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  • Day 49

    Von Christchurch nach Queenstown

    March 9 in New Zealand ⋅ 🌬 17 °C

    Mit Air New Zealand geht es von Brisbane nach Christchurch in der definitiv besten Economy Class, die wir seit langem gesehen haben. Blöd nur, dass wir (also eher ich) viel zu viel Gepäck für den Eco Flug dabei haben. Das schmerzt beim Check-in etwas 💵 Und das, obwohl wir in Byron Bay noch ein Paket mit Klamotten und Souvenirs nach Hause geschickt haben. Wer braucht bei 35 Grad auch die ganzen warmen Sachen.

    Die Zeitverschiebung auf unserem Trip erreicht in Christchurch mit 12 Stunden jedenfalls das Maximum. Was man von den Temperaturen nun nicht behaupten kann. Es ist im Vergleich zu Australien arschkalt 🥶 Gut, dass ich die Sommerkleidchen behalten habe 🙄 Ein Blick auf die Weltkarte hätte geholfen - die Antarktis ist verdächtig nahe. Und viel weiter weg von zuhause geht jetzt auch kaum mehr. (@Kalle du kannst die Sonnencreme erstmal wieder weglegen)
    Echt blöd… Jetzt muss ich wohl shoppen gehen 😜

    Jedenfalls ist Christchurch als 2. größte Stadt Neuseelands ziemlich klein. Der Taxifahrer empfiehlt uns, direkt weiter zu fahren. Wobei das definitiv nicht unserem Eindruck entspricht. Deutlich von den Erdbeben gezeichnet, legen die Kiwis größten Wert darauf, die Historie zu erhalten und die Stadt durch moderne Gebäude erdbebensicher zu machen. Das Zusammenspiel gelingt erstaunlich gut. Hohe Konstruktionen findet man hier nicht. Historische Trams schlängeln sich durch die Stadt an unversehrten, wieder aufgebauten und neu errichteten Gebäuden vorbei. Zahlreiche Graffitis neuseeländischer Künstler, Museen und lebhafte Community Projekte geben der Stadt eine sehr persönliche und intime Atmosphäre. Trotzdem haben wir aus Zeitmangel hier leider nur 1 Tag eingeplant und holen bereits am nächsten Tag den Mietwagen für unseren Road Trip nach Auckland ab.

    Gespannt wie 2 Flitzebögen steigen wir ins Auto und machen uns auf den Weg durch das Land zur West Coast der Südinsel.
    Erster Halt ist in Dunedin. Das ist nun wirklich der südöstlichste und damit am weitesten entfernte Ort unserer Reise. Wir denken sehr an die Heimat. Auf der Fahrt dorthin weiß ich schon, dass mir die Superlativen ausgehen werden, um die Landschaft zu beschreiben. Daher beschränke ich mich für Dunedin erstmal auf monströse Wellen und den besten Tomatensalat, den ich seit langem gegessen habe! Die Haiglocke wäre vielleicht noch erwähnenswert. Ich dachte immer, es gäbe in Neuseeland kaum gefährliche Tiere, aber vor allem im Süden der Südinsel ist der Weiße Hai heimisch 😳 Ich bin kurz davor kreischend am Strand rumzurennen und die lebensmüden Surfer aus dem Wasser zu winken - aber Matze sagt, er würde die Reise dann ohne mich fortsetzten 😳

    Von Dunedin geht es nach Queenstown. Für alle loyalen Leser an dieser Stelle der Hinweis, dass wir erst jetzt das Echtzeit-Tracking eingeschaltet haben. Daher wird die Routenführung in der App teilweise etwas wirr, aber dafür sehr detailliert …

    Die Fahrt führt vorbei am einsamen, aber genau so sehenswerten Chrystall Beach, an dem wir den ersten Pinguin spotten. Es wird generell sehr einsam auf den Strassen. Kein Mobilfunknetz, kein Radioempfang, aber schiere Natur in den unterschiedlichsten Farben und Facetten. Berge von braun bis grün, Flüsse und Seen von weiss bis türkis, Schafe, Kühe, Vögel, Sonne, Wolken, Regen. Hinter jeder Kurve wartet eine neue Kulisse, was die Fahrt sehr kurzweilig macht.

    Mal so zwischendurch: Kulinarisch war weder Australien sehr nennenswert, noch ist Neuseeland hier sonderlich abwechslungsreich. Vermutlich haben wir schon einige Kilos mehr, weil wir uns von Cheese Rolls, Pies, Sandwiches, Fish & Chips, Burger & Pizza ernähren. Wobei das Seafood natürlich absolut köstlich ist. Nach den Sydney Rock Oysters genießen wir in Neuseeland wann immer es geht Bluff Oysters 🦪 Auch das Lamm und Angus Beef findet man auf fast jeder Speisekarte. Aber auch von den Delikatessen hat man irgendwann einfach genug. Wieder vermissen wir die Heimat bzw. den heimischen Herd.

    Queenstown ist atemberaubend schön. Jetzt kann ich den Vergleich mit Mittelerde leider nicht mehr zurückhalten. Die Natur ist wie gemalt. Aus allen Perspektiven einfach majestätisch, märchenhaft, mystisch und unberührt. Dazu ein Pianist an der Seepromenade, der die Kulisse musikalisch untermalt. Herz, was willst du mehr? Und jedes Licht gibt dem Spektakel ein neues Gesicht.
    Auch wenn Adrenalinjunkies hier aus den Vollen schöpfen können, genügt uns der pure Anblick. Okay, okay - das stimmt so nicht ganz 😂 Matze würde sich am liebsten erst am Bungee von der Brücke, dann mit dem Fallschirm aus dem Flieger und zum Schluss mit dem Paraglider vom Berg stürzen. Ach ja, Zip-Line könnte man noch machen. Höhenangst lässt grüßen 🙋🏼‍♀️
    Wir einigen uns dann auf eine Gondelfahrt, River Cruise, Hydro Attack, Jet Boat und Wine Tasting. Man kann jedenfalls nicht behaupten, dass nicht für jeden etwas dabei gewesen wäre. Ich kam sowohl an meine Grenzen als auch auf meine Kosten und Matze hat wenigsten im motorisierten Hai etwas Neues erlebt.
    Übrigens: die meisten Menschen verunglücken hier bei Helikopter-Zwischenfällen 🚁

    Central Otago ist nicht nur die Heimat unzähliger Weingüter sondern auch des Milford Sound. Als Highlight dieses Abschnitts haben wir eine Heli + Cruise Tour zum berühmten Fjord gebucht. Die spektakuläre Landschaft aus der Luft zu sehen, ist unbeschreiblich schön. Wir fliegen durch Schluchten und schrauben uns an den Hängen bis zu den schneebedeckten Gipfeln nach oben. Teilweise sind wir so nah an den Steilkanten, dass man sich schon Sorgen um die Rotorblätter macht. Aber die Kiwis sind Profis und hüten ihre Natur wie ihren Augapfel. Der Milford Sound ist ein Prachtexemplar ebendieser, wo steile Berge auf das Wasser treffen und sich die Elemente in allen Facetten entfaltet. Das ist so schön kitschig. Als vor dem Cruise Ship dann noch Delfine und Robben auftauchen, ist die Szenerie märchenhaft und ich den Tränen nahe.

    Auf unseren ganzen Touren treffen wir (fast) ausschließlich herzliche und offene Menschen aus allen möglichen Ländern, viele davon auf Weltreisen. Gemeinsame Gesprächsthemen wie Kulinarik, Politik oder Reisen sind immer schnell gefunden. Dabei ist es sehr spannend zu hören, welche Blickwinkel die unterschiedlichen Landsmänner und -frauen auf die Welt haben. Wir nehmen eine Menge Inspiration, Denkanstöße und Tipps mit nach Hause.

    Nächstes Ziel: Pacific Coast Road
    Mitbringsel aus Queenstown: The Mentalist Artwork

    PS.: 10 Bilder sind einfach viel zu wenig…
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