France
Arrondissement de Vienne

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Travelers at this place
    • Day 11

      Au revoir 🇫🇷

      October 15 in France ⋅ ☁️ 24 °C

      Irgendwann ist jede Reise zu Ende. Zum Abschluss bin ich relativ zeitig in den Parc de la Tête d'Or, nordöstlich von Lyon gelegen, spaziert. Anfangs noch ganz ruhig mit nur vereinzelten Gassigängern und Radfahrern, begegnete ich, mich immer weiter dem Park nähernd, bald regelrechten Horden von Senioren welche im Gleichschritt und mit Nordic-Walking Stöcken ausgestattet, die Wege unsicher machten. Der Park duftete nach Laub, Blumen, Kräutern und feuchter Morgenluft. Auf dem Gelände des Parks befindet sich der Lyoner Zoo, zum aktuellen Zeitpunkt geschlossen, ein Rosengarten, mehrere kleine und ein sehr großes Tropenhaus, ein Velodrom, mehrere Teiche und ein großer See. Neben einigen Vorschulklassen, die fleißig Kastanien und Blätter sammeln und von Lehrer ermahnt wurden, wohl leiser zu sein, wurde mein Spaziergang zwangsumgeleitet da auf meinem favorisierten Weg Filmaufnahmen gemacht wurden. Richtig mit Regiestühlen, riesiger Kamera auf Schienen, Spots, usw. Nach der Umrundung des hübschen Parks, bin ich von dort wieder zu meiner Unterkunft gelaufen und habe umgepackt.

      Das zweite Tagesziel und im Prinzip ein Pflichtprogramm, war das Musée des Confluences, ein staatliches Museum mit festen als auch temporären Ausstellungen, meist zum den Themen Mensch/Kultur/Gesellschaft/Geschichte, gelegen im Süden der Stadt. Hier habe ich mir für den Hinweg eine Metro gegönnt. Die meisten Ausstellung kannte ich bereits. Eine Überraschung war jedoch die erste Ausstellung des französischen Fotografen Vincent Munier.

      Die Beschreibung der Ausstellung und insbesondere die Botschaft dahinter hätte im Kontext meiner Eindrücke der Reise, treffender nicht sein können: „Dieses immersive Erlebnis im Herzen des Waldes lässt vermuten, dass eine andere Beziehung zur Welt, zur Zeit und zu anderen Lebewesen möglich sein könnte. Vincent Muniers Fotografie offenbart die Schönheit der nächtlichen Tierwelt hier vor unserer Haustür. Man muss nicht um die Welt reisen, um eine erstaunliche Natur zu erleben, die zugleich majestätisch, friedlich, rätselhaft und voller Leben ist. Sich die Zeit zum Beobachten zu nehmen und sich an der einfachen Emotion einer verstohlenen Begegnung zu erfreuen, ist eine wesentliche Fähigkeit, um sich wieder mit der Natur zu verbinden und in Harmonie mit der gesamten lebenden Welt zu koexistieren. Auf diese Weise können wir lernen, wie wir diese geschützten Lebensräume besser schützen können, indem wir uns mit der ungezähmten Natur versöhnen, nicht länger versuchen, alles um jeden Preis zu kontrollieren, indem wir unsere Ängste überwinden. …“

      Nach der Tour durchs Museum bin ich noch etwas, in hartnäckiger Ignoranz meiner Beine, welche mir wohl, würden sie sprechen können, etwas in der sagen würden wie „Junge, du bist in Frankreich bei bestem Wetter und bist in den letzten 10 Tagen doch wohl genug rumgelaufen. Jetzt setzt dich, verdammt nochmal ins Café und halt die Füße still!“ durch die Stadt spaziert, durch die Innenstadt spaziert und habe nach Souvenirs Ausschau gehalten und hoffentlich auch einige Nettigkeit gefunden, welche am Flughafen durch die Security kommen 😬.

      Tatsächlich gab es gegen 16:30 den Punkt, an dem die Waden absolut durch waren und ich mich, ja ich weiß, diese Probleme müsste man haben, in ein Café gesetzt habe. Einfach genial! Lecker Kaffee, gut gelaunte Menschen, ich verstehe nur Bahnhof und musst nichts machen, nur sitzen. Die Lyoner finden offenbar auch zu jeder denkbaren Tageszeit gefallen am Im-Café-Sitzen. Wirklich, von früh um sieben, zeitiger habe ich keine Messung, über den ganzen Tag bis nach Mitternacht sitzen hier Menschen in Cafés, welche sich polymorph, je nach Tageszeit in Bars verwandeln. Es ist auch nicht so als wäre Bier oder Kaffee besonders teuer. Dir Ausrede des schlechten Wetters kann ich sich nicht gelten lassen. Vielmehr spürt man ein Gefühl der Differenzierung für das Notwendige gegenüber dem Angenehmen. Weiterhin, das bspw. kann man gut aus den Ausstellungen des Musée des Confluences ableiten, scheint die Franzosen eine gewisse Ergebnisoffenheit zu beseelen. Bspw führe die Argumentation der Ausstellung über den den Menschen im Kontrast zum Tier, über Genetik, Mineralien, den Weltraum, das Verständnis von rituellen Beisetzungen zum Schmuck anatomisch- und afrikanischer Urvölker.

      Eine längerer Reise hat also insofern, wahrscheinlich immer, den Effekt, dass man sich selbst und die Gepflogenheiten seiner eigenen Gesellschaft, seines eigenen Verhaltens und seiner Erwartungen daran, was richtig oder falsch sei, im Kontext und im Spiegel sieht.

      Ich bin also sehr gespannt auf die erste Begegnung mit der „Berliner Schnauze“ nach dem Rückflug und was mir das über unsere Land sagt 😜. In jedem Fall bin ich sehr dankbar, diese Reise allein machen zu können und weiß, dass liebe Menschen zuhause dafür sorgen, dass alles am laufen bleibt und ich diese Freiheit genießen kann.

      Den letzten Abend also genieße ich, wahrscheinlich romantischer als jeder Franzose, sitzen an der Rhone bei angenehmem 18 Grad, einem 2022er Côtes du Rhône, herzhaften Pont L'Êvêque de Normandie AOP und frischem Baguette.

      Comme Dieu en France. Merci et au revoir!
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    • Day 29

      Faramans - Bellegarde-Poussieu

      September 16 in France ⋅ 🌬 14 °C

      Heute war ich noch bis mittags mit Thomas unterwegs, danach seit längerer Zeit mal wieder alleine.
      Der Weg war relativ einfach, mehrheitlich auf einem Hügel entlang.
      Nun bin ich bei einer privaten Unteterkunft - nach einigen selbstgebrannten Schnäppschen geht es nun ab ins Bett🥴Read more

    • Day 10

      Tag 10 Fred/Revel Tourdan,Primarette

      August 31 in France ⋅ ☀️ 32 °C

      Heute ist es unfassbar heiß. 24km sind es von Côté Saint André nach Primarette zu Fred. Er hat einen schönen alten Hof renoviert und lebt dort mit seinem Kater Grisou und dem Haushuhn Bébé, das er mit Hand aufgezogen hat. Bei Fred treffe ich viele alte Gesichter wieder, Thomas aus der Schweiz, Alain (der mich bis zum Schluss anfeuert, weil der Tag wirklich unerträglich heiß ist und ich ihn nur mit fettem Sonnenbrand an beiden Oberarmen überstehe) und die Familie aus Stuttgart. Außerdem kommt Siggi aus Deutschland dazu, der mit dem Rad reist. Der Hof ist super schön mit Gemüse und Tieren und es hat etwas von den Bars, die man in Asien manchmal findet, mit Lampions überall im Garten.Read more

    • Day 37

      tour de france

      August 29, 2019 in France ⋅ ⛅ 27 °C

      1. etappe: querfeldein rennen über schotterstrasse und gehpfad mit hindernissüberquerungen.
      2. etappe: wie bei jeder tour de france, kommt irgend einmal einen bergetappe dazwischen. eigentlich wollten wir die kürzeste route nehmen; aber unser gps hat uns nicht vor der bergetappe gewarnt. bergpreis haben die kinder gewonnen (leider gibt es vom zieleinlauf keine fotos, da der fotograf zu hinterst war; er wartete vergeblich auf den besenwagen).
      3. etappe: abfahrt in tal. die bremsen von niks fahrrad sowie der carla mussten mehrfach mit wasser gekühlt werden; das zischen und dampfen der bremsen war wie in einem türkischen dampfbad.
      die abkühlung von der crew gab es dann im pool beim campingplatz in saint-pierre-de-boeuf.
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    • Day 61

      Die beste Mahlzeit in 61 Tagen?

      April 30, 2023 in France ⋅ ☀️ 16 °C

      Fred legt sich beim Kochen unglaublich ins Zeug und zaubert für mich auch noch extra eine vegetarische Variante seines Menüs. Wir sind alle hellauf begeistert und am Ende so richtig satt.
      Ich denke angestrengt nach und kann mich nicht erinnern, auf diesem Weg schon so gut und ausgiebig gegessen zu haben. Wenn, dann muss es lange her sein.Read more

    • Day 21

      19. Wandertag (Ostern)

      April 9, 2023 in France ⋅ ☀️ 13 °C

      Heute war Ostern ja und was für ein Tag. Wunderbares warmes Wetter. Die nächsten Pilger getroffen. Wir haben zusammen übernachtet, zusammen gegessen. Eine Familie aus Deutschland, zwei Kinder ein Knabe und ein Mädchen 12 und zehn Jahre alt. Am Morgen gemeinsam in der Dorfkirche gestartet. Wir zusammen gesungen und ich durfte kurze Gedanken aus meinem Büchlein lesen. Dann haben sich unsere Wege getrennt. Als ich dann gerade den Lac de Baladru fotografierte kam ein Bikefahrer vorbei und fragte ob er ein Foto mit mir machen solle. Gerne habe ich zugesagt.
      Glaubt ihr an den Osterhasen, seit heute bin ich mir ganz unsicher. Unterwegs habe ich plötzlich zwei Hasen auf dem Feld entdeckt. Sie mich auch, aber mit etwas Geduld habe ich sie trotzdem noch erwischt, das heisst fotografieren können.
      Dann mein Ruhetag hat sich zu einem Marathon entwickelt. Überall wo ich anfragte war entweder alles besetzt oder die Herberge noch geschlossen oder die Familien waren auf Verwandtenbesuchen. So musste ich über 30 Km wandern um kurz vor la Combe de St André endlich doch noch fündig zu werden. Hier werde ich morgen meinen freien Tag verbringen. Für das Fazit der letzten Woche bin ich heute zu müde, aber morgen reicht ja auch noch.
      Für alle lieben Wünsche zum heutigen Ostertag danke ich herzlich.
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    • Day 28

      Le Grand-Lemps - Faramans

      September 15 in France ⋅ 🌙 12 °C

      Heute war der perfekte Wandertag - super Temperaturen mit viel Sonnenschein und bester Laune🙂 und dazu war der Weg sehr easy, fast nur geradeaus.
      Wir sind heute zu dritt los; Thomas, Michael und ich. Michael haben wir dann irgendwann, irgendwo verloren - haben ihn am Abend aber wieder aufm Camping gefunden😉
      Unterwegs trafen wir noch Matthias, der mich über diese App gefunden hatte. Er war vor 10 Tagen noch ein ganzen Stück hinter mir, heute hat er uns aber eingeholt und so liefen wir dann ne Weile zusammen weiter:-)

      Jetzt bin ich mit Thomas aufm Camping, richtig super hier! Haben ein eigenes Häuschen mit Veranda und 3 Schlafzimmer, also richtiger Luxus!

      Ab morgen werden wir sehr wahrscheinlich mal wieder getrennt voneinander losziehen, da wir mal wieder alleine sein möchten und Thomas auch viel schneller läuft als ich.
      Nach so vielen Tagen in ner Gruppe dann sicher auch wieder ne Umstellung🙃
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    • Day 61

      Unerwartete Weggefährten

      April 30, 2023 in France ⋅ ☁️ 11 °C

      Beim Frühstück in der Unterkunft vernehme ich heute plötzlich seltsam vertraute Klänge. Das kann doch nicht sein...? Kann es sein... Dass hier jemand einen österreichischen Dialekt spricht?!
      Ich studiere das Paar, das soeben am Tisch neben mir Platz genommen hat und komme zu dem Schluss, dass sie Pilger sein müssen. Die Kleidung lässt keine andere (logische) Möglichkeit zu. Allerdings wage ich es zunächst nicht, mich selbst als Landsfrau zu erkennen zu geben, merke aber selbst immer wieder, wie sie zu mir herüber spähen. Schließlich spricht mich die Frau auf Englisch an.
      "Are you a pilgrim, too?", fragt sie mich das Offensichtliche.
      "Ich spreche eh Deutsch", sage ich schnell und wir lachen alle erleichtert. Damit ist das Eis gebrochen.
      Martin und Andrea (ja, beide diese Namen kamen auf meinem Weg schon einmal vor) kommen aus St. Pölten und sind seit Salzburg durchgehend unterwegs.
      "Bist du zufällig die Sophie?", fragt mich Martin.
      Ich lache. "Mein Ruf eilt mir scheinbar wirklich schon voraus", stelle ich fest.
      Die beiden haben, ähnlich wie Jonas in der Schweiz, schon öfter in Pilgerbüchern von mir gelesen. Und sie haben Martin getroffen - den anderen Martin, den ich in der Schweiz kennengelernt habe, und der auch von mir erzählt hat.
      Wir unterhalten uns so lange und so angeregt, dass es halb neun wird, bevor wir überhaupt ans Aufbrechen denken. Letztendlich starte ich ohne die beiden, aber schon nach 8km holen sie mich bei einer Pause ein und so marschieren wir den Rest dieser entspannten Etappe gemeinsam. Es ist ein lustiger Tag und wir haben uns viel zu erzählen.
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    • Day 60

      Begegnungen am Wegesrand - Teil 6

      April 29, 2023 in France ⋅ ☁️ 17 °C

      "Bonjour!", ruft mir ein rundlicher, alter Mann vom Wegesrand entgegen. An einem Strick hält er ein Pferd.
      "Bonjour", grüße ich zurück und komme näher.
      Der Mann fügt etwas auf Französisch hinzu und ich schüttle bedauernd den Kopf. "Tut mir leid, ich kann kein Französisch", sage ich auf Englisch.
      Der Herr schaltet zu meiner Überraschung sofort auf Englisch um. "Woher kommst du?", will er wissen.
      "Aus Österreich", antworte ich.
      "Willkommen!" Er wirkt erfreut. "Gehst du nach Saint Jacques? Nach Spanien?"
      "Ja", bestätige ich. "Ich bin in Wien gestartet, vor fast zwei Monaten."
      "Also gehst du über Le Puy en Velay?"
      "Und dann Saint Jean Pied de Port und dann nach Spanien", füge ich hinzu, während das Pferd seelenruhig fortfährt, das Gras am Wegesrand auszurupfen.
      Der Mann nickt wissend. "Wie ist mein Englisch?", will er wissen und grinst dabei.
      "Sehr gut!", antworte ich ehrlich, weil ich selbst davon überrascht bin. Bisher sind mir mehr Englisch sprechende Franzosen begegnet, als ich erwartet hätte. Der alte Mann freut sich sichtlich über mein Lob.
      "Ich bin viel gereist", sagt er. "China, die ganze Welt, da habe ich immer Englisch gesprochen. Aber Spanisch kann ich besser."
      Sein Pferd stupst mich mit der Schnauze an und ich streichle es kurz, bevor es mit der Kürzung des Grases am Wegesrand fortfährt.
      "Das Pferd ist meine Freundin", sagt der Mann. "Sie ist 25 Jahre alt." Er lüftet seine Mütze und deutet auf seine grauen Haare und sein erkahlendes Haupt. "Alt, wie ich", scherzt er und lacht. "Ich liebe sie sehr", fügt er zärtlich hinzu. "Magst du Pferde?"
      Wir unterhalten uns noch ein bisschen über Tiere und das ungewöhnlich warme Wetter.
      "Es war nett mit dir zu plaudern", sage ich schließlich, bereit, weiterzugehen. Nachdem ich mich noch nach dem Namen des Mannes erkundigt habe, verabschiede ich mich von José und seinem Pferd.
      Die Unterhaltung mit dem pferdeliebenden Mann stimmt mich froh und der nächste Regenschauer auf der Etappe macht mir nicht mehr so viel aus.
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    • Day 60

      (Fast) alleine auf dem Weg

      April 29, 2023 in France ⋅ ☁️ 17 °C

      Die meiste Zeit habe ich das Gefühl, gerade völlig alleine auf diesem Wegesabschnitt zu sein. Ich weiß, dass ein Stück vor mir die Pilger sein müssen, die ich nach Genf noch getroffen habe, und dass Jonas irgendwo hinter mir herumgeistert (er konnte leider nach mehrtägiger Pause kürzlich erst Genf verlassen). Aber mit mir auf der selben Etappe scheint momentan nur ein französischer Pilger zu sein, der kein Englisch kann und den ich kaum zu Gesicht bekomme. Ich genieße die Einsamkeit des Weges aber umso mehr, da ich weiß, dass sich das ab Le Puy schlagartig ändern wird.Read more

    You might also know this place by the following names:

    Arrondissement de Vienne

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