns in eine möglichst gute Ausgangposition für die Umrundung des nächsten Cup´s bringen. Da unser TROLL so gemütlich liegt, können wir ohne die Hilfe unseres supernetten Nachbarn aus Norwegen nicht ablegen. Denn keinen Meter hinter uns liegt die Gendarmerie und direkt Backbord von uns das norwegische Segelboot XO. Da unser Nachbar zur Zeit alleine segelt und es recht windig ist, helfen die Kinder ihm beim Ablegen und Wiederanlegen an der Tankstelle. Während er tankt, kann TROLL durch den nun freigewordenen Platz entspannt ablegen. Am Tanksteg legen wir dann kurz an, damit die Kinder wieder an Bord kommen können, denn XO soll ja nach dem Tanken wieder zurück an seinen Steg und dabei wollen die Kinder zur Freude des Norwegers noch helfen. Der Wind hat noch ein wenig aufgefrischt, so das es für ihn alleine nahezu unmöglich wäre, unbeschadet zurück zu kommen. Nachdem XO wieder sicher vertäut an Ihrem Steg liegt dampfen wir los. Raus aus dem Hafen und vorbei an einer riesigen Fähre die noch an Ihrem Anleger liegt. Da die Flut gerade Ihren Höchststand erreicht hat, wagen wir es durch das Flachwassergebiet vor Roscoff abzukürzen. Nach zwei recht gemütlichen Stunden beginnt der Wind stärker als vorhergesagt aufzufrischen. Keine 20 Minuten später ist es dann vorbei mit der Gemütlichkeit: Die Wellen werden höher und kabeliger. Erst sind sie so 2-3 Meter hoch - ein wenig später sind es dann schon 3-4 Meter und schliesslich wachsen sie auf 4-6 Meter an. TROLL ist in seinem Element und tollt durch die wild woogende Masse - wir können uns echt Schöneres vorstellen, da die Welle von schräg vorne kommt und entscheiden uns heute nur bis L´aber Wrac´h zu schaukeln. Krass wie schnell sich hier in der Bretagne die Verhältnisse ändern können - zwischen Gemütlich und Sportlich liegen keine 30 Minuten. Wir halten den sportlichen Kurs noch für ungefähr 2,5 weitere Stunden (die sich wie 25 Stunden anfühlen) und drehen dann schliesslich weichgeklopft Richtung Aber Wrac´h bei. Wir haben den Kurs so gewählt, dass die Welle nach dem Beidrehen direkt von Achtern (Hinten) kommt und sind nun sehr dankbar dafür. Denn direkt nach dem Beidrehen wird die Fahrt endlich wieder vieeeeel angenehmer. In Aber Wrac´h angekommen werden wir sehr freundlich empfangen und bekommen direkt einen Hafenplatz zugewiesen. Wir geniessen den ruhigen Rest des Tages und kommen noch mit einigen anderen Seglern ins Gespräch. Ein älteres deutsches Ehepaar in einem kleinen Segelboot (8-9 Meter) erzählt uns von Ihren Erlebnissen in der Bretagne. Nach dem heutigen Ritt und durch die Erinnerungen an die Fahrt am Cap am Golf von Marlo erleben wir bildhaft mit, wie es den Beiden ergangen sein muss. Die Frau will jedenfalls in der Bretagne keinen Fuß mehr auf ein Boot setzen. TROLL lässt das alles völlig kalt - er liegt ungerührt im Hafen und scheint von wilderen Fahrten in Arktischen Regionen zu träumen. Wir werden noch von mehreren Seiten darauf hingewiesen, bitte bitte das nächste Cap nicht zu unterschätzen. Wir bedanken uns für die Tipps und nehmen uns vor auf jeden Fall die passenden Verhältnisse abzuwarten. Laut Wetterbericht sollen diese auch schon in 1-2 Tagen vorherrschen, yeah!Leer más
Roscoff
21–26 ago. 2024, Francia ⋅ ☁️ 19 °C
Gegen 6:30 Uhr reisst uns jäh der Wecker aus unseren Träumen. Nach einem kurzen Check des Wetterberichtes steht fest: Unserer Weiterreise nach Roscoff steht nichts entgegen. Der Wind ist über Nacht schwächer geworden: 8-12 Knoten Westwind stehen an. Wir planen, wie so oft in den letzten Wochen, Küstennah zu fahren. So können wir die Gezeitenströmung optimal nutzen. Um 8:30 Uhr heben wir den Anker und machen uns auf den Weg. Als wir mit unserer Backbordseite am „Tregor Goelo Park“ vorbeirauschen setzt sich ein kleines Segelboot (6-7 Meter Länge) vor uns, das aus Richtung „Ile-de-Bréhard“ kommt. Wir scheinen den gleichen Weg zu haben, was uns beruhigt: Wenn zwei Männer und ein Kind auf einem kleinen offenen Segelboot in die gleiche Richtung fahren wie wir - was soll dann noch schiefgehen? Keine 5 Minuten später, kurz vor dem Umrunden des Caps bricht die Hölle über uns herein. Der Gezeitenstrom von inzwischen 3 Knoten trifft hier auf die Wellen aus dem Ärmelkanal und das kesselt gewaltig. Wir finden uns plötzlich in 4-6m hohen Wellen wieder und haben mehr zu tun als uns lieb ist, denn damit haben wir nicht gerechnet. Das Segelbötchen surft die Wellen hoch und runter als würde man das in der Bretagne zum Frühstück machen. Dabei verschwindet das komplette Boot inkl. Mast immer wieder zwischen den Wellenbergen: So hoch sind diese. Wenn uns das nächste Mal ein kleines bretagnisches Segelboot mit zwei Männern und einem Kind begegnet, werden wir pauschal in die entgegengesetzte Richtung fahren! Vielleicht war es ja auch kein Kind, sondern Asterix! TROLL hat auf jeden Fall gut zu tun und so geht es mit 7-8 Knoten SOG (Speed over Ground) durch die Wellen. Wir sind so beschäftigt, dass wir erst ans Filmen denken, als die Wellen nach ca. 20 Minuten wieder nachlassen. Auch den Rest der Fahrt haben wir ordentliche Wellen (2-3m), aber dank der Starken Gezeitenströmung von hinten geht es richtig schnell voran, so das schon gegen 16:00 Uhr unser heutiges Tagesziel Roscoff in Sicht ist. Zwei Seemeilen vor der Hafeneinfahrt funken wir die Marina an und melden unser bevorstehendes Einlaufen. Wir sind herzlich willkommen. Man wird uns ein Schlauchboot entgegensenden welches uns den Platz zuweist - perfekt. Direkt mit dem Einlaufen kommt uns auch schon das Schlauchboot entgegen - leider haben wir ersteinmal Verständigungsprobleme, so das wir den Steiger verpassen, an dem wir anlegen sollen. Eigentlich kein Problem, wenn nicht bereits die Flut eingesetzt hätte. Die schiebt uns nun mit mindestens 3 Knoten von hinten in die Marina hinein. Und damit es nicht langweilig wird, kommen uns auch noch zwei Boote entgegen, die die Marina verlassen möchten. Wir haben ersteinmal alle Hände voll zu tun um unsern TROLL aufzustoppen und gerade zu halten. Nachdem das erste Boot an uns vorbei ist und wir TROLL wieder ausgerichtet haben geht es rückwärts. Denn drehen können wir an dieser Stelle leider nicht. Erst als wir die Hebel fast auf den Tisch legen, geht es rückwärts. Also wieder zurück in die Einfahrt der Marina (glücklicherweise kommt niemand von hinten) und dann direkt über Steuerbord in die Erste Einfahrt. Oder doch nicht: Die Strömung ist inzwischen zu stark um direkt nach Steuerbord abzubiegen. Zu gross die Gefahr, dass wir durch die Strömung in die an diesem Steiger angelegten Schiffe gedrückt werden. Also raus mit der Rückwärtsfahrt, Ruder hart Steuerbord und dann den Backbordmotor auf halbe Fahrt voraus und den Steuerbordmotor halbe Fahrt zurück (mit zwei Motoren kann man das Schiff so über Steuerbord auf der Stelle drehen). Zur Beschleunigung der Drehung quäle ich dann auch noch das Bugstrahlruder. Da ich nicht einschätzen kann, wie tief das Wasser an der Hafenmauer hinter uns ist, fahre ich während der Drehung nach vorne in die Steigereinfahrt und dann direkt nachdem das Schiff die halbe Drehung vollführt hat wieder zurück aus der Einfahrt, damit wir der Hafenmauer hinten mit unseren Schrauben nicht zu nah kommen. Das Schiff dreht ungewohnt schnell, aber das Manöver gelingt wunderbar. Nun liegen wir mit dem Bug Richtung Strömung die inzwischen 3,5 Knoten beträgt. Wir fahren nun vorsichtig und in spitzem Winkel in die Steigereinfahrt, damit wir nicht zu sehr durch die Strömung vertreiben. Auch das gelingt, und wir befinden uns nun endlich wieder im ruhigen Fahrwasser. Anlegen müssen wir bei starkem ablandigem Seitenwind in einer recht kleinen Parklücke. Da wir das nicht zum ersten Mal machen, kein Problem. Wäre es zum Problem geworden, so hätte es die Polizei für die Unfallaufnahme nicht weit gehabt - denn die liegen ca. 1,5m hinter uns und sind der Grund für die beengten Parkverhältnisse. Nachdem wir Klarschiff gemacht haben geht es bei strahlendem Sonnenschein in die Innenstadt von Roscoff. Woooow was für ein schönes Städtchen. Touristisch, zwar aber wunderschön! Die nächsten Tage ist wieder unangenehm viel Wind angesagt (20-35 Knoten aus Richtung Westen) so das wir beschliessen ein paar Tage zu bleiben.Leer más

ViajeroVielleicht hat euer Troll sich was bei den Wellenreitern abgeschaut und wollte das auch mal ausprobieren? Was gibt's denn viel zu tun wenn das losgeht? Am besten einfach gut festhalten, oder? Vielleicht muss auch alles was nicht festgezurrt oder weggesperrt ist wieder eingefangen werden? Auf alle Fälle habt ihr es wohl gemeistert. Beim Klabautermann, so eine Achterbahn gab's in Holland bestimmt nicht 🎢

TROLL-Family.comLieber Roland, wenn es so richtig anfängt zu schaukeln, wird sofort transparent man wo man noch nachoptimieren muss - und das macht man dann besser auch schleunigst :-) Darüber hinaus bin ich öfter mal im Maschinenraum gewesen, um nachzusehen, ob alles läuft. Dann habe ich ein paar Mal nachgesehen ob unser Dinghy noch da ist / wirklich vernünftigt hängt etc. Und dann ist da auch noch die Anspannung, die einen in Beschlag nimmt.
Golf von Marlo
19–21 ago. 2024, Francia ⋅ ☁️ 22 °C
Nach einem leckeren Frühstück und dem obligatorischen Abwasch heben wir den Anker und verabschieden uns aus Guernsey. Wie gerne wären wir länger geblieben. Der rollige Ankerplatz sowie das angesagte Wetterfenster für die nächsten Tagen erleichtern uns den Abschied. Neben den schönen Erinnerungen nehmen wir auch noch ein wenig Diesel mit auf die Reise. Denn als Seefahrernation wissen die Briten das nur mineralischer Diesel als Schiffahrtsdiesel taugt. Und günstiger als daheim ist er auch noch, da MwSt. befreit.. Der sonst so verbreitete Biodiesel kann bei längeren Standzeiten im Tank auf See ganz schnell gefährlich werden: Denn der Bioanteil im Diesel fördert/verursacht die sogenannte Dieselpest. Das heisst: Es können sich schleimige Bioorganismen im Tank bilden, die die Filter verstopfen was den Motor zum Stillstand bringen kann. Auch können sich dadurch die Ölanteile im Diesel vom Wasser trennen. Das führt dann dazu, das man so auch einen Teil Wasser in die Zylinder gespritzt bekommt: Dadurch beginnt der Motor dann von innen zu rosten. Welche Folgen das alles bei schwerer See oder in anderen Situationen, in denen man sich auf die Motoren verlassen können muss haben kann, kann sich man sich ausmalen. Nach dem Tanken geht es dann Richtung „Golf von Marlo“. Dort möchten wir, in einer geschützten Bucht, das nächste Wetterfenster zum weiterdampfen abwarten. Wie so oft kommt uns der Wind entgegen, während uns die Strömung anschiebt. Zur Freude von TROLL haben wir also eine nette Welle die schön schaukelt. So kommen wir ein wenig weichgeschaukelt und tagesfertig bei Flut im „Golf von Marlo“ an. Als wir zum ersten Mal den Anker werfen, hören wir beim Einfahren, dass er auf einem Felsen gelandet sein muss. Also suchen wir uns einen anderen Platz und versuchen es nocheinmal. Diesmal klappt es glücklicherweise problemlos. Am nächsten Morgen nach dem Aufstehen (bei Ebbe und damit ca. 9,5m tiefer als beim Ankern) reiben wir uns die Augen, denn wir finden uns mitten in einer riesigen Austernzucht wieder. Dutzende Fischerboote zischen an uns vorbei um zu den Austerfeldern zu gelangen. Schon krass: Bei Flut sieht man wirklich absolut garnichts von den Feldern. Und bei Ebbe findet man sich dann plötzlich in einem riesigen Austerngarten wieder. Wir staunen noch einige Zeit, frühstücken dann lecker und checken das Wetter. So wie es aussieht werden wir noch eine Nacht bleiben müssen, da heute eine Wetterfront durchzieht und Windböhen mit 35+ Knoten erwartet werden.Leer más
Guernsey
18–19 ago. 2024, Guernsey ⋅ ☀️ 18 °C
War das eine schaukelige Nacht! Welle und Wind kamen und kommen leider immer noch aus unterschiedlichen Richtungen, so das die Welle fast seitlich unter TROLL hindurchrollt. Was dazu führt, das hier auf unserem TROLL immer wieder ordentlich die Tassen klappern und der Neigungsmesser manchmal bei 25 Grad steht. Wir eiern durchs Schiff wie Betrunkene. Ist ziemlich ungemütlich das Ganze. So ungemütlich, das Maja nicht schlafen konnte. Da es den ganzen Tag nicht besser werden soll, heben wir den Anker und verabschieden uns von Hagen und seiner Familie. Nächster Stop: Guernsey. Der Weg dahin verläuft ereignislos, ist aber sehr kabbelig. Wind und Strömung arbeiten mal wieder gegeneinander, aber das kennt unser TROLL ja. Der Motor brummelt vor sich hin und die Stabilisatoren surren geschäftig. Als wir uns gegen 12 Uhr St. Peter Port nähern bestaunen wir das riesige Kreuzfahrtschiff, welches dort vor Anker liegt. Spannend auch, das die Rettungsboote des Kreuzfahrtschiffs dazu genutzt werden um die Passagiere zwischen Schiff und Hafen hin- und herzutransportieren. Wir schleichen uns hinter dem Riesen in die Ankerbucht von St. Peter Port und freuen darüber, dass das Rollen hier echt erträglich ist. Ich schraube nach dem Mittagessen das Radar auf, um herauszufinden warum es bei Calais nicht richtig funktioniert hat. Die Antwort, oder besser ein Teil der Antwort schwappt mir in Form von knapp einem Liter Wasser entgegen. Dieser Liter hat sich, wie auch immer, im Radargehäuse gesammelt und war der Elektronik bestimmt nicht zuträglich. Argh!! Mathis hilft mir dabei, alles zu säubern und zu trocknen. Ausserdem nutzen wir die Gelegenheit um den Antriebsstrang des Radars zu fetten. Nachdem wir wieder alles zusammengeschraubt und verschlossen haben, starten wir gespannt das Radar. Leider raucht beim ersten Start wieder der Plotter ab - behoben ist das Problem also leider noch nicht. Beim zweiten Start funktioniert dann alles, und das Radarbild ist auf Anhieb wunderbar deutlich. Viel besser als vorher. Wir sind erleichtert - kaputtrepariert haben wir es also nicht. Aber das Problem wird uns wohl leider noch länger begleiten. Da das Wetter erst am übernächsten Morgen für die Weiterreise passen soll, finden wir uns mit dem Rollen am Ankerplatz ab. Am nächsten Morgen geht es dann direkt nach dem Frühstück mit dem Dinghy in den Hafen von St. Peter Port. Wir schlendern bei schönstem Wetter durch die schöne kleine Stadt und geniessen das entspannte, fast südländischen Lebensgefühl welches hier herrscht. Am Nachmittag fahren wir mit dem Bus in den Norden und gehen dort einige Stunden spazieren: Ziel Beaucette Marina. Wir schlendern wunderschöne grüne Wegen entlang und erreichen schliesslich die toll gelegene Marina mit Ihrer spektakulären Felsenzufahrt. Diese ist knapp 8 Meter breit und nur zu bestimmten Zeiten zu befahren. Hätten wir es vorher gewusst, so hätten wir versucht hier ein Plätzchen zu bekommen. Superschön! Das letzte Abenteuer des Tages besteht darin, unser Dinghy wieder unbeschadet hochzukranen. TROLL schaukelt so sehr, das wir dafür viel Kraft aufwenden müssen. Nach erledigter Arbeit fallen wir alle glücklich aber geschafft ins Bett. Schade, das es Morgen schon weitergeht, aber auch hier rollt uns TROLL zu sehr!Leer más
Alderney
16–17 ago. 2024, Guernsey ⋅ ☁️ 17 °C
Um 9:15 Uhr heben wir den Anker, drehen den Bug in den Wind und dampfen los Richtung Alderney. Wir sind schon sehr gespannt auf die Bedingungen am Cap „La Hague“ da wir schon von so einigen Seglern gehört haben, das die Route gut geplant sein will. Die starke Strömung dort (4-6 Knoten) kann im Zusammenspiel mit dem Wind (Wind gegen Strömung) für sehr sehr unangenehme Wellen sorgen. So unangenehm, das sogar hartgesottene Segler dort bei falscher Planung die Fische füttern. Gerne wären wir natürlich bei Idealbedingungen nach Alderney gefahren, aber die sind gerade Wettertechnisch nicht in Sicht. Heute sind, zur Freude von TROLL, 8-12 Knoten Westwind angesagt: Möglicherweise also Fischfüttertag. Kurz vor dem Cap haben wir knapp 9,5 Knoten (bei ca. 4,5 Knoten Speed Trough Water) auf dem Tacho und in der Ferne sehen wir weiss schäumende Wellenkämme. Je näher wir den weiss schäumenden Kämmen kommen, umso schneller werden wir - 10 Knoten sind es schliesslich. Und dann sind wir plötzlich mittendrin in dem schäumenden Wirlpool. Angenehm ist sicher anders, aber da TROLL sich nicht aus der Ruhe bringen lässt und mit sichtlicher Freude durch das Wirlpool tanzt ist es nicht so schlimm wir wir erwartet haben. Die Filmaufnahmen traue ich mich gar nicht einzustellen, da diese der Durchfahrt in keinster Weise gerecht werden. Mit einer Kamera kann man wahrscheinlich nur aus der richtigen Perspektive die wirkliche Höhe der Wellen einfangen, Und ein Zoom-Objektiv braucht es wahrscheinlich auch. Erschreckend, wie wenig man die Situation anhand der Kameraaufnahmen nachempfinden kann. Nach einer knappen halben Stunden ist das Wirlpool dann durchquert und Alderney in Sicht. Leider ist es heute ziemlich bewölkt, so das die wilde Schönheit der Insel nicht zur Geltung kommt. Nach der Einfahrt bekommen wir in der Bucht vor dem Hafen einen Ankerplatz zugewiesen. 10 Pfund sind dafür fällig - eine Boje für TROLL würde 40 Pfund kosten. Kurze Zeit später lassen wir unser Dinghy zu Wasser und fahren an Land. Da man auf Alderney nur Ankern oder an Bojen liegen kann gibt es hier ein Wasser-Taxi und ein Dinghy-Dock. Hat man kein Beiboot, so kann man jederzeit das Wasser-Taxi rufen, welches einen dann umgehend befördert. Hat man ein Dinghy, wie die meisten Yachten, so kann man mit diesem an einem speziellen Anleger festmachen, welches für Beiboote gedacht ist, dem Dinghy-Dock. Wir machen dort fest, hiefen unsere elektrischen Einräder an Land und schauen uns dann die schöne Insel an. Was wir finden sind schöne Strände, wilde Natur, eine wunderschöne Steilküste und so einige Schweine, die in der Wilden Natur in kleinen Weiden eingezäunt wurden. Zurück am Hafen gehen die Kinder noch am Strand spielen während wir die schöne Aussicht geniessen. Auf dem Rückweg zum Schiff schauen wir noch bei einer Segelyacht mit deutscher Flagge vorbei und lernen eine sehr sehr nette Familie kennen. Schöne Grüsse aus Roscoff, lieber Hagen & Familie!! Da der Wind ein wenig gedreht hat, ist es an unserem Ankerplatz ziemlich „rollig“ geworden. TROLL rollt so sehr hin und her, das es Maja schwer fällt zu schlafen. Da es am nächsten Morgen noch unangenehmer geworden ist, entschliessen wir uns dazu, auf der Suche nach einem angenehmeren Ankerplatz, der Insel Guernsey noch einen Besuch abzustatten.Leer más
Cherbourg
13–15 ago. 2024, Francia ⋅ ☀️ 21 °C
Auch heute Morgen klingelt der Wecker wieder planmässig in aller Herrgottsfrühe. Und so langsam gewöhne ich mich daran. Die Crew des belgischen Segelschiffs, dass an der Steuerbordseite von TROLL angelegt hat, ist auch schon auf den Beinen und bereitet das Auslaufen vor: Müll von Bord nehmen, den Schlüssel zum Kai beim Hafenmeisterbüro in den Briefkasten werfen und ein letztes Mal die Beine vertreten. Pünktlich mit dem Einsetzen der Ebbe um 6:00 Uhr verabschieden wir uns von der Belgischen Crew und legen wenige Minuten später selber ab. Und wieder geht es raus auf die Nordsee - mit der Tide im Rücken und einer steifen Briese von vorne. TROLL stampft gewohnt gelassen durch die unruhige See. In ein paar Stunden soll es dann angenehmer werden. Der Wetterbericht verspricht, das der Wind ab dem späten Vormittag bis in den Abend hinein einschläft: Perfekte Bedingungen also für einen grösseren Schlag. Cherbourg wir kommen! Auf dem knapp 80nm (ca. 160 km) langen Weg haben wir so einigen Fischerbojen auszuweichen und interessanterweise auch so einigen Fischerbooten und einem grossen Brummer. Man fragt sich in diesen Momenten, wie es sein kann, das man mitten im nirgendwo anderen Schiffen so nahe kommen kann. Dieses Phänomen wird uns auch später auf der Reise immer wieder begegnen. Der Wetterbericht passt heute wie die Faust aufs Auge: Ab 11:30 Uhr schläft der Wind ein und unsere Fahrt wird bis zum Ende so richtig entspannt. Wir erreichen den „Pointe de Barfleur“ wie geplant zum genau richtigen Zeitpunkt mit ein wenig Rückenwind und erleben so eine Butterweiche ca. 10 Knoten schnelle Einfahrt in den Hafen von Cherbourg. Man muss wissen, das der „Pointe de Bafleur“ ein sogenanntes „kleines Cap“ ist. An einem solchen Cap treffen Wassermassen zusammen die aus unterschiedlichen Richtungen kommen - verstärkt sich dieser Effekt durch Wind und Tide, so bäumen sich an solchen Stellen ganz schnell meterhohe Wellen vor einem auf, die aus allen Richtungen zu kommen scheinen. Und in dieser brodelnden Hölle geht es ziemlich unkompfortabel zu, Gerade wenn die Strömung der Tide (bei uns ca. 4,5-5 Knoten schnell) entgegen der Windrichtung läuft. Im Hafen eingelaufen erfreuen wir uns an den wunderschönen Segelbooten von Garcias von denen dort aussergewöhnlich viele liegen, weil sie hier gebaut werden. So wie unser wunderbarer TROLL setzt auch Garcias auf Aluminium als Rumpfmaterial. So entstehen phantastische Expeditionssegelschiffe die sich auch in der Antarktis wohlfühlen. Aber nicht nur das Material stimmt: Garcias-Yachten sind darüber hinaus so richtig gut durchdacht und das sieht man! Für uns gib es neben Garcias nur die Deutsche Werft Sirius, die Schiffe baut, die uns so richtig gut gefallen. TROLL würden wir aber weder für eine Garcias noch für eine Sirius hergeben. Er ist mindestens genauso gut durchdacht und für uns in vielerlei Hinsicht das passendere Schiff. Die Perfektion der Garcias Yachten ist ein Augenschmaus und so kommen wir schnell mit zwei Deutschen ins Gespräch, die uns gegenüber liegen und gerade Ihre fabrikneue Garcias 45 Explorer entgegengenommen haben.Sie sind gerade in der „Honeymoon-Phase“ und testen Ihr neues Schiff nun 4 Wochen lang auf Herz und Nieren, um letzte Produktionsmängel zu finden. Diese werden dann direkt vor Ort von der Werft behoben. Es ist eine riesige Freude sich mit den beiden zu unterhalten. Immer ein Lächeln und ein paar trockene Sprüche auf den Lippen - zwei herzliche Menschen denen wir auf unserer Reise Richtung Portugal hoffentlich noch öfter über den Weg laufen. Denn für die Beiden geht es auch ersteinmal in diese Richtung. Darüber hinaus treffen wir noch das supernette Pärchen der „La Ola“, einem Katamaran der auch auf dem Weg in den Süden ist. Auch die Beiden sehen wir hoffentlich demnächst schon wieder! Nach einem Tag im Hafen legen wir TROLL um und Ankern standesgemäß zwei weitere Tage direkt vor dem Hafen. Leider wird der Ankerplatz vor dem Hafen schon seit Jahren zusammengeschrumpft, so das er inzwischen ziemlich übersichtlich geworden ist. Der Hafen ist wahrscheinlich nicht ganz unbeteiligt, denn bisjetzt war das unser teuerster Aufenthalt. 78 EUR die Nacht für unser 16m langes Zuhause. Yiks!Leer más

ViajeroGuten Abend und vielen Dank für diesen interessanten Reisebericht. Nach einer guten Woche an der Nordsee Küste seid ihr ja schon routinierte Seefahrer, obwohl diese Reise bestimmt ganz neue Erlebnisse und Herausforderungen zu bieten hat als die vergangenen Monate auf den holländischen Binnen Gewässern.

TROLL-Family.comHey Roland, routinierte Seefahrer sind wir bestimmt noch nicht, aber es war bisjetzt eine grosse Freude und richtig viel gelernt haben wir auch.

ViajeroWünsche euch weiterhin eine wunderschöne Zeit. Grüßle aus dem Ländle, Roland
Fécamp
12–13 ago. 2024, Francia ⋅ ☀️ 29 °C
Leider haben wir nur wenig Zeit um uns Dieppe und Umgebung anzusehen. Der Hafen mit all seinen Cafes und Restaurants sowie der wirklich schöne Strand machen Lust auf mehr. Aber das Wetterfenster ist einfach zu attraktiv um ausgeschlagen zu werden. Zu gerne würden wir in den nächsten 2-3 Tagen in Cherbourg einlaufen. Klappt das, sind wir in einer wirklich kompfortablen Ausgangslage, um entspannter weiterzudampfen. Denn Portugal ist dann „nur noch ein paar Wetterfenster“ entfernt. Und wieder klingelt der Wecker Morgens um 5:30 Uhr. Um Punkt 6 Uhr legen wir ab und verlassen bei Dunkelheit den schützenden Hafen. Ich halte heute vorne auf dem Bug Ausschau, da unser Radar heute nicht davon zu überzeugen war, das es benötigt wird. Die Technik und der Bildschirm für das Radar lassen sich anschalten, aber sobald ich den Radarbalken einschalte (was ordentlich Energie frisst) damit sich dieser dreht und beginnt die Gegend abzuscannen, stürzt unser Navigationscomputer ab. Dieser wiederum muss laufen, damit man den Radarbalken zum Drehen bringen kann. Ich versuche es 3-4 Mal. Das Ergebnis in allen Fällen: Der Navigationscomputer verabschiedet sich mit schwarzem Bildschirm und muss neu gestartet werden. Also geht es raus an die frische Luft, selber die Umgebung scannen. Um diese Uhrzeit ist allerdings glücklicherweise noch nicht viel vor dem Hafen los. Wie jeden Morgen, seitdem wir die Nordsee befahren, nutzen wir dankbar die einsetzende Ebbe um TROLL mit Hilfe des Tidenstroms noch vor dem Mittagessen nach Fécamp zu navigieren. Wind und Wetter entsprechen der Wettervorhersage, so das wir ganz entspannt Richtung Fécamp cruisen. Wie schon in den letzten Tagen gibt es auf dem Weg zum Ziel so einige Fischer-Netze und -Reusen zu umfahren. Leider ist die Kennzeichnung dieser Netze und Reusen nicht immer optimal (mal gut sichtbare Bojen, manchmal aber auch dunkle Kanister die als Bojen genutzt werden, aber nicht gut zu sehen sind - Sparmassnahmen einiger Fischer) so das sie durchaus zur Gefahr werden können. Denn verfängt sich das Netz in unseren Schrauben, so sind wir erstmal lahmgelegt. Nahe der Küste kann das schnell so richtig uncool werden. Aus diesem Grunde fahren wir vorsichtshalber nur mit einem Motor. So kann man im Notfall kurz Tauchen um das Fischernetz soweit zu zerschneiden, das es nicht noch in die zweite Schraube gerät. Klappt das, bringt man sich mit dem zweiten Motor aus der Gefahrenzone. Wir hoffen, dass unserem treuem TROLL dieses Abenteuer erspart bleibt. Kurz vor dem Ziel versuche ich noch einmal, dass Radar zu aktivieren: Funktioniert einwandfrei! Wunderbar - die Fehlersuche verspricht spassig zu werden. Gegen 11:00 Uhr laufen wir in Fécamp ein. Wir bekommen einen Kopfsteg zugewiesen so das das Anlegen superentspannt ist. Dann gehts direkt zum Hafenbüro. Doch das wird gerade abgeschlossen: Excusez moi, Mittagspause! Und die ist hier von 12:00 - 14:30 Uhr. Wir nutzen die Zeit für einen kurzen Spaziergang zum Strand, der hier aus Kieselsteinen besteht aber auch sehr schön ist. Da das Wetter sich gegen 15:00 Uhr plötzlich schlagartig verschlechtert, wimmelt es im Hafen plötzlich von Booten die alle ein Plätzchen suchen. Wir nehmen ein belgisches Segelboot längsseits, da der Hafen nicht gross genug für alle ist, die bleiben möchten. Dann gehts in die Stadt - spazieren gehen und ein paar Kleinigkeiten einkaufen! Dabei stolperen wir über ein ehemaliges Kloster, welches heute eine Destillerie ist und sind überwältigt: Was für ein prächtiger Bau! Zurück im Hafen unterhalten wir uns noch sehr angeregt mit dem Kapitän des Segelschiffs „Mareike“. Ein sehr sehr netter Einhandsegler, der das gleiche Ziel hat wie wir und den wir in Calais kennengelernt haben. Er ist heute ein paar Stunden vor uns in Fécamp eingelaufen. Sein nächster Stop: Chebourg. Dann gehts früh ins Bett, denn Morgen früh klingelt der Wecker wieder um 5:30 UhrLeer más
Dieppe
11–12 ago. 2024, Francia ⋅ ☀️ 24 °C
Heute klingelt der Wecker ausnahmesweise erst um 7:30 Uhr da, wir den Sportboothafen Calais mit der Toröffnung erst um 8:00 Uhr Richtung Dieppe verlassen möchten. Wir haben uns für 8:00 Uhr entschieden, da wir so, dank der einsetzenden Ebbe, den meisten „Rückenwind“ bis Dieppe haben. Um Punkt 8:00 Uhr öffnet sich die Brücke und wir stürzen uns zusammen mit einigen kleine Fischerboote ins nächste Abenteuer. Wir funken Calais Control an und erbitten die Erlaubnis den Hafen um kurz nach 8:00 Uhr verlassen zu dürfen. Der Wunsch wird genehmigt, da gerade keine Fähre im Ab-oder Anmarsch ist (und da man so wieder ruhig schlafen kann bezüglich der Mooring-Bojen). Sind wir heute Morgen dankbar für unser Radar! Über Nacht ist Nebel aufgezogen. Und der wird mit jeder Minute dichter. Als wir uns um 8:40 Uhr fertig machen zum ablegen sieht alles noch gut aus, als wir dann aber um 8:00 Uhr den Hafen verlassen, können wir keine 100m mehr weit sehen. Schon das Verlassen des Hafens wird so zum Abenteuer, da es an Referenzpunkten mangelt, die man ansteuern könnte. Also hangeln wir uns langsam an der langezogenen „Kaimauer“ nach draussen. Dort angekommen fahren wir direkt neben die Fahrrinne, damit wir keinem grossen Pott in die Quere kommen. Wir versuchen per Hand bis zum nächsten Wegpunkt zu steuern, müssen aber feststellen, dass der Autopilot unter diesen Bedingungen die einfach die bessere Wahl ist. Der steuert nämlich einfach stumpf nach Kurs. Als Mensch neigt man dazu nach dem zu fahren, was man sieht. Sieht man nichts, fängt man an ziemlich herumzueiern. Unser Radar entdeckt ein paar Fischerboote sowie einige Bojen, die wir langsam umfahren. Als sich der Nebel nach knapp einer Stunde auflöst sind wir im Paradies: Über uns, nichts als blauer Himmel, um uns nichts als ruhiges Wasser. Wooow! Nach dem Mittagessen schnappe ich mir die Drohne und mache ein paar schöne Aufnahmen von TROLL auf See. Das Landen der Drohne auf TROLL: Not so easy. Lili pflückt sie schliesslich aus dem Himmel, so das sie sicher zurück aufs Schiff kommt. Wenig später werden wir dann überraschend auf Kanal 16 angesprochen. „Motor Vessel TROLL, Motor Vessel TROLL, do you copy? „This is Motor Vesel TROLL, we copy!“ Motor Vessel TROLL, please come to Channel 77.“ „Motor Vessel TROLL, Channel 77“. Wir haben den direkten Weg nach Dieppe gewählt, und der würde durch einen riesigen, gerade in Bau befindlichen, Windpark führen. Wir werden gebeten um den Windpark herum zu fahren. Roger, machen wir! In Dieppe kommen wir mit ordentlich Rückenwind und durch den Umweg bedingt, eingesetzter Ebbe an. Kurz bevor wir in den Hafen einfahren, funken wir die Marina an und fragen ob sie für TROLL einen Platz für die Nacht haben. Haben Sie! Wir sollen den Anweisungen der beiden Jungs mit blauen T-Shirts folgen, die uns zu unserem Liegeplatz lotsen werden. Roger, Roger! Der Liegeplatz zu dem wir gelotst werden, hat eine recht enge Zufahrt (1,5 - 2m Platz pro Seite) an der rechts und links Boote liege. Dazu kommt eine recht ordentlich seitliche Briese sowie die Tiedenströmung. Auf den Schiffen zu unserer Steuerbordseite setzt emsiges Treiben ein, als wir unseren TROLL drehen um rückwärts einzuparken. Da werden zusätzliche Fender rausgehangen, es wird gefilmt, gebetet und telefoniert (vermutlich mit der Versicherung um schnell noch die Police zu erhöhen). TROLL lässt sich von all dem nicht aus der Ruhe bringen und parkt gelassen ein. Als unsere Leinen fest sind, spürt man das gemeinschaftliche Aufatmen: Nochmal gutgegangen! Wir flitzen zum Hafenmeister und staunen über die Preise die man hier für eine Nacht aufruft. Dann laufen wir noch kurz durch die Stadt und an den Strand. Und dort hat, oh Wunder, wieder einmal eine Kirmis Ihre Zelte aufgeschlagen. Vielleicht hat der Autoscooter-Betreiber in Calais (dort sind wir gefahren bis wir alle Kopfschmerzen hatten) uns via AIS verfolgt, um sich nicht das Geschäft seines Lebens entgehen zu lassen. Aber selbst die Kinder wollen heute das Bett nicht gegen den Autoscooter tauschen. Also gehts zurück in den Hafen und ab ins Bett.Leer más

TROLL-Family.comLieber Henry, herzlichen Dank! Und schöne Grüße nach Warendorf!!

Habe mir die aktuelle Position angeschaut, die Gegend kam mir bekannt vor. 1962 war ich dort mit dem Fahrrad unterwegs und haben den Le Mont St. Michel besucht, der Gezeitenunterschied ist dort erheblich, aber das ist ja nur für die parkenden Autos eine Gefahr. [Henry C.]
Calais
10–11 ago. 2024, Francia ⋅ ⛅ 20 °C
Es ist wunderbar, das man die einsetzende Ebbe nutzen kann, um TROLL
das Leben zu erleichtern. Das der Wecker einen dafür gegen 5:30 Uhr aus den Träumen reisst ist ein fairer Deal: 2-3 Knoten „Rückenwind“ für 1-2 Stunden weniger Schlaf. Läuft!
Heute soll der Wind ab ca. 2 Stunden vor unserem heutigen Ziel Calais aus Richtung Land kommen: Excellent! Wir dampfen also mit TROLL wieder gemütlich nahe an der Küste lang, denn bei dieser Windrichtung ist kurz vor Calais nur mit kleinen Wellen zu rechnen ist. Und richtig - nach anfänglich sehr kabbeligem Wellengang beruhigt sich das Meer vor Calais dann, wie vorhergesagt, zusehend. 2nm von Calais entfernt heisst es dann: „Calais Port Control, Calais Port Control, Bonjour! This is Motor Vessel TROLL, do you copy?“ „We copy, Motor Vessle TROLL. Go ahead.“ Calais Port Control, this is Motor Vessel TROLL, we request permission to enter the Port.“ „Motor Vessle TROLL, proceed to Boye CA4 and standby.“ „Calais Port Control, this is Motor Vessle TROLL, we will now proceed to Boye CA4.“. An Boye CA4 angekommen melden wir uns wieder bei Calais Port Control. Die nächste einlaufende Fähre ist ausreichend weit entfernt. Und noch ist keine ausfahrende Fähre in Sicht. Wir werden also gebeten das Fahrwasser schnellstmöglich zu überqueren. Wenn wir in einem Stück auf der anderen Seite ankommen, sollen wir uns wieder melden. Gesagt, getan. Nun werden wir gebeten noch die nächste einlaufende Fähre abzuwarten um dann direkt hinter dieser einzulaufen. „Roger, Roger!“. Beim Warten sehen wir, das sich noch ein schnelles Fischerboot sowie ein Schlauchboot der Seenotretter vor der Fähre hereinmogeln. Beide, im Gegensatz zu uns, ausreichend schnell um den Riesen der See entkommen zu können. Kaum ist der Riese vorbeigezogen heften wir uns (zusammen mit einem weiteren Seenotrettungsschiff, an seine Fersen und fahren in den Hafen ein. Vorbei geht es an den riesigen Fähranlegern in Richtung Sportboothafen. Da die Brücke vor dem Sportboothafen nur zu bestimmten Zeiten öffnet und schliesst werden wir gebeten uns zu den Fischerbooten an die Wand zu legen. Wir bestätigen und fahren langsam Richtung Sportboothafen. Dort angekommen erkennen wir, das „das an die Wand zu den Fischerbooten legen“ kein Spass ist. Die Mooring-Bojen, die wohl für kleinere Schiffe sind, lächeln uns an. Wir versuchen an der Wand anzulegen, aber das ist tricky. Zum einen ist gerade Ebbe, und die Wand ragt ca. 5m in die Höhe. Und die 3m der Wand die bei Flut unter Wasser sind, sind voller Bewuchs: Muscheln mit scharfen Kanten etc. Die hintere glatte Wand wird gerade von einem Fischerboot belegt, die vordere ist nicht glatt sondern in Wellblechform, so das wir dort mindestens die Fender quer hängen müssten wenn wir TROLL nicht die Haut an der Anlegeseite abziehen wollen. Ausserdem scheinen die Festmacher ganz oben auf der Mauer, also ca. 5m höher zu sein. Man müsste eine der Leitern hochklettern um sie zu erreichen. Dazu hat es ordentlich Wind und dieser drückt uns freundlich Richtung Wand. Und immer wieder finden ziemlich grosse Wellen den Weg zu uns die TROLL durchschütteln. Wir entscheiden uns in Anbetracht der Situation dazu dem Lächeln der Mooring Bojen nachzugeben und legen an der hintersten an. Kaum angelegt bekommen wir über Funk einen ordentlichen Rüpel! TROLL sei zu schwer für die Bojen, und dann bei dem Wind und überhaupt… ab an die Wand!! ..Oops. Glücklicherweise legt in diesem Moment der Fischer, der zum Entladen an der „glatte hintere Wand“ lag, ab. Und diese Wand hat sogar zwei Leitern die den perfekten Abstand zum „dran festmachen“ haben. Wir fügen uns unserem Schicksal und legen TROLL an die Wand. Nur Fender und Leinen nehmen kleine bleibende Erinnerungen mit. Die Mauer über uns scheint den Anglern zu gehören. Denn kaum haben wir angelegt, fliegen uns die Köder um die Ohren. Vor dem Ablegen um ca. 14:40 hat uns die Flut mindestens 3m höher getragen, so das wir von TROLL´s Dach auf die Mauer schauen können die kurz vorher noch unüberwindlich erschien. Wir informieren die Angler über unser Vorhaben in 5 Minuten Ablegen zu wollen, was zu reger Geschäftigkeit und Dankbarkeit gegenüber uns führt. Kaum haben wir abgelegt, werden wir von einem riesigem Berufsschiff, das zeitgleich ablegt hat, gebeten ein wenig Platz zu machen. Es möchte vor dem Auslaufen aus dem Hafen drehen und da sind wir im Weg. Wir verdrücken uns nach vorne Richtung Brücke und machen uns so klein wie möglich. Ein paar Minuten später geht dann auch die Brücke auf und wir dürfen in den sicheren Sportboothafen einfahren. Dort werden wir superfreundlich empfangen und bekommen einen richtig schönen Liegeplatz. Den Rest des Tages verbringen wir am Strand und im Autoscooter. Denn direkt neben dem Sportboothafen hat sich (mal wieder) eine Kirmis breitgemacht.Leer más
Dunkerque
8–10 ago. 2024, Francia ⋅ ⛅ 22 °C
Um 5:30 Uhr klingelt der Wecker und reisst uns jäh aus unseren Träumen. TROLL möchte heute weiterfahren bis Dunkerque denn die Bedingungen erscheinen ihm angemessen für seine Crew: 8-12 Knoten Wind - leider direkt aus Fahrtrichtung bei einsetzender Ebbe. Er wird also wieder kräftig mit den Flossen (den Stabilizern) schlagen müssen, um es uns einigermaßen gemütlich zu machen. Sobald wir den sichern Hafen verlassen, wird es kabbelig. TROLL stampft leichtfüssig mit der Tide im Rücken an der Küste entlang Richtung Dunkerque. Die Motoren brummen, die Stabilizer arbeiten und die Kinder hören 5 Freunde. Dank Tidenstrom machen wir 8-9 Knoten Fahrt, wobei TROLL´s Motoren nur mit ca. 5,4 Knoten zum Geschehen beitragen - die Strömung trägt uns also mit bis zu 3,6 Knoten Richtung französischer Küche. Das lassen wir uns gerne gefallen. Pünktlich zur Mittagszeit laufen wir dann auch im Hafen von Dunkerque ein, Zusammen mit einem französischem Polizeipatrollienboot, dass auch gerade von seinem Ausflug aufs Meer zurückkommt. Da die Crew des Patrollienboots draussen steht und an den Fendern hantiert, vermuten wir das sie sich einmal den schönen TROLL genauer ansehen wollen. Wahrscheinlich weil wir weniger rollen als sie. Aber nichts dergleichen passiert - die Polizei dampft an uns vorbei und legt dann in der Ferne eilig an. Vermutlich gibt es heute Wildschwein vom Grill a la Obelix. Wir legen TROLL an den Gaststeiger der Marina „Port de Plaisance du Grande Large“ und fahren mit unseren elektrischen Einrädern zur nächsten richtig gut bewerteten „Buolangerie“. Lecker! Am Nachmittag geht es dann bei Sonnenschein an den schönen Strand. Sand wohin das Auge reicht - ein Kindertraum! Eigentlich soll es schon am nächsten Tag weitergehen nach Calais, aber das Wetter macht uns kurzfristig einen Strich durch die Rechnung: Statt den angesagten 10-12 Knoten Gegenwind sind es am nächsten Morgen dann 15-20 Knoten und Regen. Wir bleiben also noch einen Tag in der Marina. Glücklicherweise kommt gegen Mittag die Sonne raus, so das wir viel Zeit für einen ausgibiegen Stadtbummel haben. Wunderbar!Leer más
Blankenberge
7–8 ago. 2024, Bélgica ⋅ ⛅ 21 °C
Um kurz vor 6 Uhr holen wir den Anker ein und stürzen TROLL direkt ins ersten Abenteuer: Dem Kreuzen der Gross-Schiffahrtsstrasse in deren Nähe wir geankert haben. Wo ist das Problem denkst Du? Nun, die riesigen Kolosse fahren einen heißen Reifen: Nicht selten ziehen sie mit einer krassen Bugwelle und 10-15 Knoten (oder 18-25 km/h) vorbei. Kreuzt Du deren Schiffahrtsstrassen, so sind die dicken Brocken die eben noch in sicherer Entfernung schienen in Windeseile so nahe, dass eine Kollision droht. Denn aus irgendeinem Grund ändern die weder den Kurs noch bremsen die für Nußschalen. Und TROLL scheint aus deren Sicht eine solche zu sein. Wir kreuzen die Schiffahrtsstrasse vor zwei schwimmenden Hochhäusern, die noch weit entfernt sind. Aber die Schiffahrtstrasse ist recht breit, so dass die beiden Brummer doch schon erstaunlich nah sind, als wir auf der anderen Seite ankommen. Jetzt gehts mit Karacho Richtung offener See. Das ablaufende Wasser zieht uns bereits mit knapp 1 Knoten (oder ca. 1,8 km/h) raus. Dazu kommt TROLL´s gemütliche Wohlfühlgeschwindigkeit von ca. 5,5 Knoten (oder ca. 10 km/h). Gegen 8:30 Uhr geht unser Fahrwasser in der grossen Schiffahrtroute auf. TROLL verdrückt sich schnell ehrfürchtig hinter die Fahrwassertonnen, damit wir den Grossen nicht im Weg stehen. Sind wir heute Dankbar, das unsere Stabilizer in Masstricht instand gesetzt wurden. Denn mit jedem dickem Brocken kommen auch beindruckende Wellen (1,5-3m Höhe) auf uns zugerauscht. Da die Brocken an unserer Backbordseite vorbeirauschen, kommen deren Wellen auch von dieser Seite. Und grosse Wellen die von der Seite einschlagen sind echt so richtig unkool! Ohne Stabilizer wäre TROLL jedesmal ein Cocktail-Shaker. Das bleibt uns glücklicherweise erspart. Danke NAIAD Dynamics! In Vlissingen angekommen melden wir uns per Funk bei der Schiffahrtsleitzentrale und erbitten Verkehrsinfos. Deren trockene Antwort: Passt auf das Ihr den Dinosauriern nicht vor die Flinte fahrt, dann passt das schon. Roger, Roger, das korreliert mit unserem Überlebensplan! Direkt nach Vlissingen geht es dann raus aufs offene Meer und die ablaufende Tide, der entgegengesetzte Wind und die Wellen der Riesen ergeben eine brodelnde superkabbelige Wellenmasse. Mal sieht man am Steuerstand den Himmel, mal die See. Krass! Ein 16m Schiff ist nur solange „gross“ bis Du damit zur See fährst! Dann schrumpft es zum Spielzeugboot. Zumindest fühlt es sich im Moment für uns so an. So geht es dann einige Stunden weiter, bis wir gegen 13:00 Uhr in Blankenberge (Belgien) einlaufen: Die Tide schiebt uns ordentlich mit 2-3 Knoten von hinten, der Wind bläst von See mit 12-15 Knoten von schräg vorne so das wir gegen ganz ordentliche Wellen andampfen müssen. Als wir in Blankenberge ankommen, setzt die Flut ein und wir werden in den Hafen „hereingedrückt“. Nicht stark, aber ausreichend stark um sich ersteinmal neu orientieren zu müssen, was das Steuern des Schiffes angeht. Wieder einmal eine neue wertvolle Erfahrung, die uns in Zukunft helfen sollte, nicht zum Hauptdarsteller eines Youtube „Boading Idiots Video“ zu werden. Kurz nach dem Anlegen geht es dann ab an den Strand, da das Wetter fabelhaft ist. Am Abend gehts dann früh ins Bett, da die Ankerwache vom Vortag ihren Tribut fordert. Ausserdem planen wir am nächsten Morgen gegen 6:00 Uhr bei einsetzender Ebbe nach Frankreich zu dampfen.Leer más

ViajeroAhoi liebe Troll Mannschaft, schön, dass ihr die ersten Seemeilen und Übernachtung gut gemeistert habt. Klingt alles sehr aufregend. Zum Glück ist nicht stürmisches sondern sonniges Wetter mit guter Sicht. Und in Dunkelheit braucht man so eine Küstenfahrt entlang der Grosschiffahrt wohl erstmal auch nicht unbedingt. Da könnt ihr jetzt die Pause am Strand hoffentlich genießen. Freue mich übere weitere Meldungen von Euch. Alles Gute für den Weg nach Frankreich 👍

TROLL-Family.comLieber Roland, bei stürmischem Wetter hätten wir uns in einen Hafen verkrochen, auch wenn TROLL sich dann ziemlich für uns geschämt hätte! Für uns ist die Fahrt noch aufregend genug, um als Abenteuer durchzugehen :) Und vielen Dank für Deine guten Wünsche aus Calais.

Viajerowow, Calais, 50 Meilen jetzt haut ihr ja ganz schön große Nägel rein 🤩















































































































































































































































































ViajeroWas man alles so an Ersatzteilen dabei haben sollte. Eine super Idee mit dem Drucker. Und toll, dass Mathis das Gehäuse damit so gut hinbekommen hat. Und schön, dass das Wetter eine paar Tage Pause verordnet hat 😊
TROLL-Family.comHey Roland, yeah - der 3D-Drucker ist echt ein Segen - wir haben schon unglaublich viele Teile und Optimierungen damit umsetzen / drucken können. Und auch wir haben uns riesig über Mathis CAD-Fertigkeiten gefreut - echt kool das es schon so gut klappt!
TROLL-Family.comWunderbar natürlich, das uns das Wetter eine Pause auf dieser wunderschönen Insel beschert hat.