Togo Agumasato

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Travelers at this place
  • Day 132

    Tag 132, 21 Km/17491 Km

    January 8 in Togo ⋅ ☀️ 34 °C

    Am Vormittag möchte Gloria ins Dorf und etwas auf dem Markt einkaufen. Sie fragt mich, ob ich mit ihr hinfahren möchte - win-win für uns beide. Auch wenn ich schon viele Märkte Afrikas gesehen habe, ahne ich, dass der Besuch mit einer Einheimischen nochmal vollkommen anders sein wird. Also machen wir uns zusammen auf in das kleine Dorf unten im Tal. Der Markt ist maximal untouristisch, ich kann mir tatsächlich nicht vorstellen, dass hier überhaupt schonmal jemals ein Tourist gewesen ist. Winziges Dorf in den Bergen Togos, abseits jeder Hauptroute. Auf dem Markt spricht niemand mehr französisch, zum Glück kann Gloria übersetzen. Zum ersten Mal seit Mauretanien freuen sich die Menschen über ein Foto, so offen auf den Märkten im Senegal oder in der Elfenbeinküste zu fotografieren hätte Beschimpfungen oder den Wurf einer faulen Tomate zur Folge gehabt. Es gibt eine kleine Ecke mit Steetfood und so geht es los mit einer dünnflüssigen kalten Soße aus Mehl, Honig und fermentierten Bohnen, die ein bisschen so aussieht aus würde man Wasser aus einer braunen Pfütze in eine Schüssel füllen. Ein bisschen so wie das Pfützenwasser schmeckt sie dann auch, mit dezenter Honignote.
    Weiter geht's zum zweiten Stand, es gibt Banku, ein Gericht aus einer weißen Pampe, die mit den Fingern gegessen und in Soße getunkt wird. Obendrauf gibt es ein in der Sonne getrocknetes, schwarzes Stück vergammelten Fisch. Ich probiere den ersten Bissen und das Feuer der Chilis brennt mir bis ins Gehirn. Schon der erste kleine Bissen ist wirklich unfassbar scharf. Während sich alle anderen über meine Reaktion amüsieren, löst beißender Fischgeschmack das Brennen in Nase und im Hals ab. Was für ein Gericht, man muss hier geboren sein um das zu mögen. Eine Runde geht noch, also gibt es zum Abschluss zerrieben Yamswurzeln mit Öl und einer Gewürzmischung, leicht pikant und gar nicht mal so schlecht. Wir schlendern noch etwas über den Markt und trinken zum Abschluss gemeinsam einen Fruchtsaft aus der Baobab-Frucht, bevor es nachmittags zurück zur Farm geht.
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  • Day 246

    Wasserfall Wli/Yikpa

    March 3 in Togo ⋅ ☁️ 33 °C

    Ein absolutes Highlight in Togo ist der Wasserfall Yikpa, der genau auf der Grenze zu Ghana liegt. Genauer gesagt sind es sogar 2 Wasserfälle, wobei von der togolesischen Seite nur der obere zugänglich ist.
    Nach einer mörderischen Anfahrt über eine fürchterliche 5 km-Sandpiste (4x4 highly recommended, aber wir hatten nur einen normalen Kleinwagen...) ging's zu Fuß weiter. Zuerst 3 km steil bergauf mit 350 Hm und dann wieder 100 Hm runter durch viel Natur. Und dann der Anblick dieses Wasserfalls: etwa 40 m stürzt er in die Tiefe. Und trotz Trockenzeit noch reichlich Wasser. Unten ist ein kleiner See, in dem wir auch schwimmen konnten. Einfach herrlich.
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  • Day 244–247

    PermaTogo, Philips Forest-Food-Projekt

    February 28 in Togo ⋅ ☁️ 32 °C

    Auf dem Weg zurück nach Lomé machen wir einen Stopp bei Philipp. Philipp lebt seit mehreren Jahren in Togo und hat sich auf dem Hochplateau zwischen Atakpame und Kpalime eine kleine Farm aufgebaut. Zusammen mit seiner Frau Gloria und neuerdings auch kleiner Tochter betreiben sie das Projekt PermaTogo. Es geht um nachhaltige Landwirtschaft und hier insbesondere um Foodforest. Statt Wald zu roden und Monokulturen wie Kaffee oder Bananen zu schaffen, versucht er, durch geschickte Wasserhaltung und Terrassierung heimische Fruchtbäume zu stärken, Erosion zu verringern und den wenigen fruchtbaren Mutterboden durch Humus/Kompost zu verbessern.
    Daneben hat er noch Schweine (eine echte Rarität in Westafrika), Enten und Hühner, Truthähne, und noch 5 Esel.
    Als Fernziel hat er sich vorgenommen, eines Tages als Selbstversorger leben zu können.
    Um sein Projekt bekannt zu machen und auch um Volunteers und Sponsoren zu werben, hat Philipp übrigens im letzten Jahr bei "Bauer sucht Frau" mitgemacht.

    Als wir ankamen, war er leider gerade sehr niedergeschlagen: sein Eselfohlen war in der Nacht gestorben. Daher konnten wir nicht wie verabredet bei ihm übernachten. Aber er hatte eine Alternative für uns: Ein paar km weiter gibt es eine kleine Lodge, die sein Nachbar Rasta erst letztes Jahr fertig gemacht hatte. Unterkunftsmäßig ein absolutes Highlight.

    Am nächsten Morgen sah die Welt dann schon wieder etwas sonniger aus. Philipp lud uns ein, die beiden weiteren Tage bei ihm zu verbringen. Er hat eine kleine Gästehütte, in der wir übernachten konnten. Strom und fließend Wasser gibt es allerdings nicht auf dem Hof. Nur eine kleine Solarzelle mit Akku, für etwas Licht am Abend und zum Laden der Handys.

    Etwa 100 m entfernt gibt es ein Toilettenhäuschen, das zum Hotel "Golden Eye" gehört. Das konnten wir nutzen. Inkl. Duschen. War dann wie auf nem Campingplatz, wo man ja auch mal weiter laufen muss...

    Leider musste Henry uns heute auch verlassen, da die Arbeit ruft.

    Wir sind dann am Samstag einen wunderschönen Trail runter ins Dorf gelaufen. Auf 4 km ging's knapp 500 Hm runter. Im Dorf war heute Markt. Da waren wir mit Philipp verabredet und haben ein paar Besorgungen gemacht. Und das obligatorische selbstgebraute Bier getrunken. Mia ist dann mit Philipp mit dem Auto wieder hoch gefahren, Willy ist zu Fuß den Berg hoch. Kleines Training am Abend 😀

    Am Sonntag haben wir eine kleine Wanderung zum Wasserfall gemacht. Ein wunderschöner Ort, total ruhig und idyllisch. Hier holt Philipp übrigens auch sein Trinkwasser aus einer kleinen Quelle.
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  • Day 131

    Tag 131, 40 Km/17470 Km

    January 7 in Togo ⋅ ☀️ 33 °C

    Am Abend brennen die Buschfeuer rundherum, eines bereitet mir besonders Sorgen, ist es keine 200 Meter entfernt. Das Knacken vom verbrennenden Holz soll mich die ganze Nacht immer mal wieder aufwecken. Philipp ist noch entspannt, also kann ich es eigentlich auch sein.
    Ohne in der Nacht abgebrannt zu sein, gehe ich am Morgen mit Philipp rund um seine Farm. Auch wenn er sich hier ein kleines Paradies für sich geschaffen hat und die Zeit hier für mich toll ist, ist es für mich gleichzeitig unvorstellbar hier dauerhaft zu leben, am Berghang in Togo, ohne Wasser, ohne Strom. Gegessen wird zu 99% das, was der Hof hergibt, wie Tomaten, Südfrüchte, Eier. Jeden Morgen muss Philipp rund 15 Minuten steil den Berg herunterlaufen und an einer kleinen Felsspalte Trinkwasser schöpfen. Die 10 Liter schleppt er anschließend wieder den Berg hinauf. Jeden Morgen, 365 Tage im Jahr. Immerhin hat er vor einigen Jahren eine mechanische Pumpe im Tal installiert, welche ihm Brauchwasser für den Abwasch und zum Duschen den Berg heraufpumpt. Durch die schwarze Schlauchleitung ist das Wasser kochend heiß, wenn es oben ankommt.
    Am Nachmittag mache ich mich mit seiner Frau Gloria auf zu einem kleinen Kloster in der Nähe. Die Strecke ist wunderschön zu fahren, immer wieder gibt es tolle Blicke ins Tal und winzige Bergdörfer, die von der Zivilisation abgeschnitten scheinen. Die Strecke mit einer einheimischen Frau auf dem Beifahrersitz zu fahren, hat einen vollkommen anderen Charakter als die 17.000 Kilometer zuvor, Gloria kennt hier natürlich fast jeden und wir halten immer mal wieder an um zu plaudern oder eine Kleinigkeit zu kaufen.
    Auch im Kloster kennt Gloria eine der Nonnen, nur macht diese leider gerade Mittagsschlaf. Ich denke mir nichts dabei und gehe unbedarft in die Klosterkapelle, als sich plötzlich die auf dem Boden liegenden Nonnen alle gleichzeitig aufrichten. Während mir das total unangenehm ist, dass ich gerade derart ungehobelt in das Gebet geplatzt bin, bekommt sich Gloria vor der Tür nicht mehr ein vor Lachen. Nach einer halben Stunde ist besagte Nonne erwacht und total über unseren Besuch erfreut. Sie führt uns herum, zeigt mir das Kloster, die Schlafsäle und den kleinen Shop. Wir setzen uns und bekommen etwas hingestellt, was ich seit fast 5 Monaten nicht mehr gegessen habe: es gibt selbstgebackenen Kuchen. Dieser schmeckt im wahrsten Sinne des Wortes himmlisch.
    Auf dem Rückweg fahren wir an einer Stelle vorbei, wo mal wieder ein Seil quer über die Straße gespannt ist. An der einen Seite ist das Seil am Baum festgebunden, das andere Ende hält ein Mann in der Hand, der in einem kleinen Verschlag sitzt. Ich Frage Gloria, was das zu bedeuten hat, wir werden gestoppt, dürfen aber direkt weiterfahren. Sie sagt, dass sie seit 3 Jahren hier wohnt und noch nie jemanden an dieser Stelle etwas hat machen sehen. Weder Papiere zeigen, noch Geld zahlen, noch sonst irgendetwas. Es sitzt halt einfach jemand dort in dieser Hütte und lässt das Seil runter, wenn jemand über die Straße fahren möchte und niemand weiß, warum er da ist.
    Wieder zurück auf dem Hof gibt es abends eine warme Eimerdusche und Gloria kocht Nudeln mit Fisch und Tofu - schmeckt besser als es klingt. Eigentlich wollte ich nur eine Nacht hier auf dem Hof bleiben, aber entscheide mich am Abend noch, mindestens noch eine weitere und damit dritte Nacht zu bleiben. Die Zeit bei Philipp und Gloria ist für mich etwas ganz besonderes.
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  • Day 130

    Tag 130, 67 Km/17430 Km

    January 6 in Togo ⋅ ⛅ 34 °C

    Am Morgen geht es als allererstes zur Grenze, das Grenzhäuschen ist keine 500 Meter vom Stellplatz weg. Ich komme um 10:00 Uhr an und bin neben den Grenzbeamten der Einzige. Die Polizistin mustert in aller Ruhe jede Seite und jedes Visum meiner Reise, stellt dann den Datumsstempel ein (was mir sagt, dass ich nicht nur der Einzige, sondern an dem Tag auch der Erste bin). 10 Meter weiter zum Zoll, alles läuft langsam aber reibungslos. Bei der Einreise in Togo ein ähnliches Bild, niemand außer den Beamten ist anwesend. In einem kleinen Bretterverschlag sitzt ein einzelner Beamter, Fliegen tanzen um den kleinen Deckenventilator, draußen kräht ein Hahn. Von den vier Ausdrucken des E-Visums braucht er nur eines, die Info, dass das Visum ab dem 1.1. viermal auszudrucken ist, ist scheinbar noch nicht bis hierher angekommen. Zuletzt zum Zoll, wo man mir erklärt, dass das Carnet de Passage 50 Kilometer weiter in der Stadt gestempelt werden muss. Alle meine Fragen wie 'wo genau, was ist zwischendrin, ist dort wirklich jemand, ist auch geöffnet' werden beantwortet, dann erscheint plötzlich ein Stempel aus der Schublade. Der Herr erbarmt sich doch, das Carnet zu stempeln, weiß aber nicht wie. Er möchte eine Seite herausreißen, was ich mit einem lauten "Stopp" unterbinde. Ich zeige ihm, wo er stempeln soll und trotzdem schafft er es, den Stempel (zumindest zur Hälfte) auch noch zusätzlich im Ausreisefeld hineinzudrücken. Mal sehen, ob das bei der tatsächlichen Ausreise in einer Woche zu Problemen führt. Es geht weiter über eine Offroadpiste in die Berge Togos, bei der Steigung kommt das Fahrzeug mit der Beladung knapp an seine Grenze. Noch unten kann ich es kaum glauben, dass es auf diesen Berg überhaupt eine Straße gibt.
    Auf der Bergkuppe ist ein Seil quer über die Straße gespannt, die vier wartenden Herren tragen Zivilkleidung und Warnwesten. Manchmal muss man innerhalb einer Sekunde erkennen, ob es sich um einen legalen oder illegalen Checkpoint handelt, also fahre ich zügig auf das Seil zu und aus Angst, ich würde das Seil kaputt machen, lässt man es unter lautem Gebrüll kurz vorher schnell ab und wartet lieber auf den Nächsten der vorbeikommt. Auf der anderen Seite geht es genauso steil bergab wie vorher bergauf und aufgrund der Kombination aus Kurven, Gefälle und Schlaglöchern kann ich die warme Bremse nach einigen Kilometern bis in den Innenraum riechen.
    Es geht weiter ins Hochland Togos, die Straße ist wunderschön und auch wenn nicht asphaltiert, nach vielen Wochen in Ghana ein Genuss zu fahren. Auf dem Berggipfel gibt es eine kleine Farm, in der Philipp aus Deutschland Obst und Gemüse anpflanzt. Philipp ist ein sehr spezieller Typ, läuft eigentlich nur Barfuß, hat schonmal bei Bauer sucht Frau mitgemacht und ist auf dem Weg nach Südafrika irgendwann einmal hier gestrandet. Auch wenn er ein wirklich cooler Typ ist, ist es schon speziell hier in den Bergen von Togo zu leben. Seine Einstellung beweist mal wieder, dass es viele verschiedene Lebenseinstellung gibt. Einen richtigen Stellplatz hat Philipp nicht, ich kann aber den Hang ein Stück über die Sträucher und Gräser fahren und dort mit Blick ins Tal stehen. Leider setze ich bei der Einfahrt auf das kleine Plateau zweimal heftig auf - zum Glück ohne ernsthaft etwas kaputt zu machen.
    Am Abend machen wir gemeinsam Pizza, Phillips Frau Gloria kümmert sich um den Teig. Leider gibt es rundherum Buschfeuer, deren Rauch den Berg hochzieht und somit die Luftqualität extrem schlecht werden lässt.
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  • Day 147

    Wli Wasserfall

    March 21, 2022 in Togo ⋅ ☁️ 31 °C

    Und Stop Nummer 3: Nach dem höchsten Berg nun eine Wanderung zum höchsten Wasserfall entlang der Grenze zu Togo. Ob das mit dem höchsten alles so stimmt, sei mal dahingestellt, es war auf jeden Fall ein sehr schöne und ich recht anspruchsvolle Wanderung, die erst zum oberen und dann zum unteren Teil geführt hat.

    And stop number 3: After the highest mountain, now a hike to the highest waterfall along the border with Togo. Whether this is true with the highest everything, it remains to be seen, it was definitely a very nice and I quite demanding hike, which led first to the upper and then to the lower part.
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  • Day 118

    Togo

    March 28, 2017 in Togo ⋅ ⛅ 29 °C

    Togo has been treating me well. It is a long thin country stretching from dusty savannah to a humid coast with riptides that will take you away never to be seen again.

    I have spent a couple of long riding days in the north where I saw Somba houses. This is a group of people who fled from various chiefdoms and protected themselves in fortified homes to resist the chiefs'efforts to round up people to sell to the colonial powers as slaves. In the north I also get my luggage rack welded for the 4th time. If only they made dirt bikes that could actually deal with bouncing up and down on the dirt, while carrying more than a bag of feathers!!!

    As I head south the views open up as the surroundings get greener and hills start to come into view. I turn off and start chasing these hills and after lots of fun riding reach the top of a mountain ridge to find a massive Swiss(ish) style chalet nearly completed with the most amazing views. Though I'm not quite sure where they expect to get the tourists from....and neither do they it seems.

    Anyway, I continue on with the aim of reaching a village in the coffee growing region that has a mountain where my 1999 guide book promises me stunning views. Wow though do I have fun getting here, riding single track paths across the mountains.

    I arrive and deploy my new camping solution. My tent is so unsuitable for the heat that I've been avoiding camping, but now I have the perfect answer. I just hang up my mosquito net, weight it down at the edges and let the wind blow on through. Perfect, if slightly lacking in privacy.

    Afterwards I arrive in Lomé and the humidity really cranks up, which means I spend as much time in my room as possible with a fan positioned about 50cm from me twirling in overdrive. This also has the added benefit of limiting the mosquitoes ability to latch onto their favourite meal.

    Being here allows me to sacrifice more of my wallet to the visa gods and means I can also get proper work done on the bike from a competent European standard bike mechanic. Well that's what I thought, but it turns out that I can't get a new rear tyre here like I was relying on... this will make the wet clay roads of Cameroon and the Congos interesting! Oh, and the mechanic forgot to tighten the bolts on my front brake caliper, luckily a fellow rider behind me saw them bounce down the road and flagged me down, otherwise I'd have come up to the next set of lights only to have no brakes!

    At least the time here has meant I've caught up with Ferry, Gulcin, Nicholas, Patrick, Cemil and Laura that I met in Bamako, as well as meeting a new biker Olaf.

    Photos
    1) My new 'tent'
    2) Somba house
    3) View from the Swiss chalet
    4) One of the tracks that day
    5) The view my guide book promised
    6) Just an everyday sight
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