Nosy Be
February 10, 2023 in Madagascar
Ein neuer ereignisreicher Tag stand uns bevor. In der Früh landeten wir auf Nosy Be, einer Insel Madagaskars. Dadurch, dass wir nicht am ‚Hafen‘ anlegen konnten, sondern ‚auf Reede‘ waren, mussten wir ‚tendern‘, also mit kleineren Böötchen ans Land gebracht werden. Die Crew prüfte die Anlegemöglichkeit mit den Tenderbooten zuvor, die, wie sich herausstellte suboptimal gewesen ist, sodass der Schiffsschreiner erstmal was basteln musste, damit wir auch auf Land gehen konnten.
Unsere heutigen Ziele waren die Inseln Nosy Komba sowie Nosy Tanikely. Zunächst ging es also mit dem Tenderboot an den Hafen von Nosy Be. Dort begrüßte uns eine Gruppe madagassischer Frauen mit tollen Gesängen. Unser Guide Zeze begleitete uns auf das Speedboot in Richtung Nosy Komba. Nosy bedeutet übrigens Insel und Komba Lemur, also Insel der Lemuren. Um auf die Insel zu gelangen, mussten wir aber ein Stück durchs Meer marschieren. Der erste Eindruck der Insel war ganz besonders, denn die Menschen lebten hier und man bekam einen Eindruck davon, wie sie das taten, nämlich in Hütten mit Wellblechdächern. Überall waren Kinder, die fröhlich tanzten und sangen. Auf dem Handwerksmarkt konnte man wieder Allerlei kaufen. Für mich waren es heute Vanilleschoten, Pfeffer und ein farbenfrohes Gemälde. Wir liefen auch an einer Schule vorbei, einer größeren Hütte mit Tafel, in der die Kinder gerade Mathe lernten. Ich fragte Zeze nach dem dortigen Schulsytem. Es bestehe wohl Schulpflicht, allerdings ist die Schule kostenpflichtig, weswegen die Schule mangels Geld oft abgebrochen wird. Die öffentliche Schule kostet 20€/Jahr, die private 5€/Monat. Ich finde es unfassbar, dass dieser Geldbetrag eine Hürde darstellt und vielmehr noch, dass es die reicheren Länder immernoch nicht geschafft haben, diese Hürde zu nehmen.
Wir liefen weiter in den Dschungel. Es war unglaublich heiß und die Luftfeuchtigkeit unerträglich. Der Schweiß lief und lief und hörte auch nicht auf zu laufen. Wir waren klitschnass. Alles andere war grün, hier die Vanille, dort Bananen und da hinten Lemuren. Sie hüpfen von Palme zu Palme und freuten sich über die Bananen der Touristen. Anscheinend freute sich eins so sehr, dass es mich ankackte. Hoffentlich bringt das auch Glück! Dann trafen wir auch wunderschön-bunte Chamäleons. Man erklärte uns, dass sich die bunte Färbung auf schwarz ändert, wenn die Chamäleons traurig sind. Puh, zum Glück waren alle happy! Riesige Schildkröten waren am Wegesrand zu sehen und noch mehr Lemuren. Auch Boas gibt es hier und da. Oma war so mutig und ließ sich eine Baum-Boa um die Schultern legen. Verrückt! Entwarnung: Sie hat es unversehrt überstanden. Also abgesehen davon, dass das Wetter sehr herausfordernd gewesen ist, war es eine unvergessliche Erfahrung all diese Tiere so nah zu sehen.
Weiter ging es auf Nosy Tanikely, das Schnorchelparadies. Kurz nach unserer Ankunft wurde ein sehr leckeres Buffet aufgetischt mit Mango & Rum als Dessert. Klar. Anschließend bin ich in den indischen Ozean gehüpft, bei 28 Grad Wassertemperatur war dies leider keine Erfrischung. Trotzdem grandios! Das Wasser war aber traumhaft klar und viele nutzen die Zeit um Schnorcheln zu gehen um die schönen Korallenriffe zu erkunden. Die Insel bietet außerdem einen Leuchtturm, gelegen auf einem Berg, der eine schöne Sicht auf die Küste Madagaskars bietet. Oben angekommen war ich sehr froh über den leichten Wind, der ging. Die Aussicht war natürlich sehr schön! Auf dem Weg hinunter zum Strand, sagte Zeze plötzlich ich solle aufpassen. Ich war ein bisschen verwirrt. Und dann zeigte er mir sie: Eine riesige, laut Zeze 2m lange Land-Boa am Wegesrand, kein Meter von mir entfernt. Mir ist sie gar nicht aufgefallen, weil ich kein Blick dafür habe und ehrlich gesagt auch nicht damit gerechnet habe. Bah. Die war echt riesig und ich war jetzt wirklich nicht bereit erwürgt zu werden und ging schnell weiter. Dann hieß es wieder ‚Adios‘ und wir machten uns zurück auf den Weg zu unseren Tenderbooten. Ich genoss die Fahrt und vor allem dem Fahrtwind sehr. Oma saß anscheinend auf einer sehr ungünstigen Stelle, sodass ihr das ständige Ruckeln zu schaffen machte.
Wir sind aber unversehrt zurückgekommen und verbrachten den Abend mit Til Schweiger im Kino und lachten bei seinem Film ‚Klassentreffen‘.Read more
Traveler Oh wow, wie mutig 👏
Traveler Das sieht ja mega aus 😁