India
Ratnagiri district

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Travelers at this place
    • Day 207

      Erste Schritte am Turtle Beach

      March 10, 2020 in India ⋅ ☀️ 28 °C

      Unser Taxi hält vor einem schönen Homestay mit einer Hollywoodschaukel. Wir laden unsere Sachen ab und machen uns gleich auf den Weg zum Turtlebeach. Leider kommen wir etwas zu spät, denn die kleinen Baby-Schildkröten haben ihren Weg ins Meer schon geschafft. Allerdings schlüpfen die Schildkröten auch noch in den nächsten Tagen und werden jeweils um sieben Uhr morgens und um sechs Uhr abends ins Meer entlassen. Der Strand ist wunderschön, denn weit und breit steht kein Haus, weil unser Dorf so versteckt ist, dass man es von hier aus nicht sehen kann. Jeden Abend und jeden Morgen sind wir am Turtle Beach um unter die drei Strohkörbe zu sehen, unter denen die Babys schlüpfen. Die Wärter sammeln die Kleinen anschließend ein und tragen diese, umgeben von einer Traube Schaulustiger, zum Strand. Die Schildkröten werden in einen abgezäunten Bereich gesetzt und beschreiten von dort aus ungestört ihren Weg zum Meer. Einen Vormittag wandern wir auf einen in der Nähe gelegenen Hügel mit Fort, von dem aus man die ganze Küste überblicken kann. Dort findet gerade ein Festival statt. Zurück in der Unterkunft haben rund 50 Leute um das Haus herum ihre Schlafsäcke auf dem Boden ausgebreitet. Sie erklären uns, dass sie von Mumbai zu Fuß nach Goa pilgern und heute hier übernachten. Wir dürfen am allgemeinen Abendessen teilnehmen und essen diesesmal nicht mit Besteck von Tellern, sondern mit den Fingern von Bananenblättern. Am nächsten Tag müssen wir leider abreisen, denn das Schildkrötenfest wird bis auf Weiteres aufgrund des Coronavirus abgesagt. Nun geht es mit dem Taxi weiter Richtung Süden an der Küste entlang.Read more

    • Day 15

      Of Bastards and Angels (08.03.)

      March 9, 2016 in India ⋅ ⛅ 33 °C

      Alle, die sich Sorgen darüber machen, ob uns auf unserer Reise etwas... sagen wir Außergewöhnliches zustoßen könnte, sollten diesen Post nicht lesen.

      Noch da?

      Nicht lesen!

      Na gut, wer jetzt noch dabei ist, ist gewarnt.

      Der heutige Tag war eigentlich super. Coco hat ihre Jungen bekommen, wir haben eine Menge gelernt und hatten viel Spaß. Um sechs Uhr jedoch, wanderte eine Gruppe von vier Männern an der Ranch vorbei, wir dachten uns zunächst nichts dabei.
      Um halb sieben ging Lisa in unser "Schlafzimmer" und sah, dass die Männer nicht weit von uns Feuer gelegt hatten. (Wie beim letzten Post: Wir haben wahnsinnige Bilder geschossen, die jetzt leider alle im Datennirvana sind...).
      Feuer hier in dieser Gegend bedeutet automatisch Gefahr: Der Busch um uns herum ist furztrocken, es gibt Flächen, auf denen außer trockenem Stroh nichts liegt, die kleinste Flamme kann sich also rasant ausbreiten.
      Zunächst dachten wir, das Feuer würde schnell wieder ausgehen, denn vor ein paar Tagen gab's schon ein ähnliches weiter weg, das nach einer Viertelstunde aus war. Dieses jedoch nicht. Vom Brandherd aus, der rund 150 Meter von uns weg war, breitete sich das Feuer schnell aus. Die vier Bastarde, die das Feuer gelegt hatten, schlenderten gemütlich an der Farm vorbei. Hasmukh stellte sie zur Rede und sie behaupteten, das Feuer sei durch eine Zigarette entstanden. Klar, um eine Zigarette zu rauchen gehen vier Männer in den Wald, kommen kurz danach wieder und zufällig brennt's. Der wahre Grund ist vermutlich der, dass sie auf ihrem Land schnell das Gras loswerden wollten (hier in der Gegend eine gängige Praxis, um einem eventuellen Käufer besser zeigen zu können, wie groß das Grundstück ist) und es ihnen am Arsch vorbei geht, was hier sonst passiert. Jedenfalls hat Hasmukh keine Handhabe, unter anderem, weil die Bilder der vier und vom Feuer auf unserer SD-Karte waren... Aber selbst wenn: Sie könnten einfach sie Polizei schmieren und es würde nichts passieren. Alles wohl schon passiert.

      Zurück zum Feuer: Du sitzt mitten im trockenen indischen Busch und ein Feuer wütet in Rufweite (wieder eine Sache gelernt heute: Ein großes Feuer ist unfassbar laut). Was tun? Wir fingen hektisch an, unsere Sachen zu packen. Sollte das Feuer die Farm erreichen, wollten wir abfahrbereit sein. Auf die Frage, ob wir zur Sicherheit ein oder zwei Rikschas kommen lassen sollten, sagen Hasmukhs nur: "Oh no, we'll be alright, I get these fires every year!". Trotzdem, ein mulmiges Gefühl blieb und das Feuer wurde immer größer und kam näher.
      In unserer Verzweiflung beschlossen wir, etwas zu tun: Lisa blieb in der Ranch, auf einer Art Ausguck, von dem aus sie Bericht erstatten konnte. Wir anderen fünf liefen mit Macheten und Eimern bewaffnet in die Richtung, wo das Feuer am nächsten war. Das war die Stelle, an der unsere Wassermelonenplantage endet, Wasser hatten wir also da. Voller Adrenalin hackten wir Sträucher weg und nässten den Bereich um den Zaun dort so gut ein, wie es ging. Das Feuer kam immer näher und als es nur noch zwei Meter vom Zaun weg war, bekämpften wir es direkt mit dem Wasser.
      In der Zwischenzeit hatte sich etwas weiter entfernt auf der linken Seite von der Farm aus gesehen ein riesiger Brandherd gebildet, wie man ihn aus dem Fernsehen kennt: Der Himmel hell erleuchtet, rote Asche stieg dort auf. Lisa war angehalten zu beobachten, ob sich dieser uns näherte. Zum Glück war es nahezu windstill und das Feuer breitete sich nur langsam aus und in die andere Richtung.
      In der Mitte hatten wir zu sechst also das Feuer stoppen können und dachten nach rund eineinhalb Stunden schon, wir seien über den Berg. Auf der rechten Seite jedoch, brannte es immer noch lichterloh und das Feuer näherte sich einer großen Fläche, auf der nur trockenes Stroh lag und die an die gleiche "Straße" grenzt wie die Farm. Sollte das Feuer also die Straße erreichen und überqueren, waren wir in richtigen Schwierigkeiten. Getrieben von dieser Angst und einem unfassbaren Teamgeist bekämpften wir das Feuer aus nächster Nähe: Lisa füllte Eimer, die Marie und ich vors Feuer kippten und der Rest schaufelte Schneisen und schlug mit Laubwerk die Brände klein. Nach einer Stunde hatten wir es geschafft: Die nächsten Brände waren alle weit entfernt und auf der anderen Straßenseite oder etwas näher, aber von uns getrennt durch bereits abgebranntes Waldwerk.

      Ein solches Ausmaß an Zerstörung habe ich noch nie hautnah miterlebt. Was geht diesen Arschgesichtern durch den Kopf, dass sie hier Feuer legen, tausende Lebewesen vernichten und einfach verschwinden? "Man... I hate these bastards", fasste Jean-Felix meine Meinung wunderbar zusammen.
      Aber wir haben die Sapna Ranch gerettet, weswegen uns Hasmukh als "Angels" bezeichnet hat. Ich hätte nicht gedacht, dass das Wasserwerfen und Gräserschaufeln von sechs Leuten einen Effekt haben könnte, aber ohne unseren Einsatz wäre es hier deutlich kritischer geworden.
      Und dank Hasmukhs stoischer Ruhe konnten wir alle einen kühlen Kopf bewahren. Niemand ist zu Schaden gekommen, außer durch ein paar Kratzer im Dickicht und ein wenig zu viel eingeatmetem Rauch.

      Lisa und ich haben beschlossen, die Farm zu verlassen. Nächstes und übernächstes Wochenende ist Hasmukh für jeweils vier Tage unterwegs und wir wollen dann nicht vielleicht in eine ähnliche Situation geraten. Oder überhaupt irgendwann wieder. Wir sind unfassbar stolz darauf, mit wie viel Ruhe und Kalkül wir diese Bedrohung bewältigt haben, aber jetzt brauchen wir erst einmal Abstand.

      Nochmal zur Sicherheit: Uns geht es sehr gut, wir sind beide wohlauf und die noch wütenden Brände können nicht zurückkehrten, weil sie durch bereits verbrannte Erde von uns getrennt sind. Hundskaputt geht's jetzt ins Bett. Gute Nacht.

      Nachtrag: Habe ein paar Handybilder hochgeladen, auf dem dritten sieht man den Streifen Gras, den wir gerettet haben, damit das Feuer der Farm (links im Bild) nicht noch näher kommt.

      PS: Wer sich mit Formatierung von SDXC-Karten auskennt und nennt Tipp hat, wie wir vor der Rückkehr nach Deutschland wieder an unsere Bilder kommen, kann sich gerne melden.
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    • Day 54

      Sapna Ranch (08.04. - 17.04.)

      April 17, 2016 in India ⋅ ☀️ 31 °C

      Nach vier Wochen Herumreisen waren wir endlich wieder auf der Sapna Ranch! Auf dem Weg mit der Rikscha dorthin kamen wieder Erinnerungen hoch, weil wir eine handvoll kleine Buschfeuer sahen, die aber weiter weg und wohl unter Kontrolle waren. Auf der Ranch angekommen sahen wir, dass sich die Natur noch nicht viel zurück geholt hatte: Die vor einem Monat verbrannten Bereiche waren noch genauso schwarz wie damals.
      Das Wiedersehen mit Hasmukh - erst sonntags, weil er noch in Mumbai war - und Maneswar und besonders den Welpen war toll. Es hat sich ein bisschen wie nach Hause kommen angefühlt, endlich wieder eine vertraute Umgebung und vertraute Menschen. Cool war auch, dass noch mehr Leute da waren: Paul, ein in England verwurzelter Holländer, Nancy, eine total liebe Inderin und ein rumänisch-italienisches Pärchen.
      Der Lehm, den wir beim ersten Aufenthalt hergestellt hatten, lag noch unberührt da. Hasmukh hat extra gewartet, damit wir sehen, was damit passiert :-)
      Eigentlich lag unsere Hauptaufgabe aber darin, uns um die Welpen zu kümmern! Es war wirklich toll zu sehen, wie die vier Wochen alten Hunde jeden Tag ein bisschen lernten und sich immer mehr trauen. Am ersten Tag wussten sie noch nicht, dass sie aus ihrer Hütte heraus gehen können. Da war immerhin eine Stufe. Am zweiten Tag hatten sie dann verstanden, dass man Stufen herunterpurzeln kann, heulten aber vor sich hin, wenn sie wieder rein wollten. Wie man diese Hürde bewältigt, wurde dann am dritten Tag gelernt und abends dann sogar draußen geschlafen.
      Am Dienstag gab's ein kleines Drama, denn Coco, die Mutter, verweigerte Alwina, ihrer weißen Tochter, das Futter. Die anderen drei durften fröhlich trinken, aber Alwina wurde nicht ran gelassen. Da sie verglichen mit ihren Geschwistern auch sehr schwach war und dem Geheule nach die ganze Nacht gepiesackt worden war, nahmen wir sie für den Tag in unsere Obhut in der Hoffnung, sie ein wenig aufpeppeln zu können. Dank intensiver Streicheleinheiten und ausgiebigem Schlaf gelang das auch: Mittwoch morgen suchten wir sie überall und mussten dann erleichtert feststellen, dass sie nachts zurück zu Coco und ihren Geschwistern getappst war und sie auch wieder trinken durfte. Mission erfüllt, aber ich glaube, Lisa hätte sich liebend gerne noch einen weiteren Tag um die Kleine gekümmert.

      Den Rest beschreibe ich jetzt anhand der Bilder und verabschiede mich erstmal in den Flitterwochen-Teil unseres Aufenthalts: Es geht ganz in den Süden in den Bundesstaat Kerala an den Strand von Varkala :-)

      Bild 1: Die Sonnenaufgänge auf der Ranch sind einfach unschlagbar.
      Bild 2: Neben der ersten Bambushütte steht jetzt eine zweite. Das Bauprinzip ist so konzipiert, dass alles nachhaltig ist, trotzdem kühl und stabil genug, um den 3000mm Regen während des Monsun zu trotzen: Das Dach besteht aus einem dicken Stoff, der sowohl Sonne als auch Regen gut abhält. Außerdem hängt es an beiden Seiten rund zwei Meter über, um die Wände vor dem Spritzwasser zu schützen, weil ungebrannter Lehm nicht wasserfest ist. Dem selben Zweck dienen die zwei Fuß hohen, steinernen Sockel der Wände. Weiterhin dienen sie sowohl drinnen als auch draußen als Sitzfläche. Der Rest der Wand besteht dann aus Wattle & Daub. Sprich: Dünner Bambus wird eng aneinander geflochten und dann auf beiden Seiten mit einer rund 5cm dicken Lehmschicht überzogen. Fertig ist das Haus ausschließlich aus natürlichen Rohstoffen.
      Bild 3: An einem Abend hatten wir diesen netten Besucher: Ein rund acht Zentimeter langer Skorpion.
      Bild 4: Zwei der Welpen, Isa und Luwa, beim Essen
      Bild 5: Apropos Essen: Am letzten Abend haben wir endlich mal den Lehmofen angeworfen und zwei riesige Pizzen drin gebacken. Voll lecker.
      Bild 6: Mein erster Versuch in Astrofotografie, nahezu unbearbeitet, deswegen sieht's nicht ganz so krass aus wir die Bilder, die man so kennt. Ich glaube, günstigere Bedingungen kann man nicht bekommen, denn auf der Ranch kann man den Kern der Milchstraße selbst mit bloßem Auge erkennen. Atemberaubend.
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    • Day 47

      Of Bastards and Angels - Nachtrag

      April 10, 2016 in India ⋅ ⛅ 35 °C

      Als alter UNIX-Entwickler hatte Hasmukh natürlich einen Laptop mit einem Linux drauf herumstehen, den ich benutzen konnte, um die kaputte SD-Karte zu lesen und zum Glück konnte ich alle Bilder, die ja am Abend des Buschbrands vor einem Monat zunächst im Datennirvana verschwunden waren, wiederherstellen. Deshalb jetzt der Nachtrag.
      Auf dem ersten Bild sieht man, wo die Bastarde das Feuer gelegt haben. Und zwar an drei verschiedenen Stellen geschätzte 100 bis 150 Meter von uns entfernt. Das Bild ist aus dem Raum aufgenommen, in dem wir geschlafen haben. Unten sieht man ein paar hässliche Figuren. Das sind die Brandstifter. Die Stelle, an der sie gerade stehen, ist der Zaun, an dem wir dafür gesorgt haben, dass das Feuer nicht auf die Wassermelonenplantage übergreift, die man im zweiten Bild sieht. Dort läuft auch Maneswar, noch hoffend, dass es nicht schlimmer wird.
      Im dritten Bild stehen die vier Bastarde zwischen Hasmukh und Maneswar, die sie gerade zur Rede stellen. Inzwischen hat sich der eigentliche Besitzer und Bruder eines der Männer übrigens nach einer bösen Mail Hasmukhs gemeldet, sich persönlich für das Verhalten seines Bruders entschuldigt und versprochen, dass das nie wieder verkommt. Hoffen wir, dass er es ernst meint.
      Bild 4: Der Brand breitet sich ringförmig in alle Richtungen aus. Zum Glück war es relativ windstill.
      Auf dem fünften Bild hat das Feuer etwa 20 Meter von der Farm entfernt sie Straße erreicht. Das Foto ist an exakt der selben Stelle aufgenommen wie das letzte Bild im anderen Post über das Feuer. Für uns war die Gefahr da vorbei, weil sich der Brand nur noch von der Farm weg ausbreitete. Die kritischen Stellen, an denen er die Straße hätte überqueren und die Ranch erreichen können, hatten wir eingenässt oder dort as Stroh weggeräumt.
      Das sechste Bild zeigt das Feuer, das den Hügel überquert hat. Hasmukh hat uns gesagt, dass der Brand drei Tage lang gewütet hat.
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    • Day 14

      Sapna Ranch (01.03. - 09.03.)

      March 8, 2016 in India ⋅ ⛅ 33 °C

      Vor einer Woche sind wir auf Hasmukhs Farm angekommen. Die fast siebenstündige Reise von Mumbai aus war alleine schon ein Abenteuer. In einem Bus, der in Deutschland vermutlich schon direkt nach der Fertigstellung keinen TÜV bekommen hätte, ging es bei rund 30 Grad Richtung Süden. Neben gelegentlich über die Straße huschenden Affen waren besonders die Überholmaneuver Highlights der Fahrt: Das Krasseste war der Moment, als wir im Bus ein Motorrad überholten, während uns ein Auto überholte und uns ein Motorrad entgegen kam. Auf einer zweispurigen Straße.
      Am Ende ging es von Shenale dann mit der Motorrikscha eine halbe Stunde tief in die indische Pampa. Hier merkt man nicht, dass das Land eigentlich hoffnungslos überbevölkert ist: Im Radius von einem Kilometer bewohnen wir hier die einzige menschliche Ansiedlung.

      Die Sapna Ranch (Sapna = Traum) ist der Prototyp einer Schule, in der Kinder nicht getrennt nach Fächern und Altersgruppen sondern anhand von Projekten und Fähigkeitsstufen lernen werden. Ein Beispiel: Normalerweise würden wir unabhängig voneinander lernen, wo die Sonne auf und unter geht, was ihre Einstrahlung bewirkt, was der Satz des Pythagoras bedeutet. Aber häufig fragen wir uns dann "Und wofür brauch ich das im echten Leben?". Hier bekommen die Kinder zum Beispiel die Aufgabe, einen sonnenbetriebenen Trockner für Früchte und ähnliches zu bauen und im Laufe dessen kommen viele Fragen aus den Feldern der Mathematik, Physik, Geographie usw. auf, die dann direkt bezogen auf die "echte Welt" beantwortet werden. Wer mehr über das Projekt lesen will, kann das auf www.ebhle.org tun.

      Im Moment bauen wir zwei neue Hütten. Dazu wird ein Gerüst aus älterem (dadurch hart und unbiegsam) Bambus angefertigt, in dessen Lücken später jüngerer Bambus gewoben und mit Lehm verkleidet wird. Die Technik nennt sich "Wattle and Daub" und wird hier auf der Farm zum ersten Mal eingesetzt. Deswegen mussten wir erst einmal herausfinden, wie man aus der Erde hier den Lehm extrahiert. Und das ist der Kern des Projekts: Die Kinder sollen sich Dinge später selbst erarbeiten können. Dabei geht natürlich auch mal etwas schief. Für Fehler wird hier jedoch niemand bestraft, im Gegenteil, denn aus Fehlern lernt man schließlich das Meiste.

      Das schönste an unserem Aufenthalt hier ist das Gefühl, unter Freunden zu sein, obwohl man sich erst ein paar Momente oder Tage kennt. Morgens essen wir zusammen auf dem Boden, was Maneswar - ein netter Inder anfang 30 und sozusagen die gute Fee der Sapna Ranch - für uns zum Frühstück macht. Dann geht's an die Arbeit, wobei man bei fast 40° in der Sonne natürlich vorsichtig sein und viel trinken muss. Da wir aber so weit ab vom Schuss sind, ist das Wasser aus unserem Brunnen unbedenklich. Zum Lunch gibt's immer ein anderes Dal mit Reis. Um den Reis zu kochen benötigen wir keine Energie: Das übernimmt unser Parabolspiegel für uns. Dauert zwar drei Stunden, schmeckt aber super! Dafür, dass uns drinnen nicht zu heiß wird, sorgt eine Geothermieanlage: Über ein 15 Meter langes Rohr ein paar Meter tief in der Erde strömt Luft herein, die auf ihrem Weg schön gekühlt wurde. Auch für heißes Wasser benötigen wir keine zusätzliche Energie: Wir haben eine System von hitzedurchlässigen Glasröhren, in denen das Wasser aus unserem Brunnen während des Tages auf bis zu 85° aufgeheizt wird.
      Nach dem Lunch gibt's meist eine längere Pause, weil es über Mittag nahezu unerträglich heiß ist. Dann lesen wir, spielen Kartenspiele oder unterhalten uns über Geschehnisse aus aller Welt.
      Abends gibt's es meist auch etwas indisches, wobei wir noch daran arbeiten müssen, die Rezepte mitzuschreiben. Manchmal übernehmen aber auch wir Volunteers das Kochen: Vorgestern haben Lisa und ich zum Beispiel Käsespätzle mit Röstzwiebeln gemacht. Letzte Woche gab es aber auch schon mal Pasta mit Tomaten, die wir selbst getrocknet haben (ein Traum).
      Marie und Maneswar haben Bananen in unserer eigenen Bananenplantage geerntet, die gestern zu Pancakes wurden und heute zu Smoothie weiterverarbeitet werden :-)
      Vor dem Abendessen, also während des Sonnenuntergangs chillen wir auch gerne mal in unserem zwei mal zwei Meter großen Pool oder spielen Mölkky oder Cabu.

      Heute - treffenderweise am Weltfrauentag - hat Coco, einer der Hunde auf der Ranch vier Welpen zur Welt gebracht. Für uns beide das erste Mal, bei so etwas live dabei zu sein!

      Ich würde gerne Bilder zu unserem Aufenthalt hier hochladen, aber leider hat die erste SD-Karte den Geist aufgegeben, sodass ich nur noch Backups aus Mumbai hab...

      Nachtrag: Wir haben von unseren kanadischen Freunden einige Bilder bekommen :-)
      Bild 1: Hauptgebäude der Ranch mit Schlafzimmern rechts und links oben, Küche in der Mitte und Gemeinschaftsraum zum essen links. Ganz vorne links sieht man unseren Ofen und davor den Parabolspiegel für den Reis.
      Bild 2: Lisa und Marie am Weltfrauentag auf dem Bambusgerüst.
      Bild 3: Prashant und Marie mit ihrem Tomatentrockner
      Bild 4: Wassertanks, die von unserem Brunnen gespeist werden, dahinter sieht man die Röhren für das heiße Wasser. Und rechts das Toiletten-/Duschhaus.
      Bild 5: Gemeinschaftliches Abendessen auf dem Boden
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    • Day 14

      Impressionen Sapna Ranch (08.03.)

      March 8, 2016 in India ⋅ ☀️ 18 °C

      Hier noch ein paar Bilder. Im ersten Post zu Sapna Ranch habe ich auch noch welche ergänzt.

      Bild 1: Jean Felix und ich im Pool während des Sonnenuntergangs. Im Hintergrund die Bananenplantage und im Vordergrund Teile unserer Lehmgewinnungspipeline.
      Bild 2: Abendliches Mölkkyspielen
      Bild 3: Unterhaltung im Gemeinschaftsraum über Hasmukhs Projekt
      Bild 4: Coco mit ihren gerade geborenen Welpen
      Bild 5: Beginn der Dachdeckerarbeiten am neuen Gebäude
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    You might also know this place by the following names:

    Ratnagiri, Ratnagiri district, منطقة راتنجاري, Districte de Ratnagiri, Distrito de Ratnagiri, District de Ratnagiri, રત્નાગિરી જિલ્લો, रत्नागिरि जिला, Distretto di Ratnagiri, रत्‍नागिरी जिल्हा, रत्नागिरी जिल्ला, ରତ୍ନଗିରୀ ଜିଲ୍ଲା, ضلع رتنگری, Ратнагири, रत्नगिरिमण्डलम्, இரத்தினகிரி மாவட்டம், రత్నగిరి జిల్లా, رتناگری ضلع, 勒德納吉里縣

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