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  • Dag 20

    Rauchiges Pylos

    15. februar 2023, Grækenland ⋅ ☀️ 12 °C

    WAUZI & ICH on Tour in Griechenland

    15.2.2023, Pylos

    Auf ging es nach Pylos, historisch Navarino. Diese Stadt ist sehr geschichtsträchtig und überaus interessant. Ein Blick in die Wikipedia lohnt sich auf alle Fälle wenn man vor hat sie zu besuchen.

    Christian, mit dem ich nach wie vor im Convoi unterwegs war, kannte sie bereits und schwärmte von Vanilleeis an der beschaulichen Promenade.
    Ich fuhr früher los, da ich sowieso noch Erledigungen zu machen hatte und Pylos nur etwa zwanzig Fahrminuten von Methonie entfernt liegt.

    Als ich ankam, gestaltete sich die Fahrt zum Parkplatz am kleinen Hafen etwas schwierig, da ich die Straße um den Stadtplatz, Platz der drei Admirale, nehmen musste
    Diese einzige Zufahrt war stellenweise völlig zugeparkt. Irgendwie, nach mehrmaligen reversieren, schaffte ich es dann doch noch um die Autos herum zu kommen.

    Mir fiel gleich auf, dass überall vor den Restaurants, Cafés und Bars, aber auch vor anderen Läden, Kiosken und auch Häusern kleine und größere Holzkohlegrills aufgestellt waren, welche man auch bereits begann vorzubereiten.

    Nachdem ich Luise Hymer an der Hafenmauer eingeparkt hatte, kam auch schon Christian mit seinem Wohnmobil an. Er war sehr verwundert, dass diesmal so viel los war, ganz anders als bei seinem letzten Besuch.

    Der Freistehplatz war diesmal richtig toll. Ruhig und mit toller Aussicht auf den Ortsplatz und die gegenüberliegende neue Burg, des osmanischen Neokastro.
    Hinter uns, an der Felsmauer, standen große Reisebusse und kaum fuhr einer weg, kam auch schon der nächste.
    An Bord nur Jugendliche. Es schien, als wären es mehrere Schulausflüge, die an diesem Tag hierher veranstaltet wurden.

    Mittlerweile war es fast Mittag und das Wetter war einfach herrlich. Keine Wolke am Himmel und auch kaum Wind.
    Das nutzen wir gleich mal aus, um zur imposanten Burg auf dem grünen Hügel hoch zu wandern.

    Vorbei am Ortsplatz, welcher aus einem mittig gelegenen, lichten Park mit uralten Platanen besteht. Es befindet sich auch ein kleines Restaurant darauf, mit schönen Tischen und Sesseln.

    Das Lokal wie auch die rund um den Platz waren für diese Jahreszeit außergewöhnlich gut besucht.
    Während die Griller eifrig befeuert wurden, ertönte griechische Musik aus Lautsprechern.
    Scharenweise Jugendliche strömten durch die Gassen und Plätze. Es herrschte ausgelassene, fröhliche Stimmung, wohin man sah.
    Zweifelsohne war dieser Donnerstag ein besonderer.

    Wir verfolgten unser Ziel und spazierten am Meer entlang Richtung Burg.
    Ein kleiner Weg führte nach dem letzten Haus, steil hinauf zum Festungstor.
    Dort angekommen musste ich abermals feststellen, dass Cody wieder nicht willkommen war.
    Ich machte deswegen nur kurz ein paar Fotos, während Christian Hundesitter spielte.
    Danach machten wir uns auf den Weg zurück, denn Christian kannte die Burg vom letzten Besuch und er freute sich schon auf das Vanilleeis auf der Promenade. Doch leider gab es niergends eines. Auch kein Schokoladen-Eis. Es gab gar kein Eis weit und breit.

    Stattdessen befanden sich nun bereits saftige Fleischstücke und Spieße auf den unzähligen rauchenden Grillern. Der Duft über den ganzen Platz glich dem eines riesigen Barbecue-Festes.
    Die Menschen standen auch bereits an den Grillen und unterhielten sich.

    Weil Christian ohnehin nun an seinem neuen Buch arbeiten wollte, bot er mir an Cody zu beaufsichtigen, damit ich nochmal alleine losziehen konnte, um die Burg zu besichtigen.

    Weit kam ich aber vorerst nicht.
    Bereits beim ersten Grillstand wurde ich angehalten und schwuppdiwupp hatte ich schon ein Souvlaki in der Hand. Der warme Fleischsaft rann mir über die Finger, während ich Stück für Stück die zarte, nach Gewürz und auch leicht nach Zitrone schmeckende Köstlichkeit genoss. Dabei dachte ich wieder einmal, wie schön doch das Leben in aller Einfachheit sein kann.

    Zu diesem Zeitpunkt wusste ich natürlich auch schon, was hier gefeiert wurde.

    Man nennt es Tsiknopempti, den Rauchdonnerstag. Ein sehr treffender Name.

    Traditionell schlachtet man am Vortag ein Schwein, Huhn oder auch ein Lamm. Grillt es an diesem besonderen Tag und verspeist es dann in fröhlicher Gesellschaft. Das eine oder andere Gläschen Bier, Wein oder Tsikoudia darf dabei selbstverständlich auch nicht fehlen.

    Nach dieser dankend angenommenen Wegzehrung ging ich weiter. Einen etwas anderen Weg als zuvor, nämlich vorbei an einem wirklich sehr schönen, kleinen, geschlossenen Hotel, welches malerisch auf Felsen erbaut ist.
    Je näher ich der Rückseite der Festung kam, desto leiser wurde die Musik, das Getratsche und Gelächter, bis es gar nicht mehr zu hören war. Irgendwann vernahm ich nur mehr das Rauschen der Brandung weit unter mir und Vogelgezwitscher aus den uralten Bäumen. So etwas bemerkt man oft erst, wenn man ganz alleine unterwegs ist.
    Der Platz hinter der Burg war einfach bezaubernd. Eine große grüne Wiese mit traumhafter Aussicht auf das bekannte Windows Azure (*) von Pylos

    Der Ausblick von hier war einfach so wunderschön, dass ich beschloss, diesen Ort auf alle Fälle nochmals zu besuchen. Denn er lag außerhalb der Burg und somit dürfen auch Wauzis dabei sein.

    Ich ging super gelaunt wieder zum Wohnmobil. Cody wartete bereits und nach kurzer Pause zogen wir abermals zu dritt los.

    Die Stimmung im Ort war teilweise schon sehr ausgelassen. Männer und Frauen tanzen kniend auf dem Boden, es wurde mehr oder weniger melodisch zur Musik gesungen.
    Wie gut, dass es in Griechenland oft was zu feiern gibt, denn das tun die Menschen in diesem Land mit voller Freude.

    An diesem Abend blieb meine Wohnmobilküche kalt, denn ich wurde auf ein leckeres Gyros mit einem kalten Mythos Bier eingeladen.

    Στην υγειά σας και καληνύχτα

    (*) das letzte Foto ist aus Google Maps
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