Italy Erice

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Travelers at this place
  • Day 2

    Strandhopping, Capprancini, Katzen

    April 19 in Italy ⋅ ⛅ 20 °C

    Nach einem gemütlichen Frühstück, bei dem wir Leonardos hochgelobtes Ciabatta mit "Acciughe" probieren mussten (etwas schwierig für eine Vegetarierin und eine weniger fischaffine Reisende 😉), starteten wir unseren Strandtag. Es ging los am Strand von San Vito lo Capo, laut Reiseführer einer der schönsten Strände - stimmt 😊! Aufgrund des sich verstärkenden Windes ging es nach Arancini mit Cappuccino (nicht "da portare via" ganz üblich aus To-Go-Bechern) weiter zur "Spiaggia di Macari". Hier hatten wir weniger Wind, einen Schatten spendenden Felsen und viel Sonne zum Entspannen, Lesen und Ratschen ☀️.
    Das Abendessen führte uns noch einmal zu Bruno - so schnell hat man ein Stammlokal 😊. Alle, inklusive der dort herumlaufenden und sehr wohlgenährten Katzen, kannten uns bereits 😊.
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  • Day 11

    11 Auf der Blumenstrasse ins Blaue

    April 10 in Italy ⋅ ☀️ 16 °C

    Gestern war für heute noch Sturm angesagt. Also hielt ich ein Zwiegespräch mit meinem Freund Petrus und bat um einen windstillen Tag. Bei Sturm ist es immer so schwierig, ein Zeitraffervideo zu machen. Schwups, ist das Stativ umgefallen, Aufnahmen im Eimer und Kamera kaputt.

    Die Sonne strahlt warm vom Himmel, der sich im tiefsten Postkartenblau zeigt und das Meer geht in den Himmel über. Und kein Zweig rührt sich. Danke Petrus.

    Unser letzter Tag in dieser Gegend. Wir haben alles gesehen und besucht, was geplant war. Also heute eine Fahrt ins Blaue. Die Hotspots sind allesamt abgehakt. Wir fahren also ins Hinterland. Da gibt es vielleicht nicht die Highlights, aber dafür magische Landschaften voller Farben. Man muss nur hinschauen und genießen.

    Schmale Straßen winden sich durch sanfte Hügel, links und rechts gesäumt von einem dicken bunten Band aus Blumen – leuchtendes Gelb, tiefes Rot, zartes Lila, pastelliges Blau. Als hätte jemand die Farben des Frühlings großzügig über die Landschaft gestreut. Kilometerlang.

    Was für eine Natur! Zwischen den Hügelkuppen ziehen sich ordentliche Reihen von Weinreben, silbrige Olivenbäume werfen weiche Schatten auf den Boden. Und es riecht nach Honig. Das es so etwas in dieser Fülle noch gibt. Das reinste Schlaraffenland.

    In der Ferne erkennt man die Winzer, wie sie mit ruhigen, geübten Bewegungen ihre Felder vorbereiten – die Erde wird gelockert, Reben werden zurückgeschnitten, während die Sonne mild über allem liegt. Es liegt ein Gefühl von Aufbruch in der Luft, aber auch von Beständigkeit, als würde die Landschaft selbst tief durchatmen und sich auf die kommende Zeit freuen.

    Wir erreichen Salemi. Nicht lachen, es heißt so, nicht etwa Salami. Salemi ist ein eher unbekanntes Städtchen, hat aber definitiv versteckte visuelle Schätze, die sich super für einen besonderen fotografischen Blick eignen.

    Dazu ein wenig Geschichtliches: Nachdem es Schauplatz mehrerer kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen Selinunt und Segesta gewesen war, wurde Salemi von den Römern erobert und als freie, d. h. nicht steuerpflichtige Stadt deklariert. In der Folge fiel Salemi an die Wandalen und die Westgoten und geriet sodann nacheinander unter arabische, normannische und staufische Herrschaft. 1860 proklamierte Garibaldi von der hiesigen Piazza aus die Diktatur des Reiches Beider Sizilien, die der Ausrufung des Königreiches Italien voranging.

    Durch das verheerende Erdbeben von 1968 wurde ein Teil des historischen Stadtkerns zerstört, und danach verlagerte sich der Schwerpunkt des städtischen Lebens auf das Gebiet unterhalb des Hügels. Die heutige Altstadt folgt in ihrer Anlage dem arabischen Muster und präsentiert sich mit zahlreichen gewundenen Gassen und Gässchen, die vor versteckten Innenhöfen enden, und mit zahlreichen besonders steilen Treppen.

    Damit hat der Stadtkern von Salemi durchaus seinen Reiz, auch wenn die Atmosphäre von den nach dem Erdbeben errichteten „modernen“ Bauten teilweise zerstört ist. Mitten im Stadtzentrum erhebt sich die eindrucksvolle Burg Castello di Federico II. Darüber hinaus hat Salemi auch ein „Mafia-Museum“, das viele Besucher aus aller Welt hierher lockt.

    Nach dem Erdbeben wurde ein Teil von Salemi aufgegeben. Einige dieser verlassenen Häuser stehen noch – eingestürzte Fassaden, wild wuchernde Pflanzen. Lost Places mit mediterranem Flair. Lost places finden wir auch reichlich auf und zwischen den Hügeln inmitten dieser sanften Traumlandschaften. Überall sind sie zu finden. Die verlassenen Häuser und großen Gehöfte sind heute wie eingefrorene Momentaufnahmen der Vergangenheit. Mauern, die einst Leben schützten, geben nun den Blick frei auf das, was war.

    Pflanzen erobern sich ihren Raum zurück, als wollten sie das Geschehene überwuchern. Und wenn das Licht durch die Ritzen fällt, scheint es fast, als erzähle es Geschichten von früher – flüchtige Schatten von Stimmen, Gerüchen, Alltagsmomenten. Ein Lost Place, ja – aber nicht verloren. Nur im Wandel.

    Den krönenden Abschluss haben wir in den Ruinen der alten Thunfischfabrik. Ein Sonnenuntergang wie in einem Märchen. Und gegenüber der fast volle Mond.

    Es gibt soviel wunderschöne Ecken auf unserer Welt. Wenn Fotos erzählen könnten, was man in diesen Momenten und Augenblicken gefühlt hat, das wäre das perfekte Bild.
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  • Day 10

    10 Auf der Suche nach den Salzmühlen

    April 9 in Italy ⋅ ☁️ 14 °C

    Was passiert, wenn wir eine Untertasse mit Salzwasser in der Sonne stehen lassen? Genau - es bleiben schöne Salzkristalle übrig. Trapani, Paceco und Marsala haben eine riesige Untertasse vor der Haustür. Das Mittelmeer ist im westlichen Raum Siziliens sehr flach und der sizilianische Sommer bietet wochenlang Sonne pur. Dazu kommt ein stetiger Wind, der für trockene Luft sorgt. Perfekte Voraussetzungen also für Meerwassersalinen.

    Die ersten historischen Aufzeichnungen über die Salinen von Trapani gehen auf den berühmten arabischen Historiker Edrisi zurück, der sie bereits zur Zeit der normannischen Herrschaft erwähnt. Im 16. Jahrhundert, unter Kaiser Karl dem Fünften, stieg die Salzproduktion* durch die Errichtung neuer Salinen so stark an, dass der Hafen von Trapani im Jahr 1572 zum wichtigsten Salzexporthafen Europas wurde. Kurz vor der Einigung Italiens gab es zwischen Trapani und Marsala 40 aktive Salinen mit einer Jahresproduktion von etwa 200 Tonnen Salz.

    Und zur Aufbereitung von Salz braucht man Windmühlen, auch Salzmühlen genannt. Da diese sehr fotogen sind - obwohl oft schon verfallen und ohne Funktion - gehen wir heute auf Mühlenjagd. Das ist garnicht so einfach, denn die riesigen mit Wasser gefüllten Salzsalinen sind schwer zugänglich geschweige denn begeh- oder befahrbar.

    Und die Salzmühlen, von denen es in diesem Gebiet entlang der „Salzstrasse“ noch mehr als 50 geben soll, wollen erst einmal gefunden werden. Ausserdem wird an einigen Stellen noch aktiv Salz abgebaut. Dort darf man dann überhaupt nicht hin! Andere liegen allein und verlassen auf Mininseln umgeben von salzigem Wasser.

    Aber wir finden einige ansehnliche Exemplare und bannen sie auf die Fotoplatte. Ziel erreicht!

    Das Salz, welches hier bergeweise gewonnen wird, wird später zu Speisesalz und landet nicht etwa auf deutschen vereisten Straßen. Man erntet übrigens Salz, das wussten wir bis noch nicht.

    Tja und dann besuchen wir das noch weiter südlich gelegene Marsala. Marsala? Nein - nicht Masala! Ach ja - der süße Wein! Nein, das tolle Rot! Oder Chicken Marsala? Also - besser wir fangen nochmal von vorne an: "Masala" ohne "r" ist ein indisches Gewürz und "Marsala" eine sizilianische Stadt.

    In Marsala und Umgebung versteht man sich seit Jahrhunderten auf süße Weine. Im 18. Jahrhundert wurden sie zufällig vom englischen Kaufmann John Woodhouse "entdeckt". Ein paar Proben davon lösten in seiner Heimat Begeisterung aus. Das war die Chance des Lebens für John Woodhouse. Er blieb in Marsala, gründete eine Firma und verkaufte den süßen Wein unter dem Markennamen "Marsala".

    In seiner alten Heimat wurde der Marsala aber nicht nur als Aperitif oder Desserwein getrunken, sondern auch zum Kochen benutzt. Eines der, auch in den USA bekanntesten Rezepte ist "Chicken Marsala" (Hähnchenschnitzel mit Pilzen in Marsala-Soße). Marsala gibt es übrigens als Weiss- und Rotwein.

    Wir trinken in den schmucken Gassen in einer kleinen Weinbar ein Glas dieses kupferglänzenden Gesöffs. „Secco“, nicht „Dolce“. Es schmeckt wie Madeira, Sherry oder Portwein. Lecker! Zumindest Matthias findet das so. Andrea ist weniger begeistert. Aber wenn man schon mal hier ist, muss man das Ding auch mal ausprobieren, oder?! Was die Stadt anbelangt, hat sie für uns nicht ganz die Erwartungen erfüllt. Eine kleine Altstadt mit Flair, aber das war’s auch schon.

    Früher einmal haben die vorgelagerten riesigen Salzsalinen auch Marsala reich gemacht. Heute haben wir Salz im Überfluss und bekommen es nahezu geschenkt - eine Folge der industriellen Massenproduktion.

    Vor diesen Zeiten bezeichneten die Menschen Salz allerdings nicht zufällig als "Weisses Gold". Orte, an denen Salz aus Meerwasser gewonnen werden konnte oder an denen Salzstöcke nahe unter der Erdoberfläche lagen, gab es nicht viele. Entsprechend hoch war der Preis für Salz.

    Wer in seinem Sizilien Urlaub in den Salinen von Marsala Arbeitern zuschaut, bekommt schnell einen Eindruck von dem Aufwand, der hinter der traditionellen Gewinnung von Meersalz steckt. Kein Wunder also, dass Marsala dieser ehemals so wichtige Industriezweig mehr und mehr wegbrach.

    Zu allem Überfluss gab es 1965 hier eine Flut, die die Salzwiesen schwer beschädigte. Mittlerweile gibt es allerdings eine Renaissance des traditionell gewonnen Meersalzes. Mit Unterstützung des WWF werden einige Salzwiesen wieder genutzt. Dabei legt man Wert darauf, drei Ziele zu harmonisieren: die Salzgewinnung, den Umweltschutz und den Tourismus.

    Schön war es trotzdem, dort gewesen zu sein.

    Auf der Rückfahrt nach Custonaci (dort liegt unser Ferienhaus) findet Andrea direkt an der felsigen Küste eine halb verfallene Thunfischfabrik aus dem 16. Jahrhundert. Toller Anblick. Morgen gibts hier ein Zeitraffervideo vom hoffentlich besten Sonnenuntergang unserer Tour.

    Und morgen geht es mal planlos in die Landschaft.
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  • Day 7

    Geniessen

    Yesterday in Italy ⋅ ☁️ 16 °C

    Ein gemütlicher und trotzdem ein spannender Tag (sogar mit einer kleinen Offroad Tour) geht dem Ende zu 👍. Feines selber gebackenes Brot (von Roger), welch Genuss, mit bombastischem 🫒Öl😍
    Immer noch am selben Ort wie gestern (San Vito Lo Capo).
    Morgen geht's weiter, wohin???
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  • Day 343

    Erice hummmm !

    May 7 in Italy ⋅ ⛅ 19 °C

    Nous partons des îles au moteur pour Trapani. On voulait se mettre au mouillage à côté d’un super Outremer 45 ( mon rêve) canadien, s’appellant Porquerolles , ben voyons. Le propriétaire de la marina d’à côté vient nous chercher avec son zozo diacque et nous propose 65% de remise.! On va donc chez lui. Petite plate-forme avec salon et bar , cool. C’est bien la off season …..
    On part visiter Erice. Marche, le bus nous passe sous le nez donc taxi. Ça monte ( 750m), ça tourne!
    Village juste splendide, des vues à couper le souffle. On redescend en œuf (j’ai rien bu!). , bus , longue marche et on arrive fourbus. Repos et le soir le psg gagne , je vais donc me faire le plaisir de sortir 🇫🇷 grande version pour la finale psg milan . Bonne soirée en vue
    ! Aujourd’hui il pleut et Agnes part demain matin tôt.
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  • Day 1

    Urlaub in Italien 🇮🇹

    April 18 in Italy ⋅ ⛅ 14 °C

    Zu "Erobiques" Welthit "Urlaub in Italien" genießen wir die Sonne und den Küstenwind in Castelluzzo und San Vito lo Capo 😊☀️.
    Nach unkompliziertem Flug mit dränglerischen Fluggästen in Mailand ("Wenn ich versuche, mich beim Boarding vorzudrängeln bin ich ganz bestimmt schneller am Ziel als alle anderen!"), Fahrt von Palermo nach Castelluzzo mit bei jeder sich bietenden Gelegenheit piepsendem Auto und Ankunft in unserer wunderbaren Unterkunft bei Leonardo starteten wir unseren Urlaub selbstverständlich mit gutem Essen bei nettem Gen-Z-Kellner Bruno (er heißt vermutlich anders, wir nennen ihn aufgrund seiner Ähnlichkeit mit Bruno Mars einfach Bruno) und weniger attraktivem 45+-Gigolo (den wir zum Glück nur beobachten mussten und nichts mit ihm sprechen mussten) 😊.
    So hieß es Buona Sera Sicilia 😊.
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  • Day 9

    09 Chillige Antike & das magische Erice

    April 8 in Italy ⋅ ☁️ 13 °C

    Segesta – Tempel chillt, Theater mit Aussicht

    Mitten in der wilden Landschaft Siziliens steht er einfach da – der Tempel von Segesta. Einfach so, mitten im Nirgendwo. Kein großes Museum drumherum, keine moderne Stadt in Sicht, nur dieser riesige, uralte Tempel, der da schon seit über 2.000 Jahren rumsteht, als hätte er nie was anderes gemacht.

    Er ist riesig – 36 Säulen, jede fast 10 Meter hoch, und trotzdem kein Dach drauf. Warum? Tja, das weiß bis heute keiner so genau. Vielleicht war er nie ganz fertig. Vielleicht war das Dach einfach nur ein überbewertetes Accessoire. Wer weiß das schon. Aber gerade das macht ihn irgendwie cool – so als ob er sich selbst treu geblieben ist, seit die Griechen ihn im 5. Jahrhundert v. Chr. da hingestellt haben.

    Und die Aussicht erst! Der Tempel steht auf ’nem Hügel mit Blick auf Täler, Berge und in der Ferne manchmal sogar das Meer. Kein Wunder, dass man hier gerne mal länger bleibt, Fotos macht, rumträumt.

    Kurz gesagt: Wenn du mal auf Sizilien bist und was Altes sehen willst, das dich nicht mit Touristenmassen erschlägt, dann ist der Tempel von Segesta genau dein Ding. Ein Stück Antike, das irgendwie chillt.

    Okay, das Amphitheater von Segesta – richtig schön, alte Steine, tolle Aussicht und ordentlich Geschichte. Aber bevor du da sitzt wie ein Philosoph in der Abendsonne, musst du erst mal hoch.

    Der Weg dahin? Joa, sagen wir mal: Dein Kreislauf freut sich. Vom Parkplatz aus geht’s entweder zu Fuß den Hügel hoch – was ungefähr so romantisch ist wie ein Spaziergang mit Rucksack bei 30 Grad – oder du schnappst dir den Shuttlebus. Pro-Tipp: Nimm den Bus. Es sei denn, du willst deine Fitness testen oder dringend ein bisschen schwitzen.

    Oben angekommen wirst du aber belohnt – und wie! Nicht nur wegen des Theaters selbst, sondern auch wegen des Blicks: sanfte Hügel, Zikaden-Konzert, und irgendwo in der Ferne das Meer. Fast zu kitschig, um wahr zu sein – aber eben auch verdammt schön.

    Segesta ist der perfekte Mix aus Geschichte und Natur – chillig, eindrucksvoll und total entspannt.

    In dieser wunderschönen hügeligen Landschaft stehen viele verlassene Häuser. Türen und Fenster sind verschlossen, die Dächer eingesunken oder eingestürzt. Niemand kam jemals mehr zurück, um die Tür aufzuschließen und die Fenster zu öffnen.

    Wir fahren weiter nach Erice – das kleine Juwel über den Wolken.

    Erice ist wie ein Ort aus einem alten Märchenbuch, das man zufällig auf einem Flohmarkt findet – ein bisschen verstaubt, aber voller Magie. Hoch oben auf einem Berg in Sizilien thront dieses mittelalterliche Städtchen und schaut mit erhobenem Kopf aufs Meer und die umliegenden Ebenen.

    Wir wollten die Seilbahn von Trapani aus nehmen. Doch die war reparaturbedingt geschlossen. Also wieder rein in das Auto. Denn wer einmal die kurvige Straße hinauf gefahren ist, weiß: Der Weg nach Erice ist schon Teil des Abenteuers.

    Oben angekommen, fühlt man sich, als hätte man einen Zeitsprung gemacht. Kopfsteinpflaster, enge Gassen, uralte Kirchen und überall der Duft von frisch gebackenen Dolci. Besonders berühmt ist die Pasticceria von Maria Grammatico – eine Legende für Naschkatzen. Ihre süßen Mandeldinger machen einen so glücklich, dass man kurz vergisst, dass man eigentlich nur “mal eben gucken” wollte.

    Und dann ist da noch die Aussicht – wow. Von der Burg aus sieht man halb Sizilien, das Meer glitzert in der Sonne, und mit ein bisschen Fantasie kann man sogar die tunesische Küste am Horizont erahnen. Kein Wunder, dass hier schon Phönizier, Griechen, Römer und Normannen ihre Spuren hinterlassen haben. Erice ist so etwas wie ein historischer Airbnb-Hotspot – nur ohne Bewertungen, aber mit viel Charakter.

    Kurz gesagt: Erice ist klein, aber hat es in sich. Wer Ruhe, Romantik und ein bisschen Magie sucht, ist hier goldrichtig. Und wer nichts sucht, findet hier wahrscheinlich trotzdem etwas – vielleicht sogar ein kleines Stückchen von sich selbst.
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  • Day 8

    08 Trapani und Don Quijote

    April 7 in Italy ⋅ 🌬 15 °C

    Die Stadt mit etwa 70.000 Einwohnern liegt im äußersten Nordwesten Siziliens eingebettet zwischen dem Tyrrhenischen Meer und dem Mittelmeer und wird deshalb auch als „Città tra due mari“ (Stadt zwischen zwei Meeren) bezeichnet. In der Antike trug sie den Namen Trepanon, was sich mit „Mondsichel“ übersetzen lässt und auf das sichelförmige Felsenriff südwestlich der Altstadt verweist. Einer griechischen Sage nach hat die Göttin Demeter eine Sichel vom Himmelreich geworfen, aus der Trapani entstand. Die Stadt ist heute zugleich Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und ist ein Geheimtipp. Was er hoffentlich auch bleibt.

    Lässt man den Blick weiter streifen, sieht man die vorgelagerten Ägadischen Inseln Favignana, Levanzo und Marettimo als auch die weiten Ebenen des Trapanesischen Hinterlandes.

    Trapani hat eine bunte Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht. Gegründet von den Phöniziern wurde die Stadt im Laufe der Jahrhunderte von verschiedenen Kulturen geprägt, darunter Griechen, Römer, Araber und Normannen. Trapani war stets ein wichtiger Handelshafen im Mittelmeer und spielte eine bedeutende Rolle während der Kreuzzüge. All jene Einflüsse spiegeln sich in der Architektur und Kultur der Stadt wider. Die Altstadt fasziniert bis heute mit ihrer barocken Pracht, historischen Gebäuden und malerischen Plätzen.

    Zur gelebten Geschichte von Trapani gehörte viele Jahrhunderte die traditionelle Thunfischjagd „Mattanza“, die früher vor der Küste stattfand und eine wichtige Nahrungsmittelquelle der Menschen war. Heute wird die Jagd aufgrund schwindender Fischbestände nicht mehr durchgeführt. Bis in die Gegenwart prägen hingegen die Salinen von Trapani die Landschaft und bieten ein einzigartiges Ökosystem. An die hier stehenden Windmühlen soll Dichter Cervantes im 16. Jahrhundert gedacht haben, als er in seinem berühmten Roman „Don Quijote“ den gleichnamigen Protagonisten gegen selbige kämpfen ließ.

    Wir haben nur noch eine Windmühle gefunden. Mit zerrissenen Flügeln und eigentlich abgesperrt. Die Absperrung haben wir irgendwie übersehen.

    Es ist heute total windig, fast stürmisch. Keine Wolke am tiefblauen Himmel. Das sonst so ruhige Mittelmeer schäumt in weiß. Zurück zu Trapani.

    Wir schlendern gemütlich durch die schöne Stadt. An einem kleinen Café machen wir halt. Wir müssen mal auf ein Örtchen. Also bestellen wir zwei Cappuccino und zwei Croissants. Der Besitzer fragt uns, mit was er die Croissants belegen oder füllen soll. Wir wählen Schokolade oder besser Nutella. Die Menge der Füllung ist so gigantisch, dass schon nach dem ersten Bissen die schokoladige Masse herausquillt. Der Hammer: 5,20 € alles zusammen.

    Nach 8 km Laufen, der Parkplatz liegt etwas außerhalb, fahren wir zu den Salinen. Sie sind zu flach zum fotografieren. Doch dieses Motiv ist etwas für die Drohne.

    Also nächster Halt auf dem Weg zurück ist ein hochmoderner Lidl. Wir kaufen Wein und Baguette. Keine Kasse ist besetzt. Dafür gibt es Automaten. Auf italienisch. Ein mürrischer Lidl-Mensch hilft uns bei der Bedienung. Bezahlt und zufrieden wollen wir den Lidl wie verlassen. Geht nicht, gesperrt ist der Ausgang. Man muss den Kassenbon auf den Scanner legen, dann geht’s auch raus.

    Trapani ist für uns der bisher schönste Ort.

    Morgen geht es weiter.

    Korrektur zu Don Quijote und Cervantes: die Inspiration holte er sich in Spanien, La Mancha. Hat uns Rainer erzählt und er wohnt in Spanien. Und es stimmt wahrscheinlich.
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  • Day 7

    07 Naturwanderung durch den Zigeunerpark

    April 6 in Italy ⋅ ⛅ 16 °C

    Heute werden wir wieder einmal etwas für unsere Gesundheit und Seele tun.

    Das Naturreservat Zingaro ( = Zigeuner) an der sizilianischen Nordwestküste ist ein Schutzgebiet zwischen Castellamare del Golfo und Trapani. Dank der natürlichen Beschaffenheit aus Buchten, Höhlen und abgelegenen Buchten war dieser Ort in der Vergangenheit ein sicherer Hafen für Piraten und Fischer, die im Sturm auf See gefangen wurden.

    Bis heute scheint es das einzige Küstenschutzgebiet in der Region Sizilien zu sein, das nicht mit Asphaltstraße und Beton ausgestattet ist. Die Bevölkerung hat 1980 eine Eingabe gemacht, um der Zementierung und Verfremdung dieses irdischen Paradieses entgegenzuwirken, indem sie die Einrichtung eines Naturschutzgebietes forderte, um es vor dem Eingriff des Menschen zu schützen. Daher wurde jeglicher Kraftfahrzeugverkehr aus dem gesamten Areal verbannt, um Platz für den umweltschonenden Verkehr durch Tiere, wie Maultiere, Esel und Wanderer zu schaffen. Der einzige Abschnitt einer asphaltierten Straße endet am südlichen und nördlichen Eingang des Reservats.

    Es besteht aus einer etwa 7 km langen Strecke mit einem Höhenunterschied von etwa 100 m bergauf/bergab, begehbar in etwa drei Stunden, wenn man sehr fit ist und mit Wanderschuhen, einem Rucksack sowie ausreichend Getränken versorgt ist. Das Ganze muss auch wieder gelaufen werden.

    Auf dem Weg verlieren wir unseren Blick in einer unvergleichlichen Aussicht, die von großen, mit Palmen, Eschen, Orchideen und dem glasklaren, smaraggrünen-blauen Mittelmeer bedeckten Gebieten eingerahmt ist. Wir könnten auch in verschiedene und einzigartige Buchten mit weißem Sand oder Kieselsteinen hinabsteigen, um ein Bad zu genießen, das Körper und Geist regeneriert. Machen wir aber nicht, erstens sehr anstrengend hoch und runter und zweitens zu kalt Anfang April.

    Trotz der verheerenden Auswirkungen des großen Flächenbrands im Jahr 2012, bei dem 80 % des Reservats zerstört wurden, bleibt das Naturschutzgebiet von großer Bedeutung für die Region. Dank umfangreicher Erholungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen ist das Schutzgebiet heute ein Symbol der Widerstandsfähigkeit und Hoffnung. Die Bemühungen zur Wiederherstellung der Vegetation und des Lebensraums für die Tierwelt haben dazu beigetragen, die einzigartige Umgebung des Zingaro zu bewahren und zu schützen. Diese Bemühungen haben auch gezeigt, wie wichtig es ist, die natürlichen Ressourcen zu schützen und nachhaltige Maßnahmen zur Erhaltung der Umwelt zu ergreifen. Somit bleibt das Naturschutzgebiet ein leuchtendes Beispiel für den Schutz der Natur und ihrer Schätze.

    Seine Bedeutung spiegelt sich in seiner Rolle als Schutzgebiet wider, das nicht nur für die Erhaltung der Biodiversität von Sizilien von Bedeutung ist, sondern auch als Ort der Erholung und Bildung für Besucher aus aller Welt dient. Das Reservat bietet die Möglichkeit, die Natur in ihrer reinsten Form zu erleben und zu schätzen, während es gleichzeitig als Erinnerung an die fragilen Ökosysteme dient, die wir schützen müssen. Somit ist es nicht nur ein Symbol für die Bewahrung der natürlichen Schönheit, sondern auch ein Ort, an dem die Verbindung zwischen Mensch und Natur im Einklang miteinander steht.

    Jede Menge Menschen - egal ob Jung oder Alt - sind heute hier unterwegs. Unglaublich! Wir schaffen ungefähr 2/3 des Weges bei dunkelblauem Himmel und strahlender Sonne hin und kehren dann wieder um. Ganz schön anstrengend der felsige schmale Weg an der Mittelmeerküste hoch und runter und entlang. Für diese 9 km hin und zurück haben wir bereits 4,5 Stunden verbraten. Aber es war toll, durch diese Natur zu wandern. Unfassbar viele blühende Blümchen haben ihren Teil dazu beigetragen. Und es hat geduftet wie schon lange nicht mehr.

    Ein schönes Erlebnis war es. Die Füsse sind platt und brennen. Macht aber nix. Deshalb seht ihr heute einige Bilder von der Natur dort und ganz viele Blümchen.
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  • Day 108

    Castelluzzo, San Vito Lo Capo

    February 22 in Italy ⋅ ☁️ 14 °C

    Vor vier Tagen machten wir uns von Trapani aus auf den Weg nach Castelluzzo, einem ruhigen Ort, der perfekt liegt, um San Vito Lo Capo zu erkunden. Der eigentliche Grund für unseren Stopp: Vera und Jens. Die beiden haben wir auf unserer ersten Marokko-Reise kennengelernt und sind dort ein Stück zusammen gefahren. Klar, dass es nach so langer Zeit einiges zu erzählen gab.

    Gestern ging es mit den Rädern ins benachbarte San Vito Lo Capo. Ein hübsches Fischerdorf, das mit einem herrlichen Sandstrand punktet – so fein, dass man sich kurz fragt, ob nicht jemand Mehl ausgestreut hat. Der Ort liegt malerisch in einer Bucht, umgeben von Bergen, was die Aussicht noch schöner macht.

    Am Ortsrand steht der Leuchtturm von San Vito Lo Capo, der schon seit dem 19. Jahrhundert den Seeleuten den Weg weist. Ein schöner Spot, der perfekt zur entspannten Atmosphäre des Ortes passt.

    Nach einer Cappuccino-Pause und einem leckerem Brioch (das ist ein großes Milchbrötchen mit ganz viel Eis drin) radelten wir wieder zurück. Am Abend haben wir zusammen gegrillt und den Tag am Lagerfeuer ausklingen lassen – inklusive Reisegeschichten, die mit jedem Mal Erzählen ein kleines bisschen spannender werden.

    Heute ging es nochmal nach San Vito Lo Capo, denn Vera und Jens schwärmten von einer Pizzeria, die sie im letzten Jahr entdeckt hatten. Was soll ich sagen? Die Pizza war wirklich großartig – knuspriger Boden, frische Zutaten, alles, was das Herz begehrt.

    Ein paar entspannte Tage mit Freunden, Strand, gutem Essen und schöner Aussicht – San Vito Lo Capo hat uns auf jeden Fall gefallen. Morgen geht’s für uns weiter ins Landesinnere.
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