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  • Day 6

    Swimming with Sharks and Turtles

    January 10, 2023 in Belize ⋅ 🌙 26 °C

    Li: "Nach einer spaßigen Handstand- Flickflack- RandomTrick- Jam mit netten Menschen aus unserem Hostel, machten wir uns auf zum Schnorcheln. Wir waren eine Gruppe aus 7 deutschsprachigen Reisenden, ebenso alle aus unserem Hostel. Wir verließen die Insel auf dem Boot etwas später als geplant, so waren wir nicht die ersten, die hinausfuhren.
    Beim ersten Stopp hielten wir Ausschau nach Seekühen. Wir trafen keine an. Auch an den nächsten beiden Plätzen waren keine zu sehen. Mit dem nächsten Halt erreichten wir den ersten Schnorchelplatz. Hier war ein Korrallenriff-"Garten". Es waren viele große Korallen im flachen Wasser. Manche waren leuchtend Lila, andere Gelb oder blass Rot. Einzelne Fische, ein paar kleinere Schwärme. Alles in allem, nicht so aufregend.
    Dann ging es auch schon weiter, bis wir an einem schwimmenden Häuschen anhielten. Hier musste nun das Barrier Reef beginnen, denn man wurde angehalten, Eintritt oder besser gesagt Einfuhr zu bezahlen. Bändchen ums Handgelenk und weiter. Kurz nach dem Häuschen stoppten wir für den zweiten Schnorchelgang.
    Das Barrier Reef von Beliz ist das zweitgrößte Barrierreef der Welt, da allerdings das größte, das Great Barrier Reef in Australien, zu einem großen Teil bereits Tot ist, kann man das Riff in Beliz das größte lebende Barrierreef nennen.
    Dort hinein tauchten wir nun. Das erste was ich sah, war eine auf dem Sandboden kauernde Meeresschildkröte. Sie graßte dort die Algen, ohne von uns Kenntnis zu nehmen. Ab und an erhob sie sich und schwamm die wenigen Meter zur Oberfläche, um zu Atmen. Dann sah man kurz ihren Schnabel über dem Wasser, bevor sie auch schon wieder untertauchte.
    Wir schnorchelten eine Runde im Riff herum. Entlang dem Rand eines tiefer gelegenen Spots im Meer.
    Am Riff, welches nahe an der Wasseroberfläche gelegen war, sah man nun Fischschwärme mit tausenden von Tieren. Einen neben oder über dem anderen, in verschiedenen Farben, zuckend und in sich immer wieder verändernden Formationen, wie ein großer lebender Organismus. Duch das tiefer gelegene "Loch", welches ziemlich lang gestreckt war, schwammen immer wieder Mantarochen, meist zu zweit oder zu dritt unterwegs. Langsam zogen sie an uns vorbei, mit kraftvollen Zügen ihrer riesigen Schwingen.
    Dann weiter zum nächsten Halt. Hier hatten wir anscheinend Glück, denn was wir dort sehen würden, war relativ selten anzutreffen. Alle hätten sich, halb frierend, gerne erst noch etwas in der Sonne aufgewärmt. Doch was uns hier versprochen wurde, wollten wir uns nicht entgehen lassen. Also wieder rein ins eigentlich gar nicht so kalte Wasser. Kaum steckte ich meinen Kopf ins Wasser, schwamm sie schon wenige Meter vor mir vorbei. Sie war riesig. Vielfach so groß wie die erste. Der Panzer der pflanzenfressenden Schildkröte war vielleicht etwas über einem halben Meter im Durchmesser. Diese hier, die mit ihrem riesigen Maul Krabben und Fische zerreißt, war beinahe so groß wie ich selbst. Majestätisch bewegte sich das riesige Tier durchs Wasser, dessen Kopf meinen von der Größe wahrscheinlich noch übertraf. Der Hals war Massiv, ihr Panzer Gigantisch. Wenn sie an uns vorbeigeschwommen war, drehte sie wieder um und kam in einem Bogen wieder auf uns zu. Dass wir da waren, störte sie kein bisschen. Viel eher schien sie neugierig und genoss die Gesellschaft. Ich schwamm direkt neben ihr, ich hätte sie berühren können. Sie drehte ihren Kopf in meine Richtung, schaute mich direkt an und schwamm unbeirrt weiter. Sie bewegte sich mit einer überraschenden Geschwindigkeit durchs Wasser. Es war gar nicht so leicht, mitzuhalten. Aber wir ließen ihr natürlich auch genug Freiraum und entfernten und zwischendurch wieder. Doch sie blieb in der Nähe. Glitt unter uns hindurch. Ich schwamm im selben Tempo über ihr. Hätte ich meine Hand ausgestreckt, hätte ich nach ihrem Panzer greifen und mich vor ihr ziehen lassen können. Wie verlockend... Ich wiederstand der Versuchung und genoss den Moment, diesem riesigen Tier so nah zu sein.
    Dann ging es auch schon zum nächsten Spot. Mit prickelndem Hochgefühl vom letzten Ereignis tauchten wir ins nächste atemberaubende Spektakel. Wir waren am Shark-Kanal angekommen.
    Ich sprang ins Wasser und sah mich zwei riesigen Haien gegenüberschwimmen. Kurz überkam mich Panik- waren die ganz sicher harmlos? Im nächsten Moment zogen sie auch schon an mir vorbei. Ich musste mich nur ein wenig drehen, da waren schon die nächsten. Auf der anderen Seite des Bootes lockte unser Guide die Haie mit toten Fischen an. In wenigen Sekunden wimmelte es vor mir von Ammenhaien (Nurse Sharks). Die Körper waren nicht mehr voneinander zu trennen, ich sah nur noch eine einzige sich windende Masse aus Haien. Es müssen etliche Tiere gewesen sein. Im Schnitt waren sie etwa zwei Meter. Die größten müssen über drei Meter lang gewesen sein. Dort im Wasser so nah an einer gewaltigen Herde aus Tieren mit einem beängstigendem Ruf zu sein, ließ mich ehrfürchtig staunend verharren. Die Angst nahm mit jedem Hai, der ohne Notiz von mir zu nehmen, an mir vorbeischwamm, weiter ab. Es blieben nur wenige Minuten, dann war alles vorüber. Der Fisch war leer, die Haie stoben wieder in alle Richtungen davon. Kaum genug Zeit um zu realisieren, was gerade passiert war.
    Schon fuhr unser Boot weiter. Ein letzter Halt zum Schnorcheln sollte vor uns liegen. Ein Schiff, welches vor ca 20 Jahren untergegangen war, lag in dem etwas tieferen Wasser vor uns. Es war aber immernoch flach genug, um mit einem Atemzug bis zum Grund zu tauchen und die Unterseite des Wracks zu erkunden. Es war vor allem hell genug. Die Sonnenstrahlen drangen durch das klare Wasser bis zum Grund. Dieser Spot erinnerte mich an den ersten, nur dass die Korallen statt auf dem Grund, nun auf dem flachen Frachtschiff wuchsen. Fische waren hier auch gar nicht so viele. Nur ein Hai wohnte unter dem Rand des Schiffes und zog ab und an seine Kreise im und um das Wrack.
    Glücklich über die wärmende Sonne saßen wir wieder im Boot. Wir würden noch einmal nach Seekühen ausschau halten.
    Wir hatten Glück und gleichzeitig auch nicht. Bei den Riffen sahen wir keine, dafür zwei oder drei Tiere näher bei der Insel. Wir durften allerdings nicht ins Wasser, da die Sicht hier schlechter sein würde. Wir hätten sehr nah an die scheuen Tiere heranschwimmen müssen, um sie sehen zu können, was sie vertrieben hätte. Und die anderen Boote mit neuguerigen Passagieren wären nicht gerade erfreut darüber gewesen. Also sahen wir nur hin und wieder einen großen hellen Rücken an der Wasseroberfläche enlanggleiten.
    Der letzte Stop war dirket auf der Rückseite von Caye Caulker, an einem Steg, bei dem wir riesige Fische vom Boot aus gefüttert haben.
    Dann war ich doch froh, wieder vom Boot runterzukommen um richtig trocknen zu können. Wir gingen noch als Gruppe Eisessen und tauschten uns über den Tag aus.
    Am Abend statteten wir wieder den Stachelrochen und Seepferdchen am Strand auf der anderen Seite einen Besuch ab und blieben dort bis zum Sonnenuntergang."
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