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  • Day 7

    Gemütlich nach Dresden

    June 15, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 22 °C

    Heute komme ich spät weiter. Das ist tragisch, weil's nur 45 km bis Dresden sind. Als ich den Schlüssel übergebe entwickelt sich vor der Haustür noch ein längerer Talk mit dem Host und einer Landschaftsarchitektin, die sich dazu gesellt. Die will eigentlich in beruflicher Mission mit dem Hausbesitzer reden aber das kann warten. 🙂 Jedenfalls unterhalten wir uns ne ganze Weile angeregt. Gegen 11:30 steige ich auf's Rad. Die 2 Nächte in Königstein waren sehr angenehm.

    Nach 25 km gemächlichem Dahinradeln Pause in Pirna. Schönes Städtchen. Überall wird gehämmert und gezimmert: Vorbereitungen für das Stadtfest am Wochenende. Leider versauen mir die Buden und Absperrungen die Fotomotive. Einkehr im böhmischen Restaurant am Marktplatz. Viel, gut, günstig... Perfekt 😄 Das hatte ich so eigentlich in Tschechien erwartet. Aber besser spät als nie.

    Pappsatt setze ich mich wieder auf's Rad. Am Himmel ziehen dunkle Wolken auf und schließlich beginnt es kurz zu regnen. Heftig genug, daß meine neue Regenjacke zum Einsatz kommt. Guter Kauf! Leicht. Dicht. Und trotzdem angenehm zu tragen. Bei Pillwitz setze ich mit der Fähre zum anderen Ufer über um das gleichnamige Schloss samt Parkanlagen zu besichtigen. Mit dem Rad darf ich auch schiebenderweise nicht rein und der Aufpasser am Tor lehnt es ab ein Auge auf mein Rad zu halten. Beladen mit dem ganzen Gepäck ist mir unbeaufssichtigtes Abstellen hier zu heikel und ich ziehe unverrichteter Dinge wieder ab und radle weiter Richtung Stadt, bleibe aber auf der rechten Seite. Der Elberadweg verläuft links. Aber auch hier ist der Weg nach Dresden gut ausgeschildert und das Navi ist überflüssig.

    Fotostopp am blauen Wunder und kurz vor dem Ziel noch einmal bei der Carolabrücke um die Silhouette mit den Sehenswürdigkeiten Dresdens zu fotografieren, die sich von hier wie auf einer Perlenschnur aufgereiht präsentieren. Die Suche nach der Perspektive aus der Canaletto (nicht zu verwechseln mit Cannelloni, dem Erfinder der italienischen Maultasche 🙂) die Stadtansicht gemalt hat verschiebe ich.

    Von da geht's dann in die Innenstadt Richtung Hauptbahnhof. Gleich gegenüber ist das Meininger. Edelhostel. Zimmer für mich aber Gemeinschaftsküche. Supermoderne Waschmaschinen und Trockner. Die Geräte reserviert man mit einer App, über die dann auch die Benutzung der Maschinen abgerechnet wird. Krasser geht der Gegensatz zur gelegentlichen Handwäsche am Waschbecken auf dem Campingplatz nicht.

    Wenn Du hier über 20 bist, bist Du steinalt. Pickelgesichter und Zahnspangengrinsen wohin man auch schaut. OmG! 😏

    16.6. 1. Tag in Dresden

    Freitag. Ende der Klassenfahrt. Die Kids rücken ab. Personal und verbliebene Gäste atmen auf. Spätes Frühstück. Regnerischer Tag.
    Schippern auf der Elbe mit historischem Raddampfer. Treiben lassen durch die Stadt, immer mal wieder Schutz vor Regenschauern suchend. Entspannter Tag.

    Kurz bevor ich schlafen gehen will macht der Rauchmelder in meinem Zimmer plötzlich einen Höllenlärm. Auf einen Stuhl steigen wie zuhause und das Ding ausschalten ist nich. Ich schaue auf den Flur. Viele verwunderte Gesichter. Und weiterer Alarm aus vielen Geräten. Während sich die ersten schon freiwillig auf den Weg nach unten machen, taucht Hotelpersonal auf und bittet alle das Haus zu verlassen. Mit warmer Jacke bewaffnet folge ich der Aufforderung durch's Treppenhaus. Weil keine Anzeichen eines Problems zu erkennen sind geht die Evaluierung ruhig vonstatten. Nach ca. 30 min hat die Feuerwehr die Situation geklärt und alle können zurück ins Haus. Beim Freibier an der Hotelbar erfahre ich später, daß irgend ein Idiot im Zimmer geraucht hat. 🤷🏻‍♂️😏

    17.6., 2. Tag in Dresden

    Nachdem ich mich gestern schon mit einem Paar aus Sydney unterhalten habe, treffe ich heute nach dem Frühstück eine junge Frau aus Burnie/ Tasmanien. Ich erzähle wo ich überall auf der Insel war und sie beschreibt mir was sie hier alles sehen will. Nett.

    Heute ist Stadtführung + Führung durch die Semperoper angesagt. Macht ne quirlige, ältere Dame. Und die macht das ganz gut. In der Semperoper übergibt sie dann und es geht ebenso informativ weiter. Vor allem die Semperoper ist von außen und insbesondere innen ziemlich beeindruckend. Muß man bei einem Dresden-Besuch einfach gesehen haben!

    Kurze Rückkehr ins Hostel. Abendessen, Nickerchen. Dann mache ich mich nochmal auf zur Semperoper, nachdem bei der Führung darauf hingewiesen wurde, daß man an der Abendkasse vergünstigte Tickets für die Abendvorstellung erwerben kann. Stimmt und man kann tatsächlich feilschen. 🙂 Die Oper La Cenerentola (Cinderella, Aschenputtel) wird aufgeführt. Ich hab' zwar meinen Smoking vergessen und bin deshalb nicht ganz angemessen gekleidet aber da muss die Abendgesellschaft durch. Handlung und Bühnenbild sind in die Gegenwart übertragen. Mir gefällt's.
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