Belize, the last Country

January 2023 - April 2024
An open-ended adventure by Lyric Read more
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  • Day 2

    Iguana Project

    January 6, 2023 in Belize ⋅ ⛅ 28 °C

    Li: "Wir hatten einen sehr entspannten Morgen im Hostel, bei dem wir beide unseren eigenen Dingen nachgegangen sind. Training, Essen, Social Media, Blog schreiben, Quatschen. Vermutlich wäre der ganze Morgen so gelaufen, wenn wir nicht spontan mit einem anderen Hostelgast zur "Iguana Project Tour" gegangen wären. Bei dem Projekt geht es um den Schutz, die Rettung und die Repopulation von freilebenden Leguanen. Wir durften erst ein paar allgemeine Fakten über die Tiere erfahren und sie in ihrer natürlichen Umgebung rund um das Hostel, an den das Projekt geknüpft ist, beobachten. Dann wurden wir in den geschützten Bereich geführt. Dort werden die Tiere die Krank oder Verletzt sind gehalten, bis sie wieder selbstständig überlebensfähig sind. Das ist laut unserem Guide in der Regel dann, wenn sie sich wieder selbst verteidigen können. Und das tun sie auch. Sie zeigen ganz klar, wo die Grenze ist. Von den wilden Tiere, die Übergangsweise dort sind, sollte man sich fern halten. Sie sind nicht zahm und lassen sich nicht anfassen.
    Fünf Tiere sind in der Station, die nicht mehr ausgewildert werden können, da sie in der Wildnis nicht überleben würden. Einem Leguanweibchen fehlt ein Bein, weil sie von einem Auto angefahren wurde. Ein anderes Weibchen hat ein Problem mit der Wirbelsäule, weshalb sie nur sehr langsam umherwanken kann und sehr leicht fressfeinden zum Opfer fallen würde. Diesen durften wir uns nähern, sie sind an Menschen gewöhnt und lassen sich anfassen. Genauso wissen sie aber auch ein ruhiges Eck zu finden, wenn sie alleine gelassen werden wollen.
    Und dann gibt es noch die Repopulation. Da die Zahl der Leguane schwindet, versucht man hier die Jungtiere bis zu einem Alter zu halten, indem die Überlebenschancen am Besten sind. Man stattet sie mit Chips aus, wodurch man feststellen kann, wie viele der Jungtiere für wie lange überleben. Die meisten kommen dank der Erfahrung der Auffangstation durch.
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  • Day 3

    Maya Caves

    January 7, 2023 in Belize ⋅ 🌧 27 °C

    Li: "Um 07:30 sammelte unser Guide Cedric und mich vor unserem Hotel auf. Neben uns stieg eine Gruppe in einen Bus. Weil wir niemanden mehr einsammeln mussten, kamen wir schneller an und starteten somit als allererste die Tour.
    Wir hatten wirklich Glück, einen Tourguide für uns zu haben. Die anderen Gruppen, denen wir auf dem Rückweg begegneten, bestanden jeweils aus ca 8 Personen.
    Die Tour begann mit dem Sprung ins kalte Wasser. Okey, gesprungen sind wir nicht, aber gleich bei der ersten Flussdurchquerung standen wir bis zum Hals im Wasser. Zeit zum trocknen war keine und würden wir die nächsten Stunden auch nicht bekommen. Zwei weitere, knietiefe Flussüberquerungen folgten und nach einem kurzen Hike kamen wir am Eingang der Höhle an.
    Zwei Quellen speisen den Fluss, der durch die Höhle fließt. Eine davon befindet sich innerhalb der Höhle, die andere vor dem Höhleneingang. Wir betraten die 5.7 km lange Höhle am unteren Ende, liefen also innerhalb der Höhle Flussaufwärts. Die Höhe betreten bedeutet hineinzuschwimmen. Wir kletterten über die Steine hinunter in den Fluss und schwammen direkt durch den hohen Eingang der Höhe in einem tiefen Becken mit türkisblauen, kristallklarem Wasser, welches in der Sonne glitzerte. Fischschwärme begleiteten uns in die Höhle hinein. Der Höheneingang war etwa so groß wie ein durchschnittliches Wohnzimmer. Am anderen Ende stiegen wir über flache Steine hoch ins trockene. Dann folgten wir der Höhle rechts um die Kurve. Hier kamen die Kopflampen, welche an unseren Helmen befestigt waren, zum Einsatz. Wieder hinunter ins Wasser, weiter durch den Fluss. Wenige Meter weiter lagen direkt vor uns im Wasser riesige Felsbrocken übereinander, andere hingen wenig vertrauenserweckend an der Decke. Dann begann auch schon das klettern, denn um weiter in die Höhle hineinzugehen, mussten wir dort hinüber. Da wir beide bouldern, machte uns dieser Teil des Weges Spaß. So ging es ein ganzes Stück über die Felsbrocken, dann wieder duch Wasser, mal war der Fluss flach, mal mussten wir schwimmen. Die Steine waren rutschig und vor allem die unter Wasser schwer einzuschätzen. Aber dank der festen Wanderschuhe hatten wir recht guten Halt.
    900meter gingen wir so in die Höhle hinein, passierten beeindruckende Stalaktiten und Stalagmiten, schwarze Gesteinsbrocken an der Höhlenwand, Steinformationen, die durch tausende Jahre Witterung verschiedene Farben und Formen angenommen haben. Die durchsichtige, bewegte Wasseroberfläche flimmerte im Schein unserer Lampen.
    Wassertropfen fielen von den Felsen auf uns hinab. Heiliges Wasser, im Glauben der Mayas. Die Formationen warfen lange Schatten durch die Höhle. Die Mayas betraten diese Höhle nur für ihre heiligen Rituale, im Schein des flackernden Feuers und dank der kreativen Wirkung psychodelischer Substanzen erschienen ihnen diese Schatten wie lebendige Kreaturen. Sie baten die Götter um Hilfe, oft um Regen. Dafür brachten sie den Göttern Opfer dar. Umso reiner das Opfer, umso erfolgversprechender war das Ritual. Deshalb brachte man immer Kinder und Babys mit im die Höhle. Wenn sie fürchteten, die Götter seien umbefriedigt und könnten ihnen den Gang aus der Höhle verwehren, opferten sie die "reinen Seelen".
    Wir kamen an einen relativ steilen Felsenaufgang. Nachdem wir dort hinaufgeklettert waren, befanden wir uns etwa 10 Meter über dem Fluss. Ab hier wurden wir angewiesen, unsere Schuhe auszuziehen. Unsere Füße sollten nichts beschädigen. Schuhe könnten schäden anrichten, aber auch die ölige Haut hat eine zerstörerische Wirkung auf das empfindliche Gestein. Man musste auch acht geben, was man berühren durfte und was nicht.
    So liefen wir in Socken in die heilige Städte der Mayas. Passierten die Stalagnitenformationen, die man den Finger und den Weihnachtsbaum nennt. Vorbei an den Stalaktiten Rapunzels Haaren und Bob Marleys Dreads.
    Bis in der "Kathedrale" ankamen, deren Boden übersät war mit Tonvasen. Die größten hatten einen geschätzten Durchmesser von einem Meter, sie müssen eine unglaubliches Gewicht haben. Ich wunderte mich, wie man diese hierer bekommen hat. Die meisten waren jedoch eher so groß wie ein Topf. Fast alle waren zerbrochen. Das zerbrechen war Teil des Rituals, damit sollte der Geist des Gefäßes freigelassen werden.
    An der Decke sah man schwarze Rußflecken, hier hat man ein großes Feuer angezündet, um das man am Ende des Rituals zu den Klängen mitgebrachter Instrumente ausgelassen getanzt hat.
    Das erste Zeugnis ritueller Opferungen war ein Schädel. Weiter die Höhle hinauf waren noch mehr davon. Um dort hinzugelangen, mussten wir noch einmal kurze Abschnitte klettern und durch schmale Felsöffnungen schlüpfen.
    Dann waren wir am Höhepunkt der Tour angelangt, sowohl in Metern als auch an Bedeutsamkeit. Hier hatten die Maya einige Felsen so bearbeitet, dass der Schatten an der Wand eine menschliche Silhuette erkennen ließ -Abbilder ihrer Götter. Das Skelett, welches dann zum Vorschein kam, gehörte einer jugendlichen Person an, die laut den Erläuterungen unseres Guides gefesselt und gekrümmt gestorben sein muss. Bis auf die Schäden, die schusselige Touristen hinterlassen hatten, waren die Knochen original erhalten. Manche waren vom Wasser weitergespült worden und befinden sich nicht mehr am ursprünglichen Ortnun. Jetzt liegt der Bereich im Trockenen. 98% der Höhle ist unberührt. Man hat versucht, alles so zu belassen, wie man es gefunden hat. Einzig biologische Proben wurden zur Untersuchung entnommen.
    Das letzte Skelett war beinahe vollständig und auch in korrekter anatomischer Form erhalten. Der Mensch, dessen Geschlecht nicht eindeutig festgestellt werden konnte (es wird eine intergeschlechtliche Person vermutet), war in tanzender Haltung positioniert worden. Der Brustkorb muss mit einem scharfen Messer aufgeschnitten worden sein, vermutlich hatte man das Herz entfernt.
    An dieser Fundstelle war der Höhlenarm zuende. Auf dem Rückweg begegneten wir vielen Gruppen, einer nach der anderen. Wir hatten wirklich Glück, die Höhle auf dem Hinweg für uns gehabt zu haben.
    An einigen Stellen konnten wir einen leicht abweichenden Weg gehen. Dieser war oft noch enger, ich glaube nicht, dass große Menschen dort hindurch gepasst hätten. An einer besonders schmalen Stelle in der man bis zum Hals unter Wasser ist, muss man das Kinn ein wenig recken, damit der Hals an einer flachen Kannte vorbeipasst. Man muss seitwärts gehen, wobei man das gehen auf den Felsen unter Wasser eher Balancieren nennen kann.
    Stromabwärts rutschten wir die Flussstufen hinunter, bis wir wieder am Ausgang waren. Mit einem Kopfsprung in das tiefe Becken gleiteten wir aus der Höhle. Wieder dreimal durch den Fluss, bevor wir endlich wieder trocknen konnten. Frische Klamotten an und Mittagessen.

    (Wir durften weder Handy noch Kamera mit auf die Tour nehmen und auch sonst nichts außer uns selbst. Deshalb habe ich die Fotos zur Darstellung aus Google eingefügt.)
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  • Day 4

    The Island

    January 8, 2023 in Belize ⋅ 🌧 26 °C

    Li: "Nachdem wir gestern Nachmittag mit dem Bus nach Belize City gefahren sind und dort eine Nacht im Hostel waren, stiegen wie heute früh auf ein "Water Taxi", um zu einer der Inseln an der Karibikküste von Belize zu gelangen.
    Wir hatten Glück, dass sich nach dem Regen die Sonne zeigte. Die Bootsfahrt ging durch das von Mangroven durchzogene Künstengebiet. Wo sich im flachen Wasser Korallenriffe befinden, leuchten im blauen Meer türkiesfarbene Flecken.
    Nach einer Stunde erreichten wir die aufgeschüttete Mangroveninsel. Mir war direkt klar, dass das der richtige Ort für die letzten Tage unserer Reise sein würde. Ein Paradiesisch Gefühl machte sich mit den ersten Schritten auf der Insel breit. Feiner weißer Sand bedeckt die gesammte Insel. Palmen wohin man blickt. Die Meeresluft schmeckt nach Salzwasser, Möven und Pelikane durchbrechen das Blau des Himmels. Riesige rosafarbene Muscheln, die es hier so oft gibt, dass sie in jedem Restaurant und Cafe die Tische zieren, teilweise als Begrenzung von Grundstücken genutzt werden und Haufenweise von den Fischern als "Abfall" am Strand abgelegt werden.
    Den ersten Tag erkundeten wir die Insel und machten Pläne für die kommenden letzten Tage.
    Am Abend gingen wir zur berühmten "Stachelrochen-Fütterung", die an der Strandseite eines Hotels als kostenlose Attraktion angeboten wird.
    Was wir dort fanden, hätte ich im Leben nicht erwartet.
    Erst ein Rochen, dann zwei, mit jeder Minute wurden es mehr, bis sich am ganzen Strand riesige Rochen tummelten. Sie waren zum greifen nahe, schwammen den am flachen Ufer stehenden Menschen direkt über die Füße. Sie scheuten die Menschen nicht. Ließen sich berühren. Die Haut ist rauh und weich zugleich, am Rücken eher fest und körnig, an den Flossen samtig weich wie ein Sofa. Die Unterseite der Flosse hingegen ist weich und glischig-glatt wie ein Fisch.
    Da man mit der Berührung den feinen Sand vom Rücken der Tiere wischt, sieht man für kurze zeit genau, wo man sie berührt hat.
    Am selben Strand soll auch ein Krokodil zuhause sein. Wir hatten aber leider nicht das Glück, uns mit ihm bekannt zu machen. "

    Leo: "Das Guesthouse in der Hauptstadt war einen Notlösung und leider auch nicht so angenehm, aber für eine Nacht war es ganz ok. Da wir nochmal eine Nacht in Belize City verbringen müssen bevor wir dann zurück fliegen, habe ich mir mal die Nummer besorgt und vorsichtshalber einen Reservierung gemacht.
    Heute morgen haben wir Belize City verlassen und sind mit dem Boot nach Caye Caulker. Die Bootfahrt ging eine 3/4 Stunde, führte durch Mangroven und über eine sehr ruhige See. Nach dem wir mit unseren Rucksäcken ein wenig die Insel oder das Key wie es hier heißt, bis zum Hostel erkundet haben, konnten wir unsere Sachen im schon bereitstehenden Zimmer (da vorherige Gäste die Nacht nicht gekommen sind) abstellen. Und weiter die Insel erkunden."
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  • Day 5

    More Rays and some Seahorses

    January 9, 2023 in Belize ⋅ 🌧 26 °C

    Li: "Eigentlich wollten wir heute schon Schnorcheln gehen, mussten das aber auf den kommenden Tag verschieben. Es war alles ein bisschen kurz geplant und der Guide hätte mehr Zeit zum Vorbereiten des Bootes benötigt. Also entspannten wir noch ein wenig im Hostel, gingen Frühstücken und dannach ins Wasser, wo wir Akrobatik trainiert haben.
    Am Nachmittag gingen wir wieder zum Strand mit den Rochen. Da wir sie gestern schon gesehen haben, schauten wir diesmal erst weiter zum Steg, wo man mit guten Augen Seepferdchen sehen kann. Gefunden haben wir keine, zumindest nicht ohne Hilfe. Sie waren wirklich gut getarnt und zwischen den mit Algen bewachsenen Netzen schwer zu finden. Wenn man Glück hatte, schwamm eines von einem Seil zum anderen, sodass man einen kurzen Moment ihre elegante Silhouette vor dem Wasser sehen konnte.
    Dannach nochmal zum Strand und diesmal war er wirklich voller Stachelrochen. Sie schwammen an-,um- und übereinander, um einen Fisch zu ergattern. Die Art und Weise, wie sich im Wasser bewegen, erinnert mich sehr an einen Saug-Roboter. Drauf losschwimmen und wenn man wo gegenknallt, die Richtung ändern. Klar schwimmen sie nicht komplett planlos und auch mal um die Kurve, aber dieses "drauf-zuschwimmen-und-dagegenknallen" kann man doch sehr gut beobachten. Deshalb schwimmen sie einem praktisch auf die Füße und sich gegenseitig über den Haufen. Und ja, sie leben tatsächlich in Freiheit und kommen ans Ufer, um sich ihre Ration Fisch abzuholen."
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  • Day 6

    Swimming with Sharks and Turtles

    January 10, 2023 in Belize ⋅ 🌙 26 °C

    Li: "Nach einer spaßigen Handstand- Flickflack- RandomTrick- Jam mit netten Menschen aus unserem Hostel, machten wir uns auf zum Schnorcheln. Wir waren eine Gruppe aus 7 deutschsprachigen Reisenden, ebenso alle aus unserem Hostel. Wir verließen die Insel auf dem Boot etwas später als geplant, so waren wir nicht die ersten, die hinausfuhren.
    Beim ersten Stopp hielten wir Ausschau nach Seekühen. Wir trafen keine an. Auch an den nächsten beiden Plätzen waren keine zu sehen. Mit dem nächsten Halt erreichten wir den ersten Schnorchelplatz. Hier war ein Korrallenriff-"Garten". Es waren viele große Korallen im flachen Wasser. Manche waren leuchtend Lila, andere Gelb oder blass Rot. Einzelne Fische, ein paar kleinere Schwärme. Alles in allem, nicht so aufregend.
    Dann ging es auch schon weiter, bis wir an einem schwimmenden Häuschen anhielten. Hier musste nun das Barrier Reef beginnen, denn man wurde angehalten, Eintritt oder besser gesagt Einfuhr zu bezahlen. Bändchen ums Handgelenk und weiter. Kurz nach dem Häuschen stoppten wir für den zweiten Schnorchelgang.
    Das Barrier Reef von Beliz ist das zweitgrößte Barrierreef der Welt, da allerdings das größte, das Great Barrier Reef in Australien, zu einem großen Teil bereits Tot ist, kann man das Riff in Beliz das größte lebende Barrierreef nennen.
    Dort hinein tauchten wir nun. Das erste was ich sah, war eine auf dem Sandboden kauernde Meeresschildkröte. Sie graßte dort die Algen, ohne von uns Kenntnis zu nehmen. Ab und an erhob sie sich und schwamm die wenigen Meter zur Oberfläche, um zu Atmen. Dann sah man kurz ihren Schnabel über dem Wasser, bevor sie auch schon wieder untertauchte.
    Wir schnorchelten eine Runde im Riff herum. Entlang dem Rand eines tiefer gelegenen Spots im Meer.
    Am Riff, welches nahe an der Wasseroberfläche gelegen war, sah man nun Fischschwärme mit tausenden von Tieren. Einen neben oder über dem anderen, in verschiedenen Farben, zuckend und in sich immer wieder verändernden Formationen, wie ein großer lebender Organismus. Duch das tiefer gelegene "Loch", welches ziemlich lang gestreckt war, schwammen immer wieder Mantarochen, meist zu zweit oder zu dritt unterwegs. Langsam zogen sie an uns vorbei, mit kraftvollen Zügen ihrer riesigen Schwingen.
    Dann weiter zum nächsten Halt. Hier hatten wir anscheinend Glück, denn was wir dort sehen würden, war relativ selten anzutreffen. Alle hätten sich, halb frierend, gerne erst noch etwas in der Sonne aufgewärmt. Doch was uns hier versprochen wurde, wollten wir uns nicht entgehen lassen. Also wieder rein ins eigentlich gar nicht so kalte Wasser. Kaum steckte ich meinen Kopf ins Wasser, schwamm sie schon wenige Meter vor mir vorbei. Sie war riesig. Vielfach so groß wie die erste. Der Panzer der pflanzenfressenden Schildkröte war vielleicht etwas über einem halben Meter im Durchmesser. Diese hier, die mit ihrem riesigen Maul Krabben und Fische zerreißt, war beinahe so groß wie ich selbst. Majestätisch bewegte sich das riesige Tier durchs Wasser, dessen Kopf meinen von der Größe wahrscheinlich noch übertraf. Der Hals war Massiv, ihr Panzer Gigantisch. Wenn sie an uns vorbeigeschwommen war, drehte sie wieder um und kam in einem Bogen wieder auf uns zu. Dass wir da waren, störte sie kein bisschen. Viel eher schien sie neugierig und genoss die Gesellschaft. Ich schwamm direkt neben ihr, ich hätte sie berühren können. Sie drehte ihren Kopf in meine Richtung, schaute mich direkt an und schwamm unbeirrt weiter. Sie bewegte sich mit einer überraschenden Geschwindigkeit durchs Wasser. Es war gar nicht so leicht, mitzuhalten. Aber wir ließen ihr natürlich auch genug Freiraum und entfernten und zwischendurch wieder. Doch sie blieb in der Nähe. Glitt unter uns hindurch. Ich schwamm im selben Tempo über ihr. Hätte ich meine Hand ausgestreckt, hätte ich nach ihrem Panzer greifen und mich vor ihr ziehen lassen können. Wie verlockend... Ich wiederstand der Versuchung und genoss den Moment, diesem riesigen Tier so nah zu sein.
    Dann ging es auch schon zum nächsten Spot. Mit prickelndem Hochgefühl vom letzten Ereignis tauchten wir ins nächste atemberaubende Spektakel. Wir waren am Shark-Kanal angekommen.
    Ich sprang ins Wasser und sah mich zwei riesigen Haien gegenüberschwimmen. Kurz überkam mich Panik- waren die ganz sicher harmlos? Im nächsten Moment zogen sie auch schon an mir vorbei. Ich musste mich nur ein wenig drehen, da waren schon die nächsten. Auf der anderen Seite des Bootes lockte unser Guide die Haie mit toten Fischen an. In wenigen Sekunden wimmelte es vor mir von Ammenhaien (Nurse Sharks). Die Körper waren nicht mehr voneinander zu trennen, ich sah nur noch eine einzige sich windende Masse aus Haien. Es müssen etliche Tiere gewesen sein. Im Schnitt waren sie etwa zwei Meter. Die größten müssen über drei Meter lang gewesen sein. Dort im Wasser so nah an einer gewaltigen Herde aus Tieren mit einem beängstigendem Ruf zu sein, ließ mich ehrfürchtig staunend verharren. Die Angst nahm mit jedem Hai, der ohne Notiz von mir zu nehmen, an mir vorbeischwamm, weiter ab. Es blieben nur wenige Minuten, dann war alles vorüber. Der Fisch war leer, die Haie stoben wieder in alle Richtungen davon. Kaum genug Zeit um zu realisieren, was gerade passiert war.
    Schon fuhr unser Boot weiter. Ein letzter Halt zum Schnorcheln sollte vor uns liegen. Ein Schiff, welches vor ca 20 Jahren untergegangen war, lag in dem etwas tieferen Wasser vor uns. Es war aber immernoch flach genug, um mit einem Atemzug bis zum Grund zu tauchen und die Unterseite des Wracks zu erkunden. Es war vor allem hell genug. Die Sonnenstrahlen drangen durch das klare Wasser bis zum Grund. Dieser Spot erinnerte mich an den ersten, nur dass die Korallen statt auf dem Grund, nun auf dem flachen Frachtschiff wuchsen. Fische waren hier auch gar nicht so viele. Nur ein Hai wohnte unter dem Rand des Schiffes und zog ab und an seine Kreise im und um das Wrack.
    Glücklich über die wärmende Sonne saßen wir wieder im Boot. Wir würden noch einmal nach Seekühen ausschau halten.
    Wir hatten Glück und gleichzeitig auch nicht. Bei den Riffen sahen wir keine, dafür zwei oder drei Tiere näher bei der Insel. Wir durften allerdings nicht ins Wasser, da die Sicht hier schlechter sein würde. Wir hätten sehr nah an die scheuen Tiere heranschwimmen müssen, um sie sehen zu können, was sie vertrieben hätte. Und die anderen Boote mit neuguerigen Passagieren wären nicht gerade erfreut darüber gewesen. Also sahen wir nur hin und wieder einen großen hellen Rücken an der Wasseroberfläche enlanggleiten.
    Der letzte Stop war dirket auf der Rückseite von Caye Caulker, an einem Steg, bei dem wir riesige Fische vom Boot aus gefüttert haben.
    Dann war ich doch froh, wieder vom Boot runterzukommen um richtig trocknen zu können. Wir gingen noch als Gruppe Eisessen und tauschten uns über den Tag aus.
    Am Abend statteten wir wieder den Stachelrochen und Seepferdchen am Strand auf der anderen Seite einen Besuch ab und blieben dort bis zum Sonnenuntergang."
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  • Day 7

    Das Ende dieser Reise

    January 11, 2023 in Belize ⋅ 🌙 26 °C

    Leo: "Heute Nacht haben wir in den Hängematten geschlafen. Die Nacht war ganz ok, meine offenen Stellen an den Füßen, die mir die Tauchcherflossen von der gestrigen Tour beschert haben, wurden öfter gereizt.

    Nach dem Frühstück sind die Mädels mit Li zum Yoga. Ich habe mir allerdings nochmal eine Mütze Schlaf gegönnt. Als Li zurück gekommen ist, haben wir uns ein zweite Frühstück bei Errolyn's geholt. Dort bekommt man Fried Jacks, eine typisch belizische Frühstücksspezialität. Damit sind wir zu einen der Stege spaziert um dieses dort zu essen und die Fische zu beobachten. Die Aufregung, die Bilder zu sehen, die gestern auf der Tour entstanden sind, war groß. Und sobald wir zum Hostel zurück kamen, wurden erst einmal alle Bilder und Videos herunter geladen.

    Danach haben wir den Weg zum Strand auf der Rückseite der Insel angetreten."

    Li: "Die erste Berührung meiner Füße mit dem Wasser ließ mich frösteln, doch schon wenige Minuten später glühte mein Körper von der Sonne, und die Abkühlung kam genau richtig.
    Der Strand verläuft an dieser Seite sehr lange flach ins Meer hinein. Wenn man durch das hüfthohe, ruhige Meer wartet, erreicht man ein hohes Gerüst mit drei Schaukeln. Links und rechts davon sind jeweils zwei Hängematten an Pfosten im Wasser aufgespannt. Cedric hatte seinen Spaß, zu den Pelikanen hoch auf das Gerüst zu klettern (siehe Foto).
    In einer Hängematte im Wasser zu liegen, ist ein sehr einzigartiges Empfinden. Ich genoss das schwebende Gefühl der Schwerelosigkeit, dass durch den Auftrieb des Wassers entsteht. Gleichzeitig völlig entspannt den Körper baumeln lassen, mit den Armen durchs Wasser Streichen... da das Meer so ruhig ist, ist das Wasser nun super angenehm und man spürt keinen Temperaturunterschied zwischen dem Wasser und der Luft (bis auf den kalten Wind). Man liegt gerade richtig tief im Wasser, nämlich so dass die Hüfte und der Rücken unter der Wasseroberfläche sind, der Bauch ganz knapp, und der Rest oberhalb des Wassers. So wird die schwere Körpermitte leicht - für mich eine perfekte Position um zu entspannen.

    Wir sind noch eine Runde um die Insel spaziert und kurz nach Sonnenuntergang auf eine Rooftop Bar, wo wir mit Coctails das letzte Licht des Tages verschwinden ließen.
    Jetzt ist es soweit, die letzte Nacht, der letzte kommende Morgen, bevor wir unsere Reise abschließen."
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