Arrondissement d'Antony

Fernverkehr mit Kind ist Gegensatz zur Pariser Metro wahrhaftig ein Traum. Während die 5h im ICE völlig entspannt laufen, bricht beim Betreten der Metro der Stressschweiß aus. Hitze, Gestank, volle Bahnen und zahlreiche Stufen erschweren uns den Weg vom Gare de l'Est in den Vorort Meudon.

Die Freude über das Wiedersehen mit Lisas ehemaliger Gastfamilie ist groß. Matteo, Agnese, der 9 Jahre alte Kater Pepsi und der 6 Monate alte Dackel Lapo empfangen uns auf der wunderschönen Terrasse, die von einer Blütenpracht überdacht wird. Lorenzo ist über die Feiertage leider mit den Scouts unterwegs, weshalb wir seinen 16. Geburtstag doch nicht zusammen feiern.

Die von Agnese erst diese Woche eröffnete Metzgerei besuchen wir im Anschluss auf einem kleinen Spaziergang. Nicht nur qualitativ hochwertiges Fleisch, sondern auch italienische Feinkost können hier erworben werden. Im Anschluss genießen wir den wunderbaren Ausblick auf Paris von der Avenue du Château. Dann geht's auch schon zurück zum Abendessen, das von Tonys Tochter Alessandra für uns gekocht wurde. Man schmeckt der Focaccia an, dass Ale ihre Kochausbildung in Italien absolviert hat.

An Ostersonntag verbringen wir den Vormittag im riesigen Garten der Familie und entspannen bei 20 Grad und Sonne auf der Terrasse. Mittags dürfen wir ein paar Gerichte aus der Metzgerei testessen: es gibt hauchdünn geschnittenes Rosbif, Lasagne, Karottensalat mit Nüssen und Feta, Ofenkartoffeln und Salat. Natürlich muss es heute auch eine kleine Ostereiersuche geben: unsere Mitbringsel verstecken wir mehr oder weniger offensichtlich an schattigen Plätzen, damit sie nicht dahin schmelzen. Nachmittags machen wir nochmal einen kleinen Spaziergang, um sich die Leftovers vom Mittagessen abends auch verdient zu haben.

Nach einer wieder mal eher unruhigen Nacht begeben wir uns um 7 nach unten zum Frühstück, das neben rotzelndem und quengeligen Kind bespaßen eher so zur Hintergrundaktivität wird. Wir denken uns nur: der Reisetag kann ja heiter werden... Dazu mehr im nächsten Beitrag. Nachdem wir uns verabschiedet haben, fährt uns Agnese netterweise ans Terminal 4 des Aéroport Orly im Pariser Süden, was uns einiges an Metrostress erspart.
Die zwei Tage vergingen wie im Flug und ein Trip nach Meudon fühlt sich immer noch ein bisschen an wie ein Besuch daheim.Baca lagi