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- Apr 8, 2025
- 🌬 18 °C
- Altitude: 68 m
New Zealand38°15’37” S 175°6’36” E
Abfahrt nach Waitomo

Nach einem kräftigenden Frühstück im Hotel, packte ich meine sieben Sachen wieder zusammen und machte mich auf den Weg zur Autovermietung. Nach einer halbe Stunde Fußweg, mit einem leichten Regenschauer, erreichte ich die Station und übernahm einen Ford Puma, welcher mir die nächsten Wochen hoffentlich ein guter Gefährte sein wird.
Ich war schon froh, dass ich direkt rechts eingestiegen bin und mich nicht links auf dem Beifahrersitz wiedergefunden habe. Nach kurzem Vertrautmachen mit dem Hybrid fuhr ich schließlich vom Hof, immer mit dem Matra im Kopf: Links fahren!
Das hat auch auf Anhieb gut geklappt und schon nach kurzer Zeit befand ich mich auf dem Highway auf dem Weg aus Auckland raus, in Richtung Süden. Schon nach kurzer Zeit musste ich feststellen, weshalb in allen Reiseführern empfohlen wird für Autofahrten mehr Zeit einzuplanen. Binnen Sekunden schlug das Wetter um und die Schleusen des Himmels öffneten sich. Aufgrund des plötzlichen Starkregens konnte ich keine 20 Meter mehr weit sehen. Also ging es erstmal mit deutlich reduzierter Geschwindigkeit weiter. Nach ein paar Minuten ließ der pazifische Regenguss nach und ich konnte die durchquerende Landschaft genießen.
Aus dem Stadtgebiet raus ist die Umgebung sehr ländlich geprägt. Sehr viel Landwirtschaft mit hauptsächlich Weidehaltung von Schafen und Rindern.
Weiterhin zog mich die Schönheit der Landschaft außerordentlich in den Bann. Sanfte Hügel, wechselten sich mit schroffen Felsen, satte Weiden mit dichten Wäldern ab. Beinahe erwartete ich jeden Moment hinter dem nächsten Hügel eine Gruppe Hobbits oder eine Dreierkonstellation aus Mensch, Elb und Zwerg im Dauerlauf zu erblicken.
Nach etwa zweieinhalb Stunden Fahrt erreichte ich Waitomo, wo wiederdie Sonne schien. Hier hatte ich bereits eine Tour in die Glowworm Caces gebucht. Da ich, dank genügend Puffer, noch eine gute Stunde Zeit hatte, erkundete ich zunächst zu Fuß die umliegende Gegend. Hierfür fand ich einen schönen Wanderpfad, welcher direkt vom Parkplatz aus startete.
Dieser Pfad führte mich durch einen wilden, dunklen Wald. Unbekannte Vegetation und fremdartige Vogelgeräusche gestalteten eine magische Atmosphäre. Ich sog die feuchte, leicht muffige Luft mit dem vielen Grün um mich herum in mich auf. Als Zwischenstopp gelangte ich in das nahegelegene Dorf, wo ich mich mit Wasser und einem sehr leckeren Bananenmuffin versorgte. Mit dem Restgeschmack im Mund erreichte ich schließlich wieder das Besucherzentrum zum Eingang der Höhlen. Bei diesen handelt es sich um ein großes Höhlensystem, welches vor Urzeiten vom Meer aus dem Stein gewaschen wurde. Heute schmücken viele Tropfsteine die Höhlen. Nachdem der sehr freundliche Führer unsere Gruppe zunächst durch den vorderen Bereich mit den Tropfsteinen geführt hatte, erreichten wir die Stelle, an der wir ein Boot auf dem unterirdischen Fluss bestiegen. Mit Hilfe dessen ging es nun zur eigentlichen Attraktion dieser Höhlen: die Leuchtwürmer. Diese Insekten besiedeln hauptsächlich die Decken der Höhle über dem Wasser, wo sie sich von Fliegen ernähren. Im Dunkeln leuchten sie schließlich in einem strahlenden hellblau. Diese Beschreibung kommt allerdings bei weitem nicht an das Erleben des Moments heran. Als das Boot in die Dunkelheit glitt, begleitete nur von einem Tropfen ab und an in der Ferne, öffnete sich auf einmal der "Himmel". Mir war, als erblickte ich die Milchstraße bei klarer Nacht. Zahllose schöne Lichter reihten sich aneinander und wurden schwach vom Wasser unter uns reflektiert. Dem Glauben der Maori folgend ist das Leuchten der Übertritt einer Seele in die Nachwelt. Ich konnte jedenfalls die stille und ehrfurchrtgebietende Erhabenheit des Ortes spüren und keiner in der Gruppe sprach ein Wort. Leider verließen wir nach wenigen Minuten die Höhle schon über den Fluss nach draußen. Das dichte Grün erschlug mich fast nach dem meditativen Leuchten in der Dunkelheit.
So befand ich mich anschließend bald wieder vor meinem Mietauto wieder und gab das letzte Ziel des heutigen Tages in das Navi ein: Matamata. Wieder durchfuhr ich fantastische Landschaften und je näher ich meinem Ziel kam, desto mehr fühlte ich mich im Auenland. Morgen wird es ins nahegelegene Filmset Hobbiton (Hobbingen) gehen. Zuvor erreichte ich aber das BnB, welches mich diese Nacht beherbergen sollte und wurde direkt von der herzlichen, älteren Besitzerin begrüßt. Nach einem Abendessen in einem Pub im Ort werde ich mich, angefüllt mit vielen tollen Eindrücken, in einer liebevoll eingerichteten Hütte zur Ruhe legen und mich auf den nächsten Tag in Neuseeland freuen.Read more
Traveler
Ist der etwa GEKAUFT!?
Traveler Du warst ja leider nicht vor Ort, also musste ich ja 😄