Germany
Kronshagen

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Travelers at this place
    • Kronshagen

      April 7, 2016 in Germany ⋅ ⛅ 8 °C

      Heute ist der Tag gekommen, an welchem wir das seit geraumer Zeit geplante Projekt „Kurs Südost“ beginnen werden, eine Etappenfahrt mit unklarem Ziel und Verlauf. In den kommenden vier Tagen, die uns zum Radeln zur Verfügung stehen, wollen wir Magdeburg erreichen, um dann im Sommer von dort aus via Prag nach Wien zu fahren. Und wenn wir die Vision noch weiter träumen, könnten wir im Herbst die Etappe von Wien über Bratislava nach Budapest anschließen und wären damit schon ziemlich weit in Richtung Südosten gelangt! Richtig spannend wird es gedanklich dann ab 2017, wenn uns der Weg über den Balkan in Richtung Griechenland führt…

      Aber bleiben wir zunächst in der Gegenwart! Um sieben Uhr stehen wir auf und frühstücken, im Anschluss widmen wir uns dem Packen unserer Taschen. Heiko fühlt sich leider ziemlich angeschlagen und nur sehr eingeschränkt belastbar. Dieser Zustand hat ihn auch schon in den letzten Tagen geplagt, in denen er vor seiner gestrigen Rückkehr aus Kopenhagen radelnd mit Antonia unterwegs war. Verschieben können wir unsere Abfahrt leider nicht und so bleibt uns nur, inständig auf schnelle Besserung zu hoffen.

      Unsere für neun Uhr angepeilte Abfahrtszeit schaffen wir zwar nicht ganz, aber eine Dreiviertelstunde später stehen wir und unsere Räder startklar für ein neues Abenteuer auf der Terrasse und Johanna und Antonia freuen sich, dass sie nun vier Tage sturmfrei haben.

      Ja, und dann brechen wir tatsächlich auf! Genau genommen brechen wir sogar zweimal auf, da Heiko eine filmische Dokumentation der Reise plant. So darf dann auch eine authentische Startsequenz nicht fehlen. Um später zwei Perspektiven zusammenschneiden zu können, fahren wir also einmal mit „Onboard-Kamera“ und einmal für die externe Aufnahme los. Auf vertrauten Wegen radeln wir zunächst durch Kronshagen und Kiel. Es ist recht frisch, aber freundlich, zwischendurch zeigt sich sogar immer wieder die Sonne. Wir steuern bewusst den Ortsteil Meimersdorf an, da Heiko hier ein Ortsausgangsschild vermutet. Heiko liegt richtig, das Schild ist bald erreich, ein Blick zurück, ein durchgestrichener Kiel-Schriftzug: Das perfekte Startfoto!

      Die Etappen bis Magdeburg hat Heiko in gewohnter Manier vorab am Rechner geplant und die GPX-Dateien auf das Navi geladen. Routiniert spulen wir die Strecke ab, wobei glücklicherweise auch Heikos Form sich recht passabel zeigt, er hält sich wacker. Zwischendurch fühlen wir uns an unsere Radfahrt von München nach Kiel im Jahr 2007 erinnert, als die letzte von dreizehn Etappen von Großensee bei Hamburg heim nach Kiel führte. Heute ist die Richtung entgegengesetzt, aber erneut ist Großensee unser Ziel. In einem windgeschütztes Bushaltestellenhäuschen legen wir nach 40 Kilometern eine erste Pause ein und lassen uns unterwegs erworbene Brötchen schmecken. Eine weitere Pause zu einem späteren Zeitpunkt wird uns buchstäblich verhagelt: Gerade haben wir es uns mit leckerem Kuchen auf dem Footprint gemütlich gemacht, da entlädt eine schwarze Wolke ihre Fracht, zunächst Hagel, dann Schneematsch, dann Regen. Es folgt hektisches Zusammenpacken und Überwerfen der Regenkleidung – um dann nach nicht einmal einer Viertelstunde festzustellen, dass der Spuk vorübergezogen ist. Zwei weitere ergiebige Schauer im Verlauf des Nachmittags sitzen wir in Bushäuschen aus. Immerhin haben jedes Mal Glück, dass wir gerade eines finden! Insgesamt kann man von einer deutlich ungemütlicheren zweiten Tageshälfte sprechen. Als wir schließlich auf holprigen Waldwegen entlang des Großensees auf unser Ziel zusteuern, scheint aber bereits wieder versöhnlich die Sonne. Am Abend gegen halb acht erreichen wir trocken den Campingplatz und errichten unser Lager. Zum Abendessen hat Claudia ein „Set“ eingepackt, welches sie als Weihnachtsgeschenk-Beigabe zu einem Roman von Birgit bekommen hat: Indisches Curry, einen kleinen Mango- und einen Honigmelonenpudding sowie ein Wintermelonengetränk „Traditional Style“ aus der Dose. Obwohl das Curry mit „mild“ betitelt ist, muss Heiko schon nach dem ersten Löffel angesichts der Schärfe kapitulieren. Mit rotem Kopf und tränenden Augen greift er doch lieber auf eine Banane und zwei, drei Schokokekse zurück.
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    • Day 7

      Ostseeküste um Kiel

      August 23, 2020 in Germany ⋅ 🌧 18 °C

      Blauer Himmel, Sonne und Meer? Nicht an der Ostsee, zumindest gibt es dort wohl nicht alles zusammen. Unseren Aufenthalt an der Ostseeküste hatten Linda und ich uns ein bisschen wie Urlaub am warmen Mittelmeer vorgestellt und hatten eigentlich einen gemütlichen Strandtag für heute geplant. Stattdessen machte uns das Wetter einen gewaltigen Strich durch die Rechnung.
      Noch nie wurde ich so oft an einem Tag vom Regen geduscht, bevor drei Minuten später die dunklen Wolken verschwanden und man wieder für zwei Minuten in der Sonne trocknen konnte. Bei diesem wechselhaften Wetter wussten Linda und ich zunächst nicht, was wir mit dem Tag anfangen sollten, denn weder ein Strandtag noch andere Outdooraktivitäten waren unter diesen Bedingungen wirklich verlockend.
      Also packten wir unsere von der regenreichen letzten Nacht durchnässten Campingsachen ins Auto und fuhren zunächst in die Kieler Innenstadt, um diese etwas zu erkunden. Bis auf zwei weitere Regenschauer war die Hafenstadt eigentlich sehr schön und dank des Sonntags auch ziemlich menschenleer.
      Anschließend fuhren wir weiter Richtung Norden an der Ostseeküste entlang. Trotz den bedrohlich wirkenden, dunklen Wolken, die am Horizont lauerten, waren die kleinen Fischerdörfchen mit kleinen Hafen und Leuchttürmen total schön anzusehen.
      Kurz bevor wir die Steilküste Stohl erreichten, die ein kurzer Fußmarsch von der Straße entfernt war, ergoss sich allerdings schon wieder ein starker Regenschauer über uns. Nachdem wir eine Weile im Auto verharrt hatten, konnten wir dann doch noch im Sonnenschein zu der schroffen, steil abfallenden Küste mit weißem Sandstrand laufen. Offenbar legten wir unterwegs allerdings einen Bilderstopp zuviel ein, denn trotz unseres hektischen Schritttempos und unseres Abschlusssprints zurück zum Auto kamen wir dort schon wieder glitschnass an.
      Kurz darauf ließen wir die Ostsee auch schon hinter uns und machten uns stattdessen auf den Weg zur Nordsee. Auf einem Bauernhof umgeben von kilometerweiten flachen Feldern mit nichts außer Kühen, Schafen und Windrädern, so weit das Auge reichte, fanden wir einen trockenen Schlafplatz unter einem ausladenden Scheunendach. In unserem gemütlichen Lager störte es uns dann auch nicht weiter, dass die Nacht weitere 44 Millimeter Regen brachte.
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    You might also know this place by the following names:

    Kronshagen, Кронсхаген, 克龙沙根

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