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- Kongsi
- Hari 32–39
- 6 September 2024 5:09 PTG - 13 September 2024
- 7 malam
- ☁️ 18 °C
- Altitud: 4 m
PerancisAnse de la Fosse46°2’9” N 1°22’13” W
Saint-Denis-d´Oléron

Da der Wind in spätestens 2 Tagen für eine knappe Woche kräftig auffrischen soll (Windgeschwindigkeiten von bis zu 35+ Knoten, also knapp 70km/h und mehr sind angesagt) planen wir, zur allgemeinen Freude aller, mindestens eine Woche an unserem nächsten Ziel zu verweilen. Vor dem Ablegen finde ich im Maschinenraum noch eine weitere nasse Kühlflüssigkeit-Tropfstelle. Erst nach 10 Minuten gelingt es mir die verantwortliche Schlauchschelle, die noch fester angezogen werden muss, zu lokalisieren. Das Problem: Die Kühlflüssigkeit ist über mehrere Rohre geflossen und getropft bevor sie die kleine feuchte Stelle unter dem Motor gebildet hat - und an einer Stelle finde ich den Ursprung erst, weil ich nach 15 Minuten Suchen einen winzig kleinen Tropfen an einem dunkelem schwarzen Schlauch finde und dadurch herausfinde, von wo der Tropfen gespeist wird. Nachdem die betreffende Schelle verarztet ist, starten wir die Motoren und legen ab. Auf Wiedersehen, schöne Stadt der Vendeé Globe - wir hoffen irgendwann nocheinmal das Glück zu haben für länger als 24 Stunden zu Besuch sein zu dürfen. Wir verlassen den Hafen heute Morgen mit einigen hochgezüchteten Segelbooten, denn der Wind hat über Nacht auf 12-15 Knoten aufgefrischt. Da er ziemlich genau aus Norden bläst, haben wir ihn heute dankbarerweise für die ganze Fahrt im Rücken. Die Welle ist langgezogen, kommt freundlicherweise aus Nordwesten und ist 1-2 Meter hoch. Als wir unser Ziel „Saint-Denis-d´Oléron“ gegen 17:10 Uhr erreichen, werden wir vom Hafenmeister gebeten, noch 15-20 Minuten zu warten bevor wir in den Hafen einlaufen. Die Flut hat zwar bereits vor einer Weile eingesetzt, aber noch ist die Fahrrinne zum Hafen nicht tief genug. Wir stoppen also auf uns lassen uns 15 Minuten lang von den Wellen wiegen - innerhalb dieser Zeit tauchen erst 3, dann 4, dann 5 weitere Freizeitschiffe am Horizont auf, die auch darauf warten einlaufen zu können. Als wir gegen 17:25 Uhr vorsichtig weiterdampfen reihen sie sich wie an einer Perlenkette hinter uns auf. Etwa 1km vor dem Hafen nimmt uns der Hafenmeister mit seinem Schlauchboot in Empfang und weist uns den Weg. Kurz vor dem Hafen stoppt er dann plötzlich auf und gestikuliert wild das wir uns weiter Richtung Backbord halten sollen - und richtig, kurz vor uns auf der Steuerbord-Seite ist Grund zu sehen. Da diese Untiefe auch in unseren Seekarten verzeichnet ist, sind wir ca. 5-6m dran vorbei gefahren, aber wir sind dem Hafenmeister dankbar für den Hinweis. Im Hafen drehen wir kurz um, um dann rückwärts am uns zugewiesenen Platz anzulegen. Da sich die nächsten Tage viele weitere Besucher angekündigt haben, werden wir vorsorglich darauf hingewiesen, dass man uns in den nächsten Tagen wild am Anleger hin- und herschieben wird, damit genug Platz für alle gepuzzelt werden kann - kein Problem! Nach einem kleinen Spaziergang fallen wir dann alle früh ins Bett und freuen uns auf den nächsten Morgen. Der beginnt mit schönem Wetter und einem Gang ins Städtchen. Je näher wir dem kleinen Zentrum kommen, umso mehr Menschen begegnen uns - denn, wie wir später herausfinden, ist heute Markt. Wir erfreuen uns an dem bunten und geschäftigen Treiben und stellen fest, wie sehr uns solche Wochenmärkte eigentlich wirklich fehlen: Der Duft verschiedenster Delikatessen, die Geräuschkulisse, die sich angeregt unterhaltenden Menschen, die umherspringenden Kinder - dieser wunderbar lebendige Marktplatz ist eine Freude! Auch wir stürzen uns ins Getümmel und erledigen spontan einen Grossteil der Wochenenkäufe. Auf dem Rückweg finden wir noch eine phantastische Boulangerie, vor der sich bereits eine riesige Schlange gebildet hat. Wir beschliessen es später nocheinmal zu versuchen - die Auswahl ist später, wie vermutet, ziemlich eingeschränkt, aber das was wir noch ergattern schmeckt hervorragend! Den Rest der Woche verbringen wir damit die Insel zu erkunden, unseren TROLL einer kleinen Inspektion zu unterziehen, verschiedenste kleine Reparaturen und Verbesserungen durchzuführen, Minigolf zu spielen sowie Spazierenzugehen. Bei der Inspektion finden wir heraus, das unser hinteres Navigationslicht nicht mehr zuverlässig funktioniert. Nachdem wir das Leuchtmittel gegen eine LED getauscht haben funktioniert es wieder wunderbar, aber bei der anschliessenden Inspektion der anderen Leuchtmittel finden wir heraus, dass nun plötzlich auch das Toplicht ausgefallen ist. Also entschliessen wir uns dazu, alle Leuchtmittel gegen LED´s auszutauschen. Dabei stellen wir fest, das das Toplicht eine defekte Gehäusebefestigung hat, wodurch Wasser eindringen kann. Auf Mathis Wunsch hin entschliessen wir uns dazu, das Teil zu erneuern. Da das mit der Ersatzteilversorgung immer so ein Problem ist wenn man unterwegs ist, haben wir uns einen 3D-Drucker in den Maschinenraum gestellt und können uns so in vielen Fällen (solange Plastikteile ausreichend sind) selber helfen. Dies ist das erste Projekt, das Mathis alleine umsetzen möchte. Also ran ans CAD-Programm und her mit der Schieblehre. Mit ein paar kleinen Tipps hier und da zeichnet Mathis das Gehäuse dann auch fast in Eigenregie - WOW! Und nach einigen Stunden Arbeit fällt dann das das erste Teil aus dem Drucker. Bis auf ein paar ganz kleine Details passt es perfekt. Einige kleine Anpassungen später hängt das Toplicht dann wieder am Mast: Jetzt dank Mathis wieder mit wasserdichtem Gehäuse. Darüber hinaus versuchen wir nocheinmal das Radar instandzusetzen denn unser nächster Schlag soll uns über die Biskaya führen, leider ohne Erfolg. Schade, denn ein Nachtschlag ist viel viel entspannter mit funktionierendem Radar. So wie es aussieht werden wir uns vorerst auf unser AIS und unsere Augen verlassen müssen und auf die Tatsache, das auf der von uns gewählten Strecke Nachts sehr sehr wenig Verkehr herrschen sollte. Auch alle wichtigen Gerätschaften im Maschinenraum müssen eine genauste Inspektion über sich ergehen lassen damit wir startklar sind sobald der Wind nachlässt. Die verbleibende Zeit der Tage nutzen wir zum Erkunden unserer wunderschönen Umgebung.Baca lagi
PengembaraWas man alles so an Ersatzteilen dabei haben sollte. Eine super Idee mit dem Drucker. Und toll, dass Mathis das Gehäuse damit so gut hinbekommen hat. Und schön, dass das Wetter eine paar Tage Pause verordnet hat 😊
TROLL-Family.comHey Roland, yeah - der 3D-Drucker ist echt ein Segen - wir haben schon unglaublich viele Teile und Optimierungen damit umsetzen / drucken können. Und auch wir haben uns riesig über Mathis CAD-Fertigkeiten gefreut - echt kool das es schon so gut klappt!
TROLL-Family.comWunderbar natürlich, das uns das Wetter eine Pause auf dieser wunderschönen Insel beschert hat.