• Storlien - Angeltjønhytta

    8 de agosto de 2023, Noruega ⋅ 🌧 14 °C

    E1-Tag 207, 27 schwere KM
    Zunächst geht es recht gemütlich den Blomsterstiegen hinauf, einen ausgetretenen Rund-Wanderpfad mit Lehrtafeln überall mit Informationen der hier wachsenden Blomsterdalen (Blumen) - leider auf Schwedisch. Auch laden zahlreiche Bänke zur erholsamen Pause ein - doch ich will weiter. Bei der Bergstation des Skilifts ist es damit dann vorbei; der Weg zum Gipfel wird steinig. Oben auf dem Skudalshöjden auf 842 m wartet eine Schutzhütte auf mich. Die ist auch bitter nötig, bläst mir der starke Wind den Regen doch schon geraume Zeit direkt ins Gesicht.
    Weiter geht’s bergab Richtung Grenze. Dort wartet die Staumauer, die das Wasser des Skudalsjön geregelt abfließen läßt. Zunächst geht es mittels Brücke über das tosende Fließgewässer. Ich dachte schon, das war‘s, doch weit gefehlt! Die Herausforderung lag nun unmittelbar vor mir. Über eine Betonmauer ging‘s zunächst, der zweite Teil über ein äußerst schmales Brett, Halt bot nur eine schwankende Kette. Die Gischt spritzt, während ich mich rübertaste. Bloß jetzt nicht das Gleichgewicht verlieren.
    Kaum bin ich drüben, bricht Starkregen los, die dunkle Wolke hatte ich nicht kommen sehen. Ich habe die Regenjacke nicht an, so kauere ich mich hinter einen Busch. Pause tut eh not.
    Ein paar Kilometer weiter will der E1, dem ich seit der Grenze wieder folge, über einen reißenden Bach. Doch da ist aufgrund des vielen Regens kein rüberkommen. Ich muss mir eine andere Furtstelle suchen - und das hält auf und kostet zusätzliche Kilometer.
    Es sind noch einige Bäche zu queren. Einige leicht, einige schwer. Nach einigen Querungen werde ich routinierter und mutiger. Die Wanderstiefel lasse ich stets an. Sie halten dicht, wie wunderbar.
    Noch einmal geht es auf 900 Höhenmeter hinauf und weil der mächtige Wind von vorne kommt, schlaucht das doppelt. Die Strecke zieht sich…
    Kaum komme ich in das Naturreservat „Koldjenndalen“, will mich die E1-Markierung auf die andere Seite eines reißenden Baches lotsen. Doch ein Rüberkommen ist hier nicht möglich, es fließt einfach zu viel Wasser. Meine geplante Route geht eh auf der anderen Bachseite weiter. So schlage ich mich für mehrere Kilometer durch‘s Unterholz und quere Moore mittenmang. Vom Weg ist hier nichts zu sehen. Das Wasser quatscht, doch es reicht nicht über den Schaftrand und die neuen Wanderstiefel bleiben weiterhin trocken - zumindest von innen.
    Ein bisschen verzweifelt war ich schon. Doch das ist vorbei, als ich endlich die ersehnte Schutzhütte durch die Bäume blinken sehe. Angeltjønhytta! Das Schloss hängt nicht, also sind schon Leute da. Ich mache die Tür auf und himmlische Wärme umgibt mich. Eine norwegische Familie hat sich häuslich niedergelassen und den Ofen eingeheizt. Herrlich! Teewasser steht auch schon bereit, so kann ich mich erst einmal hinsetzen und ankommen. Spät ist es geworden, für die 27km habe ich über 10 Stunden gebraucht. Es war ein harter Wandertag und ich bin fertig. Noch etwas Fertignahrung futtern und ab ins Bett. Die kleine Schlafkabine hat die Familie für mich geräumt. Unheimlich nett!

    🔹 Die Etappe bei Komoot:
    https://www.komoot.de/tour/1253199297?ref=wtd&a…
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