Italy
Petralia Sottana

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Travelers at this place
    • Day 14

      Tag 14

      April 11, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 7 °C

      Gestern, der Horrortag, war Tag 13.
      Jaja, vorwärts Leben, rückwärts verstehen.

      Der heutige Tag begann dort, wo der gestrige endete. Der gestrige war kacke!

      Wir haben die Nacht in einer zugigen, dreckigen Hütte verbracht. Der Wind war so stark, dass er den schnee/regen/schneeregen, durch die Ritzen der Außenwand drückte und ich somit im Innenraum in meinem Schlafsack nass und kalt wurde. Der Wind fegte sowieso durch den ganzen Raum da unter der Tür eine 3 cm Spalte klaffte.

      Zum Frühstück gab es Müsli. Etwas Wasser stand noch auf der Hütte und auch eine Flasche mit Wein. Der war schon großteils zu Essig geworden, aber ich genehmigte mir einen Becher und packte etwas für den Weg ein.
      Für den heutigen Tag war Sonne gemeldet. Das traf dann wohl auch für überall zu, nur nicht für die Berge.
      Zum Glück hatte aber der Wind etwas an Kraft verloren.

      4 km von der Hütte bis zur Straße. Ich hatte schon geplant welches der schnellste weg heraus aus den hohen Bergen ist. Der Sentiero Italia wäre auch ein Stück auf der Straße verlaufen, somit konnten wir uns an seine Wegmarkierung halten.
      Mit jedem Meter den wir abstiegen, wurde es weniger kalt und später sahen wir dann die Sonne und mit ihr auch erstmals die Berge in welchen wir sind. Bisher war alles was weiter als 100 Meter weg war, in den Wolken versteckt.

      Ungefähr 12 km von unserem Startpunkt entfernt waren wir dann 700 Meter weiter unten und in warmer Sicherheit. Der Rest des Tages ist ein Spaziergang im Park gewesen 🙌🏼
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    • Day 15

      Tag 15

      April 12, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 13 °C

      Mittwoch.
      Was für eine tolle und erholsame Nacht. Ich hatte schon vor unserem Aufbruch in die Berge eine Unterkunft in der nächsten Ortschaft am Si gebucht, weil ich zumindest geahnt hab, dass es recht anstrengend dort oben werden kann.
      Dass sich die Nacht in einem richtigen Bett dann aber so verdient anfühlte, war überraschend.
      Bis zehn hätten wir die Wohnung gehabt, um neun sind wir aber schon losgegangen.
      Da ich den Rest der Tour hier auf Sizilien jetzt so umgeplant hab, dass wir nicht mehr in schneebedeckte Höhen müssen, sind wir auch nicht mehr auf dem Si unterwegs, sondern auf der Via Francigena bzw. der Via dei Fratie. Die Kilometer Zahl ist ungefähr gleich geblieben. Da wir aber immer mehr Kilometer am Tag machen als wir müssten, um pünktlich in Catania anzukommen, muss ich wohl noch ein paar Umwege einplanen, oder wir machen noch irgendwo einen Zero.

      Ganz beschwerdefrei wandere ich aktuell auch noch nicht. Wie schon auf dem CDT habe ich wieder dann und wann T-Band Probleme. Also noch etwas Zeit um alles einzuleihern, bevor ich dann alleine bin und schon aus Langeweile nur laufe und laufe und laufe.

      Heute Morgen haben wir das erste mal den etna in der Ferne ausmachen können und mit den Kilometern sind wir ihm immer näher gekommen und er ist klarer zu erkennen gewesen. Recht viel Schnee drauf. Muss jetzt mal gucken ob die Route an der Westseite entlang unterhalb der Schneegrenze verläuft oder darüber.
      Aktuell hab ich nämlich geplant ihn etwas weiträumiger zu umgehen, was aber auch etwas schade ist, denn wo wir schonmal da sind wollen wir ja auch was dran und drauf machen.
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    • Day 17

      Gangi - Petralia Sottana

      May 10, 2023 in Italy ⋅ 🌙 10 °C

      Streckendetails
      Länge: 13,8 km / Höhe: +695m, -393m
      Marschzeit: 4h 24 Min.

      Die heutige Wanderung von Gangi nach Petralia Sottana scheint wie geschaffen für die aktuelle Wettervorhersage! Spätestens am Mittag soll es regnen. Mal schaun!😉

      Nach meinem obligaten Espresso Lungo besteige ich um 6.30 h den Bus von Nicosia nach Gangi. Ich bin der einzige Fahrgast und setze mich zuvorderst hin. Schon bald sind der Buschauffeur und ich in ein angeregtes Gespräch verwickelt, auf italienisch und portugiesisch! 😀 Seit 35 Jahren fährt er die Strecke Nicosia - Palermo (3 h je Weg). Im September wird er dann 61-jährig in Pension gehen. Er habe mit 14 Jahren zu arbeiten begonnen und freue sich nun mit dem Camper Europa zu bereisen. Seine 3 erwachsenen Kinder haben Sizilien den Rücken gekehrt, leben und arbeiten in Mailand und Bologna. Er beschwert sich, dass die nationale Regierung die Insel völlig vernachlässigt und vergessen hat, dies bereits seit vielen Jahren! Seine Heimatstadt Nicosia habe sich in den letzten 25 Jahren auf heute knapp 13'000 Einwohnern halbiert. Arbeit für die junge Generation gäbe es keine. Wie früher müsste die Landwirtschaft gefördert werden, anstatt die Produkte aus der EU zu importieren und im Gegenzug die Industriegüter Norditaliens zu exportieren! Plötzlich stoppt Francesco seinen Bus auf der Strasse, zeigt mir Häuser in Sperlinga, die in den Felsen gebaut sind ... oder erklärt mir die historische Bedeutung des hoch über dem Dorf thronenden Castellos. Privater Reiseführer zur Morgenstund, nicht schlecht!😉

      Gangi muss ein eindrücklich historisches Dorf sein, steil am Hang gebaut. Tja, alles kann man(n) nicht sehen!

      Der Va'Sentiero führt heute sanft ansteigend durch landwirtschaftliche Zonen. Farbenfrohe Blumen schmücken den Weg. Der Pfad muss längere Zeit intuitiv und mit der GPS-Karte gefunden werden. Es ist feucht. Hohe Grasfelder sorgen für nasse Hosen! Die Sonne findet zwischendurch eine Lücke in den Wolken, Nebelschwaden beherrschen die Szenerie. Mit zunehmender Höhe wird es "alpiger" und Hütten werden für den Sommer vorbereitet. Immer näher rückt am Horizont Petralia Soprana, der Nachbarort meines heutigen Zieles. Wer "gewinnt" diesmal: der Regen oder ich? Früher als gedacht komme ich um halb Zwölf in Portalia Sottana an, kann meine Unterkunft beziehen und schmunzle für mich, als es nach dem Mittag zu regnen beginnt!😉

      Den Nachmittag nutze ich für weiter Abklärungen und Planungen. Wegen des unstabilen Wetters plane ich von Tag zu Tag, reserviere auch keine Unterkünfte mehr im Voraus. Die nächste Etappe ins Herz des Naturparks Madonie führt zur Berghütte Rifugio Marini, welche für die nächsten Tage ausgebucht ist. Schade! Und wieder heisst es flexibel bleiben. Morgen soll es ein schöner Tag werden. So entschliesse ich mich hier noch einen Tag anzuhängen und morgen eine Tagestour zu einem historischen Wallfahrtsort auf dem Monte Alto zu machen. Das Santuario Madonne dell'Alto hat mich schon bei der Vorbereitung zuhause "gwundrig" gemacht!

      Doch zuerst steht heute noch ein Fussballabend in der Bar vor Ort an. Schliesslich spielen mit Inter Mailand und AC Milan zwei italienische Teams in der Champions League um den Einzug in den Final. Wie so oft im Fussball, eine Halbzeit top, die Andere flop! Inter Mailand gewann übrigens verdient mit 2:0. Die Meisten in der Bar waren damit zufrieden!
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    • Day 18

      Santuario Madonna dell'Alto

      May 11, 2023 in Italy ⋅ ⛅ 17 °C

      Streckendetails (gemäss Garmin)
      Länge: 15 km / Höhe: +1037m, -1037m
      Marschzeit: 5 h 15 Min.

      Blauer Himmel, angenehme Temperatur zum Wandern ... und der Monte Alto im morgendlichen Sonnenlicht beschienen. 8.30 Uhr - also nichts wie los!

      In Petralia Sottana führt der Weg zuerst steil die engen Gassen und Treppen hinunter ins Tal, bevor er wieder kontinuierlich ansteigt. Den Monte Alto stetig im Blick komme ich gut vorwärts. Von weitem schon höre ich anschwellendes Hundegebell. Und tatsächlich, kurz später stosse ich auf ein grosses Hundeasyl. Ohrenbetäubend dieses Gekläffe, welches mich noch weit den Berg rauf begleitet.

      Kurz danach hört die Fahrstrasse auf und der eigentliche Pilgerweg beginnt. Die 14 Stationen des Kreuzweges säumen von nun an den Aufstieg. Am Ende steht ein Kreuz und ein Ort des Gebets. Schon viele Bittende und Dankende waren hier. Unzählige Rosenkränze sind aufgehängt, eine Krücke steckt am Zaun fest! Ich mache einen kurzen Zwischenhalt. Beim Betrachten des Kreuzes wird mir wieder mal bewusst, dass ich damit nicht Leid und Schuld in Verbindung bringe, wie dies so oft im christlichen Glauben impliziert wird! Das Kreuz inspiriert mich vielmehr mit seinen vertikalen und horizontalen Balken über meine Beziehung zu Gott, der Schöpfung, dem Universum nachzudenken, wie auch nachzuspüren, wie ich mit meiner Familie, den Mitmenschen und meinem Umfeld verbunden bin. Eine stimmige Einladung!

      Diese Gedanken begleiten mich auf dem weiteren Weg "obsi". Es wird steil und steinig. Plötzlich ein Geraschel und zwei Gemsen, so glaub ich, verschwinden hinter den Felsen. Etwas später erblicke ich dann noch weitere Exemplare in der Ferne. Sie scheinen in aller Ruhe auf den Zweibeiner runter zu schauen! Nicht mehr lange und ich erreiche durch einen Gebüschtunnel die Krete, die letzten Höhenmeter und ich stehe auf dem Monte Alto auf 1819m mit dem Santuario Madonna dell'Alto. Ein imposanter Bau in gutem Zustand. Die Urspünge dieses Wallfahrtsortes sollen auf das 13. Jahrhundert zurückgehen. Und der Rundblick von hier oben - einfach cool!

      Ich geniesse meine lange Mittagspause von 2 Stunden und mache mich dann wieder an den Abstieg. Weiter unten hole ich eine Gruppe Italiener ein. Ich schliesse mich ihnen an und wir wandern gemeinsam ins Dorf zurück. Diego und Ruggero, zwei sympathische Jungs, sprechen Englisch und flugs sind wir bereits wieder im Tal unten. Im Gespräch komme ich auf die Mafia zu sprechen. Im Alltag habe dies für sie keine Bedeutung, obwohl diese kriminelle Organisation in allen Bereichen der Wirtschaft mitmischelt. Ein Indikator für die Präsenz der Mafia sei der Zustand der Strassen. Wenn die Mafia mitverdiene, sei der Kilometer 3x so teuer. Je schlechter die Strassen, umso weniger Mafia!? Da war doch was bei uns im Bündnerland? Ach ja! Ein Baukartell mit Preisabsprachen im Strassenbau, so gut schweizerisch!😉

      Den Entscheid, wie es morgen weitergehen soll, habe ich vor mich hingeschoben! Es stehen ja in den Bergen wieder mal ein paar Regentage an! Erschwerend kommt hinzu, dass die Ortschaften im Landesinnern kaum untereinander mit ÖV erschlossen sind. So ist also auch das "Hin- und Herhüpfen" per Bus kaum möglich. Dario hat mir beim Abstieg den entscheidenden Impuls gegeben, von Petralia Sottana nach Palermo zu fahren. Er meinte, dass von diesem Zentrum aus sicherlich eher Verbindungen in die Berge bestehen würden. So soll es sein. Also morgen früh auf nach Palermo!
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    You might also know this place by the following names:

    Petralia Sottana, Pitralia Suttana, ITP45

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