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  • Day 129

    Murchison

    February 7, 2023 in New Zealand

    Heute kann die Morgensonne mein Zelt nicht trocknen, weil sie von Wolken verdeckt ist. So muss ich das Teil gut nass verstauen, derweil mich die Sandflies piesacken bis ich das mit meinem Mückenspray etwas eindämmen kann.

    Dylan aus Perth, der schon in Greymouth das Zimmer mit mir geteilt hat, schläft noch ne Weile den Schlaf der Gerechten aber als ich aufbreche kommt er auch allmählich in die Gänge und packt seine Sachen. Wir werden uns vermutlich heute Abend wieder treffen.

    Ich fahre auf den Highway 69, der den Highway 7 und den altbekannten Highway 6 verbindet. Dabei folge ich dem Inangahu River flussabwärts. Läuft, weil es fast durchweg leicht bergab gehtgeht. Landschaftlich gibt es nicht viel zu sehen. Pause kurz der Einmündung zum SH 6. Leitplanke. Ich hatte schon bequemere Rastmöglichkeiten 😏🤷🏻‍♂️

    Danach ändern sich die Dinge. Ich folge jetzt dem Buller River flussaufwärts. Es geht in die Berge und wird schön. Die Sonne lässt sich immer öfter blicken. Der Schweiß rinnt. Pause am Upper Buller Gorg View Point. Tolle Aussicht und eine intakte Sitzgruppe in der Sonne. Von Schatten keine Spur. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite bastle ich mir dann im Geröll eines Bachbettes mit Steinen unter Bäumen einen angenehmen Sitzplatz im Schatten. Das Meiste ist für heute auch geschafft.

    Danach geht es tatsächlich überwiegend abwärts. Das Tal wird breiter. Irgendwann taucht Murchison auf. Um meinen Campingplatz zu erreichen muss ich den Ort durchqueren. Dylan ist auch schon da.
    Schöner Platz direkt am Buller River.

    Schreck beim Zeltaufbau. Zeltstange bricht an der nächsten Verbindungsstelle. Kein Problem denke ich spontan, ich hab' ja Erfahrung wie ich das repariere. Aber so einfach ist das nicht. Dadurch, daß die erste Bruchstelle ausgesteift ist, war mehr Spannung auf der benachbarten Verbindung. Wenn ich die jetzt auch noch schiene, geht das Problem noch verschärfter auf die nächste Verbindung über. Das wird nicht mehr halten. Ich versuch's erst gar nicht. Plan B: Cabin. Alle ausgebucht. Platzwart und ich gucken uns ratlos an. Da fällt ihm ein, daß ja auch noch ein Wohnwagen rumsteht. In den kann ich einziehen. Bei meiner Frage nach dem Aufpreis zum Zeltplatz winkt er ab. Toll! Erstmal gerettet.

    D.h. jetzt aber, daß ich erstmal nicht mehr zelten kann. Gefällt mir nicht, weil ich dadurch weniger flexibel bin und, ganz nebenbei, das Thema Übernachten auch teurer wird. Die Luftmatratze schwächelt auch. Mal sehen, ob ich in einer der nächsten größeren Städte (Nelson oder Wellington) Ersatz bekomme. Sonst hat sich Campen für diesen Urlaub erledigt.

    Auf den Schreck und Frust nehme ich erstmal ein Bad im Fluss. Dann gibt's was zu essen und zu guter Letzt telefoniere ich noch wg der Übernachtung für morgen herum. Ich wollte ja zelten. Booking bietet in der gefragten Gegend nichts oder zumindest nicht so kurzfristig. Endlich ist auch das eingetütet. Puh. Den Abend hatte ich mir anders vorgestellt 😥😏
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