• Lyme Regis > West Bexington

    5 czerwca 2022, Anglia ⋅ ☁️ 16 °C

    Lyme Regis ist ein wunderschöner, kleiner Ort. Das merken wir gleich, als wir ohne Frühstück aus unserem Pub loswandern, runter in den Badeort. Die Geschäfte haben schon geöffnet und das, obwohl Pfingstsonntag ist. Wir kaufen einen Scone für den ersten Hunger und suchen dann die Bushaltestelle. Der 'Jurassic Coaster', wie der Bus hier heißt, kommt bald und bringt uns nach 'Chideoc' und damit vorbei an einem Küstenstück, das auf dem SWCP wegen Erdrutschen nicht mehr passierbar sein soll. Wir lassen es einfach aus, haben wir beschlossen und wählen damit nicht den langen Umweg durch's Landesinnere.
    Von 'Chideoc' gehen wir zur Küste runter. Im kleinen Badeort Seatown gibt's zwar eine Strandsauna, aber kein Frühstück. Es muss also so gehen. Nüchtern geht's gleich den ersten Hügel hoch. Er ist nicht so hoch wie das 'Golden Cap', das hinter unserem Rücken mit 192m der höchste Punkt in Südengland ist, doch es langt uns auch dieser. Zwei weitere Erhebungen ähnlichen Kalibers sollen noch folgen, aber insgesamt kommt uns die Strecke komoder vor als sonst. Vielleicht liegt es an den langen Strandabschnitten, die wir heute zu absolvieren haben. Die allerdings haben es auch in sich, das Gehen auf den kleinen Kieselsteinen zehrt eine Menge Kraft auf.
    Bevor wir uns an den spektakulären Klippen entlang marschieren, die den Beginn der 'Chesil Beach' markieren, frühstücken wir endlich in 'West Bay'. Gefallen kann der kleine Hafen uns nicht. Mir kommt Gosch in List auf Sylt als Vergleich in den Sinn.
    Nun geht's am Strand entlang vor Fels- und Sandformationen, die hier senkrecht hoch aufragen und uns mächtig beeindrucken. Gelegentlich bricht wohl mal etwas ab, ganz ungefährlich ist das Gehen hier vermutlich nicht. Unser mulmiges Gefühl ist nicht unberechtigt. Bei Flut kommt man hier gar nicht entlang, dann reicht das Meer bis an das Felsfundament. Im Moment ist volle Ebbe, insofern haben wir Glück.
    In 'Burton Bradstock' senkt der Fels sich ab. Hier liegt wieder einer dieser hässlichen mobilen Wohnparks. Der SWCP wechseln nun auf die andere Seite der Klippe, es ist wieder steigen angesagt. Die Mühe wird mit schönen Weitblicken belohnt Es geht durch saftig grüne Weiden weiter, immer auf bestens gemähten Wegen.
    Schließlich geht's wieder runter, der Weg wechselt zurück zum Strand. Wir kommen zum 'Burton Mere', einem Brackwasserbereich, dessen Ränder mit bunten Blumen und grünen Gräsern üppig bewachsen ist. Nebel und Sprühregen zieht auf und taucht die Gegend in ein gespenstisches Zwielicht. Das erste Mal auf dieser Tour Regensachen anziehen.
    Die letzten zwei Kilometer geht es direkt am Steinstrand entlang. Abertausende kleinen Kieselsteinen rutschen unter unseren Stiefeln hin und her. Das Wandern ist so beschwerlich, dass wir froh sind, in West Brexington Richtung Inland abbiegen können. Eine Queens-Feier am Strandcafe mit nicht schlechter Livemusik lassen wir links liegen, wollen nur noch ins Hotel. Da sitzen wir dann auch bald schon beim Dinner, diesmal begleitet von Otter-IPA, mit herrlichem Blick über die Küste. Sogar die Sonne ist wieder heraus gekommen. Wunderbar!
    28 km, davon 11 mit dem Jurassic-Coaster-Bus
    https://www.komoot.de/tour/795819350?ref=atd
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