Gerade noch innerhalb des akademischen Viertels starten wir 9.15 Uhr und lassen eine winkende, kleine Haushüterin Johanna zurück. Während Robert und ich noch bissel Schlaf nachholen, fährt unsRead more
Gerade noch innerhalb des akademischen Viertels starten wir 9.15 Uhr und lassen eine winkende, kleine Haushüterin Johanna zurück. Während Robert und ich noch bissel Schlaf nachholen, fährt uns Micha routiniert und flott gen Westen.
Nach reichlich 6 Stunden, mehreren Fast-Staus und einer kurzen Kaffee- und Pullerpause kommen wir ca. 15.30 Uhr in Bühl an.
Wir haben ein wirklich schönes, neu renoviertes Apartment im sogenannten Priesterhaus.Read more
Ich komme auf dem Zeltplatz an. Verschwitzt, sichtlich erschöpft und froh, am Ziel zu sein. Ein Schild an der Tür der Information sagt "Ich bin gleich wieder da." Ich warte. Warten kann ich gerade gut. Warten und sitzen. Ich frage mich, wann das Gleich auf dem Zettel begonnen hat? Hat der oder die Zettelanbringende den Zettel gerade eben ausgehangen und mein Gleich dauert jetzt das maximale dessen, wofür der Zettel gedacht wurde, oder ist das halbe Gleich vielleicht schon um und ich muss nur noch ein 50% Gleich warten. So wie ein Zeitsprung quasi. Dann würden auf dem Zettel, wenn jetzt gleich die Zettelabnehmerin erscheint und ihn abnimmt, wie von Geisterhand und aus dem Nichts, zart zisilierte, güldene Schriftzeichen erscheinen, und wie auf dem einen Ring wäre zu lesen "wärst du früher hier gewesen,hättest du länger warten müssen. Toll. Die Zettelabnehmerin erscheint, aber der Zettel bleibt ein oller Zettel. Sicherlich sind die Batterien alle oder die Firmware braucht ein Update. Sie fragt, ob ich hier zelten möchte und ich überlege, ob ich ihr verraten, dass sich viele technische Pobleme lösen lassen, wenn man einfach mal für 3 Minuten den Stecker zieht. Hhmm. Ob Sie zelten wollen, würde ich gern wissen, wiederholt sie geschäftig an der Grenze zum gestresst sein ihre Frage. Was sie wohl in Ihrem Gleich alles erledigen musste? Das ist doch ein Zeltplatzt? Was kann man denn bei ihnen noch so alles machen. Ich war vor 2 Jahren bei Ihnen, da war die Haupttätigkeit der Reisenden auf dieser Wiese zeltender Natur. Aber Spaß bei Seite, ja ich möchte bitte Zelten. 1 Person, 1 Zelt, kein Fahrzeug, 2 Nächte. Was ist es denn für ein Zelt? Ein Igluzelt? Naja, ehr so eine Mischung aus Iglu - und Tunnelzelt für 1,5 Personen oder 2 kleine Personen. Antworte ich diszipliniert. Wir haben leider keinen freien Platz für ein Zelt. Bitte Was? An irgendeiner Stelle habe ich die falsche Antwort gegeben, oder habe ich nicht aufgepasst? Kann ich nochmal reinkommen? Diesmal ohne Frech? Ich schaue zur großen Wiese und sehe dort sehr viel, aber kein Zelt. Partyzelte, Wohnwagen, umgebaute Kleinbusse und Wohnmobile. Es ist wirklich kein Platz mehr für ein Zelt frei. Wiederholt sie und treibt mir damit den Angstschweiß auf die Stirn, denn ich kenne den Weg und weiß, wie weit ich vor oder zurück laufen müsste, um einen halbwegs versteckten Platz in der Wildnis zu finden. In diesem Moment schiebt sich, zur Verwunderung der unglaublich netten Zeltplatzmitarbeiterin, ein Gespann aus großer, schwarzer Limousine und Doppelhaushälfte auf Rädern in Richtung Ausfahrt. Die beste Zeltplatzmitarbeiterin der Welt schaut dem Treiben nur kurz zu, öffnet dann die Schranke zur Ausfahrt und meint sogleich, jetzt sei eine ganze Parzelle für mich frei. Hauptgewinn, direkt neben dem Biergarten, welcher 18:00 schließt und nur wenige Meter von der Badewiese und dem Stausee entfernt. Anmeldeformular ausgefüllt. Brötchenbestellung? Nein Danke. Dort sind die Toiletten und dort die Duschen. Danke für den Hinweis, aber keiner, der jeh hiergewesen ist, wird weder die Existenz noch die Lage dieser Orte vergessen. Alles geklärt. Man bringe mich nun zu meinem Latifundium, denke ich mir noch, als die Führung schon beginnt. Hier sind die Toiletten und hier die Duschen. Für 0,50€ können sie diese 2 Minuten benutzen. Die Toiletten? Frage ich und schaue in ein verwirrtes Gesicht. Keine Antwort. Wir biegen hinter dem Imbiss scharf rechts ab und sind bereits am Ort, der nun nur mir gehören soll. Naja für die nächsten 38 Stunden. Das Empfangskomite in Form zweier Dauercamperfamilien aus Chemnitz beäugt mich neugierig. Meine Augen bleiben bei einem opulenten älteren Herren hängen. Er hat die Körperform eines kleinen Zeppelins. Um seinen Oberkörper ist ein Feinripp Unterhemd geschlungen. Der zusammengerollte Stoff umschlingt Schultern, Achseln und die Schlüsselbeine wie eine merkwürdige Textielbrezel. Warum? Was passiert wenn dieser Spanngurt reißt? Ohh geliebter Wald, aber so schlimm wird es nicht werden. Ich bin ja schon wieder ein bisschen umgänglicher. Dann kommt dass,was meistens passiert. Woll willst du denn mit dem großen Rucksack hin? Noch bevor ich mein Zelt aufgebaut habe, bitten sie mich zu sich. Einen Platz am gedeckten Tisch bekomme ich nicht angeboten, also schnappe ich mir meine Isomatte und lasse mich auf der Erde nieder. Ich erzähle, vom Weg, meiner Depression, meiner OP und all den damit verbundenen Geschichten, während meine Zuhörer gekühlte Getränke genießen. Mindestens mit dem Thema Depression gehe ich immer offen um. Weil man nicht genug darüber erzählen kann, weil die Leute verstehen sollen, dass es eine heimtückische Erkrankung ist, bei der ein Spaziergang weder hilft, noch ein guter Ratschlag ist. Alles, was ich Leuten, die ich gerade erst kennengelernt habe, erzählen möchte, ist nach gut einer Stunde erzählt. Eine merkwürdig Stille stellt sich ein und ich spüre dass es Zeit wird, mein Zelt aufzustellen. Ich hatte bisher einige Begegnungen mit tollen Gesprächen. Der Unterschied war, dass diese bisher immer im Wald oder auf dem Weg stattgefunden haben. Bevor sich unsere Wege wieder trennten, haben mir die Leute mitgegeben, was in diesem Moment möglich war. Genesungswünsche, Wünsche für eine gute Reise, Kontaktdaten und 2 mal auch die Einladung auf eine Tasse Tee. An diesem Abend war das anders. Ich erfuhr nichts über mein Gegenüber. Sie waren freundlich und interessiert, aber gastfreundlich waren sie nicht. Stelle ich mir die Szene als Beobachter vor, dann überkommt mich große Scham. Weiteren Kontakt gab es nicht. Was ich für die Zukunft daraus lerne, weiß ich noch nicht. Der nächste Tag war sehr sonnig und heiß. Da meine kleine Parzelle keinerlei Schatten bietet, habe ich mir die Wanderschuhe angezogen und bin ein wenig am Ufer entlang gelaufen. Mir begegneten andauernd, meist junge Mensche mit unglaublich großen Rucksäcken. Große, kantige, aber scheinbar nicht zu schwere Pakete wurden da um den See getragen. Ich nahm auf einer Bank im Schatten Platz und beobachtete das Treiben. Nach gut 15 Minuten platzierte sich ein junges Paar mit ihrem Paket direkt vor mir auf einer Wiese. Beide begannen sich zu entkleiden. Der junge Mann präsentierte seiner Freundin stolz seinen muskulösen Oberkörper und begann das schwarze Paket auszupacken, während die junge Frau im Bikini auf einer Decke Platz nahm. Sodann begann Adonis energisch mit Hilfe einer Doppelhubpumpe einen unförmigen Klumpen in ein Stand Up Puddle Board zu verwandeln. Die Pumpe pfiff und keuchte, der Jüngling weigerte sich zu schwitzen, und während er nicht schwitzte, begann sie sich einzucremen. Wenn ich zuerst hier war und die junge Frau sich vor mich setzt und eincremt, muss ich dann den Platz wechseln? Darf ich ab und zu einen schmunzelnd Blick riskieren? Verdammt ist das ein flacher Bauch. Habe ich jeh eine Frau berührt, die so einen flachen Bauch hatte? Nein habe ich nicht. Ging ja auch nicht. Ich bin mir sicher, dass es solche durchtrainierten Bäuche erst gibt, seit dem junge Frauen den ganzen Tag auf diesen Brettern stehend über jedes erdenkliche Gewässer paddeln und das ganze dann auch noch mit sich rumschleppen. Diese Sportart hat sich in den letzten Jahren explosionsartig vermehrt. In ein paar Jahren wird es auf den Seeen keinen freien Platz ohne Anmeldung geben. Es wird sich eine neue Tierwelt entwickeln, die ohne Sonnenlicht auskommt. Brücken und Fähren werden überflüssig. Man wird einfach über den Bodensee laufen können. Wenn man Glück hat. Wird eine nette Mitarbeiterin am See sagen, dass gersde jemand abgereist ist und man diese lücke jetzt haben kann. Gibt es noch irgendwas, was ich noch nicht gemacht habe? Also abgesehen davon, eine Frau mit so einem Marmorkörper zu berühren. Bestimmt, ganz bestimm, ganz sehr bestimmt, aber mir fällt nichts ein. Mir fällt nichts ein, was ich noch möchte. Ich denke nach, aber es kommt nichts. Doch, ich möchte laufen. Die Pumpe ist plötzlich aus dem Takt geraten. Der jungen Frau ist das Bikinioberteil verrutscht. Eine Bank neben mir erklärt ein älterer Herr, dass er keine Kreuzblütler mehr ist. Rosenkohl ist das reine Gift. Ich habe erneut das Gefühl, dass es Zeit ist zu gehen.Read more
Traveler Ein feiner Text, obwohl ich SUP wirklich wirklich ausprobieren möchte. Als alleinankommende Walküre (oder Wikingera😉). Vielleicht kommst du doch mal mit.
Traveler Ach, lieber Freund, wie gern lese ich von deinen Abenteuern 😍 hab Dank fürs Mitteilen in so berührenden Worten. Dein Gedankenmosaik ist bunt und detailreich und bildet die Welt auf besondere Weise ab.
Du hast meine Be- und Verwunderung und ich wünsche dir, dass du nicht nur wegläufst, sondern auch ankommst. Und mit der Freundin Depri kannst du hoffentlich eine gut handelbare Vereinbarung treffen. Mit den Campern…da hat sich das „Klima“ durch die Luxuscamper verändert. Aber es gibt sie noch, die herzlichen, hilfsbereiten, gastfreundlichen Camperkameraden. 🍀 [Petra]
Zuerst radeln wir an das Grüne Band zwischen Grobau (Sachsen) und Münchenreuth (Bayern). Die Räder werden abgestellt und Leni ausgepackt. Die Wanderung beginnt. Im ersten Teil geht es bis Gutenfürst. Hier wechseln wir auf den Kammweg, der uns zurück zum Wohnmobil führt. Unterwegs bekommen wir überraschend Besuch....Nach Kaffee und Keksen im Wohnmobil fahren wir zu unseren Rädern, die einem ehemaligen Grenzbeamten bereits aufgefallen sind. Es scheint, als hätte er nur auf uns gewartet, um uns mitzuteilen, dass unsere Räder zu DDR-Zeiten einen Großalarm ausgelöst hätten. So kommen wir natürlich ins Gespräch. Am späten Nachmittag machen wir noch eine kleine Radtour am "Eisernen Vorhang" bis Hirschberg und schaffen es gerade noch vor dem einsetzenden Dauerregen zurück zum Wohnmobil. Während ich koche, geht die Katze fast in Flammen auf. Was so eine Kerze alles bewirken kann.🙄Read more
Unser heutiges Programm wird wieder straff durchgeführt. Nachdem wir das Wohnmobil in Gutenfürst geparkt haben, geht es mit den Rädern nach Loddenreuth. Für die gerade mal 12 Kilometer brauchen wir mehr als eine Stunde. Weiter geht es auf Schuster's Rappen. Der Grenzweg heißt hier "Wanderweg zu Schicksalsorten". Wir sind gespannt..... 16 Kilometer liegen jetzt vor uns. Von der Radtour noch müde, sehnen wir uns nach der ersten Bank. Kaum zu glauben, aber auf der gesamten Strecke gibt es nicht eine Sitzgelegenheit. Zum Picknick müssen wir uns auf dem Kolonnenweg niederlassen. Schicksalsorte werden nicht passiert. Was gibt es sonst noch zu erzählen?🤔 Wir haben nicht eine Menschenseele getroffen.Read more
Nachdem wir am Morgen unseren Jan und Hund Kiba verabschiedet haben, machen wir uns selbst auf den Weg. Lange im Vorfeld hatte ich den Wetterbericht studiert. Am Liebsten wäre ich wieder in die Pfalz gefahren, doch dort soll es in den nächsten Tagen viel regnen. So sind wir im Vogtland gelandet. Im Sommer habe ich hier aus Zeitgründen einige Abkürzungen gemacht. Jetzt ist eine gute Gelegenheit, meiner kleinen Familie die Gegend zu zeigen. Wir machen auch gleich eine Abendrunde zur "Vorderen Platte" und nach Schwarzenreuth.Read more
Wir sind bis Chemnitz (Wette 2) gekommen und haben auch Bayern erreicht (Wette 3)
You might also know this place by the following names:
Weischlitz
Traveler Super gemacht!