• Martin M

Travel The World. Adventure.

Mit dem Motorrad nach Moskau, durch die kasachische Steppe bis nach China, über Laos nach Thailand, die Route 66 durch die USA weiter nach Chile und Argentinien und schließlich bis an das Ende der Welt. Meer informatie
  • End of the Trail

    2 november 2014, Verenigde Staten ⋅ 🌙 18 °C

    Ich war also nicht unglücklich, mich am Morgen wieder auf das Motorrad zu setzen und Vegas über den Interstate-Highway verlassen zu können. Nur kurze Zeit später folgte dann der Abzweig in die Mojave Wüste. Da es auf den folgenden 60 Meilen in der Wüste weder Ortschaft, Tankstelle oder sonstige Art von Hilfe gibt, wäre ein entsprechender Fußmarsch bei einer Panne ziemlich lang und einsam. Es ist dann schon eigenartig, wie man plötzlich jede Bewegung im Motor und jede lockere Schraube am Bike hört.

    Heute bin ich dann gegen 14:00 Uhr, über den Angeles Crest Highway nach Los Angeles gekommen und habe das Motorrad am Strand von Santa Monica abgestellt. Damit endet leider auch schon die Fahrt auf der Route 66.

    Ich kann allen die Strecke nur empfehlen. Es ist eine perfekte Möglichkeit die USA auf historischem Asphalt zu durchqueren und dabei ganz unterschiedliche Menschen und Gegenden kennenzulernen. Zudem wird in keinem anderen Land, welches ich bisher durchfahren habe, Gastfreundlichkeit und Hilfsbereitschaft so gelebt wie in den USA. Und durch den Verkehr in Chicago und LA kommt man schon irgendwie durch. Hat bei mir ja auch geklappt.

    Die kommenden zwei Tage werde ich dann an der Westküste hinauf bis nach San Francisco fahren und dort die Harley (mit nur zwei drei kleinen Kratzern) wieder abgeben. Nach drei weiteren Tagen Sightseeing in San Francisco geht schließlich der Flieger nach Santiago, Chile. Von dort erfolgt auch der nächste Blog Eintrag mit der Antwort auf die Frage ob und wie die Hummel es bis nach Südamerika geschafft hat.
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  • La venida en Chile

    7 november 2014, Chili ⋅ 🌙 24 °C

    Gestern Morgen 9:40am ist die Maschine aus San Francisco pünktlich in Santiago de Chile gelandet. Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht einmal ansatzweise, wie und wo ich das Motorrad zunächst durch den Zoll und aus der Lagerhalle und im Anschluss ohne Sprit und Öl bis zur nächsten Tankstelle bekommen soll. Aber ich hatte einen Kontakt, der mich am Terminal abholen wollte.... nur leider nicht da war .... und ich mein Telefon zwischenzeitlich verloren hatte.

    Nachdem schließlich alles seinen Lauf nahm und ich, vorschriftsmäßig bekleidet mit Bauhelm, Warnweste und Schutzkappen für die Schuhe, im Zollbereich das Moped zusammengeschraubt hatte, war es nicht überraschend, als es dann tatsächlich auch ansprang. Bilder gibt es leider keine, da Fotografieren im Zollbereich verboten ist. Gegen 2:00pm saß ich auf der Hummel und war quer durch Santiago unterwegs in Richtung MotoAventura, wo noch Kette, Öl und Reifen gewechselt werden.

    Das Motorrad war heute noch in der Werkstatt, so dass ich die Zeit nutzte und mal wieder auf einen Berg kletterte. Vom Cerro San Christobal soll man schließlich eine fantastische Aussicht auf Santiago und die Anden (wenn sie denn nicht von der eigentlich üblichen Smog-Wolke verdeckt sind) haben. Wieder zurück, setzte ich mich in eine der zahlreichen Bars und genoss die südamerikanische Atmosphäre. Trotz der Tatsache, dass knapp 6 Millionen Menschen (immerhin 40% der chilenischen Bevölkerung) Santiago ihr zu Hause nennen, ist es in der Stadt weder hektisch noch überlaufen. Die vielen kleinen Iglesias (Kirchen) inmitten der Metropole, wirken dabei wie ein Überbleibsel aus der Kolonialzeit und verleihen neben den zahlreichen Palmen am Straßenrand der Stadt ein besonderes Flair.

    Morgen hole ich das Motorrad aus der Werkstatt und bepacke es wieder für die Weiterfahrt. In den kommenden dreißig Tagen werde ich dann mehrmals die Anden überqueren, wahrscheinlich das ein odere andere Weingut besichtigen, eine Gletscherwanderung unternehmen, viele Kilometer auf dem Motorrad zurücklegen und zahlreiche Nationalparks in Chile und Argentinien besuchen. Das Ziel ist letztendlich das südlichste Ende der Welt: Tierra del Fuego.
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  • Zurück auf der Straße

    10 november 2014, Argentinië ⋅ 🌧 29 °C

    Von Santiago aus ging es zunächst 160km ostwärts nach Valparaiso, Chiles wichtigste Hafen- und zudem Künstlerhauptstadt. Charakteristisch für die Stadt, sind die vielen engen Gassen und bunt bemalten Häuser kreuz und quer über die vielen Cerros (Hügel) verteilt. Beim Stadtbummel kann man sich dann auch ganz leicht bei den Entfernungen verschätzen.

    Die Schleife führte dann weiter durch Vina del Mar und zurück in Richtung Anden Kordillere nach Los Andos. Von dort aus startete ich gestern 6:00Uhr auf den Paso de Libertadores, zur Grenze nach Argentinien. Ziel war es, die Passhöhe auf 3.200m noch vor der Mittagshitze zu erreichen (damit die Hummel nicht bei 34Grad klettern muss).

    Oben angekommen steht man inmitten der Anden und hat einen traumhaften Ausblick auf die Bergketten um einen herum. Auf der argentinischen Seite erwartet dann einen ein hochmodernes Zollgebäude und überaus freundliche Grenzbeamte, so dass die Abwicklung auch innerhalb von zehn Minuten erledigt war. Dies lag sicher auch daran, dass ich der Einzige zur frühen Stunde war.

    Auf herrlicher Hochgebirgsstraße ging es dann immer entlang am Rio de Mendoza wieder hinunter bis man nach 220km durch die Anden mitten im Weinanbaugebiet Argentiniens steht.

    Die günstige Lage meiner Unterkunft nutzte ich und besuchte heute eine Bodega (=Weingut). Zusammen mit zwei Amerikanern hatten wir reichlich Spass. Und ich habe etwas über Wein gelernt. In dieser Region wird hauptsächlich die Rebsorte Malbec angebaut, die für ihre besondere intensive Farbe und ihren fruchtigen Geschmack bekannt ist. Eine Flasche ist dann auch zum Gepäck dazugekommen und wird auf Feuerland zum Abschluss der Tour getrunken.

    Morgen starte ich dann auf der Ruta 40, zunächst immer in Richtung Süden bis nach San Carlos de Bariloche und wechsel dort wieder auf die chilenische Seite. Hauptsächlich führt die Strecke der nächsten Tage durch Vulkan und Steppengebiet.... Ideal fürs Zelten.
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  • Es wäre zu schön gewesen...

    14 november 2014, Chili ⋅ ☁️ 14 °C

    Nach drei Tagen auf der Ruta 40 und meinem persönlichen Highlight, einer 840km Ein-Tages-Fahrt durch Lavafelder und Vulkangebirge, bin ich früher als geplant wieder über die Grenze nach Chile und in Puerto Montt angekommen.

    An der Grenze war das Problem mit dem fehlenden Moto-Import-Zolldokument (hatte ich am Passo Libertadores vergessen) auch schnell gelöst, so dass ich nun wieder alle Zettel und Stempel für Chile habe, die ich offiziell auch benötige.

    Leider komme ich nur in Puerto Montt mit der Fähre (ist die einzige Möglichkeit in Chile) nicht weiter, da diese für die kommenden 4Wochen komplett ausgebucht ist. So perfekt ist mein Spanisch dann noch nicht, um mit der guten Dame diskutieren zu können. Es gäbe einen Weg durch das Hinterland mit drei Fährüberfahrten, wo aber nicht einmal sicher ist, ob diese überhaupt fahren. Dazu das vorausgesagte mittelmäßige Wetter, die mir schon bekannte halbtägige Vollsperrung von Straßenabschnitten und die Benzinversorgung sind zu viele Fragezeichen, so dass ich mich entschieden habe, zurück nach Argentinien auf die Ruta 40 zu fahren und dort die Richtung Süden einzuschlagen. Bis zur Kreuzung mit der Straße aus Chile kommend (die ich ansonsten ursprünglich gefahren wäre) sind es 1.600km, also in drei Tagen zu schaffen.

    Die Landschaft ist weiter atemberaubend. Nach den vielen Kilometern durch die Welt hätte ich gedacht schon alles gesehen zuhaben... Pusteblume! Es ist schon etwas anderes sein Zelt mit Lava-Gestein fest zu machen.

    Morgen geht es daher zurück auf die Panamerica nach Osorno, in einer scharfen Rechtskurve wieder über die Anden und nach Argentinien wo die Strecke dann über die Ruta 40 zum nächsten Etappenziel, den Moreno Gletscher führt. Restdistanz von heute bis Ushuaia/ Feuerland: 3.700km.
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  • 1700km auf der Ruta 40

    18 november 2014, Argentinië ⋅ 🌧 5 °C

    Die Ruta 40 entlang der Anden ist mit keiner anderen Straße zu vergleichen, die ich auf meiner Tour bisher befahren habe. Allein schon die Tatsache, dass man unterwegs mehr Guanakos (die sich scheinbar gerne selber an Weidezäunen aufhängen) und Strauße zählt als Autos, spricht für sich.

    Da ich zügig vorwärts gekommen bin, entschied ich mich der Trecking Hauptstadt von Argentinien – El Chalten einen Besuch abzustatten. Von der Abzweigung der Ruta 40 bis in den Ort waren es 90km, die wie sich herausstellte, einem Windkanal ähnelten. Zwei Kilometer vor dem Ort gab es für mich überhaupt erst die Möglichkeit einmal anzuhalten und ein Foto vom Fitz Roy Massiv zu schießen. An jeder anderen Stelle wäre ich mit Sicherheit umgeweht worden.

    Einmal in El Chalten ist man praktisch dazu gezwungen eine Trecking Tour in den Bergen zu unternehmen. Also heute Morgen reichlich gefrühstückt, Rucksack gepackt und auf den Weg gemacht. Leider passte das Wetter nicht ganz, so dass die Berge kaum zu sehen waren. Als früher Vogel war ich relativ schnell an der Laguna del Torre, machte mich aufgrund des schlechten Wetters aber zügig wieder auf den Rückweg. Entgegen kamen mir dann ganze Busladungen von Wanderern. Anden-Trecking hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt.

    Morgen früh geht es (mit reichlich Rückenwind) dann weiter nach El Calafate und zum Moreno Gletscher.
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  • Die Nummer 1!

    20 november 2014, Argentinië ⋅ ☁️ 14 °C

    Nach dem heutigen Besuch im Parque Nacional Los Glaciares und der Besichtigung des Perito Moreno Gletschers kann, nach den vier Monaten auf Reisen und den vielen gewonnenen Eindrücken, für mich eigentlich nur dieser Gletscher auf der Liste ganz oben stehen. Der Anblick ist einfach überwältigend.

    Umso mehr freute ich mich, kurzfristig auch noch einen Platz beim Gletscher-Trecking ergattert zu haben. Mit Steigeisen ging es dabei auf einen Rundkurs über den Eispanzer, vorbei an Gletscherspalten, Seracs und Schmelzwasser-Lagunen. Immer wieder hatte man den Eindruck, dass der Gletscher sich unter einem bewegt. Immerhin schiebt sich die Eismasse pro Tag ca. einen Meter vorwärts.

    Planänderung:

    Mit den Eindrücken von heute fällt mir auch die Entscheidung nicht schwer, die geplante Reiseroute zu ändern. Das Wetter lässt eine Weiterfahrt mit dem Motorrad (mit kalkulierbarem Risiko) nicht zu. Der patagonische Wind selbst ist für mich mit dem Motorrad ja noch zu beherrschen, Sturmböen von über 100km/h, wie für die nächsten Tage vorausgesagt, unter Umständen nicht. Die Hummel bleibt daher nach der morgigen Etappe in Puerte Natales stehen und ich versuche anderweitig einen Weg zu finden, um nach Ushuaia zu gelangen. Schließlich ist es nur noch ein Fahrtag bis an das Ende der Welt.
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  • Fin Del Mundo

    24 november 2014, Argentinië ⋅ 🌧 8 °C

    Nachdem ich zwei Tage in Puerto Natales und Punta Arenas (wieder auf chilenischem Boden) bei bestem Wetter verbracht habe, entschied ich mich dann doch für die Weiterfahrt mit dem Motorrad bis nach Tierra Del Fuego.

    Auf dem Weg dorthin machte ich zunächst noch bei den Magellan-Pinguinen im Seno Ottway halt. Dass die dort angelegten Pfade mitten durch den Wohn-, Schlaf- und Essbereich der Frackträger gehen, scheint diese kaum zu stören. Mir war jedoch nicht ganz wohl bei der Sache.

    Die Fahrt nach Feuerland und der Stadt Ushuaia war dann noch einmal ein besonderes Erlebnis. 6:00Uhr Morgens (weht noch kein Wind) machte ich mich auf und fuhr bei drei Grad und Regen die 170km zur Fähre "Patagonia", welche die Magellanstraße überquert. Die Fährüberfahrt war mit 20 Minuten leider viel zu kurz, um in Ruhe einen Kaffee trinken und sich aufwärmen zu können. Bis zur Grenze nach Argentinien waren dann noch ca. 120km und bis Ushuaia weitere 300km teilweise auf Asphalt und Schotter zurück zu legen. Auch wechselt man noch einmal auf die andere Seite der Anden, da sich Ushuaia südlich der Bergkette befindet. Auf Fotos habe ich auf der Hinfahrt verzichtet, wird aber nachgeholt.

    Ushuaia - das Ende der Welt. Eine Stadt, welche etwas von einem Alpen- bzw. einem Fjordörtchen hat. Im Jahr ankern hier jedoch bis zu 300 Kreuzfahrtschiffe, so dass dieser Ende der Welt - Charakter wohl ein wenig verloren ging. Outdoorläden prägen das Stadtbild. Hier und da wird man jedoch immer noch daran erinnert, dass dieser Ort der letzte Stop vor der Antarktis ist.

    Mit dem Erreichen von Ushuaia auf Feuerland endet nach nunmehr vier Monaten auch meine Motorrad-Reise um die Welt und der Blog von Unterwegs. Für mich war es eine fantastische Zeit und auch eine ganz neue Erfahrung, die ich nicht missen möchte. An dieser Stelle daher der Dank an alle, die dazu beigetragen haben, dass diese Tour überhaupt so möglich wurde. Und natürlich vielen Dank auch für die zahlreichen email-Zusendungen, auch wenn ich aufgrund der Zeit nicht jede beantworten konnte.

    Für mich geht es in zwei Tagen zurück auf das Festland und dann auf geradem Weg nach Buenos Aires, wo die Hummel für den Schiffstransport zurück nach Deutschland vorbereitet wird. Schon bald sitze dann auch ich im Flieger in Richtung Heimat.

    ***** Ende ******
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    Het einde van de reis
    2 december 2014