• Briefe von Felix

Motorcycle trip

As long as my couriosity drives me and my motorcycle carries me you can follow where the streets of Eastern and Southern Europe lead me. Whatever I experience in the meantime is shown to you on the map at the appropriate location. Læs mere
  • Start på rejsen
    20. september 2019

    Abreise

    20. september 2019, Tyskland ⋅ ⛅ 18 °C

    Die ersten Schritte sind oft die schwierigsten, die ersten Kilometer eher die einfachsten.
    Mit vollem Tank und vollem Magen starte ich heute am 20. September aus Aschaffenburg.

    Über Würzburg und die Fränkische Schweiz werde ich in den nächsten Tagen die Grenze zur Tschechischen Republik überqueren und nach Karlsbad Richtung Prag fahren.Læs mere

  • Das fränkische Bier und die Nacht im Heu

    22. september 2019, Tyskland ⋅ ☀️ 15 °C

    Die Fahrt in die Fränkische Schweiz hat gestern einige Kindheitserinnerungen hervorgerufen und verlief gänzlich problemlos. Nachdem mich ein freundlicher Bauer bei einer Straßensperrung auf eine "Abkürzung" geschickt hatte, konnte ich die Geländegängigkeit meines Motorrads jedoch früher testen als erwartet. Tatsächlich hatte ich nach einigen Kilometern auf Schotter- und Forstwegen dann wieder Asphalt unter den Reifen und gönnte mir abends einen Aufenthalt in der Konny-Krug-Bräu. Das fränkische Bier stellte dabei seine Süffigkeit erneut unter Beweis, was letztendlich dazu führte, dass ich das Mopped stehen ließ und die Nacht mit Schlafsack im Heu auf dem Bauernhof nebenan verbrachte. Es war knackig kalt und die Mäuse machten derart Rabatz , dass ich manchmal wach lag, aber alles in allem eine gute Bleibe. Jetzt gilt es noch beim Frühstück ein bisschen Sonne zu tanken und dann ab über die Granze nach Karlsbad.Læs mere

  • Der Burgherr von Hauenštejn

    23. september 2019, Tjekkiet ⋅ ☁️ 12 °C

    Nach der Überquerung der deutsch-tschechischen Grenze gestern habe ich es bis in das über zahlreiche Thermalquellen und einen Mineralwasser-Geysir verfügende Karlsbad geschafft. Die Nacht verbrachte ich etwas außerhalb auf der Burg Hauenštejn aus dem 13 Jh. Da meine Gastgeberin erst gar nicht auftauchte, blieb mir nichts anderes übrig, als der kreisen Dame aus dem Souvenier-Lädchen mein Anliegen zu schildern. Die Frau begutachtete mit großen Augen meine pantomimische Interpretation von "hier schlafen", schenkte mir anschließend ein zahnloses Lächeln und streckte mir dann erwartungsvoll eine Souveniermünze entgegen. Auf diesem Weg sollte ich also nicht weiterkommen. Die Lösung ergab sich letztendlich durch die Köchin der Burg. Nach einem richtig leckeren Gulasch und einer tschechischen "Coca-Cola" (schmeckt exakt wie warmer Jägermeister ohne Alkohol aber dafür mit Kohlensäure) bekam ich die Kemenaten gezeigt und mitgeteilt, dass heute keine Gäste kämen, weswegen ich für diese Nacht die ganze Burg samt 60 Hektar Park und Wald sowie einer Bergkapelle komplett für mich hätte. Da zu guter Letzt keiner von mir die veranschlagten 12€ annehmen wollte, wurde ich komplett kostenlos zum Burgherren.
    Heute geht es zurück in die Zivilisation und weiter nach Prag.
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  • The GoldenCity & the missing cobblestone

    24. september 2019, Tjekkiet ⋅ ⛅ 19 °C

    The last two days I discovered Prague, the beautiful capital of Czech Republic. I was sleeping in a ten bed hostel room right next to Charles Bridge in the old town. Apart from strolling around the city with Steven from Seattle, Jess from Sidney and Valentine from Moscow, I joined a three hour lasting tip-based walking tour. After our tour guide was done with flooding us with information I had to wind down with a couple of beers. On the way back from the pub tour, "someone" came up with the awesome idea for taking the E-scooters which are for rent on every corner. As it quickly turned out, the small wheels don't make the scooters the most comfortable and safe way to get around Prague's cobblestones. Especially not when exhilaration of previous alcohol consumption is your copilot. So it happend inevitably that a missing cobblestone ended my ride right in front of 30 waiting pedestrians at the intersection of the famous Charles bridge pretty suddenly. After my amusing performance I rather continued going on foot...
    Today I am leaving this amazing city and go on heading for Krumlov on the Moldova.
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  • Cesky Krumlov

    25. september 2019, Tjekkiet ⋅ ☁️ 15 °C

    Sobald in Krumau die Abenddämmerung einsetzt , beginnen die regenschirmschwingenden Reisegruppenführer umgehend damit ihr Auditorium in die Busse zu scheuchen. Im Zuge dessen schwindet das Risiko, in den engen Gassen der Altstadt versehentlich von einem der tausenden asiatischen Teleobjektive niedergestreckt zu werden und die Stadt offenbart ganz plötzlich ihren Märchen-Charakter. Leider hatte ich nur eine Nacht, aber ich komme bestimmt nochmal zurück.Læs mere

  • Die Reise nach Jerusalem

    27. september 2019, Østrig ⋅ ⛅ 14 °C

    Flughafen Wien: Die Isrealis überlassen den Akt des Security-Checks nicht einfach dem Personal des jeweiligen Landes. Direkt vorm Gate wird hier nochmal richtig gefilzt. Um das bekannte Prozedere zügig zu durchlaufen, habe ich schon meinen Zippbeutel mit Kosmetika in der einen, den Gürtel in der anderen Hand, als ein Sicherheitsbeamter neben mir die Absperrung öffnet und mit schielendem Blick die Person hinter mir bittet, für eine Extrakontrolle mitzukommen. Nicht ohne eine gewisse Schadenfreude drehe ich mich grinsend um, muss dann aber leider feststellen, dass dort niemand steht....

    Nachdem mein Gepäck komplett durchsucht und auf Sprengstoff getestet wurde (sogar mein Reisepass) werde ich nach 50 minütiger Einzelbefragung letztendlich doch noch als koscher eingeschätzt, darf meinen Gürtel wieder anziehen und gerade noch rechtzeitig boarden. Wäre der Flug wirklich die Reise nach Jerusalem gewesen, wäre wohl kein Stuhl mehr frei gewesen....
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  • "No $, only Shekel" - Omer, Taxidriver

    28. september 2019, Israel ⋅ ⛅ 25 °C

    In Jerusalem treffe ich meinen Bruder Max und seine Freundin Gabi. In keiner je von mir besuchten Stadt prallen die Kulturen derart aufeinander, wie hier. Am Tag meiner Ankunft ist Max' Geburtstag ... und Shabbat. Als ich abends zum vereinbarten Treffpunkt ins Zentrum von Jerusalem laufe, kommen mir christliche Mönche und Priester entgegen, während hunderte geschäftig wirkende utlraorthodoxe Juden in glaubenskonformer Kleidung zum Gebet Richtung Klagemauer eilen. Es wehen blaue Davidsterne über den engen Gassen der Souks als mit knackenden Geräuschen das Erwachen zahlreicher Lautsprecher angekündigt wird. Mehrere Muezzine rufen die muslimischen Gläubigen dröhnend zum Gebet. Dazu wabert eine Mischung aus Weihrauch, Falafeln und frischem Backlava um die unzähligen Stände der Straßenverkäufer. Offiziell haben sich die Religionen mit der Situation in Jerusalem arrangiert und immer wieder wird hier von "Gentleman Agreements" gesprochen. Jedoch stehen an jeder zweiten Gassenecke mehrere schwer bewaffnete isrealische Polizisten und Mitglieder des Militärs mit Schusswaffen und Gasgranatenwerfern. Die allgegenwärtige Atmosphäre des gegenseitigen Taxierens spiegelt eher eine Verkeilung der Konfliktparteien, denn wirkliches Agreement wider. Am Busbahnhof: Personenscanner. Eingang zur Klagemauer: Personenscanner. Besuch des Felsendoms: Personenscanner. Lediglich am heiligsten Ort des Christentums, der nur wenige Meter entfernten Grabeskirche, gibt es weder Kontrollen, noch Militärpräsenz oder Ordner. An der Stelle der Kreuzigung und Beerdigung Jesu selbst herrscht ein Zustand der jeglichen Spiritualität entbehrt. Unter Drängeln und Schubsen wird in die Kirche gedrungen wie auf ein Festivalgelände. Während die einen auf Knien über den Boden rutschen und unter Tränen Bettlaken und Rosenkränze über den Aufbarungsstein Jesu reiben, stehen andere daneben und drehen in Flip Flops und bunten Hemden V-logs. Auf dem Weg zurück zu meinem Hostel steigt ein Mädchen, geschätzt ein paar Jahre jünger als ich, in die Straßenbahn ein und setzt sich mir gegenüber. Sie hat eine moderne gelbe Handtasche bei sich, wippt zur Musik aus ihren Kopfhörern und scheint auf dem Heimweg von der Arbeit zu sein. Eigentlich genau das, was für mich als alltäglich gilt. Nur hat dieses Mädchen in seinem Alltag neben einer Pistole noch zwei Magazine am Gürtel und ein Maschinengewehr liegt auf ihrem Schoß wie bei mir eine Bäckertüte.

    Die Stadt hat mich mit ihrer Aura fasziniert und abgestoßen zugleich. Mehr als einmal habe ich mich gefragt, wie der Alltag hier überhaupt funktioniern kann. Verschiedenste Welten liegen hier auf kleinstem Raum. Nur etwa 10 km weiter liegt hinter einer 8 Meter hohen Betonmauer noch eine weitere Welt.
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  • Westjordanland

    29. september 2019, Palæstina ⋅ ⛅ 23 °C

    Am Samstag ist bis abends noch Shabbat und daher verkehren keine vom Staat Israel betriebenen öffentlichen Transportmittel, denn wie schon im Exodus geschrieben, darfst du "[a]n ihm [...] keine Arbeit tun: du, dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und deine Sklavin, dein Vieh und der Fremde, der in deinen Stadtbereichen Wohnrecht hat." Da ich schon bei meiner Ankunft im Hostel mehrmals auf die Wichtigkeit eines rechtzeitigen Check-outs hingewiesen wurde, sah ich mir damit mein Wohnrecht im biblischen Sinne abgesprochen und folglich machten wir uns ohne schlechtes Gewissen per pedes auf den Weg zum arabischen Busbahnhof. Für eine Hand voll Agorot fährt von dort ein Bus nach Bethlehem im Westjordanland. Die Atmosphäre der Stadt unterscheidet sich doch deutlich von der mir seit Jahren im weihnachtlichen Grippenspiel suggerierten. Überraschend liberal wirkt das alltägliche Treiben in den teilweise verdreckten Straßen. Zahlreiche junge Frauen tragen sommerliche Kleidung US-amerikanischer Marken, sind geschminkt und alleine unterwegs. Die Dämmerung setzt schon ein, als ich dann vor einer 8 Meter hohen Betonmauer stehe. Links und rechts befinden sich Wachtürme und weitere 759 Kilometer israelische Sperranlagen. Das Gebilde ist überladen mit satirischen und systemkritischen Graffitis und was für die Isrealis als Schutzwall gegen palästinensische Selbstmordattentäter seine Notwendigkeit begründet sieht, stellt für die Palästinenser ein unüberwindbares Hindernis und sogleich Beweis für Unterdrückung und Unrecht dar. Obwohl ich weiß, dass mir mein deutscher Reisepass bei der anstehenden Passkontrolle im Bus problemlos die Rückfahrt nach Jerusalem ermöglichen wird, ist es ein sehr beklemmendes Gefühl, dort zu stehen und hinauf in die Linsen der Überwachungskameras zu schauen.Læs mere

  • Masada und das Tote Meer

    1. oktober 2019, Israel ⋅ ⛅ 30 °C

    Direkt unterhalb des Festungsplateaus Masada liegt der tiefste Landpunkt der Erde am Ufer des Toten Meeres. Mit 32°C Wassertemperatur ist Baden dort wie ein Gang ins Spa. Der hohe Salzgehalt von 28% lässt einen wunderbar auf dem Wasser schweben, jedoch reichen 10 Minuten völlig aus, um sich dann rasch komplett gegrillt und angekrustet auf den Weg zu den Süßwasserduschen zu machen.Læs mere

  • Drained in Tel Aviv

    3. oktober 2019, Israel ⋅ ⛅ 26 °C

    Tel Aviv portrays a mixture of L.A. and Middle East and thus it's absolutely contrary to the cultural-religious Jerusalem. Since my hostel is located close to the beach, the rooftop terrace allows me an excellent view of the daily life at the boardwalk. Instead of dangling sidelocks people are wearing muscle shirts and patrol along the promenade with their fashion dogs. Even though Tel Aviv is called Hollywood's new sin city, has numerous of scene clubs and is promoted as party capital, just having a drink can already become quite expensive. Nevertheless, six to seven euros for a small beer is no usury due to a 25% taxation of alcohol. Although, I therefore spent most of my time on the dry dock, I reluctantly leave the fine sand beach and the summer-like weather and fly back to Vienna.Læs mere

  • Winter is coming

    6. oktober 2019, Østrig ⋅ ⛅ 10 °C

    Die Zeit in Wien bei meinem Bruder und seiner Freundin habe ich diesmal gänzlich dem Müßiggang gewidmet. Neben extensiven Mittagsschläfchen standen nur Sport und kulinarische Labungen auf der Agenda. Nach der langen Nacht der Museen bei 7°C und Sturmregen musste ich jedoch feststellen, dass meine Motivation aufs Mopped zu steigen scheinbar noch am Security-Check im Tel Aviv Airport feststeckt. Nichtsdestotrotz mache ich mich auf den Weg Richtung Bratislava, um dann zeitnah nach Süden zu fahren.Læs mere

  • My house in Budapest

    12. oktober 2019, Ungarn ⋅ ☁️ 16 °C

    Actually, it was more of a bunk bed in the hostel than the house what Geroge Ezra sang about. Nonetheless, the last few days in Budapest have been great. Since I shared a room with two guys from Bogotá and Mexico as well as a girl from Brasil, my roommates showed remarkable similarities to the cast of the next season of 'Narcos'. While I commuted between the two parts of the city separated by the Danube, Buda and Pest, or enjoyed some traditional wellness in one of Budapest's numerous thermal baths, I spent the evenings in a street café or in the famous ruin bars.
    Although, I was warned at arrival to park the motorcycle on guarded grounds, I had decideded against it and parked directly in front of the hostel, as the parking would have cost three times! as much as the stay in the hostel. Call me a lucky devil, I could continue my ride to Belgrad.
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  • Beim serbischen Bullen in Belgrad

    15. oktober 2019, Serbien ⋅ ☀️ 22 °C

    Belgrad hat architektonisch und in puncto klassischer Sehenswürdigkeiten im Vergleich zu meinen vorherigen Destination quasi nichts zu bieten und doch hat mir die "weiße Stadt" besser gefallen als diese. Es gibt kaum Touristen, dafür überwiegend junge Menschen, die auf eine so unverfälschte Art und Weise offenherzig, neugierig und freundlich sind, dass ich spontan ein bisschen länger geblieben bin, um die Melancholie der Stadt zu genießen. Der nach einer Rakija-reichen Nacht nur noch "der serbische Bulle" genannte Hostelbesitzer Nikola hat sich hervorragend um seine Gäste gekümmert. Seine Nachbarin hat mir die Haare geschnitten und Nikola selbst hat mir schon bei meiner Ankunft versichert, dass mein Motorrad in diesem Viertel unter seinem persönlichen Schutz stünde. Er sollte sein Wort halten. Ein VW-Fahrer hatte wohl weniger Glück mit der Wahl seines Unterschlupfes ... Bei ihm wurden über Nacht ein paar Teile geerntet.

    Weg von der Hauptstadt und quer durch Serbien mach ich mich auf in eine sehr abgeschiedene Region an der Grenze zum Kosovo.
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  • Eine Geschichte aus Serbiens Hinterland

    17. oktober 2019, Serbien ⋅ ☀️ 22 °C

    Je weiter ich mich von Belgrad entferne, desto enger werden die Straßen und desto kleiner die Dörfer. Am Straßenrand warten die Grundschüler in klapprigen Unterständen auf den Bus und winken mir bei der Vorbeifahrt freundlich zu oder rennen neben mir her. Richtiges Roadmovie-Feeling stellt sich bei mir ein. Es ist schon Nachmittag geworden, als ich auf der Straße anhalten muss, weil sich eine untertassengroße Schildkröte seelenruhig über die Straße schiebt, als wüsste sie genau, dass um diese Uhrzeit niemand mehr vorbeikommt. Die Sonne beginnt gerade damit, hinterm Horizont zu verschwinden, als mir die Google Navigation zu verstehen gibt, für die restlichen vier Kilometer auf eine Straße abzubiegen, die als solche lediglich mit ausgeprägter Phantasie zu bezeichnen ist. Ich würde zur Sicherheit noch gerne jemanden fragen, muss aber bedauerlicherweise feststellen, dass die Schildkröte recht hatte: Kein Mensch weit und breit. Mangels Alternativen nehme ich die Füße von den Fußrasten und fahre los. Noch 1,8 Kilometer steht auf dem Handydisplay, als aus dem Schotterweg erst ein Feldweg und dann ein zugewucherter Trampelpfad wird. Mit dem letzten Sonnenlicht hat sich mittlerweile auch das Roadmovie-Feeling komplett verabschiedet aber mir bleibt nichts anderes übrig, als im Schritttempo und mit schleifender Kupplung weiterzugurken. Ich holpere gerade in eine Ansammlung verlassen wirkender Häuser ein, als die Stimme der Google Navigation mein Dan Brown Hörbuch unterbricht: "Sie haben ihr Ziel erreicht. Das Ziel befindet sich auf der linken Seite." Und tatsächlich, da ist ein Ziel, da steht ein Mann und grinst mich an und fragt: "Felix?" Jackpot. Ich bin da!

    Der Mann heißt Goran, ist 56 Jahre alt und bewohnt einen Bungalow mit drei Zimmern. Eines davon habe ich gemietet. Goran hat außerdem noch einen uralten Fiesta, ein paar Pflaumenbäume, mit deren Ertrag er im Schuppen Rakija brennt, einen Traktor und eine Kuh, von der er aber gerade nicht weiß, wo sie ist. Keiner der 22 Bewohner im Dorf spricht Englisch, aber seit drei Monaten gibt es Telefon- und Internetanschluss und somit bekommen wir es mit der Sprachübersetzung von Google Translate und ein paar Zeichen auf Papier problemlos hin, uns auf einen Ausflug zum nächsten Restaurant zu verständigen. Bevor wir die Wlan-Zone von Gorans Bungalow verlassen, weist er mich noch darauf hin, dass er momentan ein kleines Problemchen mit einem der Vorderreifen hat, was aber nicht weiter schlimm sei und er sich gleich morgen kümmern wolle. Als er seinen Schuppen öffnet, erweist sich das Problemchen als kompletter Plattfuß. "Morgen vulkanisieren. Kein Problem" gibt mir Google Translate noch aus bevor wir einsteigen und mit heftig schlagendem Vorderrad zur sieben Kilometer entfernten nächsten Ortschaft losbrettern. Nach gutem Speis und Trank lade ich Goran im Gegenzug für seine Chauffeurdienste ein und bezahle am Ende inklusive Trinkgeld 8€ bevor wir uns auf den Heimweg machen. Da das Auto nicht anspringt, schieben wir es bis zum nächsten Hang, und lassen es anrollen. "Kommt mir bekannt vor", denke ich mir noch, als der Motor widerwillig anspringt. Dann setzt wieder das schneller werdende Radschlagen ein und wir fahren zurück.

    Am nächsten Morgen frühstücken wir gemeinsam. Es gibt Haferflocken vom Feld hinterm Haus, frisch gebackenes Brot, Eier von den Hühnern des Nachbarn und frische Milch von der wieder aufgetauchten Kuh. Es schmeckt phantastisch!
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  • Davolja varoš

    18. oktober 2019, Serbien ⋅ ⛅ 21 °C

    Davolja varoš, which means Devil's Town, is the sole representative of Serbia in the selection for the "7 Natural Wonders of the World". Although this really impressing natural monument is located in the boondocks, I was pretty much surprised to be the only visitor of the sight at all.Læs mere

  • Sofia

    21. oktober 2019, Bulgarien ⋅ ☀️ 17 °C

    On the first day in the capital of Bulgaria I escaped the hustle and bustle of the city and took the cable car to the nearby Witoscha Mountain (2290m). I was accompanied by a belgian guy, who I met in Belgrad before and did so coincidentally in Sofia again. He is on his way to Istanbul to improve his skills with the ney, a special turkish flute. As he brought it up the mountain, I benefited from a private concert.Læs mere

  • Plowdiw und Ogi, der Masseur

    23. oktober 2019, Bulgarien ⋅ ☀️ 19 °C

    Auf meinem Weg zum schwarzen Meer habe ich einen Zwischenstopp in der über 6000 Jahre alten Stadt Plowdiw eingelegt. Bevor ich mich am Tag nach meiner abendlichen Ankunft auf zur Stadtbesichtigung machen konnte, sollte mir im Hostel jedoch noch eine besondere Erfahrung zuteil werden. Es war noch keine 7 Uhr, als ich am Morgen durch leises Dielenknarren und schemenhafte Bewegungen neben meinem Bett aufgewacht bin. Mit breitem Grinsen stand da ein schlacksiger Typ und meinte "Dobro utro, I am Ogi". Ich verstand nicht, was hier vor sich ging, lag ohne breitem Grinsen im Bett und dachte "Dobro utro, I am tired", aber da ich sowieso schon wach war, setzte ich mich auf und fragte, was denn los sei. Mit sehr rudimänterem Englisch und ausladender Gestik erklärte mir Ogi daraufhin verzweifelt, er mache eine Ausbildung zum Masseur in Sofia, habe übermorgen eine Prüfung und brauche dringend meine Hilfe, da niemand außer mir im Hostel sei. Dabei drückte er mir sein Smartphone in die Hand, auf dem eine Skizzenzeichnung eines Ohres mit englischen Bezeichnungen der einzelnen Nerven und Knorpel zu sehen war. "Also gut, 5 Minuten Abfrage, dann geh' ich duschen", gab ich ihm zu verstehen und setzte mich auf die Couch. Schlaftrunken wie ich war, fiel der Groschen zu spät, als Ogi kurz im Bad verschwand, um sich die Hände zu waschen. Bevor ich intervenieren konnte, stand er schon hinter mir, schnappte sich meine Ohrläppchen und begann sogleich daran zu zupfen. "Practical test, is good?", fragte Ogi mich. Der Höflichkeit halber behielt ich die Antwort für mich. Kurz vor 7 Uhr in der Früh mitten in Bulgarien von einem wildfremden Kerl an der Ohren gerissen zu bekommen entspricht nicht exakt meiner Definition von "gut". Nach 2 Minuten war das Massaker vorbei und Ogi bedankte sich glücklich. Ich blieb noch einen Moment verstört sitzen, um zu begreifen, was hier gerade geschehen ist. Dann ging ich rasch Duschen und machte mich danach mit leicht geschwollenen und feuerroten Ohren zügig auf den Weg in die Stadt. Ich bin mir nicht sicher, ob Ogi die Prüfung besteht...Læs mere

  • Buzludzha Monument

    24. oktober 2019, Bulgarien ⋅ ⛅ 16 °C

    On my way to the northeast, I crossed the Shipka Pass in the Central Balkan Mountains and visited the nearby Buzludzha Monument, a remnant of communism.

  • Warna

    27. oktober 2019, Bulgarien ⋅ ⛅ 16 °C

    After a few thousand kilometers I made it to the Black Sea in Varna. Once there, I became acquainted with Gabi's grandparents and was cordially invited to an excellent dinner. The rest of the time I spent with my old friend Marc, who pretends to study here in a paradisiac environment of beach bars and numerous stands offering freshly squeezed fruit juices. With a workout in an authentic Bulgarian cellar gym and wellness right on the Black Sea coast, I have strengthened myself for very little money physically and mentally for the onward journey.Læs mere

  • İstanbul

    3. november 2019, Tyrkiet ⋅ ☀️ 17 °C

    Nach einem abenteuerlichen, nächtlichen Grenzübergang mitten im Wald zwischen Bulgarien und der Türkei erreiche ich den Wendepunkt meiner Reise und die größte Stadt Europas: Istanbul ist mit geschätzten 17 Millionen Einwohnern einfach gigantisch. Schon bei der Einfahrt mit dem Motorrad rolle ich gefühlte Ewigkeiten durch Häuserschluchten und Stadttunnel. Dabei muss ich im Verkehr doch deutliche Aufmerksamkeit darauf verwenden, nicht in der chaotischen Fahrweise unterzugehen. Im Hostel angekommen freunde ich mich mit einem türkischsprachigen Iraner an, dessen Sprachkenntnisse mir während meines einwöchigen Aufenthaltes oftmals ein tieferes Eintauchen ins Alltagsleben der Einheimischen jenseits der Hauptattraktionen ermöglichen sollten. Vom obligatorischen Besuch der Klassiker abgesehen, verbringe ich ohnehin die meiste Zeit abseits der vom Tourismus überprägten Viertel. Dabei genieße ich es, in ranzigen Kebapläden und Teeläden mit der gleichen groben Freundlichkeit behandelt und bedient zu werden, wie die Domino spielenden Alten (Mein Magen würde an dieser Stelle weniger positive Worte verfassen). Tagsüber lasse ich mich meistens einfach durch die Straßen treiben und bleibe, wo es mir gefällt und solange der Çay schmeckt. Abends und nachts begleite ich dann entweder den belgischen Flötenspieler auf kleine Konzerte und Auftritte einheimischer Gruppen oder tauche in die türkische Clubscene ab. Definitiv lebt die Aura dieser niemals schlafenden Metropole vom vielen Wasser des Bosporus, des goldenen Horns und des Marmarameers sowie von seinen Bewohnern selbst. Letztere zogen meine Aufmerksamkeit jedoch nicht immer nur durch verkaufstüchtiges Herumkrakele, sondern auch gerne durch ein paar fliegende Fäuste auf sich. So habe ich mehrere Handgreiflichkeiten beobachtet, bei denen innerhalb kürzester Zeit das Aufeinandertreffen zweier Streithähne zu einer filmreifen Massenschlägerei angeschwollen ist. Vor allem die komplett überlastete Verkehrsinfrastruktur dient dabei ordentlich als Zunder wie sich am folgenden Beispiel zeigt: Ein Rollerfahrer mit Sozius knattert am stockenden Verkehr vorbei über den Gehweg und will eben wieder auf die dreispurige Fahrbahn zurückflitzen, als ein Autofahrer auf der mittleren Spur die Geduld verliert und trotz roter Ampel rechts abbiegt. Ein schönes Quietschen ertönt, als der linke Bremshebel des Rollers seinen metallenen Charakter in Form eines dicken Kratzers auf der Beifahrertür beweist. Die Schuldfrage soll wohl gleich an Ort und Stelle geklärt werden, weshalb der Autofahrer brüllend aussteigt und den Rollerfahrer sogleich am Helm schnappt, um darauf herumzutrommeln. Derweil setzt ein ohrenbetäubendes Hupen ein, da alle drei Fahrspuren blockiert sind. Ein wartender Taxifahrer schreit aus offenem Fenster heraus den Sozius an, der wiederum auf die vermutlich uncharmanten Bezeichnung reagiert, indem er den noch sitzenden Taxifahrer durchs Fenster hindurch am Bart packt und Richtung Lenkrad reißt. Daraufhin steigt nun der Fahrgast aus dem Taxi aus, schnappt den Sozius mit einem Arm am Wanst und spendiert mit der anderen ein paar Faustschläge. Wenige Sekunden später verschwinden Auto, Taxi und Roller in einer Traube heranstürmender Verkehrsteilnehmer, Ladenbesitzer und Straßenbauarbeiter, von denen jeder einzelne davon überzeugt scheint, den entscheidenden Beitrag zur Problemlösung beizusteuern. Es wird gebrüllt, Schuhe fliegen und Backpfeifen knallen. Dann, ganz plötzlich, löst sich alles wieder auf, als wäre nichts gewesen.

    Am letzten Abend vor meiner Weiterreise werde ich dann in einem kleinen Shisha-Café in die Regeln des Backgammons eingeweiht. Viel klassischer als mit Blick auf den nächtlichen Bosporus kann man dieses Spiel wohl kaum erlernen.

    Obwohl ich in Istanbul meinen längsten Aufenthalt verbrachte, habe ich nach sieben intensiven Tagen immer noch das Gefühl, nur einen Bruchteil gesehen zu haben. Nichtsdestotrotz setze ich die Reise fort und fahre über die Interkontinentalbrück nach Asien und um das Marmarameer Richtung Çanakkale.
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  • Troja

    5. november 2019, Tyrkiet ⋅ ☀️ 22 °C

    After being constantly asked to pay for sections of the route, tunnels and bridges during my further journey in Turkey, I reached the archaeological site of ancient Troy in the province of Çanakkale. In the wooden horse, however, no brave Spartans are hiding anymore, only unarmed "Kawaii"-asians. Afterwards, I crossed the Dardanelles by ferry and drove towards Greece. Just before the border I got into a Turkish traffic control and so I already stopped with bad premonition. But I should be wrong. All of the three police officers were very friendly and while waiting for the results of the data check, I even got served a cup of cold water. Back in the European Union I continue the trip along the coast to Thessaloniki.Læs mere

  • WG 2.0 in Thessaloniki

    8. november 2019, Grækenland ⋅ ⛅ 19 °C

    Nach der diesjährigen Auflösung der berühmten Wohngemeinschaft in Darmstadt kam es nun in der zweitgrößten Stadt Griechenlands übers Wochenende zu einem kleinen WG-Revival. Bevor wir drei aber uneingeschränkte Mobilität mit unserem Leihwagen genießen konnten, sollten wir zuerst einen Spießroutenlauf zum Auffinden der Mietwagenstation absolvieren. Als bereits der erste Taxifahrer auf Stefans Zeigen der Adresse mit maulwurfartigem Blick und "I can't see" reagiert hat und auch nach erneutem Nachfragen darauf beharrte, er könne generell schlecht sehen, nahmen wir lieber das nächste Taxi.

    Unser geliehener Fiat Panda schien zwar während unserer Ausflüge manchmal am Belastungslimit, hat uns aber dennoch auch bei (ungeplanten) Exkursionen abseits der befestigten Straßen nicht im Stich gelassen. Damit war der Badeausflug nach Chalkidiki und zu einem verlassenen Zugfriedhof mit Tausenden der Zeit überlassenen Waggons gesichert.
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