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- Jun 10, 2024
- 🌬 32 °C
- Altitude: 718 m
- NamibiaDune 4524°43’52” S 15°28’19” E
Schnitzelchen
June 10 in Namibia ⋅ 🌬 32 °C
Was macht man mitten in der Wüste? Richtig Sonnenauf- und -untergang gucken und Landschaft genießen. Man merkt, dass nicht ich diesen Urlaub en detail geplant habe, sonst wäre da sicher weniger Entspannung geplant. Aber vielleicht ist das ja auch mal ganz gut so.
Jedenfalls startet der Tag mit einer Sonnenaufgangs-Tour zu den Sossusvlei-Dünen und anschließend ins wahre Dead Valley - zu den Jahrtausende alten, toten Bäumen in einem ausgetrockneten See.
Erster Stopp - Dune 45, auf die wir hinaufklettern können, um den perfekten Ausblick auf die aufgehende Sonne zu haben. Mit mir in der Gruppe sind noch ein deutsches Ü60-Pärchen - er, Probleme mit dem Rücken, sie, Probleme mit der Hüfte - die beschlossen haben vor ihrer anstehenden Hüft-OP das alte Ding während eines Namibia-Aufenthaltes nochmal komplett zu verschleißen, und ein Kanadier ähnlichen Alters. Meine Gefährten bleiben leider irgendwann auf der Strecke, während ich die Blüte meiner Spätjugend (haha) auskostend natürlich den Gipfel erstürme. Wobei Erstürmen relativ ist, der Sand ist so fein, dass jeder Schritt den man aufwärts macht dazu führt, dass man 3 Schritte weiter runterrutscht. Aber ich komme zumindest irgendwann oben an.
Hier setze ich mich hin und genieße neben dem Sonnenaufgang wie der feine Sand mich die Düne hinaufwehend auf meine Sonnencreme-Grundierung peu à peu paniert - wie ein leckeres Schnitzelchen.
Ordentlich paniert geht es also wieder runter, ich leere etwa 3 Kilo Sand pro Schuh aus (da werden Kindheitserinnerungen wach....), bekomme ein Käffchen von unserem Guide und wir düsen weiter zum Big Daddy - der höchsten Düne hier. Diese liegt neben dem Dead Valley, sodass wir nach dem Frühstück zunächst - wie etliche andere Touris auch - das tote Tal mit Leben füllen. Danach können wir noch einen short cut auf den Big Daddy nehmen, um die Aussicht zu genießen, was ich natürlich direkt mache - ist schließlich mein Auslauf heute und das muss ich auskosten. Die andere Deutsche, nennen wir sie mal Heike, folgt mir und lässt sich von mir - zumindest die Motivation betreffend - die Düne hinauf ziehen. Getreu dem Motto - der geben wirs, dieser alten Hüfte!
Oben angekommen treffe ich DIE eine andere Solotravellerin wieder, die ich zuvor in Walvis Bay getroffen habe. Sie spaziert heute ebenfalls mit einem Rentnerpärchen herauf - das ist schon echt anderes Reisen hier.
Danach sliden wir elegant wieder herunter - das geht richtig schnell und macht ehrlicherweise auch deutlich mehr Spaß als rauf - und endlich ziehe ich meine Schuhe aus. Hierin befindet sich mittlerweile einfach mehr Sand als Fuß. Und zum Glück ist es hier auch mal Afrika- und Wüsten-mäßig heiß, sodass ich nicht mal frieren muss.
Natürlich besuchen wir danach auch noch Big Mama, treffen ein paar posende Oryxe (sogar mal so nah, dass ich sehen kann was für eine niedliche Nase sie haben - großer Fan von Namibias Nationaltier!) und schon geht es wieder zurück. Und damit war es das dann auch mit Aufregung für den Tag.
Der Rest des Tages besteht aus Essen (das Lodge-Restaurant ist zum Glück ziemlich gut), Lesen, dem unmöglichen Versuch jemals wieder den Sand aus meinen Ohrmuscheln zu bekommen (muss ich jetzt halt mit leben), Wüste Betrachten und natürlich - Sonnenuntergang Gucken.Read more