Ozeanien 2024

January - April 2024
BER FRA HKG HND SYD BNE CHC AKL SFO FRA BER Read more
  • 11footprints
  • 6countries
  • 86days
  • 100photos
  • 2videos
  • 50.2kkilometers
  • 45.9kkilometers
  • 2sea miles
  • Day 1

    Tag 1

    January 21 in Germany ⋅ ☁️ 2 °C

    Es geht tatsächlich los 🎟️

    Die letzten Tage waren eine Achterbahn der Gefühle - von Vorfreude über Aufregung bis Abschiedsschmerz war alles dabei. Wir haben sonst so selbstverständliche Aspekte viel intensiver wahrgenommen. Familie inkl. Spencer, Freunde, Orte und uns als Paar. Da waren die Vorbereitungen eine gute Ablenkung. Hotels, Flüge und Mietwagen buchen, nochmal alle Ärzte abklappern, Sachen einpacken und wieder auspacken (weil viel zu viel oder einfach völlig unnötig 😂) und alles an verderblichen Lebensmittel aufbrauchen, was nicht bei 3 auf dem Baum ist.

    Noch fühlt sich das alles nach Urlaub an und ist ziemlich surreal. Der Abschied am Flughafen von Spenci war dann doch leider sehr real 😔 Und jetzt sitzen wir im ersten von sehr vielen Fliegern - das Abenteuer beginnt.

    4 Koffer, 2 Rucksäcke, 5 Länder, 3 Kontinente, 12 Flüge, 3 Mietwagen, bis jetzt 20 Unterkünfte und 2 Herzen, von denen ein Teil immer bei unseren Liebsten ist. Wir sind gespannt, was die Welt für uns bereithält und unendlich Dankbar, dass wir die Möglichkeit für diese einmalige Reise bekommen. Dazu tragen sehr viele Menschen bei. Das ist keinesfalls selbstverständlich. Ob Freistellung von der Arbeit, Sitting des ❤️-Dackels, Beratung bei den Vorbereitungen oder Standby für alle Eventualitäten - wir haben so tolle Familien und Freunde. Wir sind in Gedanken bei euch, auf welchem Fleck der Erde wir auch sind und halten euch auf dem Laufenden. Bleibt gesund ❤️
    Read more

  • Day 4

    Hong Kong: atemberaubende Skyline

    January 24 in Hong Kong ⋅ ☁️ 10 °C

    Nachdem wir schon einige Destinationen in Asien bereist haben und immer sehr begeistert waren, war bei der Reiseplanung eine neue asiatische Metropole als Stopp-Over nach Downunder unser Favorit. Die erste Station ist daher Hong Kong.

    Der Flug von Frankfurt war überraschend kurzweilig - endlich konnte ich Barbie schauen 😂 Richtig cool war außerdem, daß wir mit einem A340-600 geflogen sind, dem Flugzeugtyp, auf dem mein Dad die meisten Langstrecken-Stunden absolviert hat. Das gibt mir irgendwie ein sichereres Gefühl 🙌🏻
    Der Landeanflug ist dann für mich trotzdem wie immer sehr emotional und Matze schaut - ebenfalls wie immer - fasziniert aus dem Fenster.

    Hong Kong empfängt uns zwar mit schlechtem Wetter, aber dafür umso beeindruckender Skyline. Ab ins Hotel, einchecken, frisch machen und dem Jetlag mit einem Besuch in einem kantonesischen Restaurant entgegenwirken. Das Essen ist super lecker, auch wenn wir die ganze Zeit befürchten, etwas falsch zu machen 😬 Wir checken lieber gleich noch die Dos and Don’ts und beobachten die Locals. Während ich beim Bestellen natürlich auf Nummer sicher gehe, wählt Matze - experimentierfreudig wie immer - etwas mit Magen, Leber und Fuß 😜
    Überraschung: alles war extrem lecker, aber viel zu wenig. Das mit dem Bestellen müssen wir noch etwas üben. Also, ab in die Hotelbar für einen kleinen zusätzlichen Snack.

    Einige Gäste verschwinden in einer dubiosen Telefonzelle und kommen auch nicht wieder raus. Da scheint ein Wurmloch zu sein, dass wir unbedingt erforschen müssen. Kurze Zeit später sitzen wir in einer kleinen Bar, die sich schnell als mega hipper Geheimtipp herausstellt und lernen auch direkt die ersten Locals kennen. Ich weiß nicht, warum ich gegenüber der chinesischen Kultur voreingenommen war, aber Fakt ist: die Menschen in Hong Kong sind total offen und hilfsbereit.

    Die Stadt ist ein wahnsinniger Konsum-Tempel. Die schicken Stores der großen Brands wie Louis Vuitton, Tom Ford, Jimmy Choo & Co. warten an jeder Ecke. Die gigantische Skyline beherbergt unzählige Shopping Center - aber auch die höchste Bar der Welt, die wir natürlich sehen mussten.
    Wir haben uns zu Beginn sehr oft verlaufen bzw. vor lauter Hochhäusern unser Ziel nur auf Umwegen erreicht. Wir fühlen uns manchmal, wie in einem Video-Spiel. Auf das richtige Level kommt es an, sonst landet man in einer Sackgasse. Hat man sich aber erstmal zurecht gefunden, kann man auch viele tolle lokale und echte Ecken entdecken. Bunte Graffities, Gallerien mit Kunst & Antiquitäten, historische Sehenswürdigkeiten, architektonische Meisterwerke und der gigantische Hafen beeindrucken uns nachhaltig. Es duftet köstlich und wirklich alles, was wir probiert haben, waren Geschmacksexplosionen. Für Foodies und Shopaholics ist Hong Kong ein Muss.

    Wir freuen uns morgen die spirituelle Seite von Hong Kong zu entdecken und steigen dann auch schon wieder in den Flieger ✈️

    Nächstes Ziel: Tokio
    Mitbringsel aus Hong Kong: Happy Buddah

    Bis bald ❤️
    Read more

  • Day 6

    Tokyo die 2.

    January 26 in Japan ⋅ 🌬 6 °C

    Schon nach unserem 1. Trip nach Tokyo war uns klar, dass wir die größte Stadt der Welt nicht zum letzten Mal besucht haben. Wir machen von Hong Kong nach Sydney also einen „kleinen“ Umweg über Tokyo. Warum wir dafür nur 2 Nächte eingeplant haben, erschließt sich uns allerdings nicht mehr 🫣

    Nach einem sehr entspannten Flug in einer B787-800 (die Info mag nur für einen kleinen Teil der Leserschaft interessant sein 😉) kommen wir recht spät an. Uns empfängt ein grandioses Hotel (@Richie: architektonisch sehr spannend) im Business District und wir nehmen noch einen Snack bevor wir direkt die Akkus für den nächsten Tag aufladen. Wir sind etwas unentschlossen, wie wir die kostbare Zeit am besten nutzen und greifen kurzerhand auf mein grandioses Wichtel-Weihnachtsgeschenk (Credits to @Joern 💎) zurück. Dort steht als Tipp das hippe Harajuku-Viertel. Wir setzen uns die Design Fests Gallery als grobes Ziel und schlendern los. Ich weiß echt nicht mehr, wie wir das früher ohne iPhone und Google Maps (aufgrund von fehlendem Datenvolumen leider nur sehr eingeschränkt verfügbar) geschafft haben, aber nach einer wirren Orientierungsphase sind wir dann doch recht geschmeidig an der gewünschten Metro Station angekommen.

    Wir stellen direkt wieder fest, warum uns Japan so gut gefallen hat. Die Atmosphäre in der Stadt bzw. im ganzen Land ist super speziell. Obwohl wir in einer riesigen Metropole sind, geht es geordnet, ruhig und extrem sauber zu. Die Menschen sind rücksichtsvoll und genießen eine gesunde Distanz - das kommt auch uns entgegen. Eine Mischung aus Tradition & Moderne macht es besonders stilvoll, bunt und interessant. Mittendrin immer wieder erholsame Tempel und Parks.
    Würde man Hong Kong als New York des Ostens beschreiben, könnte man Japan vielleicht mit Frankreich des Ostens betiteln. Die Menschen legen Wert auf Stil, Qualität und Genuss. Gänstestopfleber, Kalbsbries und Jus versus Abalone, Seeigel und Ponzu. Aber vielleicht ist das auch bisschen zu viel des Vergleichs 😜

    Wir entdecken in Harajuku wieder eine ganz neue Seite von Tokio. Hier würden wir gerne länger bleiben. In kleinen Gässchen stehen moderne Gebäude mit Boutiquen, Lokalen und Gallerien. Wir beschließen den Tag der Kunst zu widmen und treffen auf die quirlig, lustige Mari, die Deutschland feiert, auf Kraftklub und AnnenMayKantereit steht und ihre große Bierleidenschaft in ihren Bildern unterbringt. Kurzerhand kaufen wir ein Bild von ihr - auf ihrer ersten kleinen Vernissage 😂

    Als bekennende Foodies, müssen wir abends natürlich unbedingt noch japanisch Essen gehen. Die Stäbchen-Skills aus Berlin zahlen sich aus und die kleine Sake-Reise lässt uns gut schlafen.

    Der Sonntag wird dann entspannt mit Spaziergängen in Parks und Massage im Hotel-Spa. Perfekt, um vor dem langen, späten Flug nochmal zu relaxen 😌
    Obwohl mir morgens das Herz in die Hose rutscht, als die Erde bebt. Auch wenn man das in den Nachrichten schon oft gehört oder gesehen hat, das Gefühl ist krass. Man sitz in einem Hochhaus, das sich bewegt und rumort und weiß nicht, wie man sich fühlen und verhalten soll. Muss ich nicht definitiv nicht nochmal haben und selbst Matze war zur Abwechslung mal sprachlos 😳

    Nächstes Ziel: Sydney
    Mitbringsel aus Tokyo: Artwork von Mari

    Miss U All ❤️

    Tipp: mit DeepL kann man auch via iPhone Kamera übersetzen - das hat sehr geholfen, denn die japanischen Schriftzeichen lassen keinerlei Interpretationsspielraum zu 💡
    Read more

  • Day 9

    G’Day Sydney

    January 29 in Australia ⋅ ☀️ 29 °C

    Endlich sind wir da, am anderen Ende der Welt! Nach einem aufregenden Check-in am Haneda Airport (denn das vermeintliche O in Matze’s Passnummer ist tatsächlich eine 0 und das Visum für Australien daher nicht eindeutig) und nochmal 10 Stunden Flug, landen wir in Sydney und lassen den Jetlag hinter uns ☺️

    Der Weltstadt merkt man ihre Größe nicht sofort an. Die Atmosphäre ist wunderbar entspannt. Wir passen uns also an und lassen es gemütlich angehen. Unser Hotel ist optimal gelegen, sodass wir direkt das CBD entdecken können. Den City Guide habe ich ja an meiner Seite. Rund um den Hafen sind dann auch direkt die bekannten Sehenswürdigkeiten aufgereiht. Wir bestaunen die Harbour Bridge, die Opera, die Royal Botanic Gardens und das geschäftige Treiben im Hafen. Wer in Geschichte aufgepasst hat (was ich von mir nicht behaupten kann - auch The Crown hat nicht wirklich geholfen 🤣) bemerkt direkt den royalen Einfluss der englischen Krone.

    Langsam wird uns bewusst, auf welches Abenteuer wir uns eingelassen haben und wir sind froh, dass wir hier etwas länger bleiben, die Koffer auspacken und uns einfach treiben lassen können.

    Wir nutzen die Zeit, um die Winterklamotten zu waschen und holen die Sommerklamotten aus dem Koffer 🧴🧢🩳👙

    Zufällig ist auch Aline in ihrer alten Hood ❤️ Ein tolles Gefühl, Freunde in einem anderen Land zu treffen. Wir besuchen mit ihr Manly und lernen ihre liebenswerte Freundin Marina kennen. Die Fahrt mit der Fähre dauert 20 Min. - aber wir sind immer noch in Sydney 😳 Jetzt werden die Dimensionen schon deutlicher.

    Das absolute Highlight ist eine Boots Tour mit der umwerfenden Elodie. Sie kennt den Sydney Harbour wie ihre Westentasche - oder wie die Aussies sagen ‚like the back of my hands’ - und bringt uns an großartige Orte. Wie vielfältig diese Stadt ist! Meer, Strände, Skyline, historische Gebäude und Natur - unbeschreiblich schön! Apropos Natur: gleich an Tag 1 wird eine junge Frau im Sydney Harbour von einem Hai angegriffen. Sie überlebt und wird wahrscheinlich wieder komplett gesund.
    Aber Elodie bringt uns an einen „sicheren“ Strand und wir gehen tatsächlich schwimmen 🫣

    Am vorletzten Tag in Sydney gibt es Me-Time 😊 Matze trifft eine Freundin und ich gehe shoppen im Queen Victoria Building 🛍️
    Das Wiedersehen mit Lauren bringt uns dann am nächsten Tag doch noch zum Bondi Beach - unglaublich, was Sydney alles zu bieten hat.

    Beim Lunch auf dem Fish Market lassen wir die Woche nochmal Revue passieren. Matze ist schon wieder schwer verliebt in Australien und hat nun auch Sydney ins Herz geschlossen. Ja, definitiv eine Stadt, in der man leben könnte. Das Wetter, die positiven Aussies, die entspannte Atmosphäre, das vielfältige Essensangebot, Wasser, Natur - mehr geht kaum. Aber bisschen Heimweh haben wir auch. Ihr fehlt! Mit einem lachenden und einem weinenden Auge ziehen wir weiter…

    Nächstes Ziel: Melbourne
    Mitbringsel aus Sydney: 2x Stubby Cooler 🤣

    Stay tuned ❤️
    Read more

  • Day 15

    Great Ocean Road & Melbourne

    February 4 in Australia ⋅ 🌬 37 °C

    Nur einen kurzen Flug später erreichen wir Melbourne. Als Ausgangspunkt für die Great Ocean Road bleiben wir erst mal nur kurz in der Stadt. Doch auch ein Tag reicht schon aus, um zu sehen, dass Melbourne ganz anders ist als Sydney - aber dazu später mehr.

    Jetzt wird das Abenteuer etwas aufregender, denn wir holen den Mietwagen ab. Ich bin selbst noch nie im Linksverkehr gefahren und bei Matze ist es schon eine ganze Weile her. Trotzdem übernimmt er natürlich das Steuer… Überraschung! Alles läuft wie am Schnürchen. Mit etwas Konzentration und vier Augen kommt man doch relativ schnell rein.

    Wir nehmen den direkten Weg aus der Stadt Richtung Great Ocean Road. Ein kurzer Stopp in Torquay bei den Outlets der großen Surf Brands muss dann aber natürlich trotzdem sein. Und da ist sie endlich! Die baby blaue Basecap, die ich schon so lange suche 🤣

    Den ersten Abschnitt halten wir sehr kurz und bleiben eine Nacht in Lorne. Ein kleines Nest, in dem die Kakadus das Regime übernommen haben. Dann geht es weiter entlang der B100, vorbei an atemberaubender Landschaft aus Bilderbuch-Stränden, steiler Felsenküste und tiefblauem Ozean. Mit was ich jedoch nicht gerechnet habe, ist Matze’s Fahrstil auf der kurvigen Route mit dem chinesischen Schrotthaufen - wie er ihn in jedem 2. Satz liebevoll nennt. Bei mir mischt sich Staunen mit Todesangst und Übelkeit - da kommt jeder Halt gelegen 🙏🏻 Grüße an die Pony Tour 🤪
    Für die Twelve Apostels, The Razorback & Co. hat sich das aber allemal gelohnt. Unser Wendepunkt zurück nach Melbourne ist Port Fairy. Noch kleiner als Lorne, scheint in dem Dörfchen die Zeit stehen geblieben zu sein. Also runter vom Gas - quasi Vollbremsung - und in the Middle of Nowhere die Ruhe genießen.

    In Melbourne bleiben wir eine weitere Woche und haben nun endlich wieder Zeit, die Koffer auszupacken. Hier hat Matze studiert und fühlt sich direkt sichtlich wohl. Viele Ecken erinnern ihn an die Zeit, aber es hat sich auch sehr viel verändert. Corona hat auch hier deutliche Spuren hinterlassen.
    Die Stadt hat mit Berlin einiges gemeinsam. Kunst, Restaurants & Bars prägen die individuelle Atmosphäre. Jeder darf sein, wie er ist. Ein dreckiger Fluss schlängelt sich durch die Stadt und schöne Parks spenden Ruhe und Schatten. Teilweise hat es über 35 Grad - an den Stränden lässt es sich da kaum aushalten. Wir genießen fantastisches Essen aus aller Herren Länder und verschnaufen zwischendurch auch mal am Pool im Hotel.
    Der größte Unterschied ist allerdings, dass die Menschen hier unfassbar nett sind und meistens die Sonne scheint. Wir genießen jeden Tag und lassen uns von der Lebensfreude inspirieren.

    Am Valentinstag wandeln wir dann auf Matzes Spuren, besuchen die Studente-WG in Foodscray, nehmen einen Kaffee in der Vic Uni und schlendern entlang der Esplanade im super schönen Williamstown - Grüße an die Bad Honnef Crew an dieser Stelle 🙌🏻
    Auf der Fähre zurück ins CBD wird die Vielfalt der Stadt auch hier wieder sehr deutlich. Unbeschreiblich, was wir erleben und welche schönen Orte wir besuchen.

    Nächstes Ziel: Cairns
    Mitbringsel aus Torquay: baby blue Basecap 🧢

    ❤️
    Read more

  • Day 27

    Paradiesische Palm Cove

    February 16 in Australia ⋅ ☁️ 29 °C

    Mit Jetstar geht es in 3 Stunden von Melbourne nach Cairns. Ich bin schon etwas nervös, weil im Regenwald die Dichte der giftigen und gefährlichen Tiere definitiv nochmal deutlich zunimmt. Trotzdem ist Queensland ein Muss auf unserer Liste, da Matze auch hier lange Zeit gelebt hat.

    Mit dem Mietwagen geht es nach Palm Cove, wo wir wieder eine Woche verbringen. Selber Kontinent, andere Zeitzone und komplett neues Klima. Zugegeben, das ist sicherlich nicht die beste Reisezeit für den Regenwald - man fühlt sich wie in einem Dampfbad. Da gibt es dann auch einfach keinen Dress Code mehr. Die Aussies halten auch diese Temperaturen nicht vom Sport machen ab, aber wir fahren den Bewegungsapparat lieber einfach komplett herunter 😂
    Palm Cove besteht aus gefühlt einer kleinen Straße, mit wunderschönem Strand und tollen Restaurants.

    Wir brauchen erstmal 2 Tage am Pool und Strand, um uns zu akklimatisieren. Der Pazifik könnte so erfrischend sein. Doch im Paradies ist Vorsicht geboten. Neben giftigen Spinnen, Schlangen und Moskitos warten im Wasser die Haie, Krokodile und Stinger. Während man die ersten beiden Arten vielleicht noch rechtzeitig kommen sieht, sind die tödlichen Quallen winzig klein und unvorhersehbar. Schwimmen ist nur in ausgewiesenen Bereichen möglich, die von schützenden Netzen umgeben sind. Genau das richtige für mich… NICHT! Und schwupps ist Matze auch schon im Wasser 🤷🏼‍♀️

    Natürlich besuchen wir auch Cairns, wobei die Stadt nicht wirklich viel zu bieten hat. Da ist der Tagesausflug nach Port Douglas entlang der unzähligen Strände wesentlich schöner. Auch das kleine Hippie-Dorf Kuranda ist sehenswert, wobei die Skytrail Rainforest Cableway leider nur sehr eingeschränkt operiert und für uns ausfällt. Schuld daran sind die extremen Regenschauer, die vor knapp 2 Monaten große Teile von Queensland überflutet haben. Und das sieht man überall - teilweise sind ganze Hänge abgerutscht und Landstriche verwüstet. Das Wasser schießt erbarmungslos von den Bergen über die Ländereien in den Ozean.

    Doch nun zum Highlight dieses Footprints:
    Wir überraschen Roy & René von Cape York Motorcycle Adventures, bei denen Matze vor über 20 Jahren als Praktikant gearbeitet hat. Sie erkennen ihn sofort wieder und die Freude ist groß. Die beiden sind unheimlich herzlich und laden uns auf ihr Boot zu einem Ausflug zum Great Barrier Reef ein. Wir fahren also nicht mit unzähligen Touristen zu den überlaufenen Spots sondern mit Locals zu 6. auf einem Fischerboot an die Lieblingsorte der Familie.
    Ich habe keine Ahnung, was mich erwartet. Leider ist das Wetter nicht ideal. Es regnet und das Grau des Himmels spiegelt sich auch im Wasser wieder. Wir peitschen 1 Stunde über das offene Meer und René zeigt mir Bilder, wie das Riff bei schönem Wetter aussieht.

    Und plötzlich sieht man mitten im Pazifik eine kleine Sandbank am Horizont, die von türkisfarbenem Wasser umgeben ist - gerade mal 50 qm groß. Wir kommen aus dem Staunen nicht mehr raus und Roy ankert tatsächlich 2 m vor der Insel. Wer hat Lust zu schwimmen? 🙄🫣 Na, wer wohl? Während ich noch die Quallen rund ums Boot zähle, steht Matze auf der einsamen Insel. Ich mache mir fast ins Hemd… René springt ebenfalls ins Wasser und erzählt mir, dass sie hier schon unzählige Male mit ihren Kindern und Enkeln war. Die Versuchung ist einfach zu groß. Mit einem Stinger Suite traue ich mich dann mit den anderen Freunden auch ins Wasser. Das lässt sich nicht beschreiben!

    Doch das war noch lange nicht das Riff. Wir fahren weiter, die Sonne kommt raus und schon von Weitem kann man sehen, warum die größte von Lebewesen geschaffene Unterwasserwelt so viele Taucher und Schnorchler anzieht. Die Farbenpracht kann man weder in Worte noch in Bilder fassen. Das muss man sehen. Um uns herum ist Australien verschwunden, nur noch Wasser, weit und breit kein Boot in Sicht, aber unter uns tobt das Leben in schillernden Farben und kristallklarem Wasser 🪸🐠🪼🦈

    Roy ist passionierter Angler und nutzt jede Gelegenheit um Köder auszuwerfen. Auch Matze versucht sein Glück. Nach anfänglichen Schwierigkeiten beisst doch tatsächlich ein Fisch an. Es wird gekurbelt und gezogen, doch bevor der Fang an Bord ist, schnappt sich ein Hai die Hälfte und Matze angelt nur einen 1/2 Fisch 🎣 🤣 Sehr aufregend!
    Jedenfalls war der Tagesausflug ein sehr gelungener Abschluss für unsere Zeit in Palm Cove und es wird sicher nicht nochmal 20 Jahre dauern, bis wir René & Roy wiedersehen.

    Nächstes Ziel: Brisbane via Pacific Coast Way
    Mitbringsel aus Palm Cove: Wackel-Lobster-Kühlschrankmagnet 🦞
    Read more

  • Day 34

    Pacific Coast Way

    February 23 in Australia ⋅ ⛅ 32 °C

    Unser 2. Road Trip führt uns entlang des Pacific Coast Way von Palm Cove nach Brisbane. Für die knapp 1.900 km nehmen wir uns 14 Tage Zeit und machen Halt in Townsville, Airlie Beach, Yeppoon, Bunderberg, Noosa Heads und Byron Bay.

    Als wir los fahren regnet es und so soll es auch noch bis Yeppoon weitergehen. Für die ersten längeren Abschnitte im Auto ist das gar nicht so doof. Der PCW verläuft zwar parallel zur Küste, aber auf dem Highway ist nur Hinterland zu sehen. Entlang der Route sind viele Sehenswürdigkeiten ausgeschildert und wir machen spontan Halt, wenn etwas interessant klingt oder der Magen knurrt ☺️

    Auf dem Weg nach Townsville halten wir an den Murrays Falls. Wasserfälle haben wir jetzt zwar schon einige gesehen, aber diese sind den Stopp allemal wert. Keine Menschenseele ist zu sehen, bis 2 Ranger auftauchen, die uns dann exklusiv zu dem Naturspektakel begleiten. Ganz nach Matzes Geschmack 😋 und ich werde mit meiner ersten Känguru-Sichtung belohnt - so knuffig 🦘
    In Cardwell gibt es dann einen Aussie Fish Burger, mit Roter Beete (gaaaanz wichtig), den mein Chauffeur seit Tagen einfordert.

    Townsville ist unspektakulär. Vielleicht ist das Urteil auch etwas unfair, da wir dort eigentlich nur die Nacht verbringen und alle Großstädte bei Regen etwas unsexy sind. Uns zieht es aber direkt weiter nach Airlie Beach, zu den Whitsunday Islands.
    Zum Glück fahren wir beim Kaffee-Stopp auch an der übergroßen Mango vorbei, mit der sich scheinbar viele Touristen fotografieren. Warum erschließt sich mir nicht, aber es wird trotzdem angehalten. Wiederwillig drücke ich im strömenden Regen dann doch auf den Auslöser und habe im Gegensatz zu Matze übrigens keinen Schirm 📸💦

    In Airlie Beach angekommen, buchen wir einen Segeltörn zu den berühmten Stränden. Auf dem Schiff wird mir dann bewusst, dass ich ganz schön verwöhnt bin. Der Touridampfer ist ziemlich in die Jahre gekommen. Der etwas ungepflegte, wortkarge Kapitän repariert - während der Fahrt wohlgemerkt - permanent unter Deck die Toilette, es regnet, die Bänke sind hart und die geliehenen Regenjacken schimmeln und rosten 😱 Meine Laune wird dann aber schlagartig wieder besser, als wir mega leckeres Bananenbrot zum Frühstück bekommen und kurz darauf auf dem Puderzuckersand der Whitsunday Island stehen. Die Schönheit der Inseln haut uns um!

    Den größten Abschnitt fahren wir von Airlie Beach nach Yeppoon. Nach 500 km wären wir ex Berlin jetzt schon fast bei meiner Familie, aber wir sind immer noch in Queensland. Wahnsinn wie groß das Land ist und wie langweilig 500 km auf einer endlos geraden Straße bei max. 110 km/h sein können - unsere Hörbücher retten uns über die Zeit hinweg 🤣

    Yeppoon! Unser absoluter Favorit auf der Route! Noch nicht so bekannt, aber wahnsinnig süß und herzlich. Okay, das Wetter wird jetzt auch wieder besser und wir genießen in einem klitzekleinen Surf Motel einen fantastischen Sonnenuntergang. Das spornt uns an, am nächsten Morgen um 6:00 Uhr aufzustehen und zum öffentlichen Infinity Pool zu watscheln, um einen ebenso spektakulären Sonnenaufgang zu sehen. Beim Morning Tea hält ein Aussie vor uns an mit den Worten: „You guys look so relaxed. Enjoy the breeze!“ - dem ist nichts hinzuzufügen 😎

    Bunderberg bzw. Bargara hat gerade Schildkrötenzeit - sagt man. Können wir leider nicht beurteilen, da wir auch hier nur auf der Durchreise sind.
    Ab nach Noosa Heads!
    Die Gegend ist wiederum genau nach unserem Geschmack. Typische Szenerie: Toller Strand, eine Straße mit vielen Boutiquen, Restaurants und Bars und ein mega cooles Airbnb abseits vom Trubel. Und das Allerbeste ist, dass man hier ganz bedenkenlos schwimmen kann. Wir verbringen die Zeit am Pool, Strand, beim Shoppen oder im Nationalpark mit den Hell’s Gates. In den Lokalen arbeiten fast ausschließlich junge Leute und auffällig viele aus Europa - hier versteckt sich das fehlende Personal also. Können wir gut verstehen 😊

    Wir fahren an Brisbane erstmal vorbei, um Byron Bay noch mitzunehmen - ein kleines Hippie-Dorf und Surfer-Paradies. Wer hat an der Uhr gedreht? Ist es wirklich schon so spät? Irgendwo auf der Strecke haben wir wohl wieder die Zeitzone gewechselt und es fehlt eine Stunde. Verrückt! Hätten wir die digitalen Helferlein nicht, würde ich komplett den Überblick verlieren. Wobei ich mich eh schon jeden 2. Tag frage, welches Datum wir eigentlich haben. Dieses Land ist wirklich faszinierend und wir realisieren nur ungerne, dass dieses Kapitel der Reise leider schon bald zu Ende geht. Bis dahin genießen wir einfach jede Sekunde.

    Von Brisbane geht dann unser Flug nach Neuseeland. Hier haben wir uns als schönen Abschluss für 2 Nächte im The Calile Hotel eingebucht. Sehr gute Entscheidung. Das Hotel ist absolut empfehlenswert! Damit wir Brisbane gesehen haben, machen wir eine River Cruise und besuchen die Art Gallery. Aber die meiste Zeit chillen wir im Hotel und schwelgen in Erinnerungen an die einzigartigen Momente, die unbeschreibliche Natur und die tollen Menschen, denen wir Down Under begegnet sind. Bis bald Australien 🥺 You are a legend 🤟 Wir kommen gerne wieder!

    Nächstes Ziel: Christchurch
    Mitbringsel aus Noosa: Board Shorts & Bikini
    Read more

  • Day 49

    Von Christchurch nach Queenstown

    March 9 in New Zealand ⋅ 🌬 17 °C

    Mit Air New Zealand geht es von Brisbane nach Christchurch in der definitiv besten Economy Class, die wir seit langem gesehen haben. Blöd nur, dass wir (also eher ich) viel zu viel Gepäck für den Eco Flug dabei haben. Das schmerzt beim Check-in etwas 💵 Und das, obwohl wir in Byron Bay noch ein Paket mit Klamotten und Souvenirs nach Hause geschickt haben. Wer braucht bei 35 Grad auch die ganzen warmen Sachen.

    Die Zeitverschiebung auf unserem Trip erreicht in Christchurch mit 12 Stunden jedenfalls das Maximum. Was man von den Temperaturen nun nicht behaupten kann. Es ist im Vergleich zu Australien arschkalt 🥶 Gut, dass ich die Sommerkleidchen behalten habe 🙄 Ein Blick auf die Weltkarte hätte geholfen - die Antarktis ist verdächtig nahe. Und viel weiter weg von zuhause geht jetzt auch kaum mehr. (@Kalle du kannst die Sonnencreme erstmal wieder weglegen)
    Echt blöd… Jetzt muss ich wohl shoppen gehen 😜

    Jedenfalls ist Christchurch als 2. größte Stadt Neuseelands ziemlich klein. Der Taxifahrer empfiehlt uns, direkt weiter zu fahren. Wobei das definitiv nicht unserem Eindruck entspricht. Deutlich von den Erdbeben gezeichnet, legen die Kiwis größten Wert darauf, die Historie zu erhalten und die Stadt durch moderne Gebäude erdbebensicher zu machen. Das Zusammenspiel gelingt erstaunlich gut. Hohe Konstruktionen findet man hier nicht. Historische Trams schlängeln sich durch die Stadt an unversehrten, wieder aufgebauten und neu errichteten Gebäuden vorbei. Zahlreiche Graffitis neuseeländischer Künstler, Museen und lebhafte Community Projekte geben der Stadt eine sehr persönliche und intime Atmosphäre. Trotzdem haben wir aus Zeitmangel hier leider nur 1 Tag eingeplant und holen bereits am nächsten Tag den Mietwagen für unseren Road Trip nach Auckland ab.

    Gespannt wie 2 Flitzebögen steigen wir ins Auto und machen uns auf den Weg durch das Land zur West Coast der Südinsel.
    Erster Halt ist in Dunedin. Das ist nun wirklich der südöstlichste und damit am weitesten entfernte Ort unserer Reise. Wir denken sehr an die Heimat. Auf der Fahrt dorthin weiß ich schon, dass mir die Superlativen ausgehen werden, um die Landschaft zu beschreiben. Daher beschränke ich mich für Dunedin erstmal auf monströse Wellen und den besten Tomatensalat, den ich seit langem gegessen habe! Die Haiglocke wäre vielleicht noch erwähnenswert. Ich dachte immer, es gäbe in Neuseeland kaum gefährliche Tiere, aber vor allem im Süden der Südinsel ist der Weiße Hai heimisch 😳 Ich bin kurz davor kreischend am Strand rumzurennen und die lebensmüden Surfer aus dem Wasser zu winken - aber Matze sagt, er würde die Reise dann ohne mich fortsetzten 😳

    Von Dunedin geht es nach Queenstown. Für alle loyalen Leser an dieser Stelle der Hinweis, dass wir erst jetzt das Echtzeit-Tracking eingeschaltet haben. Daher wird die Routenführung in der App teilweise etwas wirr, aber dafür sehr detailliert …

    Die Fahrt führt vorbei am einsamen, aber genau so sehenswerten Chrystall Beach, an dem wir den ersten Pinguin spotten. Es wird generell sehr einsam auf den Strassen. Kein Mobilfunknetz, kein Radioempfang, aber schiere Natur in den unterschiedlichsten Farben und Facetten. Berge von braun bis grün, Flüsse und Seen von weiss bis türkis, Schafe, Kühe, Vögel, Sonne, Wolken, Regen. Hinter jeder Kurve wartet eine neue Kulisse, was die Fahrt sehr kurzweilig macht.

    Mal so zwischendurch: Kulinarisch war weder Australien sehr nennenswert, noch ist Neuseeland hier sonderlich abwechslungsreich. Vermutlich haben wir schon einige Kilos mehr, weil wir uns von Cheese Rolls, Pies, Sandwiches, Fish & Chips, Burger & Pizza ernähren. Wobei das Seafood natürlich absolut köstlich ist. Nach den Sydney Rock Oysters genießen wir in Neuseeland wann immer es geht Bluff Oysters 🦪 Auch das Lamm und Angus Beef findet man auf fast jeder Speisekarte. Aber auch von den Delikatessen hat man irgendwann einfach genug. Wieder vermissen wir die Heimat bzw. den heimischen Herd.

    Queenstown ist atemberaubend schön. Jetzt kann ich den Vergleich mit Mittelerde leider nicht mehr zurückhalten. Die Natur ist wie gemalt. Aus allen Perspektiven einfach majestätisch, märchenhaft, mystisch und unberührt. Dazu ein Pianist an der Seepromenade, der die Kulisse musikalisch untermalt. Herz, was willst du mehr? Und jedes Licht gibt dem Spektakel ein neues Gesicht.
    Auch wenn Adrenalinjunkies hier aus den Vollen schöpfen können, genügt uns der pure Anblick. Okay, okay - das stimmt so nicht ganz 😂 Matze würde sich am liebsten erst am Bungee von der Brücke, dann mit dem Fallschirm aus dem Flieger und zum Schluss mit dem Paraglider vom Berg stürzen. Ach ja, Zip-Line könnte man noch machen. Höhenangst lässt grüßen 🙋🏼‍♀️
    Wir einigen uns dann auf eine Gondelfahrt, River Cruise, Hydro Attack, Jet Boat und Wine Tasting. Man kann jedenfalls nicht behaupten, dass nicht für jeden etwas dabei gewesen wäre. Ich kam sowohl an meine Grenzen als auch auf meine Kosten und Matze hat wenigsten im motorisierten Hai etwas Neues erlebt.
    Übrigens: die meisten Menschen verunglücken hier bei Helikopter-Zwischenfällen 🚁

    Central Otago ist nicht nur die Heimat unzähliger Weingüter sondern auch des Milford Sound. Als Highlight dieses Abschnitts haben wir eine Heli + Cruise Tour zum berühmten Fjord gebucht. Die spektakuläre Landschaft aus der Luft zu sehen, ist unbeschreiblich schön. Wir fliegen durch Schluchten und schrauben uns an den Hängen bis zu den schneebedeckten Gipfeln nach oben. Teilweise sind wir so nah an den Steilkanten, dass man sich schon Sorgen um die Rotorblätter macht. Aber die Kiwis sind Profis und hüten ihre Natur wie ihren Augapfel. Der Milford Sound ist ein Prachtexemplar ebendieser, wo steile Berge auf das Wasser treffen und sich die Elemente in allen Facetten entfaltet. Das ist so schön kitschig. Als vor dem Cruise Ship dann noch Delfine und Robben auftauchen, ist die Szenerie märchenhaft und ich den Tränen nahe.

    Auf unseren ganzen Touren treffen wir (fast) ausschließlich herzliche und offene Menschen aus allen möglichen Ländern, viele davon auf Weltreisen. Gemeinsame Gesprächsthemen wie Kulinarik, Politik oder Reisen sind immer schnell gefunden. Dabei ist es sehr spannend zu hören, welche Blickwinkel die unterschiedlichen Landsmänner und -frauen auf die Welt haben. Wir nehmen eine Menge Inspiration, Denkanstöße und Tipps mit nach Hause.

    Nächstes Ziel: Pacific Coast Road
    Mitbringsel aus Queenstown: The Mentalist Artwork

    PS.: 10 Bilder sind einfach viel zu wenig…
    Read more

  • Day 56

    South Island West Coast Road

    March 16 in New Zealand ⋅ ☁️ 13 °C

    Entlang des Highway Nr. 6 machen wir uns auf den Weg Richtung Westküste. Wir haben den Road Trip in viele kürzere Etappen eingeteilt, um a) nicht nur im Auto zu sitzen und b) möglichst viel zu sehen. Entsprechend führt es uns auch an sehr kleine, teilweise abgelegene Orte, in denen wir ausschließlich in Airbnbs schlafen.

    Erster Halt ist Wanaka, gelegen am gleichnamigen Lake Wānaka. Dort verbringen wir eine Nacht auf einem kleinen Weingut, immer noch in der Weinregion Central Otago, die vor allem für Pinot Noir bekannt ist.
    Wir haben sehr viel Glück mit dem Wetter. Es ist zwar kühl, aber die Sonne scheint. So zeigt sich auch dieses kleine Dorf mit seiner langen Uferpromenade von seiner schönsten Seite. Viel zu tun gibt es hier nicht. Als Sehenswürdigkeit ist eigentlich nur #ThatWanakaTree ausgewiesen. Umgeben von der massiven Landschaft wirkt der einsame Baum ziemlich deplatziert und hat sich auf Insta daher wohl einen Namen gemacht. Da müssen wir dann natürlich auch hin 🤪

    Da wir jetzt schon einige Tage in Neuseeland unterwegs sind, haben wir schon einen ganz guten Eindruck - jedenfalls von der Südinsel. In Neuseeland dreht sich alles um die Natur und Erhaltung bzw. Gesundung der Flora und Faune. Native Landsäugetiere gab es ursprünglich nicht und mit dem Import kamen die Probleme, die es jetzt zu beheben gilt, um die wenigen noch heimischen Arten zu erhalten.
    Großstädte gibt es eigentlich nicht. Selbst Christchurch und Queenstown sind sehr überschaubar. Letztendlich bilden sich größere Orte ausschließlich um die Naturspektakel, um die eine Vielzahl touristischer Aktivitäten angeboten wird. Auch Hochhäuser oder Autobahnen findet man nicht wirklich. Aber das ist durch die überschaubare Population auch nicht notwendig. Das macht alles sehr gemütlich und in einigen Orten sehr persönlich, privat und schön einsam.

    So wie auch unser nächster Stopp - Jackson Bay. Auf dem Weg dorthin kommen wir an den Blue Pools vorbei. Das klingt sehenswert. Also eingeparkt, rausgehüpft und losgestapft. Ich lese Matze das Schild noch vor „Blue Pools Track bridges closed“, aber der ist schon wieder 50 m weiter vorne. Na gut… Gucken schadet ja nicht und der Track durch den Wald ist eine gute Gelegenheit, sich die Füße zu vertreten. Die Brücke zu den Pools ist dann natürlich geschlossen, aber das muss ja nicht heissen, dass man nicht trotzdem auf die andere Flussseite kommt. Und weil ich nicht schon wieder die Bedenkenträgerin sein möchte, folge ich Matze barfuß und mit hochgekrempelten Hosen durch das eiskalte und knietiefe Wasser des Makarora River. Die Blue Pools, gefüllt mit purem Gletscherwasser, sind tatsächlich auch sehr schön. Was wir allerdings nicht auf dem Schirm hatten, waren die Sandflies… Alter Schwede, was für Monster! Solltet ihr jemals in ein Gebiet mit Sandflies reisen, nehmt um Himmels willen Insektenschutz mit. Die Biester sehen aus wie harmlose Fruchtfliegen, sind aber aggressiver als jeder Moskito, der uns bisher begegnet ist. Wir haben jeder über 20 Stiche am Körper, deren Juckreiz sich in den nächsten 3-5 Tage intensiviert, uns 2 Nächte kaum schlafen lässt und erst aufhört, wenn man den Biss aus lauter Verzweiflung aufgekratzt hat. Zitat Matze: „Eine Mischung aus Fruchtfliege, Moskito und A********“
    Es hätte so schön sein können im Paradies, aber ab sofort gehen wir nicht mehr ohne übertrieben viel Mosi-Spray auf dem Körper aus dem Haus 🦟

    Unsere Unterkunft in Jackson Bay ist der südlichste Punkt unserer West Coast Tour. Keine Supermärkte, keine Restaurants. Wir sind am langen, schwarzen Sand ganz alleine (stimmt nicht ganz, die Sandflies sind auch da) und genießen einen fantastischen Sonnenuntergang. Hier ist Selbstversorgung angesagt und Matze zaubert mir aus Würstchen, Zwiebeln, Tomaten und Pasta, die leckersten Meatball Fusilli, die ich je gegessen habe. Ich hatte zwar auch noch nie Meatball Fusilli 😂 aber etwas von Matze gekochtes, in Traumkulisse serviert und mit dem Rosé aus dem Weingut in Wanaka kombiniert, ist bisher mein kulinarisches und romantisches Highlight ❤️

    Weiter geht es nach Franz Josef, zum berühmten Mount Cook, dem Fox Glacier und Franz Josef Glacier. Für ein ultimatives Gletscher-Erlebnis haben wir uns ein Heli Hike gebucht. Ausgerüstet mit Steigeisen, Helm und Trekking-Stöcke, steigen wir in den Heli und landen nur kurze Zeit später auf dem Franz Josef Gletscher. Die 1,60 m große Amy ist unser Guide und führt uns, bewaffnet mit einer monströsen Axt, mitten durch die Gletscherlandschaft. Immer wieder schlägt sie Stufen und Pfade ins Eis, da sich die Wanderweg ständig verändern. Die Eismassen bewegen sich täglich bis zu 3 m talabwärts und werden in ca. 80 Jahren vollständig weggeschmolzen sein. In den spektakulären Eisformationen unterwegs zu sein, ist einfach nur schön - genauso wie die Liebesgeschichte um die Entstehung des Kā Roimata o Hine Hukatere (dt: Die Tränen von Hine Hukatere) - wie er ursprünglich in Māori heisst. Klingt das nicht so viel schöner als Franz Josef?

    Koffer wieder einladen, frühstücken und ab nach Barrytown bei Greymouth. Wir folgen unterwegs noch einem Schild zum Tree Top Walk - motiviert durch die problemlosen Helikopterflüge, laufe ich über die 20 m hohen Brücken in den Baumwipfeln. Bei Plattform Nummer 3 von 12 ist Schluß - nichts geht mehr. Mir ist kotzübel und die Beine zittern. Ich kann nur noch auf dem Boden sitzen und möchte bitte ganz dringend von meiner Mami abgeholt werden 🤣 (@Mami ein dicker Knutscher für dich an dieser Stelle 😘)
    Matze kann sich vor Lachen kaum aufrecht halten, weil er eh schon Bedenken hatte, und die andere Touris denken wahrscheinlich, ich habe nicht mehr alle Latten am Zaun. Nach einigen Minuten Pause, entscheide ich mich rennend für den Rückweg und Matze macht den Walk leichtfüßig und ohne festhalten alleine weiter 🫣 Zuhause probiere ich es auf jeden Fall mal mit Akupunktur oder Hypnose. Ist ja kein Zustand so…

    Das Airbnb in Barrytown gehört zu den schönsten Airbnbs, die wir bisher besuchen durften. Blitzsauber und mit Blick auf den Ozean fühlen wir uns direkt wohl. Die Eigentümer wohnen direkt nebenan, begrüßen uns sehr herzlich und haben für den nächsten Morgen frische Brötchen und Eier von den eigenen Hühnern für uns bereitgestellt. Begleitet vom Meeresrauschen schlafen wir besser denn je - trotz Sandfly-Stichen.

    Die letzten Tage auf der Südinsel Neuseelands brechen an und auch die letzten Wochen unserer Reise. Wir haben schon so viel erlebt und sind total froh, dass wir die Erlebnisse in unseren Reiseberichten festhalten. Das ist sonst kaum zu verarbeiten und schon gar nicht wiederzugeben. Aber täglich nimmt auch die Vorfreude auf zuhause zu. Da ist es ganz hilfreich, dass es in Neuseeland insgesamt sehr gemütlich zugeht und die gebuchten Abenteuer auch fast erlebt sind.
    Auf dem Weg nach Nelson besuchen wir noch die Pancake Rocks, lassen uns durch das süße Städtchen treiben - vorbei an der Werkstatt von Jens Hansen, dem Macher des Einen Ringes - und wandern durch den Abel Tasman Nationalpark.
    Bevor wir in Blenheim noch eine Wine Tasting Tour durch die Marlborough Region machen und danach mit der Fähre auf die Nordinsel übersetzen, möchte Matze aber unbedingt noch mit dem Skywire fliegen. Auf einer Strecke von etwa 1000 m schiesst man in einer offenen Gondel auf über 300 m Höhe von einem Berggipfel, über die Baumwipfel im Tal, zum anderen Gipfel und erreicht dabei eine Geschwindigkeit von bis zu 100 km/h. Danach dann alles nochmal rückwärts 🤢 Ob ich mitgeflogen bin, erfahrt ihr im nächsten Footprint 😋

    Nächstes Ziel: Neuseelands Nordinsel
    Mitbringsel aus Hokitika: Jade Ohrringe
    Read more

  • Day 66

    Nordinsel - Vulkane, Māori & Hobbits

    March 26 in New Zealand ⋅ ☀️ 23 °C

    Bestimmt könnt ihr es kaum erwarten zu erfahren, ob ich mit Matze im Skywire geflogen bin 🤪 Überraschung: ich habe es getan! Ich wollte eigentlich schon kneifen, aber Matze hätte alleine nicht fliegen können. Also bin ich tatsächlich eingestiegen, hatte aber fast einen Herzinfarkt und bin mir nicht sicher, ob das evtl. kontraproduktiv war 🤨 Aber ich habe es überlebt und hatte fast schon Spaß - Matze fand es auch ganz ok (Begeisterung sieht aber anders aus) 😅

    Wir lassen jetzt jedenfalls die Südinsel hinter uns und die monströse Fähre bringt uns und unseren Mietwagen in 03:30 Std. ganz entspannt auf die Nordinsel. Viele Touris finden die Südinsel schöner. Das würden wir so gar nicht bewerten wollen. Die Nordinsel ist einfach dichter bevölkert und landschaftlich von Vulkanen geprägt, was definitiv seinen Charme hat.

    Wir verbringen 2 Nächte in Wellington und treffen Sarai, die mit Matze im Internat auf Scharfenberg war und mittlerweile in Wellington lebt. Sie gibt uns nicht nur Insider Tipps, sondern auch eine ganz andere Sicht, auf das Leben in Neuseeland. Wie so oft ist nicht alles so schillernd, wie es wirkt und das Leben als Zugezogene nicht immer einfach. Die Entfernung zur Familie ist einfach enorm groß und der Lebensstandard weitaus niedriger als bei uns. Als wir Sarai und ihre Familie zuhause besuchen, sind wir beim Ausblick aus dem Haus aber trotzdem geflasht. Den Ozean vor dem Fenster, die geschäftige „Großstadt“ zu den Füßen und einen Garten voller Obstbäume, hat das süße Häuschen eine absolute Traumlage. Bei Pizza und Wein/Bier genieße wir die letzten Stunde vor der Weiterreise. Natürlich nicht ohne das zigste Museum besucht zu haben - das in Wellington aber wirklich sehenswert ist 😜

    Weiter geht es nach Napier an der Ostküste. Die Stadt wurde nach einem Erdbeben im Stil der 30er Jahre wieder aufgebaut und beeindruckt durch Great Gatsby Flair am kilometerlangen Strand.

    Pünktlich zu Ostern gönnen wir uns 3 Nächte in einer kleinen Lodge am Lake Taupo. Gary und Shirley haben sich ein wunderschönes, sehr privates, absolut geschmackvolles Refugium mit Blick auf den See geschaffen, das sie mit nur 6 Zimmer mit ihren Gästen teilen. Wir sind während unseres Aufenthalts die einzigen Gäste und Gary‘s Gastfreundschaft ist einzigartig. Persönlich, zuvorkommend, mit vielen Geschichten aus einem sehr erfolgreichen und bewegten Leben und auch etwas schrullig und vielleicht ein bisschen too much 🤣 Shirley sorgt im Hintergrund für ein blitzsauberes Zimmer und schmückt die Lodge täglich mit frischen Blumen. Wir haben die Honeymoon Suite und machen die Vorhänge auch nachts nicht mehr zu - der Sternenhimmel ist einfach zu schön und der Lake Taupo in den Morgenstunden noch romantischer als beim Sonnenuntergang.

    In der Ferne sieht man zahlreiche Vulkankegel - wobei es fast noch beeindruckender ist, dass selbst der Lake Taupo ein riesiger Kratersee und einer der wenigen aktiven Supervulkane ist.
    Und Matze, der Feuerteufel, möchte natürlich unbedingt zu einem Vulkan. Davon ist er mindestens so besessen, wie die Drehorte von Lord of the Rings ausfindig zu machen. Da der Tagesausflug in den Tongariro Nationalpark eh schon auf der Liste steht, planen wir eine Wanderung am Schicksalsberg/Mount Ngauruhoe ein, die gleichzeitig auch ein Teil des berühmten Tongariro Alpine Crossing ist. (@Tankred leider haben wir uns von den vielen Warnungen verunsichern lassen und nicht die komplette Tour gemacht 😏) Die karge Landschaft rund um die Vulkane ist aber wirklich cool und mal eine Abwechslung zu den grasgrünen Hügeln, Stränden und Wäldern.
    Die Gegend ist auch sehr bekannt für die geothermischen Quellen, die nicht nur angenehm warm bis viel zu heiß sein können, sondern auch eine heilende Wirkung haben sollen. Und ob ihr es glaubt oder nicht, aber nach dem entspannten Bad geht es auch endlich meinen Sandfly Bissen besser ☺️

    Auf dem Weg nach Hamilton machen wir noch einen Stopp in Rotorua. Dort besuchen wir neben den schwefligen Geysiren (den größten auf der Südhalbkugel 😋) auch das Māori Arts and Crafts Institute und verlieben uns spontan in einen Tekoteko, der den Māoris Schutz und Obhut spendet. Der kommt also mit nach Hause ☺️

    Letzter Stopp auf dem Weg nach Auckland ist Hamilton. Der Ort ist für uns mehr Mittel zum Zweck, auch wenn er ganz nett ist. Wir möchten von hier aber nach Matamata zum Hobbiton Movie Set. Schon die Fahrt dahin erinnert an die Filmszenen aus dem Auenland. Einen spontanen Foto-Stopp später sind wir auch da, steigen aus dem Auto und ich stelle fest, dass meine Handtasche samt iPhone, Portemonnaie und Insulin fehlt 😱 Ich bin panisch und Matze ziemlich sauer. Die Tasche kann nur am Foto-Stopp aus dem Auto gefallen sein. Die Touren sind wochenlang im Voraus bereits ausgebucht und bedingungslos zeitgebunden. Wer zu spät kommt, hat Pech… Also gehe ich zum Tour Check-in und Matze fährt im Affenzahn zurück, um nach der Tasche zu suchen. Ich möchte echt nicht in meiner Haut stecken, falls wir deswegen die Tour verpassen. Darauf fiebert Matze schon seit Tagen hin. Mit quietschenden Reifen und der Tasche im Gepäck, biegt er dann aber just in time um die Ecke und das Filmabenteuer kann beginnen 😋
    Wer die Chance hat, sollte sich das nicht entgehen lassen. Das Filmset ist so detailliert gebaut, dass man die Szenen aus dem Auenland wirklich durchleben kann. Um die 40 Hobbit-Löcher in verschiedensten Größen und alle mit unterschiedlichen Stories, geben einem das Gefühl, dass Bilbo, Frodo, Sam & Co. jeden Moment um die Ecke biegen.
    Ich habe großen Respekt vor der Phantasie, die in den Geschichten steckt und den Machern, die diese zum Leben erwecken, sodass man selbst als Erwachsener ein paar Stunden in die fantastische Welt eintauchen kann. Neuseeland und der Herr der Ringe sind wahrscheinlich genauso so eng auf ewig verknüpft, wie Deutschland und das Oktoberfest 🫣

    Letzter Halt in Neuseeland ist Auckland. Die Sonne scheint und das Thermometer steigt wieder über 20 Grad. Hier leben tatsächlich 1/3 aller Neuseeländer. Trotzdem ist die Stadt sehr entspannt, super sauber und bietet abwechslungsreiche Restaurants.
    Wir besuchen eine kulturelle Performance der Māoris und sehen endlich den traditionellen Haka. Unglaublich, wie viel Energie und Ausdruck die Männer und Frauen aufbringen und wie viel Bedeutung in jedem Laut und jeder Bewegung steckt 👋🏼

    Ich hätte so gerne Wale gesehen und wir fahren auch mit einer Cruise raus, aber leider ohne Erfolg. Dafür kommen sicherlich ein Dutzend Delfine direkt ans Boot.

    Am letzten Tag lassen wir uns dann noch auf den Skytower beamen. Ein Versuch war es wert, aber die Höhenangst will sich einfach nicht besiegen lassen. Laut Dr. Google geht das wohl auch nicht mehr weg. Also warte ich - belächelt von zahlreichen Touristen - an die Wand gepresst, bis Matze den Turm an der Fensterfront umkreist hat und mache 3 Kreuze, als der Aufzug uns unten wieder ausspuckt 🫣

    Jede Minute unserer Reise ist einzigartig und unvergesslich, aber das Heimweh nimmt stetig zu. Wir sind überglücklich, das alles erleben zu dürfen, aber mindestens genauso so glücklich uns auf den Heimweg zu machen. Danke Neuseeland für dieses Abenteuer!

    Nächstes Ziel: San Fancisco
    Mitbringsel aus Rotorua: Tekoteko
    Read more